ECOVACS Airbot Z1 im Test – smarter Luftreiniger und mehr in XXL

Im Test habe ich den ECOVACS Airbot Z1, dem smarten Luftreiniger, Luftbefeuchter und Lufterfrischer im XXL Format auf Steroiden. Aber was taugt das Teil im Alltag in einer ganz normalen Wohnung bzw. Haus?

Der Ecovacs Airbot Z1 gehört nicht nur optisch zur Ecovacs Omni Serie, von der ich bislang alle Saugroboter (Testberichte) testen durfte und jeder für sich der Beste in seiner Klasse. Der Ecovacs Airbot Z1 ist grundlegend ein smarter Luftreiniger, welcher mit Zubehör noch um einen Luftbefeuchter und einen Lufterfrischer erweitert werden kann. Wer unseren Podcast hört, weiß, dass ich mittlerweile vier Xiaomi Mi Air Purifier (Testbericht) in der Wohnung stehen habe und seit kurzem auch noch den Xiaomi Mi Smart Antibacterial Humidifier* (Test folgt). An sich dasselbe, aber wie sich im Test zeigte, ist der Ecovacs Airbot Z1 dann doch anders.

Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben, auch wenn es kein Sauger ist, aber die Funktionen ziemlich identisch sind -> Link

ECOVACS Airbot Z1 günstig bei Amazon kaufen*
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Technische Daten ECOVACS Airbot Z1:

  • LDS-Navigation
  • Sprachsteuerung per YIKO
  • Video- und Anruffunktion
  • Zonenreinigung
  • Ecovacs Home App kompatibel
  • HEPA H13 Filter
  • WLAN 802.8 b/g/n (2,4 GHz)
  • 600 m³/h
  • 30 – 51 m²
  • max. 67 dBA
  • 7 Watt Stereo-Lautsprecher
  • 350 x 350 x 500 mm
  • 18 kg
  • 90 Watt
  • 5200 mAh

Produktseite: ecovacs.com/de/airbot-z1

Deutsche Bedienungsanleitung: ecovacs.com/AIRBOTZ1Multi-language.pdf

Erhältlich ist der ECOVACS Airbot Z1 bei und bei Amazon* zum Preis von 1499 Euro.

Der Lieferumfang des ECOVACS Airbot Z1

Was ich gut finde:

„Das Paket ist groß und schwer“, so begrüßte mich der Paketbote, als er den ECOVACS Airbot Z1 geliefert hat und in der Tat ist dieses Paket das bisher größte, was ich bis dato für einen Test geliefert bekommen habe. Darin der eigentliche Luftreiniger, ein externer Luftqualitätsmonitor, ein USB-C Kabel dafür, eine Ladestation, ein Netzkabel und eine deutsche Kurzanleitung.

Im ersten Moment war ich über die Ladestation mit dem doch sehr kurzen Kabel überrascht. Aber sieh an – man kann auf deren Rückseite eine Klappe öffnen und schon kommt ein langes Kabel mitsamt Netzteil zum Vorschein. Echt genial. das der komplette Kabelsalat im Inneren verschwinden kann, wenn man es nicht benötigt.

Nach dem Auspacken hat der ECOVACS Airbot Z1 von meiner Frau auch direkt einen Namen bekommen: „Der sieht ja aus wie R2D2“ und seitdem träume ich von einem Kostüm oder Klebefolien für den ECOVACS Airbot Z1.

Denn der ECOVACS Airbot Z1 ist wirklich riesig. Zumindest im ersten Moment. An der Oberseite befindet sich ein Display, auf dem man diverse Daten in Echtzeit für die Feinstaubbelastung (PM2.5), Luftqualität, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit ablesen kann. Dazu später mehr. Obenauf dann noch ein Turm, wie man ihn schon von den Saugrobotern kennt, in dem der LDS-Sensor sitzt.

An der Front sind insgesamt zwei Kameras zu entdecken. Eine davon zur Hinderniserkennung und eine weitere, über die man die Videofunktion mit einer Auflösung von 960p realisiert hat. Dazu gehören dann auch insgesamt 6 Mikrofone und zwei Zweikanal-Lautsprecher mit 7 Watt, über die man per Bluetooth auch Musik vom Smartphone abspielen kann. Rundum dann noch diverse Sensoren, dasselbe an der Unterseite mitsamt 5 Laufrädern.

Der externe Luftqualitätsmonitor ist optisch dezent

Viel spannender ist aber, was zum Vorschein kommt, wenn man mal den Luftfilter seitlich aus dem ECOVACS Airbot Z1 zieht. Zuerst einmal ist der Luftfilter vergleichsweise riesig, wenn ich den von meinem Xiaomi Mi Air Purifier Pro (Testbericht) vergleiche. Dazu muss man wissen, dass man optional noch einen Luftbefeuchter einsetzen kann, der ein Fassungsvermögen von 2 Liter hat und eine Leistung von bis zu 400 ml/h bietet. In die Öffnung im Zentrum des Luftfilters passt dann noch ein optional erhältlicher Lufterfrischer mit Glockenblumenduft rein, wie auch immer das riechen mag. Beides hatte ich leider nicht für den Test zur Verfügung gehabt. Auf das Zubehör komme ich später noch mal näher ein.

Der ECOVACS Airbot Z1 zieht die Luft an den Seiten ein, schleust diese durch einen H13-HEPA-Filter, welcher laut Ecovacs bis zu 99,97% aller Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikron filtert. Die Luftleistung beträgt dabei bis zu 600 m3/h und das soll für eine Fläche von bis zu 51 m² ausreichen. Aber nicht nur das. Auf Wunsch (per App aktivierbar), reinigt ein integriertes UV-Sterilisationsmodul die Luft noch weiter.

Dreh- und Angelpunkt ist die Ecovacs Home App (Android / iOS). Die Einrichtung des ECOVACS Airbot Z1 ist schnell erledigt, da ein Einrichtungsassistent jeden Schritt vorab erklärt. Danach kann man den Roboter direkt für die schnelle Kartierung der Wohnung starten lassen. Meine Wohnung mit 4 Zimmer, Küche und Bad mit 115 m² war in nicht einmal 5 Minuten fix und fertig kartiert und dabei so genau, dass sogar schon die Bezeichnungen der Zimmer nahezu perfekt war. Das Geheimnis dahinter ist das TrueMapping 2.0, welches für die Erkennung von Objekten nochmals optimiert wurde.

Die Messwerte unterscheiden sich doch arg

Die Karte der Wohnung kann man dann wie gewohnt teilen, zusammenfügen, benennen usw. No-Go Areas braucht es nicht. Wichtig ist nur, dass man für jeden Raum einen Platz festlegt, an dem sich der ECOVACS Airbot Z1 postiert, um in diesen Bereich die Luft zu reinigen. Den mitgelieferten externen Luftqualitätsmonitor stellt man in ein Zimmer, welches besonders überwacht werden soll, in meinem Fall das Büro, schließt ihn per USB-C an den Strom an und schon kann der Praxistest starten. Den Standort des Monitors legt man ebenfalls in der App fest. Übrigens kann der ECOVACS Airbot Z1 bis zu 12 externes Display verbinden und überwachen. Also durchaus auch was für kleine Büros.

Die im ECOVACS Airbot Z1 verbauten Sensoren analysieren permanent die Raumluft und lassen ihn bei Bedarf voll automatisch anfangen die Luft zu reinigen. Allerdings nur in dem Raum, in dem sich auch die Ladestation befindet. Bei mir in der offenen Küche, die direkt ans Wohnzimmer anschließt. Über das Display kann man die aktuelle Luftsituation jederzeit ablesen, natürlich auch in der App. Allerdings verblüffen mich die Werte ein wenig, worauf ich weiter unten eingehen werde.

Sollte der externe Luftqualitätsmonitor schlechte Luft wittern, dann fährt der ECOVACS Airbot Z1 tatsächlich automatisch in den entsprechenden raum, postiert sich und fängt mit der Arbeit an. Ist die Luft gereinigt, kehrt er selbstständig wieder zur Ladestation zurück. Das funktioniert in der Praxis einwandfrei, allerdings kann man nicht selbst festlegen, bei welchen Werten er arbeitet und wann nicht. Aber er arbeitet schon, wenn man es noch gar nicht so sehr wahrnimmt, dass da irgendwas nicht passt.

 Läuft man in der Wohnung herum und macht selbst die Feststellung, dass hier unbedingt mal die Luft gereinigt werden müsste, dann kann man entweder die App öffnen, den Raum auswählen und der ECOVACS Airbot Z1 macht sich auf den Weg. Viel cooler ist es aber, den Ecovacs Sprachassistenten zu bemühen. Der hört auf „Ok YIKO“ und wenn man jetzt einfach nur sagt: „Komme zu mir“, dann kommt er tatsächlich angefahren. Dann noch kurz „Starte die Lufteinigung“ und los geht es. Echt genial, zumal der Sprachassistent jede Menge Befehle beherrscht. Auffällig ist dabei, wie geschickt der ECOVACS Airbot Z1 um Hindernisse herum fährt. Selbst Teppiche sind kein Hindernis. Allerdings kommt er nur mit Mühe über Schwellen die höher als 10 mm sind. Hier ist der ungünstig hohe Schwerpunkt offensichtlich ein Problem.

Was der ECOVACS Airbot Z1 nicht kann, ist die komplette Wohnung zu überwachen und diese vollautomatisch zu „bearbeiten“. Immer nur einen Raum plus den Raum, in dem der Monitor steht. Es sei denn, man kauft für jeden Raum einen externen Monitor, was natürlich möglich ist. Dann ist das alles wirklich voll automatisch. Aber es gibt eine Art Semi-Automatik, denn man kann den ECOVACS Airbot Z1 auf „Streife“ schicken.

Dazu öffnet man die App und wählt „Mobil“, was für die mobile Luftreinigung steht, als Funktion bzw. gibt ihm per entsprechenden Sprachbefehl diesen Auftrag. Daraufhin wird der ECOVACS Airbot Z1 alle Räume abfahren, dort hineinschnuppern und bei Bedarf tätig werden. Am Ende kehrt er wieder zur Ladestation zurück. Das funktioniert einwandfrei.

Die Ecovacs Home App Teil 1

So etwas kann man auch über den Videomanager machen. Man startet diesen, womit sich die Kamera am ECOVACS Airbot Z1 aktiviert, was auch akustisch deutlich hörbar ist. Heimlich jemanden zu überwachen ist also schon mal nicht möglich. Aber man kann den Z1 durch die Wohnung patrouillieren lassen, wenn man z.B, im Urlaub ist, in dem er alle vorab definierten Punkte in der Wohnung abfährt. Über die Sprachfunktion kann man auch in den Raum sprechen und zuhören.

Ebenfalls möglich sind Zeitpläne. Hierbei kann man feste Zeiten festlegen, wann der ECOVACS Airbot Z1 wo, was zu machen hat. Also abends in das Kinderzimmer fahren und im Baby-Modus flüsterleise die Luft reinigen, um am Ende wieder zur Ladestation zu fahren. Das alles ist in der umfangreichen App möglich, auch während des Arbeit die Luftleistung zu ändern usw. Mit einer Akkuladung soll der ECOVACS Airbot Z1 bis zu 240 m² reinigen können, was ich aber so nicht testen konnte, weil meine Wohnung schlicht nicht so groß ist. Aber zu keinem Zeitpunkt des Tests, musste der Z1 wegen Akkumangel zurück an die Box.

Im Praxistest kann der ECOVACS Airbot Z1 absolut überzeugen. Es ist einfach zu schön, wenn sich RsD2 in Bewegung setzt, sich entsprechend postiert und da vor sich hin arbeitet. Echt knuffig und schon nach wenigen Tagen wird er begrüßt wie ein Haustier, wenn er nach dem Einkaufen im Flur steht, um dort die Luft zu reinigen. Ich weiß, es hört sich total komisch an, aber man kommt nicht umhin.

Die Ecovacs Home App Teil 2

Was ich nicht gut finde:

Über das Display an der Oberseite des ECOVACS Airbot Z1 habe ich ja schon geschrieben. Dieses ist an sich sehr gut ablesbar und liefert viele Informationen. aber in der Praxis sind die angezeigten Werte doch eher fragwürdig. Für den Test habe ich den externen Monitor und ein TFA Dostmann Thermo- und Hygrometer* direkt auf den Z1 gelegt, etwas gewartet und dann verglichen. Die Abweichungen zwischen dem externen Monitor und dem Z1 sind schon eklatant, was auch erklärt, warum der ECOVACS Airbot Z1 am Nachmittag aus dem Nichts plötzlich hochfährt und knapp 30 Minuten läuft, bis er wieder zufrieden ist und in den Standby geht. Das gilt aber nicht für den externen Monitor, der ziemlich genau dieselben Werte anzeigt, wie das manuelle Messgerät.

Die Ecovacs Home App Teil 3

Der ECOVACS Airbot Z1 ist teuer, was aber nicht bewertet werden kann. Vielmehr, dass das Zubehör wie der Luftbefeuchter oder der Lufterfrischer nochmals extra gekauft werden muss. Bei dieser UVP sollte das eigentlich direkt zum Lieferumfang gehören. Auch weitere Luftqualitätsmonitore kosten jeweils 99 Euro. Da muten die 49 Euro für einen Ersatz-Luftfilter geradezu billig an, denn bei Xiaomi kosten die Luftfilter dasselbe. Zumindest die originalen.

Der Klang des Bluetooth Lautsprecher soll laut Webseite den „perfekten Klang und immersive Audioqualität“ bieten. Keine Ahnung, ob meiner defekt ist, aber der klingt einfach nur schlecht. Dünn, kraftlos, langweilig und alles andere als perfekt. Um ein wenig die Musik im Hintergrund dudeln zu lassen ok, aber mehr auch nicht.

Mit dem Videomanager kann man in den Raum schauen und sprechen

Fazit:

Ist der ECOVACS Airbot Z1 empfehlenswert? Ja, wenn man sich wirklich mit dem Gedanken trägt, sich so einen Luftreiniger zu kaufen. Gerade Allergiker suchen nach solchen Geräten und bislang ist die Auswahl eher klein. Rechne ich die Kosten meiner vier Xiaomi Air Purifer zusammen und dann noch die bisher verbrauchten Luftfilter, dann komme ich schon sehr nahe an die Kosten für den Z1 heran. Gerade die laufenden Kosten darf man nicht unterschätzen. Beim ECOVACS Airbot Z1 brauche ich genau einen Filter, der auch noch bis zu 1 Jahr hält. Beim Xiaomi sind es jeweils 6 Monate und ich habe vier davon für jeweils etwas mehr als 30 Euro im Angebot. Macht pro Jahr 240 Euro gegenüber den 50 Euro beim Z1. Vom Stromverbrauch von im Automatikmodus laufenden Xiaomis gegenüber einem ECOVACS Airbot Z1 mal abgesehen.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
ECOVACS Airbot Z1

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr gute App
+ sehr flexibel einsetzbar
+ sehr gute Reinigungsleistung
+ einfache Bedienung

– Zubehör teuer
– Klang des Lautsprechers