Trifo Ollie Saugroboter mit Wischfunktion im Test – was taugt er wirklich?

Im Test habe ich den Trifo Ollie Saugroboter mit Wischfunktion, der mit massiven Preisnachlässen für Aufmerksamkeit sorgt und daher will ich mal wissen, wie gut der wirklich ist, denn er hat eine Funktionen, die in dieser Preisklasse einmalig ist.

Mittlerweile habe ich etliche Saugroboter getestet. Von etwas über 100 Euro bis zu 1500 Euro war wirklich alles dabei (Link zu den Tests). Nur der Hersteller Trifo ist mir bis dato noch nicht über den Weg gelaufen. Dabei ist der Amazon offensichtlich sehr beliebt, denn die hervorragenden Rezensionen sprechen eine eindeutige Sprache und riesige Preisnachlässe machen dann auch einen Trifo Ollie interessant. Aufmerksam geworden bin ich aber nur, weil mir Trifo zunächst den Trifo Lucy und kurz darauf den Trifo Ollie für einen Test angeboten hat. Klar, immer her damit und mit den beiden Saugroboter habe ich dann mein blaues Wunder erlebt. Nicht wundern, dass sich dieser Testbericht nur um den Trifo Ollie dreht und der Trifo Lucy erst im Fazit zur Sprache kommt. Die Auflösung dazu folgt weiter unten.

Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link

Trifo Ollie günstig bei Amazon kaufen*
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Technische Daten Trifo Ollie:

  • SLAM-Navigation
  • Sprachsteuerung per Google Assistant/ Alexa
  • 3000 pa Saugleistung
  • 1 Seitenbürste
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • Virtual Wall
  • Trifo App
  • HD-Kamera mit Videotelefonie
  • 600 ml Staubbehälter
  • 300 ml Wassertank
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • 70 dB
  • 360 x 360 x 84 mm (Sauger)
  • 130 x 125 x 93 mm (Station)
  • 3,5 kg
  • 36 Watt
  • 5200 mAh

Produktseite: trifo-europe.com/ollie

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist der Trifo Ollie zu einer UVP ab 269,99 Euro. Bei Amazon* gibt es aktuell noch eine Rabatt von 80 Euro. Insgesamt gibt es drei Modelle zur Auswahl, die sich ein wneig in der Saugleistung und Ausstattung unterscheiden.

Der Lieferumfang des Trifo Ollie

Was ich gut finde:

Packt man den Trifo Ollie aus, dann gibt es einiges zu bestaunen. Einmal den Saugroboter als solches, die Ladestation, das Mop-Pad nebst drei Ersatz-Pads, ein extra Fliesensauger, Netzteil und Anleitung. So weit so normal. Beim Design weiß der Trifo Ollie zu punkten. Ein wirklich schickes, sogar schon edles Design ohne Turm. Der Deckel ist in farblich vom Rest abgesetzt und kann geöffnet werden. Die beiden Tasten wurden im Verlauf wichtiger als ich zunächst dachte. Die Power-Taste ist genau das, wie sie heißt und dann noch die Home-Taste, mit der der Saugroboter zurück zur Ladestation geschickt werden kann. Zumindest in der Theorie.

Der Trifo Ollie hat keinen Turm, verfügt trotzdem über eine SLAM-Navigation, dessen Linse an der Front des Saugers zu finden ist. Daneben ein echtes Highlight. Eine richtige Kamera, wie man sie bisher eigentlich nur von den viermal so teuren Ecovacs X1 Roboter kennt (Testberichte). Die hat der Trifo Olli auch mit drin und auch mit ihr kann man aus der Ferne einen Blick in die Wohnung werfen und auch sprechen bzw. hören. Die Bildqualität ist beim Fahren zwar nicht so gut, aber sobald der Roboter steht, dann ist das Bild wirklich gut und auch die Sprachverständigung ist absolut brauchbar.

Unter dem Deckel findet man zuerst mal die LED zur Anzeige der WLAN-Verbindung, die übrigens nur im 2,4 GHz Band hergestellt werden kann. Moderne Router können das automatisch umschalten, aber wenn der Trifo Ollie partout nicht verbunden werden kann, sollte man mal einen Blick in die Einstellungen des heimischen Routers werfen, ob der mit 2,4 GHz überhaupt verbinden kann. Dazu noch der kombinierte Staub-Wasserbehälter, an dem auch ein Hepa-Filter zu finden ist. Dieser lässt sich einfach entnehmen, leeren und der Wassertank bei Bedarf füllen.

Auf der Unterseite die einzelne Seitenbürste, die Bodenbüse und die Halterung für das Wisch-Pad, welche einfach eingerastet werden kann. Durch die fünf Löcher tropft übrigens das Wasser auf das Wischpad. Allerdings ist die Position des Wischpads etwas unglücklich gewählt. Und wer, so wie ich, in der Wohnung primär Fliesen liegen hat, kann die Bodenbürste gegen den mitgelieferten Flächensauger tauschen.

Dazu noch zwei Räder mit einer großen Bodenfreiheit, die es dem Trifo Ollie erlauben, bis zu 20 mm hohe Schwellen und Hindernissen zu überklettern. Die üblichen Sensoren gegen Absturz an Treppen usw. sind natürlich auch mit an Bord. Die Ladestation ist ein Standard, wie man sie von vielen anderen Modellen kennt. Unter einer Klappe kann das überschüssige Kabel verstecken.

Was ich nicht gut finde:

Der Praxistest fängt mit der Einrichtung der Trifo Home App (Android / iOS) an. Während der Verbindung wird ein QR-Code gezeigt, den man per Kamera des Trifo Ollie scannen muss. Wenige Sekunden später wird ein bereitstehendes Fimrwareupdate auf die Version 02.32 angezeigt, welche ich direkt installieren lasse.

Wie jeder Saugroboter, muss auch der Trifo Ollie zuerst die Wohnung erkunden. Dafür öffnet man alle Türen, beseitigt alle möglichen Fallen und startet einfach mal die Reinigung-. Gut 90 Minuten später ist die erste Fahrt erledigt und der Sauger kehrt zur Station zurück. Aber eine Karte habe ich nicht. Was ist da passiert? Also noch einmal von vorne. Dieses mal kehrt der Trifo Ollie nach kurzer Zeit, wohl wegen Akkumangel, an die Ladestation zurück, womit auch diese Kartierung abgebrochen wird. Zumindest habe ich immer noch nichts, was nach dem Anfang einer Karte aussieht.

Ansonsten bietet die App sehr übersichtlich viele weitere Funktionen wie Zeitpläne, Bereiche reinigen lassen, Saug- und Wischleistung anpassen, Sprachausgabe anpassen, Nicht-Stören Modus, Teppichreinigung usw, So weit so gut. Im dritten Anlauf habe ich dann eine Karte in der App. Allerdings lässt sich diese nur wenig bis gar nicht an die wirklichen Gegebenheiten anpassen. Man kann die Räume benennen, aber die Räume an sich nicht anpassen.

So hat der Trifo Ollie das Hauptbadezimmer und den Flur jeweils in zwei Bereiche geteilt. Dieses lässt sich nicht korrigieren, was bei mir jetzt nicht so schlimm ist, denn ich kann ja beide Bereiche zur Reinigung markieren, um das komplette Zimmer zu reinigen. Aber was, wenn das Wohnzimmer und meine offene Küche als ein Zimmer erkannt wird. Das kann und wird in der Praxis auf Dauer zu umständlich. Die No-Go Areas kann man zwar einrichten, aber die scheinen nicht gespeichert zu werden. Zumindest habe ich es etliche male probiert, aber ohne Erfolg.

Während der ersten Kartierungsfahrten reinigt der Trifo Ollie aber schon mal die Wohnung, so dass man erste Anhaltspunkte zur Reinigungs- und Wischleistung bekommt. Das pure Chaos nenne ich es mal, denn die Reinigung erfolgt total chaotisch ohne einen Sinn. Die Kanten werden nur teilweise erreicht, obwohl die Funktion aktiviert wurde. Der Trifo Ollie fährt kreuz und quer durch die Gegend, reinigt am Ende aber nichts. Gewischt wird in Streifen, womit eine flächendeckende Reinigung niemals erreicht werden kann. Flache Teppiche werden zwar befahren, aber die Leistung nicht wie eingestellt erhöht, aber auf hochflorige Teppiche kommt er nicht. Auch der 16 mm Fuß des Wäschestaänders wird dem Trifo Ollie zum Verhängnis.

Ein Problem ist auch das Wisch-Pad mit dessen Microfaser-Wischtuch. Bei Fliesen klappt die vordere Kante des Wischtuch um, womit die ohnehin schon miese Wischleistung nochmals deutlich reduziert wird.

Prinzipiell ist die Trifo Home App richtig gut…prinzipiell…

Beim nächsten Start der App, der Trifo Ollie sollte nach dem Kochen die Küche reinigen, war die Karte verschwunden. Also noch mal von vorne. Kann ja mal passieren. Wieder eine Stunde später gab es zwar so etwas wie eine Karte, aber diese konnte nicht bearbeitet werden. Also löschen und noch mal kartieren lassen. Ich habe ja Zeit. Die darauf folgenden Karten waren allesamt unbrauchbar, weil jedes mal nur noch ein minimaler Teil der Küche erfasst wurde. Hauptproblem war, dass der Trifo Ollie schon direkt beim Start seine Ladestation selber verschoben hat und nach wenigen Augenblicken die Orientierung verloren hat.

Mit der unbrauchbaren Karte ist der Saugroboter leider so gut wie unbrauchbar, denn man kann weder eine Zimmerreinigung starten, noch einen bestimmten Bereich z.B. um den Esstisch herum reinigen. Natürlich könnte ich mit der in der App integrierten Fernbedienung den Trifo Ollie an die passende Position fahren und die Reinigung starten, aber will ich das? Wofür kaufe ich mir dann einen Saugroboter? Da bin ich mit meinem Handsauger deutlich schneller. Mehrmaliges zurücksetzen auf die Werkseinstellungen hat leider nichts geholfen, weshalb ich den Test nach einer Woche abgebrochen habe.

Genau dieselben Probleme hatte ich übrigens auch mit dem Trifo Lucy Saugroboter, den ich nach fast 2 Wochen erfolgloser Einrichtung und Nutzung als offensichtlich defekt beim Hersteller gemeldet habe. Da der Trifo Ollie exakt die gleichen Probleme gemacht hat, bleiben nur zwei Schlüsse. Entweder sind alle Saugroboter von Trifo ab Werk defekt oder taugen prinzipiell nicht. Ob es an der App liegt und/ oder dem Saugroboter ist mir eigentlich egal, denn noch mehr Zeit werde ich nicht mehr investieren.

Die Karte links passte ja grob, war dann aber plötzlich nur noch ein unbrauchbares Nichts

Fazit:

Ist der Trifo Ollie empfehlenswert? Nein, denn nur schön aussehen reicht eben nicht. Schon gar nicht bei einem Saugroboter. Da der Trifo Ollie dieselben Probleme wie der Trifo Lucy macht, gehe ich davon aus, dass hier im Gesamten irgendwas nicht passt. Also Finger weg, denn der Markt bietet mehr als genug brauchbare Alternativen. Ob es das Gütesiegel gibt? No way…

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Trifo Ollie

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ Videotelefonie

– massive Bugs mit der App
– schlechte Reinigungsleistung
– nahezu unbrauchbar

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