Im Test haben ich den Shark RV2500SEU mit Absaugstation. Nie gehört? Ich vorher auch nicht und er macht einiges anders als die anderen. Was genau und ob er was taugt, habe ich im Alltag ausprobiert.
Diese modernen Saugroboter haben es mir echt angetan. Seit knapp 2 Jahren teste ich die nun und habe von ganz billig, bis ganz teuer alles mögliche ausprobiert (Link zu allen Testberichten von Saugrobotern). Von der Firma Shark Clean hatte ich bis dato noch nie etwas gehört. Bis mich eine Mail erreichte und darin die Frage, ob ich nicht mal deren Topmodell, den Shark RV2500SEU testen möchte. Immer wieder findet man auch mal die Bezeichnung Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU, aber das ist am Ende egal. Wichtig ist, was es im Alltag taugt. Dabei fällt von Beginn direkt auf, dass Shark bei diesem Saugroboter einiges anders macht, als alle anderen.
Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link
Technische Daten Shark RV2500SEU:
- LiDAR-Navigation
- Sprachsteuerung per Google Assistant/ Alexa
- 2 Seitenbürsten
- 1 Bodenbürste
- Zonenreinigung
- No-Go Areas
- Virtual Wall
- App kompatibel
- 900 ml Staubbehälter
- 4 l Absaugstation
- HEPA-Filter
- WLAN (2,4 GHz)
- 340 x 340 x 105 mm (Sauger)
- 334 x 300 x 200 mm (Station)
- 5 kg
- 36 Watt
- 5200 mAh
Produktseite: sharkclean.de/shark-ai360-self-empty-saugroboter-rv2500seu
Deutsche Bedienungsanleitung: sharkclean.de/RV2500SEU_IB_MP_220404_Mv1_DEUTSCH_LR.pdf
Erhältlich ist der Shark RV2500SEU beim Hersteller* zum Preis von 499,99 Euro.
Was ich gut finde:
Fangen wir beim Auspacken des Shark RV2500SEU an. Auf den ersten Blick alles normal. Der Saugroboter, die Absaugstation mit fest integrierten (etwas zu kurzen) Netzkabel, deutsche Bedienungsanleitung und vier Seitenbürsten, von denen zwei montiert werden. Kennt man alles, aber dann schaut man sich die Seitenbürsten genauer an. Die haben nur einen „Pinsel“ anstatt drei oder vier, wie die anderen. Habe ich so noch nie gesehen. Zudem drehen die sich auch noch sehr langsam im Vergleich zu Konkurrenz. Dazu gleich mehr. Reinigungstücher gibt es nicht, da der Shark RV2500SEU ein reiner Saugroboter ist. Der Shark RV2600WSEU* hat dann auch noch eine Wischfunktion.
Der Shark RV2500SEU hat einen Turm, in dem sich die LiDAR-Navigation befindet. Allerdings ist mit einer Höhe von 10,5 mm etwas höher als die Konkurrenz. Weiterhin fällt auf, dass die Angaben dazu weder auf der Homepage, noch bei Amazon stimmen. Vielleicht eine Kleinigkeit, aber die paar Millimeter sorgen bei mir schon dafür, dass er nicht unter den Wohnzimmertisch und auch nicht komplett unter der Couch hindurch fährt. Weiter sind auf der Oberseite die Akkuanzeige, ein LED-Ring und zwei Tasten zu finden, mit denen man den Shark RV2500SEU grundlegend auch ohne App steuern kann.
Kameras besitzt der Shark RV2500SEU nicht. Dafür einen sehr ausladenden Schlagbalken, der sehr feinfühlig auf Möbel reagiert. Rückseitig der Staubbehälter, der mit einem Volumen von 900 ml riesig ausfällt und leicht zu reinigen wäre, was aber Dank der Absaugstation nicht nötig ist. Ansonsten gibt es gibt es an der Außenseite Sensoren.
Auf der Unterseite geht es weiter mit den Besonderheiten. Hier zuerst einmal wieder die speziellen Seitenbürsten und daneben jeweils zwei Längsbürsten auf der Unterseite des Shark RV2500SEU, die wohl dafür sorgen sollen, dass Schmutz auch wirklich in Richtung der Bodenbürste verfrachtet wird. Ansonsten noch eben jede Bodenbürste, die sich ebenfalls sehr einfach ausbauen und reinigen lässt. Sensoren wie z.B. gegen Absturz gibt es auch hier unten reichlich.
Die Absaugstation fällt ebenfalls ziemlich aus dem Rahmen des Üblichen. Ok, das das Netzkabel fest verbaut ist, ist aus Sicht der Nachhaltigkeit etwas unglücklich, stört aber in der Funktion nicht. Eher, dass es mit einer Länge von einem Meter vielleicht etwas zu kurz geraten ist. Der „Rüssel“ für die Absaugung des Saugroboters sieht auch etwas, mit Verlaub gesagt, billig aus. Einfach so ein Wellrohr, was aus dem Gehäuse schaut. Schön ist das nicht und beim Absaugen kann es hier und da mal ein paar Nebengeräusche geben, weil der Schlauch nicht richtig sitzt. Für saubere Luft sorgen zwei Filter im Inneren der Absaugstation. Viel spannender ist aber der entnehmbare Staubbehälter, der über eine durchsichtige Füllstandsanzeige verfügt.
Macht auf den ersten Blick wirklich Sinn, aber mit zunehmenden Füllstand, kann man da im Alltag vor lauter Dreck nicht mehr viel erkennen. Aber die Station arbeitet sehr effektiv und ist auch nicht sehr laut bei der Arbeit. Leider gibt es keinerlei Angaben zum Volumen und Saugstärken. Übrigens auch nicht vom Saugroboter, was sehr schade ist. Geleert wird der Behälter über einen einfachen Klappmechanismus.
Wie es sich für einen modernen Saugroboter gehört, gibt es auch eine App. Diese nennt sich SharkClean (iOS / Android) und sieht sehr modern und aufgeräumt auf. Verbunden wird übrigens per 2,4 Ghz WLAN. Man liest ab und zu was davon, dass der Shark RV2500SEU auch mit 5 Ghz funktioniert, was aber nicht stimmt. Leider gibt es keine schnelle Kartierung, aber die erstellte Karte macht einen vernünftigen Eindruck und muss nur bei der Benennung der Zimmer angepasst werden. Wie es mit verschiedenen Etagen aussieht? Weiter unten.
Es können zwei Arten von Zonen angelegt werden. Die bekannten No-Go Areas und dann noch Zonen, die hochfrequentiert sind wie z.B. der Flur oder bei mir der vordere Teil des offenen Wohnzimmers. Diese können gezielt gereinigt werden und werden dann auch mit „UltraClean“ gereinigt. Die Saugleistung kann während der Reinigung in drei Stufen angepasst werden, was aber bei der Saugleistung irgendwie keinen Unterschied macht, außer der Lautstärke. In der App können Pläne zur Reinigung angelegt werden. Also was, wann, wo und wie.
Im Alltagstest fällt zuerst einmal auf, dass der Shark RV2500SEU auch ohne Kameras sehr gut durch die Wohnung navigiert und eigentlich so gut wie nie mit Möbeln kollidiert, was an sich ja schon erstaunlich ist. Auch bewegt er sich sehr sicher und vor allem zielgenau durch die Wohnung, was für eine wirklich gute LiDAR-Navigation spricht. Eigentlich, denn es gibt mehrere große Haken, auf die ich gleich zu sprechen komme. Bezüglich Möbelschonung kenne ich ganz andere Kandidaten wie meinen iRobot Roomba j7 (Testbericht), der auf Körperkontakt geht.
Diese Seitenbürsten mit jeweils einem Pinsel machen durchaus Sinn, denn weil sich diese eher langsam dreht, wird der Dreck, wie bei vielen anderen, quer durch den Raum geschossen. Allerdings haben auch diese Seitenbürsten ihre Schwächen, wie sich im weiteren Verlauf sehr zeigen gezeigt hat. Dazu später mehr.
Teppiche, egal ob nieder- oder hochflorig sind kein Hindernis, werden gekonnt bestiegen und gereinigt. Hindernisse bis 16 mm werden zudem mühelos überklettert. Bei meiner Waage mit einer Höhe von 20 mm wird es schon schwieriger. Hier nimmt der Shark RV2500SEU mehrere Anläufe, überwindet diese dann aber doch. Allerdings meidet er das Stuhllabyrinth unter meinem Esstisch. Er fährt kurz hinein, um dann umzudrehen und wieder heraus zu fahren. Von den Abmessungen würde es aber passen. Da ist er wohl zu vorsichtig.
Was ich nicht gut finde:
Der Shark RV2500SEU oder besser gesagt die SharkClean App kann nur ein Stockwerk verwalten. Wer ihn über mehrere Etagen nutzen möchte, schaut leider in die Röhre. Ob es irgendwann möglich sein wird, kann ich nicht sagen.
Weiter oben habe ich für die speziellen Seitenbürsten geschrieben. Eine an sich gute Idee, aber es gibt ein massives Problem. Sie sind zu kurz und ragen nicht weit genug über die Außenkanten des Shark RV2500SEU heraus. Dieses und dazu noch die Tatsache, dass der Saugroboter schon an sich zu weit entfernt an Kanten entlang fährt, resultiert in einer schlechten Reinigungsleistung. Die Seitenbürsten erreichen niemals die Kanten und so bleibt vieles liegen. Ab und zu kommt er wohl eher zufällig an die Kante, fährt kurz daran entlang, um dann festzustellen, dass es wohl zu eng ist und dann abdreht. Das war es dann mit einer vernünftigen Kantenreinigung und am Ende eine große Enttäuschung, weil trotz UltraClean jede Menge Dreck liegen bleibt.
Große Probleme machen auch die Ecken. Egal ob innenliegend- oder außenliegende. Der Shark RV2500SEU fährt an eine Ecke heran, erkennt, dass es dort nicht weiter geht und dreht ab, anstatt die Ecke vernünftig zu saugen. So kommt es, dass in allen Räumen die Ecken auch bei der intensiven Reinigung komplett ausgelassen werden, was am Ende zu einem ungenügenden Ergebnis führt. In der Fläche saugt er einwandfrei, aber eben nicht in den Ecken. Bei einem Saugroboter dieser Preisklasse unverzeihlich und alleine damit verliert er schon das Gütesiegel.
Das leidige Thema Objekterkennung und Hindernisse. Hierbei hat der Shark RV2500SEU leider total versagt. Trotz der verbauten LIDAR-Technologie, welche einen 360 ° Laser verbaut hat. Alle Gegenstände, die ich ihm in den Weg gelegt habe, eine Fernbedienung, ein 20 cm hoher Teddy und ein extra langes Verteilerkabel, hat er komplett ignoriert, zusammen geschoben und auch teilweise überfahren. Hindernisse wie Möbel werden hingehen einwandfrei erkannt und umfahren. Aber beim Shark RV2500SEU kommt es wohl doch auf die Größe an.
Fazit:
Ist der Shark RV2500SEU empfehlenswert? Im Moment leider nicht, denn gerade in der für einen Saugroboter wichtigsten Disziplin, versagt er komplett. Beim Saugen. Er saugt weder die Kanten vernünftig, noch die Ecken und mit Hindernissen hat er auch so seine Probleme. Vielleicht kann das der Hersteller noch per Update der Firmware korrigieren, aber bis dahin ist der Shark RV2500SEU leider eine komplette Enttäuschung und bekommt daher auch nicht das Gütesiegel.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Shark RV2500SEU
Zusammenfassung
+ ordentliche Verarbeitung
+ zwei Seitenbürsten
+ lange Akkulaufzeit
+ Absaugstation ohne Beutel
+ gut zu reinigen
– Probleme bei der Kantenreinigung
– Ecken bleiben nahezu ungereinigt
– mangelhafte Hinderniserkennung
– kann nur eine Etage