Narwal Freo im Test – kann der Newcomer bei den Wisch-Saugrobotern überzeugen?

Im Test habe ich den Narwal Freo, einen absoluten Newcomer auf dem Markt der Saug-Wischroboter, der den etablierten Anbietern wie Ecovacs, Roborock oder Dreame so richtig Konkurrenz machen möchte, indem bekannte Probleme verbessert und auch sonst vieles optimiert wurde. Ist das gelungen und wie schlägt sich der Narwal Freo im Alltag?

Wer gewillt ist, mehr als 1000 Euro für einen Saugroboter mit eine umfassenden Reinigungsstation zu bezahlen, findet mittlerweile einiges an Auswahl. So z.B. der ECOVACS DEEBOT X1 Omni (Testbericht), ein DreameBot L10 Ultra (Testbericht) oder ein Dreame Bot W10 Pro (Testbericht). Alle drei sind die besten, die ich bislang testen durfte und allesamt ihr (vieles) Geld wert. Das sind wirkliche Haushaltshilfen, aber eben nicht ganz perfekt. Der Narwal Freo ist angetreten diese Fehler auszumerzen und überhaupt alles noch mal besser zu machen. Bislang ist er aber noch nicht in Deutschland erhältlich. Ich durfte ihn schon mal vorab (sehr ausführlich) über mehrere Wochen testen und kann schon mal vorab sagen, dass hier ein Hersteller auf den Markt kommen wird, der den „Großen“ zurecht das Fürchten lehren wird, denn der Narwal Freo macht vieles sehr viel besser als die Konkurrenten.

Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link

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Technische Daten Narwal Freo:

  • LiDAR-Navigation
  • Sprachsteuerung per Siri
  • 3000 pa Saugleistung
  • 2 Seitenbürsten
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • Virtual Wall
  • Narwal Freo App
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • 353 x 350 x 97 mm (Sauger)
  • 415 x 370 x 435 mm (Station)
  • 39 dB
  • 4,3 kg
  • 45 Watt (Sauger)
  • 72 Watt (Station)
  • 5000 mAh

Produktseite: narwal.com/narwal-freo

Deutsche Bedienungsanleitung: narwal.com/Narwal_Freo_User_Manual.pdf

Der Narwal Freo ist ab dem 15. Juni bei Amazon* zum Preis von 899 Euro erhältlich. Zur Einführung wird er für 849 Euro zu haben sein.

Was ich gut finde:

In der Verpackung des Narwal Freo findet man neben dem Saugroboter noch die Reinigungsstation, das Netzkabel, eine englische Anleitung, eine Flasche Reiniger und zwei Ersatzfilter für den Fischwassertank. Beim Saugroboter müssen nur die beiden Seitenbürsten und die beiden Wischpads montiert werden. Dabei fallen schon die ersten beiden Besonderheiten auf.

Die Seitenbürsten haben jeweils nur zwei Bürsten und drehen vergleichsweise langsam und auch noch unterschiedlich schnell. Die Seite, die am Rand entlang fährt dreht sich etwas schneller und die „freie“ Bürste deutlich langsamer und das hat im Alltag einige Vorteile, worauf ich noch zu sprechen komme. Die beiden Wischpads sind nicht rund sondern dreieckig und greifen so ineinander, um so keinen Lücke zwischen den beiden Wischpads zu lassen. Ein kleiner Kniff, der sich im Alltag ebenfalls als positiv erweist.

Ansonsten gibt es oben einen Turm, in dem der LiDAR-Sensor untergebracht ist. Dazu eine Taste zum Starten und Stoppen des Saugroboter. Unter einer Klappe der QR-Code für die App, ein Reset-Taster und der entnehmbare Staubtank. Dank der Reinigungsstation wird man den aber nie entnehmen müssen, außer das man ab und an mal den Filter ersetzen muss. Unter dem Tank findet man dann noch ein kleines Werkzeug, um Schmutz wie Haare aus der Walze zu entfernen. An der Front ein Infrarotsensor zur Hinderniserkennung mitsamt Schlagbalken.

Auf der Unterseite die beiden Seitenbürsten, die beiden Wischpads, diverse Sensoren und die einzelne Bodenbürste, die ebenfalls verbessert wurde. Sie kann angehoben werden, was bisher einmalig ist. Beim Wischen wird die Walze um 15 mm angehoben, damit es keine Streifen gibt. Ob das funktioniert? Dazu gleich mehr. Die Räder besitzen große Federwege, wodurch der Narwal Freo in der Lage ist, Hindernisse bis zu 20 mm zu überklettern. Das dritte Rad am Wagen dient der besseren Spurtreue, hat aber im Alltag einen entscheidenden Nachteil. Auch dazu gleich mehr.

Die Reinigungsstation ist ebenfalls komplett in weiß gehalten und hat ein durchaus schickes, weil abgerundetes Design. Hier fällt zuerst mal das große Display auf. Genau wie der Turm des Saugers ist auch das Display eingefasst und bietet die Möglichkeit den Narwal Freo auch mal ohne App zu steuern. Man kann wichtige Einstellungen wie das Netzwerk oder Kindersicherung vornehmen und den Sauger zur Arbeit schicken. Unter dem Deckel befinden sich die beiden Behälter für das Frisch- und das Abwasser. Allerdings ist die Farbgebung etwas verwirrend. Der dunkle ist für Frischwasser, der helle für Abwasser. Umgekehrt und anstatt Lila ein dunkles grau wäre irgendwie sinnvoller oder? Auf der Rückseite der Anschluss für den Netzstecker.

Im unteren Teil der Station befindet sich die „Garage“ des Narwal Freo. Hier parkt er rückwärts ein, um sich des Dreck aus dem Staubbehälter und dem Abwasser zu entledigen. Anschließend wird der Wassertank des Roboters neu gefüllt und die Wischpads gereinigt. Für diesen Zweck ist das beiliegende Reinigungsmittel gedacht, welches in die Ausparung im Inneren vor dem Frischwassertank montiert wird. Wie lange der Reiniger hält kann ich derzeit noch nicht sagen, aber nach fast 4 Wochen und mindestens einer Reinigung pro Tag hat der Füllstand nicht wirklich abgenommen. Anschließend werden die Wischpads bei 40°C getrocknet.

Was der Narwal Freo gegenüber vielen anderen auch besser macht ist das mit der Ablage in der Garage. Da sich im Laufe der Zeit da unten der meiste Dreck sammelt, besteht er aus zwei Teilen, die man sehr leicht zerlegen und reinigen kann. Das sollte man mindestens einmal im Monat machen, denn das sieht schon wirklich übel aus und riecht auch nicht sonderlich gut.

Für den Narwal Freo gibt es eine eigene App, die sich eben der Einfachheit halber auch noch Narwal Freo (Android / iOS) nennt. Die Einrichtung ist gewohnt einfach und geht schnell vonstatten. Genauso die Kartierung der Wohnung per schneller Kartierung, die nach wenigen Minuten abgeschlossen ist. Fix noch die Zimmer richtig beschriftet und unterteilt, Arten der Böden eingestellt und schon kann es losgehen. Auf dem Hauptbildschirm kann man direkte Aktionen starten, aber zunächst sollte man sich den umfangreichen Menüs widmen und dem Saugroboter sagen, was er, wann, wie machen soll. Ruhezeiten sind das Wichtigste, damit er nicht mitten in der Nacht anfängt zu saugen. Gibt es Haustiere? Wie oft soll der Narwal Freo die Ecke saugen? Wie mit Teppichen umgehen? Gibt es Treppen? Wie laut die Sprachausgabe sein?

Im Alltag kann man den Saugroboter wie bereits beschrieben über das Display auf der Reinigungsstation starten oder über die App. Aktuell gibt es bis auf Apple Siri keine Einbindung von Sprachassistenten. Auf dem Hauptbildschirm gibt es die wichtigsten Befehle „Freo Mode“, „Vacuum then Mop“, also erst saugen, dann wischen, Saugen und Wischen zusammen, nur saugen, nur wischen oder über „Add Plan“ einen eigenen Plan erstellen. So kann man sich z.B. einen Favoriten erstellen, der die Küche saugt und wischt, dabei auch gleich festlegen wie stark er saugt, wie oft und wie viel Wasser genommen werden soll. Auf Wunsch auch mit einem festen Zeitplan. Diese Voreinstellungen bezüglich Saugkraft und Wasser kann man übrigens jedes mal für alle Reinigungsoptionen händisch anpassen, womit der Narwal Freo extrem flexibel eingesetzt werden kann.

Ich habe festgestellt, dass man idealerweise immer den „Freo-Mode“ auswählen sollte, denn hier macht der Freo alles vollautomatisch. Dank „DirtSense“ erkennt er wie dreckig es irgendwo ist und passt entsprechend alles vollautomatisch an. Also nicht nur die Saugkraft und Wassermenge, sondern auch die Art und Weise wie genau der Bereich gereinigt wird, wie oft und wie intensiv. Hierbei fällt auf, wie extrem leise der Narwal Freo zu Werke geht. Auch wenn mal die Saugkraft hochgefahren wird, ist das zwar hörbar, was auch niemanden wundern sollte, denn es ist halt ein Saubsauger und wie der Name schon sagt, muss er halt auch saugen, aber es ist niemals störend. Überhaupt bewegt sich der Saugroboter sehr leise, zielstrebig und vor allem sehr sicher durch die Wohnung. Hindernisse werden geschickt umfahren und Hindernisse, wie unsere Personenwaage im Bad, ohne Probleme bestiegen und überfahren. Nur mit dem Verlängerungskabel bekommt der Narwal Freo Probleme. Der Teil mit dem Stecker wird wohl erkannt, aber beim Kabel gibt es Probleme. Dort fährt er sich gerne mal fest. Dasselbe bei hohen Teppichen, die zu einem Möbelstück nur einen Abstand von wenigen Zentimetern hat. Ansonsten fährt er sich eher selten fest.

Allerdings traut er sich nicht in das Labyrinth aus Stuhlbeinen unter dem Esszimmertisch, aber da hat sich bislang nur der iRobot Roomba j7 (Testbericht), weswegen ich mich am Ende auch für diesen entschieden habe. Aber wo der Narwal Freo hinkommt, macht er richtig gut sauber. Er bietet zwar „nur“ eine Saugleistung von 3000 pa und damit weit weniger als viele Konkurrenten, aber es kommt eben nicht nur auf die Zahl an, sondern wie der Sauger damit umgeht und da kann der Freo absolut überzeugen. Denn er macht einiges anders, als viele andere. Wenn man in der App den passenden Bodenbelag einträgt, wird damit auch die Saugleistung angepasst. Bei mir ist alles gefliest und damit wird die Saugleistung etwas reduziert. Trotzdem bleibt am Ende nichts liegen. Alleine der Trick, dass die Bürsten sich nur langsam drehen, dabei aber die der Kante zugewandte Bürste etwas schneller als die andere, verhindert, dass Schmutz durch die Gegend „geschossen“ wird.

Über das Display an der Station lassen sich Aufgaben direkt starten

Der Narwal Freo fährt maximal an die Kante heran, ohne dabei anzustoßen. So knapp hat das bisher noch kein Saugroboter gemacht und auch die Ecke werden bestmöglich mitgenommen. Der Knaller ist aber beim Wischen. Wo andere Kandidaten einfach stur an der Kante entlang fahren, wendet der Narwal Freo die „Smart Swing“ Technik an. Er fährt ein Stück an der Kante entlang, dreht sich dann etwas von der Kante weg, wodurch nun einer der beiden Wischpads ebenfalls die Kante erreicht und sauber wischt. Das macht er alle paar Zentimeter, was zunächst total bekloppt aussieht, aber am Ende ein nahezu perfektes, weil randloses und nahtloses Wischergebnis liefert. Wow. Aber nicht am Rand, sondern auch auf der Fläche weiß der Narwal Freo beim Saugen und Wischen zu überzeugen, denn auch er muss sich der Sauerei mit dem halb eingetrockneten Kaffeefleck auseinandersetzen.

Dazu verteile ich auf dem Boden den kompletten Inhalt des Überlaufs unserer Kaffeemaschine und mische noch etwas Trester dazu. Das ganze lasse ich ein paar Stunden eintrocknen und schicke dann den Sauger los. In diesem Fall im Freo-Mode, also der Automatik. Zunächst wird grob gereinigt und es bleiben noch deutliche Reste an den eingetrockneten Stelle übrig. Warum? Verstehe ich nicht, weil der Freo zurück zur Station fährt und es so aussieht, als ob er fertig ist. Doch nach kurzer Zeit fährt er von selbst wieder los, denn er hat den groben Dreck aufgenommen und erst einmal die Wischpads gereinigt und den Staubbehälter abgesaugt. Ganz schön schlau, denn viele haben den Dreck am Ende nur verteilt. Der Narwal Freo macht diese Prozedur insgesamt dreimal und nach dem dritten mal, was zusammen keine 10 Minuten dauert, ist rein gar nichts mehr vom Fleck und dem Dreck zu sehen. Das bislang beste Ergebnis bei diesem Test.

Trifft der Narwal Freo auf einen Teppich, wird dieser gekonnt bestiegen und dafür auch die Wischpads angehoben, damit der Teppich nicht nass wird. Das machen viele, aber keiner sonst hebt auch die Walze am Sauger an, wenn er wischt. Genau das macht der Narwal Freo und sorgt so für ein streifenfreies Wischergebnis. Es sind diese Kleinigkeiten, die den Narwal Freo am Ende so gut dastehen lassen, denn nach getaner Arbeit, oder aber auch während einer Reinigung zum Zwischenreinigen, fährt er wieder zurück und wird für den nächsten Einsatz fit gemacht. Das Absaugen und Befüllen ist zwar mit etwas lauter, aber alles im Rahmen. Da sind andere vor allem beim Absaugen sehr laut. Der Narwal so gar nicht und auch das Trocknen der Wischpads ist ein eher leises Rauschen als nervig.

Was ich nicht gut finde:

Etwas problematisch finde ich die Tatsache, dass ein voller Schmutzwassertank bzw. ein leerer Tank für Frischwasser erst reklamiert werden, wenn man eine Aufgabe startet. Wie oft ist es mir passiert, dass ich den Narwal Freo während meiner Abwesenheit arbeiten lassen wollte und kaum im Auto kommt die Meldung von der App, dass mal wieder ein Tank leer bzw. voll ist und daher die Aufgabe nicht gestartet werden kann. Warum ändert man das nicht? Also die Meldung nach getaner Arbeit, wenn ich Zeit habe für das Auffüllen oder Ausleeren.

Fazit:

Ist der Narwal Freo empfehlenswert? Ja, ja, ja, und nochmals ja, denn der Narwal Freo ist für mich der aktuelle beste Saug-Wischroboter mit Reinigungsstation, den ich jemals getestet habe. Super leise, super effizient, mit einer hervorragenden Saug- und Wischleistung und dem Vorteil, dass sämtliche Teile, die so richtig dreckig werden, problemlos zerlegt und gereinigt werden können. Bleibt nur zu hoffen, dass er bald bald er bei uns erhältlich sein wird. Der Preis wird dann wohl weit über 1000 Euro liegen, aber dafür bekommt man eben auch was geboten. Ich für meinen Teil heiße Narwal herzlich in Deutschland willkommen und hoffe, dass sich die etablierte Konkurrenz etwas von denen abschaut. Ach ja, das Gütesiegel vergebe ich natürlich.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Narwal Freo

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr gute Saugleistung
+ sehr leise
+ extrem flexibel einsetzbar
+ sehr gute App
+ sehr gute Kantenreinigung
+ sehr gute Reinigungsstation

– Meldungen zu den Tanks kommen vor der Reinigung

2 Kommentare zu „Narwal Freo im Test – kann der Newcomer bei den Wisch-Saugrobotern überzeugen?“

  1. Mhhhh… wurde hier wirklich der Narval Freo getestet? „Im unteren Teil der Station befindet sich die „Garage“ des Narwal Freo. Hier parkt er rückwärts ein, um sich des Dreck aus dem Staubbehälter und dem Abwasser zu entledigen“.

    So wie ich das verstehe saugt die Station NICHT – so wie viele Konkurrenten das machen – den „Dreck aus dem Staubbehälter“, sondern dient nur der Ver- & Entsorgung von Wischwasser. Das leeren des Staubbehälters erfolgt manuell, da in der Station gar kein Staub-Absaug- & Filtersystem existiert.

    Da können andere Systeme (deren Strassenverkaufspreis nicht wesentlich teurer ist als der Richtpreis des Freo) deutlich mehr…

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