Huawei Freebuds 5 im Test – wie gut ist das Semi-In-Ear Headset?

Im Test habe ich die neuen Huawei Freebuds 5, einem Semi-In-Ear Headset, der gehoben Preisklasse. Das Design polarisiert, aber wie sieht es mit dem wichtigsten Kriterium aus? Wie klingt dieses Headset?

Wie unschwer schon am Namen zu erraten, ist das Huawei Freebuds 5 der direkte Nachfolger der Huawei FreeBuds 4 (Testbericht), die auch als Semi-In-Ear bzw. Half-In-Ear konzipiert wurden. Die HUAWEI FreeBuds 5i (Testbericht) sind die In-Ear variante des Headsets. Aber das nur am Rande, denn bei den Huawei Freebuds 5 wird heftig über deren Design diskutiert. Viele Laien sehen darin eine Kopie der Apple AirPods 3 (Testbericht), was aber nur beim ersten Blick zutrifft. Meine Frau ist der Meinung, dass Huawei aus dem Headset ein durchaus schönes Schmuckstück kreiert haben, mit dem man sich durchaus zeigen kann. Das sehe ich genauso, denn mir gefallen sie außerordentlich gut. Haben in dem dunklen grau, welches aussieht wie Titan was von Terminator. Ich habe allerdings die weißen für den Test zur Verfügung gestellt bekommen, womit ich sie direkt mal mit den AirPods 3 vergleichen kann. Wie immer ist das Design Geschmackssache und so ist mir eher das Innere wichtig oder besser gesagt, was rauskommt.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben (Link zum Artikel). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.

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Technische Daten Huawei Freebuds 5:

  • 11 mm Treiber
  • 16 Hz – 20 kHz
  • Bluetooth 5.2
  • Bluetooth Profile A2DP, AVRCP, HFP (was ist das?
  • Bluetooth Codec AAC, SBC, LDAC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • dynamische Rauschunterdrückung
  • Touchbedienung
  • Trageerkennung
  • Sprachassistenten
  • Huawei AI Life App
  • spritzwassergeschützt nach IP54 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • Wireless Charge
  • 66,6 x 50,1 x 27,3 mm (Case)
  • 32,5 x 22,8 x 17,6 mm (Earpiece)
  • 7 g (pro Earpiece)
  • 58 g (gesamt mit Case)
  • 42 mAh (Earpiece)
  • 505 mAh (Case)

Produktseite: consumer.huawei.com/de/freebuds5

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

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Der Lieferumfang der Huawei Freebuds 5

Was ich gut finde:

Im Lieferumfang der Huawei Freebuds 5 sind neben dem Case und den beiden innliegenden Ohrstöpseln noch ein kurzes USB-C Kabel, vier Überzieher aus Silikon und eine deutsche Kurzanleitung. Diese Überzüge sind zwar sehr dünn und werden über den oberen Teil des Ohrstöpsels gezogen, aber verbessern den Halt noch weiter. Das Case wird immer wieder mal als „Ei des Kolumbus“ bezeichnet und in der Tat ist es relativ eiförmig. Allerdings kann man es nur hinlegen, was nicht jedem gefallen wird. Ich muss zugeben, dass ich ein selbstständig stehendes Case im Alltag besser finde. Aber dieses runde Case hat seinen Vorteil in der Hosentasche. An der Unterseite die USB-C Buchse zum Laden, welches übrigens auch kabellos per QI geschehen kann, an der rechten Seite die Taste zum Verbinden und vorne die LED. Der Deckel des Case bleibt aber auch im Liegen offen stehen und das Einsetzen bzw. Entnehmen ist sehr einfach möglich.

Nicht das Design des Headsets bietet Gesprächsstoff

Die Ohrstöpsel liefern durch ihr Design jede Menge Gesprächsstoff. Klar, auf den ersten Blick sehen sie einem anderen Headset ähnlich, aber alleine diese Verdickung des Stängels ist es, die es bislang einzigartig macht. Alle machen dünner und kürzer, Huawei geht den genau anderen Weg. Huawei nennt es „Doppel-C-Kurven“ und dieses Prinzip sorgt für einen hervorragenden Tragekomfort. Nach kürzester Zeit merkt man gar nicht mehr, das man ein Headset im Ohr hat und auch beim Sport bleibt es an Ort und Stelle. Wer auf Nummer sicher gehen will, zieht die mitgelieferten Überzieher drüber.

Im Inneren sorgt ein Treiber von 11 mm Durchmesser für die Musik. Dazu gibt es noch Multipoint, mit deren Hilfe man mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden sein kann. Auf dem Tablet schaut man einen Film und sollte ein Anruf reinkommen, schaltet das Headset auf das Smartphone um und gibt es Anruf weiter. Ist das Telefonat beendet, wird die Wiedergabe des Films fortgesetzt. , eine Trageerkennung, adaptives ANC und mit LDAC einen hochauflösenden Codec. Wie immer gilt, dass auch das Smartphone diesen Codec unterstützen muss und das Musikmaterial diese Qualität liefern muss. Damit sind schon mal alle iPhone- Nutzer raus, genauso Nutzer der kostenlosen Streamingangebote. Die Trageerkennung leistet sehr gute Dienste und stellt die Verbindung binnen einer Sekunde wieder her, sobald man die Ohrstöpsel wieder einsetzt. Die Ohrstöpsel sind nach IP54 spritzwassergeschützt, womit es gegen Regen und starkes Schwitzen gefeit ist, sind aber nicht zum Duschen oder gar schwimmen geeignet. Das Case ist hingegen nicht speziell geschützt. Die Bedienung per Touch ist an sich gut gelöst, den es spielt keine Rolle, wo man am Stängel des Huawei Freebuds 5 gedrückt oder gewischt wird. Die Befehle werden korrekt erkannt und umgesetzt. In der App lässt sich jeder Befehl neu belegen. Allerdings gibt es mit den Wischgesten zum Lautstärke ändern immer wieder das Problem, dass man mit trockenen Fingern das Headset aus dem Ohr hebt oder umgekehrt mit nassen Fingern gar nichts mehr erreicht.

Das Case der Huawei Freebuds 5 ist auch per Qi kabellos aufladbar

Als App kommt HUAWEI AI Life (Android / iOS) zum Einsatz, die allerdings bei Android über die Huawei Appgallery installiert werden muss. Die App ist sehr übersichtlich gehalten, bietet aber viele Funktionen wie einen Equalizer, der vier Voreinstellungen mitbringt und auf Wunsch gerne auch einen eigenen Preset speichert. Wie bereits erwähnt, lassen sich auch alle Touchgesten neu definieren und allgemeine Einstellungen wie deine niedrigere Latenz aktivieren. Sollte man die Ohrstöpsel verlegt haben, lassen sie sich über die App auffinden. Allerdings ist der Ton etwas zu leise, so dass man diesen nur hören wird, wenn das Headset irgendwo offen herumliegt. In der Ritze der Couch oder in einer Hosentasche, wird man sie nicht hören. Außerdem müssen die Ohrstöpsel eine Verbindung zum Smartphone haben.

AirPods 3, Redmi Buds 4 Lite und die Huawei Freebuds 5 – Ähnlichkeiten sind rein zufällig

Die Akkulaufzeit bewegt sich für ein TWS Headset im üblichen Rahmen. Bis zu 5 Stunden sollen es ohne ANC sein und bis zu 3,5 Stunden mit ANC. Im Test kam ich bei etwas höheren Lautstärken ohne ANC sogar auf 5 Stunden und 34 Minuten. Das ANC kann man getrost deaktiviert lassen, worauf ich gleich näher eingehen werde. Im Case kann man die beiden Ohrstöpsel noch dreimal aufladen, womit man auf gute 20 Stunden kommt. Dank Fast Charge ist das Case innerhalb von nicht einmal 40 Minuten wieder voll aufgeladen. Das Case beherrscht auch die Kunst des Qi und kann daher auch kabellos auf einem entsprechenden Ladepad geladen werden, was allerdings über 5 Stunden dauert.

Sehr guter Tragekomfort – die außergewöhnliche Form hilft

Und wie klingen die Huawei Freebuds 5? Richtig gut für ein Semi-In-Ear denn wenn sie richtig sitzen, bekommt man wirklich einen Bass zu hören. Das macht echt Spaß und das mit jeder Art von Musik. Da musste ich direkt mal lauter machen, denn der Klangcharakter ist an sich eher neutral und so passt alles zu einem sehr guten Ganzen. Die besagten schönen Bässe, ordentliche Mitten, die einer Adele die perfekte Fülle verleihen und Höhen die weder nerven noch zurückhaltend sind. Es passt einfach. Dazu eine gute Räumlichkeit, was für ein Semi-In-Ear Headset absolut nicht selbstverständlich ist. Ich liebe es und höre jeden Tag mehrere Stunden quer durch alle Genres. Bei sehr hohen Lautstärken, und die Huawei Freebuds 5 können sehr laut, bekommen die Höhen ein paar fiese Spitzen, die man aber mit dem Equalizer ausbügeln kann.

Bei Telefonaten gibt es an der Klangqualität nichts zu kritisieren. Man wird sehr gut verstanden und das gegenüber klingt so, als ob es keinen Meter entfernt ist. Egal ob mit oder ohne diese

Die Huawei AI App ist wirklich gut gemacht

Was ich nicht gut finde:

Seit dem Test der Anker Soundcore Space A40 (Testbericht) muss ich es leider bemängeln, wenn ein Headset keinen adaptiven Equalizer oder ähnliches mitbringt. Das fehlt dem Huawei Freebuds 5 leider, auch wenn der Klang auch ohne schon so richtig gut ist, aber das wäre eben das i-Tüpfelchen.

Hat das Huawei Freebuds 5 jetzt ANC oder nicht? Man weiß es nicht

Da wäre noch die Sache mit dem ANC oder nicht. Etwas verwirrend bei den Huawei Freebuds 5, denn irgendwie ist sich Huawei selbst nicht ganz sicher, ob es eine Rauschunterdrückung ist oder doch ANC, denn auf der Homepage wird von „Open-Fit ANC 3.0“ geschrieben und in der App nur von „Rauschunterdrückung“. Wenn es ein ANC ist, dann verspricht das mehr als es hält, denn aktiviert hört man alles nur minimal leiser aber sicher nicht, wie man es von einem ANC vorstellt. Ich würde eher in Richtung 2-stufige Rauschunterdrückung tendieren, die allerdings nur bei Telefonaten zum Zuge kommt. ANC macht bei einem halboffenen Headset wie dem Huawei Freebuds 5 keinen Sinn. Aktiviert man die Rauschunterdrückung ertönt zwar ein „Noise Canceling On“, aber es ist eben kein ANC. Vielmehr fühlt es sich an, als ob man hoch in die Berge fährt oder herunter. Dieses unangenehme Drückgefühl meine ich. Die Geräusche der Umgebung werden zwar minimal reduziert, aber bei Telefonaten hört das Gegenüber keine Änderung, also kann man diese Funktion getrost deaktiviert lassen.

Die Bedienung der Huawei Freebuds 5 ist komplett anpassbar

Fazit:

Sind die Huawei Freebuds 5 zu empfehlen? Ja, denn es ist ein Semi-In-Ear, welches sich klanglich nicht hinter einem In-Ear verstecken muss. Es macht richtig Spaß damit Musik zu hören und das egal mit welcher Musik. Der Tragekomfort ist hervorragend, was natürlich immer von den Ohren abhängt, Die Akkulaufzeit geht ebenfalls in Ordnung, es besitzt den LDAC Codec und zusammen mit der guten Bedienbarkeit, welche auch noch komplett individualisierbar ist, bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als das Gütesiegel zu vergeben, denn hätte ich nicht schon die AirPods 3, wären die Huawei Freebuds 5 mein Headset für den Alltag. Dazu gibt es einen Eintrag in unsere Bestenliste.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Huawei Freebuds 5

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ ikonisches Design
+ sehr guter Tragekomfort
+ ordentliche Akkulaufzeit
+ sehr guter Klang
+ gute App
+ Trageerkennung
+ Multipoint
+ Schnellladefunktion
+ kabelloses Laden

– kein adaptiver Equalizer
– ANC oder doch nur eine Rauschsperre?