Amazfit Neo im Test – was ich gut finde und was nicht

Die Amazfit Neo ist eine Uhr im Retro-Look und im Test werde ich herausfinden, ob sie ihr Geld wert ist oder nicht.

Im letzten Podcast haben wir schon ein wenig über die Amazfit Neo gesprochen und nun werde ich im Test herausfinden, ob sie was taugt oder nicht. Eines steht aber schon mal fest. Sie sieht mega cool aus, weil sie den Digitaluhren von Casio aus den 80ern* optisch sehr ähnlich ist.

Alleine schon deswegen muss ich die Amazfit Neo einfach testen, aber auch weil sie als eine Art Nachfolger der Amazfit Bip (Testbericht) bzw. der Amazfit Bip S (Testbericht) angesehen wird. Ob das auch wirklich stimmt, gilt es herauszufinden.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

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Technische Daten Amazfit Neo:

  • Android ab 5.0 / iOS ab 10.0
  • 1,2″ FSTN schwarz/weiß Display
  • Always-On Display
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • 6-Achsen-Beschleunigungssensor
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • Bluetooth 5.0 LE
  • 20 mm Armbänder
  • 41 x 40,3 x 11,7 mm
  • 32 g
  • 160 mAh

Produktseite: amazfit.com/en/neo

Ausführliche Bedienungsanleitung: amazfit-support.com/amazfit_neo_manual.docx

Erhältlich ist die Amazfit Neo aktuell nur via Aliexpress* zum Preis von 34,64 Euro und mit dem Code FREUPRO4 gibt es noch mal 4 Euro Rabatt.

Was ich gut finde:

In der Verpackung findet man neben der Uhr noch ein kurzes Ladekabel und eine Kurzanleitung.

Die Verarbeitung ist echt gut, auch wenn die Uhr vollständig aus Plastik besteht. Das macht das Retro Feeling irgendwie komplett, allerdings kann man leider nicht das Band wechseln, da es verschraubt ist. An beiden Seiten findet man jeweils 2 Tasten, mit denen die Amazfit Neo bedient werden kann. Auf der Rückseite der Pulssensor und die beiden Pogo-Pins für die Ladeschale.

Mir gefällt dieser Look weil eben das vielbesagte Retor-Feeling. Damit fällt man auf. Mehr als mit allen anderen Smartwatches, die ich bislang getestet habe. Zumal man die Amazfit Neo absolut nicht als Smartwatch identifiziert. Understatement pur.

Richtig gut ist aber, dass die Amazfit Neo bis 5 ATM wasserdicht ist (was bedeutet das?). In dieser Preisklasse nicht üblich.

Das FSTN-Display hat eine Diagonale von 1,2″ und ist ein echtes Always-On Display. Leider findet man nirgends Angaben zur Auflösung. Aber es ist definitiv weniger als die 176 x 176 Pixel der Amazfit Bip (Testbericht), was aber trotzdem völlig ausreichend ist. Zumindest für die Amazfit Neo mit ihren Funktionen. Größter Pluspunkt ist aber, das es perfekt in der Sonne ablesbar ist. Auch dieses Feature passt perfekt zum Retro-Style früherer LCD Uhren. Allerdings ist es kein Touchscreen.

Was ich ok finde:

Dank des niedrigen Gewichts und der flachen Bauart ist der Tragekomfort wirklich gut. Selbiges gilt auch für das Silikonarmband, welches aber zum Glück etwas starrer als viele anderen dieser labbrigen Armbänder ist.

Die Verbindung zur Zepp App (Android / iOS) ist in Sekunden hergestellt, aber alternative Apps wie Notify for Amazfit & Zepp werden nicht unterstützt. Mittlerweile kann man sich darüber auch mit WeChat, Google Fit, Strava und Relive verbinden. Apple Health wird ebenfalls unterstützt.

Die Bedienung wird über die vier Tasten bewerkstelligt, die das Drücken mit einem Piepston, also genau wie früher bei den Casios, quittiert. Einen Touchscreen gibt es wie gesagt nicht. Mit den beiden rechten Tasten wechselt man zwischen den Anzeigen wie Puls, Wetter, Stoppuhr, Bitte-Nicht-Stören Modus, Wecker, PAI, Schritte, Kalorien und Akku. Mit der linken, oberen Tasten wählt man aus und mit der Taste links unten geht man zurück. Das war es auch schon in Punkto Bedienung. Mehr geht nicht.

Die Akkulaufzeit ist mit 28 Tagen schon ok, allerdings muss man bedenken, dass die Uhr auch nicht wirklich viele Funktionen hat. Die erste Amazfit Bip (Testbericht) hat viel mehr Funktionen und kommt damit ebenfalls auf gut einen Monat pro Akkuladung.

Was ich nicht gut finde:

Die Liste der Ausstattung ist gemessen am Preis schlecht. Selbst die Massen an 0815 Smartwatches* bieten mehr fürs gleiche Geld. Es gibt nur einen Pulsmesser, Schlafaufzeichnung, Benachrichtigungen (wenn auch sehr eingeschränkt) und noch ein paar Sachen mehr, aber alles in allem fehlt z.B. ein Touchscreen oder GPS, was bei der gleich teuren Amazfit Bip (Testbericht) vorhanden ist. Am allermeisten fehlt mir aber die Vibration.

Im Praxistest konnte mich die Amazfit Neo dann leider nicht überzeugen. So cool sie aussieht, so sehr nervt dieses Piepen, wenn man die Tasten drückt oder Benachrichtigungen hereinkommen. Diese bekommt man übrigens auch nur so signalisiert, dass links oben im kleinen Fenster „App“ steht und rechts daneben die Zahl der Nachrichten wie „+2“. Von welcher App diese Benachrichtigung kam sieht man nicht und genauso wenig den Inhalt.

Die fehlende Vibration nervt vor allem beim Wecker. Dieser piepst vor sich hin und weckt damit nicht nur mich, sondern auch meine Frau. Zum Glück gibt es einen Bitte-Nicht-Stören Modus, aber die Option „Smart“ funktioniert leider nur bedingt. Oft genug schaltet sich mitten in der Nacht das Display ein, obwohl man sich eigentlich nicht bewegt. Oder man liegt abends auf der Couch, schaut fernsehen und die Uhr meint, dass man schläft und schaltet den Nicht-Stören Modus ein.

Die Pulsmessung ist auch eher semi-gut. Egal ob ich im Büro sitze oder mein Cardio Workout mache. Die Anzeige springt permanent zwischen 85 und 150 Schlägen pro Minute. In der App sieht das weniger dramatisch aus, aber in der Regel schaut man halt auf die Uhr und da hätte ich gerne einigermaßen verlässliche Werte.

Apropos Sport. Man hat lediglich die Auswahl aus Jogging, Gehen und Radfahren. Mehr gibt es nicht und man kann diese drei natürlich nicht über die Uhr starten, sondern nur über die App. Die Aufzeichnungen sind ok, was aber dem Umstand geschuldet ist, dass die Aufzeichnung der Strecke über das verbundene Smartphone läuft.

Fazit:

Ist die Amazfit Neo zu empfehlen? Leider nein. Denn sie ist definitiv keine Smartwatch, sondern eher eine Uhr mit ein paar smarten Funktionen und selbst diese funktionieren nur so halb gut. Sie ist schlicht zu teuer, für das was sie kann. Die Amazfit Bip (Testbericht) kostet dasselbe und bietet so viel mehr an Funktionen, von daher vergebe ich kein Gütesiegel. Außer man sucht wirklich nach einer richtigen Uhr im Retrolook und kann sich mit den wenigen Zusatzfunktionen anfreunden.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Amazfit Neo

Zusammenfassung

+ gute Akkulaufzeit
+ Sehr gut ablesbares Display

– zu teuer für zu wenige Funktionen
– keine Vibration
– kein Touchscreen
– Benachrichtigungen nur rudimentär

2 Kommentare zu „Amazfit Neo im Test – was ich gut finde und was nicht“

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