USB PD PPS – was das ist in einfach erklärt

USB PD, also USB Power Delivery, ist ein alter Hut. Aber was ist jetzt schon wieder USB PD PPS, von dem man immer öfter liest? Hier erkläre ich die Technik dahinter in einfach, welches Geräte es unterstützen und worauf man achten sollte.

Auch bei Mobi-Test ist USB PD immer wieder ein Thema. Entweder in entsprechenden Artikeln, welche USB PD (was ist das?) erklären oder im Podcast, wenn wir mal wieder entsprechende Ladegeräte und Kabel testen (Link zu den Artikeln). Bei mir zu Hause habe ich mittlerweile alle Ladegeräte durch solche mit USB Power Delivery GaN (was ist das?) ausgetauscht.

Jetzt stößt man immer wieder auf eine weitere Abkürzung „PPS“, wenn man sich über Ladegeräte informiert. Was ist das? Was bedeutet das? Und was genau bringt mir das überhaupt? Genau das erkläre ich hier sehr einfach, kurz und knapp.

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Was bedeutet PPS?

PPS ist kein eigener Standard, sondern eine Erweiterung des altbekannten USB PD 3.0 Standards, welcher allgemeinhin als Synonym für das schnelle Laden steht. Dabei ist USB PD PPS absolut nichts Neues. Schon im Jahre 2017 hat das USB Implementers Forum (USB-IF) dem USB PD 3.0 Standard das PPS Fast Charging hinzugefügt. Als Kabel kommt ausschließlich USB-C zum Einsatz.

PPS steht für „Programmable Power Supply“ oder auf deutsch vereinfacht Programmierbare Stromversorgung. Während ein herkömmliches USB PD Netzteil feste Spannungen von 5V, 9V, 12V, 15V oder 20V liefern kann, bietet ein USB PD PPS Ladegerät die Möglichkeit, die Spannung zwischen 3 Volt und 21 Volt in 0,02 Volt Schritten und Stromstärke in Echtzeit auf Basis des zu Ladenden Geräts anpassen. Dafür kommunizieren die beiden Geräte miteinander und sprechen sich ab, was aktuell maximal machbar ist.

Diese Flexibilität hat mehrere Vorteile. Zum Einen wird dabei weniger Wärme erzeugt, womit die Lebensdauer des Akku erhöht wird. Des Weiteren ist der Ladevorgang effizienter, wodurch auch schneller geladen werden kann.

Welche Geräte unterstützen USB PD PPS?

Angefangen hat es mit dem Samsung Galaxy S20. Es war das erste Smartphone, welches USB PD PPS unterstützt hat. Es folgten das Samsung Galaxy S21, das Samsung Galaxy Note 10, die Samsung Galaxy Flip Serie und natürlich auch das Samsung Galaxy Fold. Weiterhin das Xiaomi ab dem Mi 9 oder die Google Pixel 6, Pixel 6 Pro, Pixel 7 und Pixel 7 Pro. Aber auch immer mehr Laptops unterstützen diesen PPS Standard.

Angeblich soll auch das iPhone PPS unterstützen, aber es wird nicht genutzt. Allerdings konnte ich diese Angabe nicht zu 100% verifizieren. Sobald ein USB PD Ladegerät mindestens 9V bei 3A liefert, dann wird das iPhone mit maximalen Tempo geladen.

Ist USB PD und USB PD PPS untereinander kompatibel?

Jein, denn es ist nur in einer Richtung untereinander kompatibel. Ein USB PD 3.0 Ladegerät ohne PPS kann dieses effiziente Laden natürlich nicht liefern. Dafür kann aber jedes USB PD PPS Ladegerät auch alle Geräte laden, die PPS nicht unterstützen. Ein Samsung Galaxy S21 wird an einem Standard USB PD 3.0 Ladegerät mit maximal 14,5 Watt geladen. An einem USB PD 3.0 Ladegerät mit PPS hingegen direkt mit bis zu 38 Watt.

Natürlich muss die gesamte Kette vom Ladegerät, dem USB-C Kabel und dem zu ladenden Gerät zusammen passen, aber das ist am Ende dann doch nicht so einfach. Denn so ein Samsung Galaxy S21 unterstützt zwar USB PD PPS, aber nicht jedes PPS Ladegerät liefert auch genug Leistung. Klingt kompliziert? Ist es auch…

Worauf sollte man beim Kauf eines USB PD PPS Ladegerät achten?

Genau lesen ist angesagt, denn wie so oft steckt der Teufel im Detail bzw. Beschreibungen. Beim Hersteller des Smartphones bekommt man sehr einfach entsprechende Infos, welche Spannungen und Stromstärken unterstützt werden. Ansonsten einfach fragen.

Bei den Ladegeräten sieht die Sache leider etwas anders aus. Ein „echtes“ USB PD Ladegerät mit PPS muss mindestens 25 Watt liefern. Gerade bei Amazon findet man immer wieder entsprechend gelabelte „PPS“ Ladegerät mit 18 Watt oder weniger. Das sind definitiv keine PPS Ladegeräte. Also als Faustregel einfach alles ab 25 Watt im Kopf behalten. Im Zweifel lieber Finger weg oder ganz explizit nachfragen.

Das ist ja noch einfach, aber man muss vor dem Kauf eines USB PD Netzteil mit PPS noch etwas tiefer ins Detail gehen. Denn das Smartphone muss auch die Leistungen unterstützen, die das Ladegerät anbietet und umgekehrt. So ein Samsung braucht für die maximale Ladegeschwindigkeit eine Spannung von 9,5 Volt und 4 Ampere. Wenn das Ladegerät dann aber nur maximal 3 Ampere liefern kann, wird das Samsung niemals mit der maximalen Geschwindigkeit geladen werden können.

Man muss also vergleichen, welche Bereiche der Spannung und Stromstärke das Smartphone unterstützt und welche das Ladegerät auch wirklich liefern kann. Auch wenn dieses PPS nicht auf den ersten Blick zu finden ist, kann man nach Angaben wie z.B. „3.3-21V/3A 65W Max“ suchen. In diesem Fall ein Ugreen Nexode 65W GaN PD Ladegerät*, welches eine Spannung von 3V bis 21V bei max. 3A liefern kann. Also lieber dreimal hinschauen und auch hier ggf. nachfragen.

Welche USB PD PPS Ladegeräte kannst du empfehlen?

Es kommt primär darauf an, was und wie viele Geräte man laden möchte. Meistens reicht mir ein Ladegerät mit einem USB-C Anschluss, welches dann auch extrem kompakt sein darf. Hier kann ich diese beiden empfehlen:

  • UGREEN Nexode 45W (Testbericht) mit 3,3V bis 11V bei max. 4,05A (45W Max)
  • Anker Nano II 45W (Testbericht) mit 3,3V bis 16V bei max. 3A (45W Max) oder 3,3V bis 21V bei max. 2,25A (45W Max)

Wenn es auch mal mehr sein darf z.B. mit 4 USB Ports und ordentlich Power, um auch mal ein Laptop, Smartphone und Tablet zu laden, dann kann ich diese empfehlen:

Gibt es auch eine Powerbank mit PPS?

Ja, aber bislang habe ich keine getestet, was sich aber ändern wird. Bei Amazon* muss man aber doppelt und dreifach hinschauen, denn oft wird PPS gar nicht genannt oder wenn, dann mit verwirrenden Angaben. Daher spreche ich dafür aktuell besser keine Empfehlungen aus.

Peter W.