Nach den ganz großen Smartphones in der letzten Zeit, werde ich mal eine Nummer kleiner und teste das Archos 50c Oxygen. Zum einen weil es für unter 200 € ordentliche Daten hat und weil ich immer öfter nach brauchbaren Dual-SIM Androiden in dieser Preisklasse gefragt werde. Hier in der Übersicht findet ihr alle wichtigen Daten, Links und Infos zum Gerät.
Bei Archos hat man die Qual der Wahl. Nicht weniger als drei verschiedene Oxygen Modelle gibt es. Das Archos 50 Oxygen ist ein Single-SIM Gerät, wartet mit einem 5″ Full-HD Display auf, einem 1,5 GHz Quad-Core und einer 13 Megapixel Kamera. Das Ganze für um die 240 €. Dann noch das Archs 50b Oxygen, einem Dual-SIM ebenfalls mit 5″ Display aber „nur“ HD, einem 1,3 GHz Quad-Core und 8 Megapixel. Kostet aktuell knapp 180 €. Und eben das hier von mir im Test befindliche Dual-SIM Archos 50c Oxygen, dessen Daten und Preis sind etwas weiter unten hier im Artikel zu finden.
Seit dem ich das Huawei Ascend G750 (Testbericht) getestet habe, ist auch bei mir Dual-SIM ein Thema weil überaus praktisch. Meine primäre Simkarte hat eine Full-Fllat für Telefonate aber nur 200 MB. Und weil ich viel unterwegs oder auf Arbeit online gehe, habe ich eine zweite Simkarte mit einer 3 GB Flat, dafür ohne Telefonie. Also die perfekte Kombination für solch ein Dual-SIM Gerät. Und mit seinen 5″ dürfte es auch von der Größe her für viele noch akzeptabel sein.
Technische Daten:
- Android 4.4.2 KitKat
- Dual-SIM
- 5″ IPS-Display mit 1280 x 720 Pixel
- 1,7 GHz MediaTek MT6592 Octa-Core Prozessor
- Mali 450 MP4 GPU
- 1 GB RAM
- 8 GB interner Speicher
- microSD bis 64 GB
- 8 Megapixel Kamera mit 1080p Videoaufnahme
- 2 Megapixel Frontkamera
- Bluetooth 4.0
- WLAN 802.11 b/g/n (Dualband)
- GPS
- DLNA
- 145 x 69,8 x 7,64 mm
- 140 g
- 2000 mAh
Produktseite: archos.de/archos_50coxygen
Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: ARCHOS_50c_Oxygen_book.pdf
Das 50c Oxygen gibt es nur in schwarz und ist bei Amazon, Media Markt und Co. für 199 € erhältlich. Überall wird zwar noch was von Adnroid 4.2.2 Jelly Bean geschrieben, aber mittlerweile ist ein Update auf Android 4.4.2 KitKat erhältlich. Meines ist damit geliefert worden.
Übersicht:
- Unboxing
- Verarbeitung und Ausstattung
- Betriebssystem und Leistung
- Display
- Kamera
- Akku
- Konnektivität
- Klang
- Fazit
Unboxing:
Die Verpackung ist Samsung-typisch wieder aus dem brauen Recycling Papier und bietet folgenden Inhalt:
- Archos 50c Oxygen
- 1A Netzteil
- Ladekabel
- Headset
- Micro-SIM Adapter
- Kurzanleitung
Das Headset ist halt so ein Standardteil, aber dieser Simkarten-Adapter von Micro-SIM auf Mini-SIM ist eine nette Beigabe. Denn genau wie beim Huawei Ascend G750 (Testbericht) ist SIM1 für Micro-SIM ausgelegt und SIM2 für Mini-Simkarten, also das Standardformat. So kann man direkt loslegen und muss sich nicht erst noch einen passenden Adapter besorgen. Sehr löblich.
Verarbeitung und Ausstattung:
Dünn ist es, das 50c Oxygen so mein erster Gedanke, als ich es ausgepackt habe. Sofort hole ich meinen Dummy des Huawei Ascend P7 (Testbericht) um sie zu vergleichen. Und siehe da. Auf dem Papier wirken 1 mm Unterschied viel, aber eben nicht in der Realität. Dazu sieht es das 50c auch noch richtig schick aus. Meistens ist es ja so, dass Geräte in der Preisklasse unter 200 € eher klobig daher kommen. Das 50c Oxygen hingegen wirkt sehr hochwertig auch wenn es komplett aus Plastik besteht. Nach unten hin ist es, genau wie das Huawei Ascend P7, abgerundet. Die Rückseite ist zum Rand hin ebenfalls abgerundet, wodurch es sehr gut in der Hand liegt. Ein paar Akzente zum sonst komplett schwarzen Gerät sind chromfarbene Tasten, der Lautsprecher an der Front und ein Ring um die rückseitige Kamera.
Schmale Ränder an der Front sind schick und stehen dem Kandidaten gut. Die Softasten für das Menü, Home und Zurück werden unterhalb des Display eingeblendet. Ansonsten befindet sich auf der Front nur noch ein Archos Logo, der Lautsprecher und die Linse der Frontkamera. Was mir fehlt ist eine Benachrichtigungs-LED. Auf der Rückseite thront auf einem Hügel die Kamera. Leider schließt die Linse bündig ab, so das die Gefahr besteht, diese zu verkratzen. Darunter der LED Blitz und ganz unten ein optisch groß wirkender Lautsprecher.
Am unteren Ende etwas nach rechts versetzt die Mikro-USB 2.0 Buchse und ein Mikrofon. Links die einteilige Lautstärke-Taste. Oben ein weiteres Mikrofon und die 3,55 mm Headsetbuchse. Rechts außen die Power-Taste.
Nimmt man den Akkudeckel ab (am besten an der USB Buchse anfangen), sieht man rechts oben den Schacht für die Speicherkarte. So kann man diese im laufenden Betrieb wechseln ohne den Akku zu ziehen. Um an die beiden Simkarten zu kommen, muss er Akku aber raus. Leider sind auch hier nur beim genauen hinsehen die Bezeichnungen SIM1 und SIM2 zu erkennen genauso die Darstellung welcher Simkartentyp wie herum eingesetzt werden muss. Die Anleitung zeigt das aber besser und diese ist in der Übersicht verlinkt.
Alles in allem geht die Verarbeitung für diese Preisklasse mehr als in Ordnung. Der Akkudeckel rastet sauber ein und hinterlässt gleichmäßige Spaltmaße. Die beiden Tasten machen ihren Druckpunkt mit einem dezenten Klicken hörbar. Aber es gibt auch was zu kritisieren, wenn auch nur Kleinigkeiten. Es knarzt. Zwar nur, wenn man auf der Rückseite im Bereich des Lautsprechers drückt. Mache ich im Alltag eher selten oder gar nicht, wollte es aber erwähnt haben. Ansonsten habe ich nicht wirklich was am 50c auszusetzen.
Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:
- Huawei Ascend P7
- Samsung Galaxy S5
- HTC One M8
- Sony Xperia Z2
- iPhone 6
Betriebssystem und Leistung:
Vorinstalliert ist bei mir Android 4.4.2 KitKat. Leider gibt es bisher keinerlei Infos über ein Update auf Android 5.0 Lollipop. Und wo Samsung, HTC und Co. auf eigene, teilweise überladene Oberflächen setzen, belässt Archos das Betriebssystem zu 99,9% unberührt. Das ist kein Witz. Gerade mal 3 hauseigenen Apps werden ab Werk vorinstalliert. Ansonsten nur die vorgegebenen Standard Android Apps. Und diese drei sind ein wirklich brauchbarer Dateimanager, ein Musik- und ein Videoplayer, die ebenfalls wirklich super sind. Zumal sie auch von externen Quellen wie SMB und UPNP Quellen Dateien streamen können. so bleiben von den 8 GB noch ganze 4,28 GB frei zur freien Verfügung. Mal zum Vergleich. Bei Samsung sind fast 6 GB weg. Wer will kann den Speicher um bis zu 64 GB aufstocken. Meine 64er von SandDisk läuft ohne Probleme. Selbstverständlich unterstützt das Oxygen auch App2SD, also das verschieben von Apps auf die externe Speicherkarte, um Platz zu sparen. Obwohl ich jede Menge Apps installiert habe, ist die Meldung von wegen zu wenige Speicher bisher nicht aufgetaucht.
Der Lockscreen unterstützt leider keine Widgets, dafür gelangt man durch sliden nach rechts direkt zur Kamera. Der Homescreen sowie die Benachrichtigungsleiste sind Android Standard und bieten daher auch nur dessen Optionen an. Wer mehr Funktionen haben möchte, kann sich einen beliebigen Launcher installieren. Auch die Einstellungen präsentieren sich bis auf ein paar kleine Änderungen unberührt. So gibt es ein eigenen Menü für die beiden Simkarten, über die man sehr schnell die gewünschten Einstellungen für jede einzelne Karte vornehmen kann. Desweiteren eine Option beim Display, welches erlaubt im Lockscreen Videos anzuzeigen und abzuspielen. Ansonsten gibt es noch ein Menü für Audioprofile, in dem man ein paar Einstellungen vornehmen kann. Leider fehlen hier Möglichkeiten, diese zu bestimmten Zeiten, WLAN Empfang oder Standorten zu aktivieren.
Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass Archos vielen Interessenten genau das gibt, was sich viele wünschen. Android in Reinkultur ohne nennenswerten Schnickschnack, den die meisten ohnehin nicht brauchen.
Im 50c Oxygen werkelt ein mit 1,7 GHz getakteter MediaTek MT6592 Octa-Core Prozessor. Wer sich ein wenig mit Prozessoren beschäftigt wird wissen, dass es sich hierbei eher um ein Mittelklassemodell handelt. Er reißt zwar keine Bäume aus, aber für Otto-Normal-Nutzer ist er absolut ausreichend, auch wenn es hier und da mal kurz ins Stocken gerät. Passiert zwar nicht oft, dann aber vor allem, wenn man leistungshungrige Apps wie Facebook ausführt. Hierbei vor allem, wenn die Tastatur eingeblendet werden soll. Aber wie gesagt. Es hält sich im Rahmen und man darf bei einem Gerät für unter 200 € keine High-End Leistung erwarten. Das wäre ein wenig unfair. Dasselbe gilt für die Mali 450 MP4 GPU, welche mit 700 Mhz taktet. Dazu noch 1 GB RAM. Wer sich mit Spielen die Zeit vertreiben will, wird mit dem 50c einen geeigneten Spielpartner finden. Selbst anspruchsvolle Apps wie GT Racing 2 oder Real Racing 3 ruckeln nur minimal, was aber den Spielspaß nicht schmälert. Im Gegenteil. Es macht richtig Spaß durch die Gegend zu flitzen. Hätte ich so ehrlich nicht erwartet. Mit der Zeit bemerkt man dann eine leichte Wärmeentwicklung im Bereich der Kamera. Aber mehr als 37,6°C konnte ich nicht messen. Also auch hier alles im grünen Bereich.
Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:
- AnTuTu: 30124
- Base X Mark: 10126 / 3811
- Basemark OS II: 551 / 1134 / 273 / 369 / 807
- CF-Bench: 56665 / 30296 / 40843
- Epic Citadel: 56,4 fps
- Icestorm Unimited: 6927
- Icestorm Extreme: 3640
- Icestorm: 5332
- NenaMark 2: 58,0 fps
- Quadrant Standard: 13574
- Vellamo: 874 / 1359 / 2085
Display:
Zwar bietet das 5″ IPS Display keine Full-HD Auflösung, wie viele teurere Modelle, aber so wirklich vermisst habe ich es auch nicht. Liegt wohl daran, dass der Bildschirm des 50c Oxygen trotzdem alles sehr schön darstellt. Farben wirken sehr natürlich und auch die Kontraste passen soweit. Nicht überragend, aber eben angenehm ohne aufzufallen. Die automatische Helligkeitsregelung tat sich ab und zu mal ein bisschen schwer, den passenden Wert einzustellen und brauchte dann schon mal ein paar Sekunden, bis sie sich dann entschieden hat.
Apropo Helligkeit. Die ist bei Maximum hoch genug, um das Display auch mal im Freien bei Sonnenschein noch ordentlich nutzen zu können. Wäre da nicht immer diese Fingerabdrücke, die das Display recht schnell verunstalten. Aber auch hier haben die allermeisten Konkurrenten so ihre Probleme.
Ebenfalls sehr positiv aber die Tatsache, dass es bis auf einen minimalen Lichthof oben links stockfinster bleibt. Das bringen selbst doppelt so teure Smartphones nicht so gut hin. Nicht ganz so prickelnd ist die Reaktionsgeschwindigkeit bei Eingaben. Ganz auffällig ist das bei Eingaben über die Tastatur. Selbst ich bin mit meinem 2-Finger-Suchsystem oft genug schneller als die Tastatur und das will schon was heißen. Allerdings ist es unmöglich zu sagen, ob das wirklich am Display liegt, oder am Betriebssystem. Ganz sicher ist aber, dass vor allem die Home-Taste nicht immer zuverlässig reagiert. Zum einen ist die Beleuchtungsdauer nicht einstellbar und die ist mir bei allen drei Softtasten einfach zu kurz geraten. So tippt man fröhlich auf der dunklen Fläche herum, bis man die Taste wirklich mal trifft. Leuchtet sie dann, muss man dieser erneut drücken und exakt treffen, um eine Aktion zu bekommen. Hier hätte man den Erfassungsbereich ruhig noch ein wenig großzügiger gestalten können. Man könnte jetzt meinen, gerade das mit den Soft-Tasten wäre Trainingssache, aber selbst nach 4 Wochen habe ich immer noch oft genug ein Problem mit der Treffgenauigkeit.
Kamera:
8 Megapixel sind heute Mittelklassestandard und selbst mit 2 Megapixel bei der Frontkamera lockt man keine Kunden mehr vor den Verkaufstresen. Die Kamera lässt sich direkt aus dem Lockscreen heraus durch wischen nach rechts starten. Das Kameramenü als solches ist recht übersichtlich gehalten. Je nachdem, ob man es quer oder hochkant hält, wählt man über die Icons auf der linken Seite bzw. oben den Kameramodus aus. Voreingestellt ist die Automatik, daneben gibt es dann noch den „Live-Fotomodus“, „Bewegungserkennungsmodus“, „Gesichtsverschönerungsmodus“, „Panoramamodus“ und den „Winkelaufnahmemodus“. Gerade der letzte erlaubt ein paar nette Spielereien. Man geht nahe an ein Obejekt heran, aktiviert diesen Modus und bewegt die Kamera dann einmal um das Objekt herum. Heraus kommt eine Art Kurzfilm, der das Objekt (vor allem mit Stativ) drehen lässt. Leider lassen sich die erzeugten *.mpo Dateien nur auf dem Handy anschauen. Ansonsten gibt rechts oben bzw. rechts unten fünf weitere Icons. Ist das Victory-Symbol aktiv, kann man mit diesem Zeichen die Kamera auslösen lassen. Daneben der HDR-Modus, der Blitz und die Umschaltung zwischen Heck- und Frontkamera.
Das Zahnrad führt in das Menü. Hier findet man noch mehr Funktionen wie z.B. diverse Farbeffekte und die Szenemodis und Funktionen wie „ZSD“ (bei der Kamera) und „EBS“ (bei der Videokamera), die sich mir nicht wirklich erschließen. Musste erst einmal googlen, was das bedeutet. „ZSD“ steht für „Zero-Shutter-Delay“. Aha. Genauso schlau wie vorher und google weiter befragt. Mit ZSD soll es zu keinerlei Verschlussverzögerung der Kamera kommen. Klick und gespeichert. „EBS“ ist die Elektronische Bildstabilisierung. Die kenne sogar ich, aber warum schreibt man das nicht gleich so ins Menü? Leider nicht so optimal gelöst ist, dass man die automatische Szenenerkennung erst in den Einstellungen für die Kamera aktivieren muss. Die Automatik tut das leider nicht von sich aus und liefert dann teilweise katastrophale Ergebnisse. Übrigens gibt es auch hier nur die vollen 8 und 2 Megapixel, wenn man sich mit dem Format 16:9 anfreunden kann. Wer das 4:3 Format haben möchte, kann nur maximal 6 bzw. 1 Megapixel auswählen.
Die Qualität der Fotos steht und fällt mit den Lichtverhältnissen und den Einstellungen. Gerade ich als bekennender Automatik-Nutzer musste das am Anfang erst einmal heraus finden. Gerade die bereits erwähnte Aktivierung der automatischen Szenenerkennung bringt einiges. Aber selbst wenn man sehr gute Lichtverhältnisse hat, die Automatik eingestellt ist und auch sonst alles zu passen scheint, haben die meisten Fotos einen satten Rotstich. Teilweise so stark, das Fotos surrealistisch wirken. Richtig gute Ergebnisse liefert hingegen der HDR-Modus. Unten ein Vergleich. Links ohne HDR, rechts mit HDR direkt hintereinander erstellt.
Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link
Und hier noch ein kurzes Testvideo in 720p HD aufgenommen. Das 50c Oxygen hat zwar auch Full-HD, aber als ich gemerkt habe, dass ich das Video nicht in Full-HD aufgenommen habe, war es leider zu spät und das Smartphone bereits auf dem Rückweg zu Archos.
Akku:
Der Akku des 50c Oxygen wirkt rein äußerlich riesig, aber mit 2000 mAh ist er leider nicht sehr üppig bestückt. In der heutigen Zeit bekommt man schon weit über 3000 mAh in kleineren Akkus. Und das macht sich leider auch im Alltag bemerkbar. Und genau hier stellt sich Archos mit dem reinen, unverbastelten Android ein Bein. Android bietet ab Werk keinen Energiesparmodus. Und genau so einer würde dem 50c sicher gut stehen. Die im Screenshot gezeigten knapp 15 Stunden waren mein absolutes Maximum, wo ich wirklich bis Sekunden vor der Abschaltung gewartet habe. Wie man sehen kann, ist bei mir WLAN und GPS immer aktiv. Genauso Sync. Nur Bluetooth lasse ich automatisiert im Auto aktivieren und beim Verlassen wieder deaktivieren.
Eine Stunde spielen von rechenintensiven Apps wie GT Racings 2 ziehen dann auch gleich einmal bis zu 27% aus dem Akku. Eine Stunde Film in HD Qualität verbraucht um die 13%, was wiederum ein guter Wert ist. Beim Navigieren sollte man sich das Ladegerät schon mal bereit legen. Pro Stunde sind es bei mir bis zu 47% gewesen.
Hier sollte man sich also wirklich im Playstore nach einer App umschauen, die Profile anbietet, die bestimmte Funktionen wie WLAN und Bluetooth nur bei Bedarf aktivieren und ansonsten deaktivieren. So kann man noch einiges mehr an Standby heraus holen. Oder man hofft auf ein Update auf Android 5.0 Lollipop, denn da soll es dann serienmäßig einen Energiesparmodus geben. So macht das 50c leider nur halb so viel Spaß. Und gerade wer viel telefoniert (ich eher wenig) oder das Ding wirklich den ganzen Tag in der Hand hat, wird kaum über den Mittag hinaus kommen.
Konnektivität:
In Punkto Verbindungsmöglichkeiten bietet das 50c Oxygen Hausmannskost. Eben klassenüblich, wenn man einmal von der Dual-SIM Funktion absieht. Das WLAN unterstützt Dualband und arbeitet ordentlich. An den beiden ersten Referenzpunkten Wohnzimmer und Garten ist das Signal stark genug, um problemlos arbeiten zu können. Am dritten Referenzpunkt, an der Straßenecke, bricht das Signal spürbar ein und man merkt förrmlich, wie gerne das Handy auf die mobile Datenverbindung umschalten möchte, es aber nicht gut und krampfhaft versucht mit dem WLAN Signal zu arbeiten. Seiten bauen sich so entweder erst nach langer Zeit oder gar nicht mehr auf. Ein stabiles GPS Signal wurde erst nach einer knappen Minute gefunden, aber dann reichten gerade einmal 5 Satelliten aus, um auf eine Genauigkeit von 2 Fuß (knapp 4 Meter) zu kommen. Zum Navigieren ist das 50c also uneingeschränkt empfehlenswert.
Bluetooth 4.0 arbeitet soweit auch ordentlich. Die Verbindung zur Freisprechanlage im Auto ist schnell hergestellt und wird auch nach einer kurzen Trennung sofort wieder aufgebaut. Zu Hause höre ich oft per Soundcloud Musik über einen externen Bluetooth Lautsprecher. Hier macht sich aber ein Manko bemerkbar. Liegt das Handy im Umkreis von 1 bis 2 Meter, ist die Verbindung perfekt. Aber schon nach 3 bis 4 Metern bricht der Stream immer öfter ab. Weiter als 5 Meter kann man sich nicht entfernen. Dann verliert das 50c die Verbindung.
Dafür kann mich die Dual-SIM Funktion überzeugen. Leider unterstützt es kein LTE und man daran denken, dass nur SIM1 (Micro-Format) mit UMTS zurechtkommt. SIM2 (Mini-Format) beherrscht nur 2G . Bei mir wanderte daher in SIM1 meine Sim mit der großen Internetflat und in den Schacht für die SIM2 die Simkarte mit den Sprachflats. Auch hier sollte man besser zweimal hinschauen, wie herum die jeweiligen Simkarten eingeschoben werden müssen. Die Konfiguration der Simkarten ist dank Android sehr einfach direkt beim Start des Handys oder über ein eigenes Menü in den Einstellungen vorzunehmen. Da man den einzelnen Simkarten Namen geben kann, kommt es auch nicht zu Verwechslungen, welche Sim für was zuständig sein soll.
Klang:
Auf der Rückseite des 50c Oxygen lassen viele kleine Bohrungen auf einen richtig großen Lautsprecher hoffen. Nimmt man den Akkudeckel aber ab, sieht man recht schnell, dass der Lautsprecher nicht einmal halb so groß ist. Die meisten Bohrungen sind also unnütz. Gar nicht so unnütz sind aber diese beiden kleinen Knubbel auf dem Backcover direkt neben dem Lautsprecher. So liegt das Smartphone nicht flach auf dem Tisch und deckt den Lautsprecher ab. Der minimale Spalt bringt wirklich einen hörbaren Vorteil. Hier hat man sich offensichtlich Gedanken gemacht. Das lässt hoffen. Leider kann der Speaker die Erwartungen nicht erfüllen. Er klingt nicht schlecht. Spielt sich halt ein wenig lustlos durch meine Musik ohne irgendwelche größeren Schwächen oder Stärken. Bass gibt es bauartbedingt nicht, die Mitten sind sehr zurückhalten und die Höhen lassen es an Brillianz vermissen. Bei maximaler Lautstärke fängt es ein wenig an zu scheppern.
Bei Telefonaten klingt das Gegenüber etwas dumpf, ist aber dennoch gut verständlich. Nebengeräusche sind nicht zu hören und man selber wird gut verstanden. Bei Telefonaten über den Lautsprecher kommen die klanglichen Defizite desselben zum tragen. Hier sollte es nicht zu laut sein, da sonst das Gegenüber nur noch schwer zu verstehen ist.
Richtig gut gefällt mir aber der Archos Musikplayer, auch wenn er keine Cover anzeigt. Er bietet nicht nur einen ausgewachsenen Equalizer, sondern auch noch etliche Voreinstellungen für den Raumklang. Wem so etwas gefällt, wird seinen Spaß daran haben. Allerdings sollte man sich dafür ein gescheites Headset kaufen. Das mitgelieferte ist halt so ein Standard 08/15. Meine Empfehlung für alle, die nicht viel ausgeben wollen, aber trotzdem nicht auf einen guten Klang verzichten wollen, dem lege dich Lianyun TS907-38BM01-M ans Herz. Kennt ihr nicht? Gibt es im Medion Onlineshop unter der Bezeichnung “Kopfhörer In-Ear TS907″ zum Preis von 12,29 € inkl. Versand und hat mich absolut überzeugt. Es hat sogar mein 80 € Headset von JBL abgelöst ->Link
Was mir aber besonders gut gefällt ist, dass ich ohne extra Apps durch die Unterstützung von SMB und UPnP direkt auf meinen NAS-Speicher zugreifen kann. Eher skuril sind die beiden Optionen „BesAudEnh“ und „BesLoudness“ in den Audioeinstellungen unter „Klangverstörung“. Hierunter verbirgt sich nichts anderes als eine Loudness Funktion für das Headset.
Fazit:
Selten hat sich ein Smartphone aus unauffällig durch den Dauertest geschlängelt. Das Archos 50c Oxygen bietet zwar in keinem Punkt Höchstleistungen, aber hat sich auch keine große Schwächen geleistet. Die Verarbeitung ist ordentlich, es sieht schick aus, das Display leistet gute Dienste, genauso der Akku und das Betriebssystem ist Android pur ohne Schnickschnack. Selbst der Prozessor macht eine gute Figur, auch wenn er ab und zu mal ins Stocken gerät. Nur bei der Kamera konnte mich das 50c nicht überzeugen. Aber bei unter 200 € für ein wirklich brauchbares Dual-SIM Smartphone ist das verschmerzbar. Und deshalb gibt es von mir das Gütesiegel. Eine um knapp 40 teurere Alternative mit Dual-SIM wäre das Huawei Ascend G750 (Testbericht).
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