Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S im Test – was taugt dieser Saugroboter mit Wischfunktion?

Ich habe den neuen Xiaomi Mi Robot Vacuum Mop 2S im Test, denn preislich ist wirklich sehr attraktiv und er muss zeigen, ob er wirklich so viel besser als die Konkurrenz ist.

Mit einem Preis von unter 250 Euro liegt der neue Xiaomi Mi Robot Vacuum Mop 2S preislich genau an der Grenze, die viele heutzutage bereit sind für einen Saugroboter mit Wischfunktion auszugeben. Klar, bekommt man hier kein High-End mit unzähligen Funktionen wie bei einem Ecovacs Deebot X1 Omni (Testbericht), der mal eben das 6-fache!!! kostet. Trotzdem kann man einiges erwarten und so muss sich auch der „kleine“ Xiaomi in meiner Wohnung beweisen. Zum Vergleich tritt der Tesvor S4 (Testbericht) an und preislich eine Etage höher der Twotoo T2 AI (Testbericht). Keiner konnte mich am Ende überzeugen und daher bin ich sehr gespannt, wie sich der Xiaomi mit der Modellbezeichnung XMSTJQR2S schlagen wird.

Auch wichtig zu wissen ist, wie unsere Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen den Testkandidaten erwartet und das habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link

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Technische Daten Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S:

  • LDS Lasernavigation
  • Sprachsteuerung per Google Assistant/ Alexa
  • 2200 pa Saugleistung
  • 1 Seitenbürste
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • Virtual Wall
  • Xiaomi Mi Home App kompatibel
  • 400 ml Staubbehälter
  • 150 ml Wassertank
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • 350 x 94,5 mm (Sauger)
  • 152 x 74,6 x 99,5 mm (Station)
  • 3,6 kg
  • 33 Watt
  • 2500 mAh

Produktseite: mi.com/de/mi-robot-vacuum-mop-2s/

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S bei Amazon* zum Preis von 249,99 Euro.

Der übersichtliche Lieferumfang des Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S

Was ich gut finde:

In der Verpackung ist alles was man benötigt, aber auch nicht mehr. Also der Saugroboter als solches, die Ladestation, das Netzkabel und die deutsche Anleitung. An der Verarbeitung gibt es erst einmal nichts auszusetzen. Zwar alles Plastik, aber schön in weiß gehalten und sauber zusammengebaut. Die Ladestation ist ein wenig anders gestaltet, als man es bislang kennt, denn man bekommt einen relativ kompakten Klotz mit zwei federbelasteten Ladekontakten. An diese fährt der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S langsam rückwärts heran, um dann geladen zu werden. Im Praxistest gab es dabei aber ein Problem, welches ich weiter unten zum Thema mache.

Auf dem Saugroboter oben aufgesetzt ein Turm, der die LDS Lasernavigation beinhaltet. LDS steht übrigens für Laser-Distanz-Sensor, der sich für die Erstellung der Karten zuständig fühlt. Mit diesem kommt der Mop 2S auf eine Gesamthöhe von 94,5 mm, womit er minimal höher ist als viele andere. Das macht sich bei mir direkt im Praxistest bemerkbar. An der Oberseite gibt es auch noch eine Taste mit zwei Funktionen, von denen eine mit einem Haus-Symbol versehen ist und die andere mit einem Power-Symbol. Unter dem Deckel der Staubbehälter mit integrierten Wassertank und das Reinigungswerkzeug. Auch zu diesem Tank muss ich weiter unten leider noch etwas Kritik üben.

An der Front sind die ersten Sensoren zu finden und auf der Rückseite die Ladekontakte. An der Unterseite die beiden Laufräder mit großen Federweg, die einzelnen Seitenbürste, die herausnehmbare Bodenbürste, weitere Sensoren die unter anderem gegen Absturz z.B. an Treppen schützen und die Platte mit dem Wischmop. Diese kann sehr einfach von hinten entnommen werden, in dem man die beiden orangen Tasten drückt und nach hinten hinauszieht. Nach dem Reinigen des Wischtuchs ist das Einsetzen ebenfalls sehr einfach, weil die Platte einfach bis zum Einrasten eingeschoben wird. Es empfiehlt sich, dieses Wischtuch immer wieder mal abzunehmen und zu waschen. Egal ob unter fließenden Wasser oder der Waschmaschine. Ich bevorzuge das Reinigen im Waschbecken mit einer groben Spülbürste. Hat jeder, geht schnell und ist sehr effktiv.

Dreh- und Angelpunkt ist auch hier wieder die Mi Home App (Android / iOS). Die Verbindung ist innerhalb kürzester Zeit hergestellt und der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S betriebsbereit. Über die Mi Home App ist der Saugroboter auch per Alexa und Google Assistent nutzbar. Ansonsten ist die Mi Home App sehr übersichtlich gehalten, bietet dabei aber jede Menge Möglichkeiten und Funktionen. Angefangen wird mit der schnellen Kartierung der Wohnung. Dauert bei mir keine 10 Minuten und schon steht ein Abbild meiner Wohnung zur Bearbeitung bereit. Dumm allerdings, dass ich die Tür des Kinderzimmer vergessen habe zu öffnen. Kein Problem. Einfach noch mal schnell neu Kartieren lassen und schon ist auch dieses Zimmer dabei. Für einen einspannten Alltag mit dem Saugroboter sollte man sich wirklich Zeit nehmen und alle Räume so präzise wie möglich anzupassen, zu benennen und die Zonen einzurichten. Wer hier schludert muss sich nicht wundern, wenn der Saugroboter beim Sprachbefehl nicht das macht, was er soll.

Nun kann man sehr einfach No-Go Areas einrichten, virtuelle Wände, aber auch Bereichen in den nicht gesaugt werden bzw. nicht gewischt. Man Sinn bei Teppichen, denn einen Teppichsensor gibt es in dieser Preisklasse nicht. Also händisch dem Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S sagen, wo er was, wie oft zu machen hat und was nicht. Das kann wirklich für jedes Zimmer bzw. pauschal für die Wohnung angepasst werden. Das wird wichtig, worauf ich aufgrund der Größe Wassertanks auch noch zu sprechen komme.

In der Praxis zeigt sich ganz schnell, dass der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S durchaus brauchbar ist, wenn man dessen Preisklasse berücksichtigt. Zu Beginn einer Reinigungsaufgabe entfernt er sich etwas von der Ladestation, um sich zu positionieren. Ist das erfolgreich abgeschlossen, macht er sich schnurstracks auf den Weg zum Ziel. Dabei umfährt er geschickt diverse Hindernisse. Die erste Fahrt führte ihn in die Küche, die zwar technisch nicht anspruchsvoll ist, aber durch überstehende Möbel und Fußleisten genug Raum für Dreck lässt. Und in der Tat. Der Saugroboter fährt relativ nahe an die Möbel heran, so dass die Seitenbürste durchaus auch unter die Fußleiste reicht. Diese dreht sich relativ langsam, so dass Schmutz in die Mitte zum Sauger befördert wird und nicht quer durch den Raum geschossen, wie dies bei schneller drehenden Seitenbürsten zu beobachten ist. Nur in den Ecken ist noch etwas Verbesserungspotential vorhanden, da der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S diese zwar langsam entlang fährt, aber nicht weiter beachtet. Einfach drum herum und weg.

Beim Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S ist das ein Problem

Ob der Saugroboter jetzt in einer Y-Form saugt und wischt, X- oder S-förmig, ist am Ende egal, denn ein richtiges Muster erkenne ich nicht wirklich. Hauptsache am Ende ist es sauber und das schafft er. Man hat eigentlich nie das Gefühl, dass es danach noch dreckig ist. Ok, hier und da mal ein Krümel, der vergessen wurde, aber wir haben hier einen Roboter der 250 Euro Klasse. Da ist das ein absolutes top Ergebnis, zumal er auch Teppiche besteigt und entsprechend reinigt, auch wenn sich die Saugleistung nicht erhöht. Überhaupt ist der Sauger einigermaßen leise. Klar hängt das von de eingestellten Saugleistung ab, aber eine „normale“ Wohnung braucht keine großen Saugleistungen, um trotzdem vernünftig zu saugen.

Beim Wischen ist es wie so oft. Der frische Fleck vom Kaffee oder Soße wird gut aufgenommen, aber wehe der Fleck ist schon etwas eingetrocknet oder gröber. Da der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S den Mop „nur“ am Hintern hinter sich her zieht, wird grober Dreck meist nur verteilt, aber nicht aufgenommen. Das ist sehr gut bei meiner Kaffeesauerei zu sehen, die jeder Kandidat meistern muss. Dabei verschütte ich etwas Wasser aus dem Tresterbehälter der Kaffeemaschine mitsamt nassen Kaffeepulver und lasse diesen ein Stück weit eintrocknen. Anschließend muss der Sauger diesen beseitigen. Das klappt nicht wirklich, denn die nassen Bereiche werden ordentlich gewischt, aber die eingetrockneten Ränder bleiben stehen und die gröberen Bestandteile an der nächsten Kante verteilt. Also 50:50 gelöst. Aber auch hier muss direkt dazu gesagt werden, dass daran bislang alle Sauger dieser Preisklasse gescheitert sind und selbst teurere Sauger mit Wischfunktion.

Der eingetrocknete Kaffeefleck ist dann doch zu hartnäckig

Hindernissen wird gekonnt ausgewichen bzw. überklettert, wenn diese eine bestimmte Größe haben. Kabel versucht der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S zu überfahren, was aber oft misslingt, denn spätestens an der Wischplatte bleibt das Kabel hängen und wird mitgenommen. Genauso kleine Läufer oder Teppiche. Steckdosenleisten scheint er aber zu erkennen und umfährt diese. Badeschlappen werden oft genug auch entführt. Spielzeug ist je nach Größe natürlich kein Problem.

Bedenken sollte man vor dem Kauf auch, dass der Sauger höher ist als viele andere, was eingangs schon erwähnt wurde, weshalb er bei mir nicht unter die Couch kommt und auch beim Couchtisch passen muss. Aber das ist auch kein wirklicher Nachteil, weil man das vor dem Kauf checken kann. Auch das er bei mir nicht zwischen die Stühle am Esstisch fährt ist am Ende, angesichts des Preises, nicht negativ zu werten, denn ab und an probiert er es, fährt hinein, saugt auch fleißig, um dann den nächsten Stuhl in Angriff zu nehmen und im letzten Moment dann doch abzudrehen. Wieso? Keine Ahnung.

Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S mit der Mi Home App (1)

Was ich nicht gut finde:

Zum einen, dass die Ladestation so leicht ist, dass sie der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S beim Andocken, auch wenn er das sehr, sehr vorsichtig macht, immer ein Stück nach hinten schiebt. Abhilfe könnte hier vielleicht ein bisschen Moosgummi unter der Ladestation schaffen.

Weiterhin ist der Wassertank mit gerade einmal 150 ml viel zu klein, zumal man keine Warnung bekommt, wenn dieser leer ist. Das reicht bei mir gerade einmal für die Küche, wenn man diese doppelt wischen und saugen lässt. Daher sollte man drauf achten, dass man in der App die einzelnen Räume entsprechend einstellt, was die Anzahl der Reinigungsvorgänge und Wassermenge angeht. Nichts ist nerviger als die eben veranstaltete Sauerei in der Küche, weil ein Joghurt aus dem Kühlschrank gefallen ist, der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S kommt um die Ecke und verschmiert den ganzen Mist, weil kein Wasser im Tank war.

Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S mit der Mi Home App (2)

Oder die Sache mit dem Staubbehälter. An sich ist dieser mit 400 ml ordentlich dimensioniert, aber leider haben die Entwickler oder Ingenieure vergessen eine Klappe oder ähnliches am Einlass für den Dreck vorzusehen. Ist der Behälter ordentlich gefüllt und man nimmt diesen aus dem Sauger, dann werden ihn viele Nutzer etwas kippen, um ihn zu entnehmen. Weil eben kein Deckel vorhanden ist, der diese Öffnung verschließt, fällt bei der Entnahme jede Menge Dreck heraus. Eine Kleinigkeit technisch gesehen, die im Alltag ohne Ende nervt.

Nach wie vor sehr umständlich ist das Erstellen von Automatisierungen, was aber kein Problem des Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S, sondern der Xiaomi Mi Home App, den jeder Saugroboter von Xiaomi kämpft damit. Aber es gehört meiner Meinung erwähnt.

Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S mit der Mi Home App (3)

Fazit:

Ist der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S empfehlenswert? Ja, denn wenn man den Preis berücksichtigt und die Konkurrenz in dieser Preisklasse zum Vergleich heranzieht, dann bietet er ein gutes Preis/ Leistungsverhältnis. Der Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S kann nichts perfekt, aber das Gesamtpaket kann am Ende im Praxistest überzeugen. Es ist ein Xiaomi, dementsprechend wird man mit Firmwareupdates versorgt und bekommt bei Amazon* jede Menge Ersatzteile. Denn diesen Posten vergessen viele und ärgern sich hinterher, weil es für den No-Name Roboter zum Super-Rabatt-Sparpreis keine Ersatzteile gibt. Und weil es mir imponiert, was man für unter 250 Euro bekommen kann, vergebe ich das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Xiaomi Mi Robot Vacuum Mop 2S

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gute Saugleistung
+ viele Funktionen
+ einfache Bedienung
+ sehr flexibel einsetzbar
+ gute App

– kleiner Wassertank
– Entleerung des Staubbehälters
– etwas höher als die Konkurrenz

11 Kommentare zu „Xiaomi Robot Vacuum Mop 2S im Test – was taugt dieser Saugroboter mit Wischfunktion?“

  1. Naja mir kommt er nicht noch einmal ins Haus. Das Tischbein vom Schreibtisch überfährt er, ca. 1cm hoch, ohne Probleme aber bei der Übergangsleiste in der Badtüre, ca 0,4mm hoch, fährt er sich des öfteren fest.

  2. Wie sieht es mit dem Schlafmodus/Standby aus?
    Bei mir leuchtet er durchgehend an der Station und lt. App wird er auch durchgehend geladen.
    Ich habe Angst das der Akku immer Strom bekommt…

  3. War bei dir kein Filter für den Staubbehälter dabei? Der sitzt nämlich auf der Öffnung des Staubbehälters und verhindert, dass der Dreck beim Entnehmen aus dem Behälter fällt.

    1. Der Filter sitzt auf der anderen Seite des Behälters am Luftauslass. Würde ja keinen Sinn machen einen Filter am Einlass für den Dreck anzubringen. Der grobe Dreck würde damit gar nicht in den Behälter kommen.

      Gruß
      Peter

  4. Du schreibst 150 ml Wassertank und 400ml Staub. Auf jeder anderen Seite steht das er 200ml Wassertank und 300ml staubbehälter hat. Was stimmt denn nun?

    1. Ich habe die Daten seinerzeit vom technischen Datenblatt übernommen, welches ich als Tester von Xiaomi zur Verfügung gestellt bekommen habe. Leider habe ich darauf keinen Zugriff mehr. Im Zweifelsfall einfach mal den Support von Xiaomi anschreiben. Die können dir es sicher exakt sagen, denn die Produktseite hat dazu leider keine Info.

      Gruß
      Peter

  5. Wir ziehen in ein Haus in Portugal der vorerst kein WiFi Netzwerk hat. Kann ich der Roberter nur mit mein Cellphone steuern bzw in Betrieb setzen?
    Danke

  6. Baugleich mit Kärcher RCV 3. Sowohl der Saugroboter, das Zubehör/Ersatzteile, als auch die App. Wobei Kärcher das natürlich abstreitet…
    Interessanterweise war mein „Kärcher“ günstiger als der Xiaomi

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