Xiaomi Smart Band 8 Pro im Test – kann man damit bezahlen oder nicht?

Im Test habe ich das Xiaomi Smart Band 8 Pro und kläre dabei die Frage, ob man damit auch in Deutschland bezahlen kann oder nicht. Überhaupt – kann man so ein Xiaomi Wearable immer noch bedenkenlos empfehlen?

Die nunmehr achte Generation der Xiaomi Smart Bänder, früher als Xiaomi Mi Band bekannt geworden, liegt in den Regalen und es gibt mit dem jetzt erschienenen Xiaomi Smart Band 8 Pro gleich drei Modelle in verschiedenen Preisklassen. Für gerade einmal 19 Euro das Xiaomi Smart Band 8 Active (Testbericht), für 49 Euro das Xiaomi Mi Smart Band 8 (Testbericht) und eben das Xiaomi Mi Smart Band 8 Pro, welches das Xiaomi Smart Band 7 Pro (Testbericht) beerben soll. Von diesem war ich ja nicht so angetan, weil mir da einfach zu wenig Pro drin war. Das 8 Pro soll das alles natürlich besser machen und wie immer habe ich es mir direkt gekauft. Überhaupt habe ich seit dem Xiaomi Mi Band 1 alle Modelle und Generationen hier liegen. In unserem Podcast waren die die Xiaomi immer ein sogenannter „No-Brainer“. Für das Geld kann man eigentlich nicht viel verkehrt machen. Ich bin gespannt, ob das auch noch für das Xiaomi Smart Band 8 Pro gilt, welches für eine UVP von 69,99 Euro auf den Markt gekommen ist.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link zum Artikel

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Technische Daten Xiaomi Smart Band 8 Pro:

  • Android ab 8.0 und iOS ab 12
  • 1,74″ AMOLED 2,5D Display mit 480 x 336 Pixel
  • gehärtetes Glas
  • Always-On Display
  • 3-Achsen Sensor
  • Pulsmesser
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • wasserdicht bis 5 ATM nach IP68 (was bedeutet das?
  • Bluetooth 5.3
  • GPS, BDS, GLONASS, Galileo, QZSS
  • 150+ Aktivitäten
  • 46 x 33,35 x 9,99 mm (nur der Tracker)
  • Armbandlänge 135 – 205 mm
  • 33 g gesamt
  • 289 mAh

Produktseite: mi.com/de/xiaomi-smart-band-8-pro

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist das Xiaomi Smart Band 8 Pro bei Amazon* in grau oder schwarz zum Preis von 69,99 Euro.

Der Lieferumfang des Xiaomi Smart Band 8 Pro

Was ich gut finde:

Beim Auspacken des Xiaomi Smart Band 8 Pro hat man zuerst einmal den Tracker ohne Armband in der Hand. Dieses findet man extra verpackt im inneren der Verpackung. Dazu noch ein kurzes USB-A Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung. Wie so oft findet man auf der Xiaomi Homepage die alle Bedienungsanleitungen. Das bekommen die einfach nicht hin, aber egal. Braucht man nicht, denn viel steht da nicht drin. Viel erfreulicher ist der Umstand, dass bei Xiaomi endlich die Ladegeräte untereinander kompatibel sind. So passt das Ladegerät des Xiaomi Smart Band 8 Pro problemlos auf alle Modelle der 8er Serie und sogar auf dien Xiaomi Redmi Watch 4 (Testbericht). Leider nur mit USB-A aber immerhin schon mal ein Fortschritt gegenüber früher.

Das Xiaomi Smart Band 8 Pro hat die perfekte Größe…

Rein optisch hat sich beim Xiaomi Smart Band 8 Pro gegenüber dem Xiaomi Smart Band 7 Pro (Testbericht) auf den ersten Blick nicht viel verändert. Aber eben nur auf den ersten Blick, denn es ist nach wie vor größer als ein Xiaomi Mi Smart Band 8 (Testbericht), aber kleiner als die Xiaomi Redmi Watch 4 (Testbericht), also genau dazwischen. Erst beim genauen Hinsehen wird man feststellen, dass das Display beim 8 Pro nicht mehr gekrümmt ist, sondern flach. Auch ist es etwas dünner und leichter geworden. Nach wie vor besteht das Gehäuse aus einer „hochstabilen Polymerfaser“, also Plastik. Klingt halt cooler. Allerdings hat man das optisch ganz gut kaschiert, denn der obere Teil des Gehäuse ist metallisch glänzend und etwas tiefer gezogen als beim 7 Pro.

…allerdings einen relativ breiten Rahmen

Das Display des Xiaomi Smart Band 8 Pro hat etwas an Größe zugelegt und misst jetzt 1,74″, womit auch die Auflösung erhöht wurde. Die flache Bauweise gefällt mir sehr gut, allerdings ist der Rahmen für das Jahr 2024 doch verhältnismäßig breit und das rundum. Klar, so ein Sensor für die automatische Helligkeitsregelung braucht seinen Platz, aber die Ingenieure werden ihre Gründe haben. Tasten gibt es keine. Am rechten, unteren Rand findet sich ein Mikrofon, aber es fehlt ein Lautsprecher, worauf ich weiter unten eingehen werde. Die Rückseite ist exakt die gleiche wie bei der Xiaomi Redmi Watch 4 (Testbericht), also der neue Sensor mit seinen 4 Kanälen zum erfassen des Puls und Bluetsauerstoff, den beiden Pogo-Pins für das Ladegerät und die Verriegelung für das Armband. Auch hier gibt es eine erfreuliche Neuerung, denn das Armband des Xiaomi Smart Band 8 Pro passt problemlos an die Xiaomi Redmi Watch 4 (Testbericht) und umgekehrt.

Die Rückseite mit den beiden Sensoren und den Pins für das Ladegerät

Auch im Inneren hat sich ein bisschen was getan. Es gibt nun Bluetooth 5.3 und der Akku wurde auf 289 mAh vergrößert. Nach wie vor ist das Xiaomi Smart Band 8 Pro bis zu 5 ATM wasserdicht, womit man auch mal schwimmen gehen kann und auch Duschen. Zum Tauchen sollte man es aber nicht tragen, genauso wenig in der Sauna. Ansonsten gibt es wieder ein Always-On Display, eine automatische Helligkeitsregelung und mit GPS, BDS, GLONASS, Galileo, QZSS werden alle bis dato bekannten Satellitensysteme zur Positionsbestimmung unterstützt.

Das neue Verschlusssystem für das Armband

Wie immer kommt auch hier beim Xiaomi Smart Band 8 Pro die Mi Fitness App (Android / iOS). Sie unterscheidet sich zwischen iOS und Android eigentlich nur in zwei wichtigen Punkten. Bei Android kann man für jede einzelne App einstellen, ob diese Benachrichtigungen schicken darf oder nicht, Unter iOS ist wie immer nur das altbekannte „Alles oder Nichts“ Prinzip möglich. Weiterhin lässt sich unter Android der Bitte-Nicht-Stören-Modus vom Smartphone synchronisieren, was bei Apple weder für Geld oder gute Worte zu bekommen ist. Ansonsten bietet die App einen guten Überblick über alle wichtigen Daten des Trägers und lässt zudem allerlei Modifikationen zu, wie z.B. die gezeigten Widgets, die Reihenfolge der Apps und nicht zuletzt Watchfaces. Es gibt eine große Auswahl und einige kann man sogar noch ein wenig anpassen. Ansonsten ist die App einfach zu bedienen und bietet ein Fülle an Auswertungen und Statistiken parat. Erfreulicherweise kann man seine Daten neuerdings auch mit Suunto synchronisieren lassen.

Links die Apple Watch Ultra, rechts das Xiaomi Smart Band 8 Pro

Der Akku wird bei mir immer maximal gefordert, indem ich das Always-On Display aktiviere, die Helligkeit auf Automatik, alle Sensoren laufen mit dem kürzesten Intervall bzw. smart, alle Benachrichtigungen aktiviert, eben alles, was möglich ist. Jeden Tag gibt es noch eine Aktivität im Freien, die ich per GPS aufzeichnen lasse. Damit hielt der Akku bei mir knapp 4 Tage. Schaltet man, wie weiter unten von mir empfohlen, die Puls- und Blutsauerstoffmessung ab, dann wird man nochmals gute 12 Stunden länger auskommen. Das Ladegerät füllt den Akku in gut einer Stunde wieder auf.

Links die Xiaomi Redmi Watch 4 und rechts das Xiaomi Smart Band 8 Pro

Im Alltag ist der Tragekomfort des Xiaomi Smart Band 8 Pro sehr gut, denn es hat meiner Meinung nach die perfekte Größe. Nicht zu klein, dass man auf einem kleinen Display nichts erkennen kann, aber auch nicht zu groß, dass es stört. Das perfekte Mittelmaß und so stört es auch nicht in der Nacht. Der Wecker arbeitet zuverlässig und die einstellbare Stärke der Vibration hat mich jeden Tag zuverlässig geweckt. Auf Wunsch kann man auch einen smarten Wecker aktivieren, der dann je nach Schlafphase die Weckzeit anpasst. Man gibt einen Zeitpunkt für das späteste Wecken an und der smarte Wecker weckt dann bis zu 45 Minuten früher. Muss jeder für sich entscheiden. Natürlich lassen sich auch sämtliche Sensoren konfigurieren oder Updates der Firmware installieren. Das Xiaomi Smart Band 8 Pro verfügt über eine automatische Erkennung von Lauftrainings, was in der Praxis wirklich gut funktioniert. Aber wie so oft, werden lediglich das Laufen im Freien, das Gehen im Freien und Radfahren im Freien per GPS aufgezeichnet und liefern etwas detailliere Daten zur Auswertung. Alle anderen der mehr als 150 Aktivitäten werden nur mit der Dauer, einer sehr grob geschätzten Zahl der Kalorien und einem Trainingseffekt aufgezeichnet. Das reicht allgemeinhin aus, denn wer wirklich mehr will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.

Das verbaute GPS-Modul versteht sich mit den fünf bekannten Systemen des GPS, BDS, GLONASS, Galileo und QZSS. Die Genauigkeit ist akzeptabel, aber man sollte nicht zu genau hinschauen, denn stimmen die Entfernungen bis auf einige Meter, aber auf dem Weg eiert man von rechts nach links, kürzt durch Nachbars Garten die Kurven ab oder hat auch gerne mal ein paar Meter gar keine Aufzeichnung. Keine Ahnung, wie die App daraus wieder eine passende Streckenlänger ermittelt, aber am Ende spielt das „wie“ keine Rolle, Hauptsache es passt. Was mir so nebenbei auffällt ist, dass ich bei der Xiaomi Redmi Watch 4 (Testbericht) immer wieder mal Trainings mit 0 Kalorien zu verzeichnen hatte, aber nicht mit dem Xiaomi Smart Band 8 Pro . Das ist schon interessant, denn die Technik ist in beiden identisch, genauso die App mit dem drumherum. Verstehe ich nicht, auch dass es in Verbindung mit dem Xiaomi Smart Band 8 Pro keinerlei Übersetzungsfehler gibt, aber bei der Redmi Watch.

Das Menü des Xiaomi Smart Band 8 Pro ist übersichtlich

Was ich nicht gut finde:

Mal wieder sorgen die beiden Sensoren für die Pulsmessung und zur Erfassung der Sättigung mit Blutsauerstoff des Xiaomi Smart Band 8 Pro für Stirnrunzeln. Ich habe wieder parallel mit einem Fingerclipsensor gemessen und zwar vor einem Training, währenddessen und kurz danach. Wie auch bei der Xiaomi Redmi Watch 4 (Testbericht) hat der Puls zu starke Abweichungen von bis zu 40 Schlägen pro Minute. Solange man ruhig sitzt sind die Abweichungen nur wenige Schläge, aber dann braucht man auch keinen Puls messen. Während eines Trainings springt der Puls munter zwischen 70 und 150 Schlägen ständig hin und her. Es fehlt offensichtlich ein vernünftiger Filter, der solche Extremwerte herausrechnet, wie er in vielen anderen Wearables vorhanden ist. Aber machen wir uns nichts vor. Wer wirklich mit Pulswerten trainieren will oder muss, wird sich niemals ein Xiaomi kaufen, sondern eher direkt zu Garmin oder Polar greifen. Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen sollten sich niemals auf die Daten solcher Wearables verlassen, worauf alle Hersteller auch im Kleingedruckten hinweisen und für alle anderen sind derlei ungenauen Pulswerte unnötig und kann zum Akkusparen gerne auch komplett abgeschaltet werden.

Gleiches gilt auch für den Blutsauerstoff. Davon halte ich ohnehin nichts, denn bei einem gesunden Menschen ist der Wert unnütz und für Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen gilt auch wieder – niemals auf diese Werte verlassen, sonst ist man verlassen, denn auch die neuesten Sensoren von Xiaomi messen irgendwie nur Quark. Wenn ich dem Sensor glauben schenken soll, müsste ich öfter mal den Rettungswagen wegen einer akuten Atemnot holen, was natürlich totaler Unsinn ist. Somit kann man die Messung des Blutsauerstoff ebenfalls komplett deaktiviert werden, womit man noch mehr Akku sparen kann.

Die Mi Fitness App links auf Android und rechts auf iOS.

Leider kann man mit der deutschen Version des Xiaomi Smart Band 8 Pro nicht bezahlen, weil schlicht kein NFC Modul verbaut wird. Die chinesische Version kann das, aber die ist ohne die deutsche Sprache, also keine echte Option. Telefonieren kann man mit dem Xiaomi Smart Band 8 Pro auch nicht, was ich auch schon beim Vorgänger bemängelt habe. Es gibt zwar ein Mikrofon, aber keinen Lautsprecher. Den gibt es erst mit dem Xiaomi Redmi Watch 4 (Testbericht), die aber sonst auch nicht mehr bietet als das Xiaomi Smart Band 8 Pro. Alles etwas chaotisch. Wegen mir hätte man die Redmi Watch 4 gerne Xiaomi Smart Band 8 Ultra nennen können.

Schade ist auch, dass man auch auf dem Xiaomi Smart Band 8 Pro keine Apps installieren kann. Selbst die günstigeren Modelle von Amazfit beherrschen das mittlerweile und machen so eine Watch noch mal eine ganze Spur smarter als so ein Xiaomi Smart Band 8 Pro. Oder warum funktioniert der smarte BNS-Modus noch nicht? Ich verstehe ihn so, dass er diesen Nicht-Stören Modus automatisch aktiviert, sobald ich ins Bett gehe. Klappt aber nicht und das auch bei allen anderen Xiaomi bzw. Redmi Wearables. Von daher habe ich unter iOS die Benachrichtigungen und das Always-On Display immer „Geplant“ nach Uhrzeit aktiviert bzw. deaktiviert. Da muss Xiaomi jetzt wirklich mal ran.

Das GPS ist nicht besonders präzise, aber es reicht aus

Fazit:

Ist das Xiaomi Smart Band 8 Pro empfehlenswert? Jein, denn am Ende ist es mir zu wenig Pro, aber besser als die teurere Xiaomi Redmi Watch 4 (Testbericht), denn wenn man es sich näher betrachtet, ist das Pro am Ende ein etwas größere Version des Xiaomi Mi Smart Band 8 (Testbericht) mit eingebauten GPS. Und genau daher ist es empfehlenswert, denn zwar ist das GPS nicht das Beste und die Werte für Puls und Blutsauerstoff sollte man auch nicht wirklich ernst nehmen, aber für den Preis kann man am Ende nicht viel falsch machen und der Rest passt ja soweit für den Einstieg in die Welt der Wearables und dafür gibt es dieses mal, endlich, wieder das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten beim Hersteller gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Xiaomi Smart Band 8 Pro

Zusammenfassung

Verarbeitung/ Ausstattung Verbindung/ Bedienung Klang Praxistest Preis/ Leistung

+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr gutes Display
+ Always-On Display
+ Schnellladefunktion
+ Wechselarmbänder
+ gute Messwerte

– keine Apps installierbar
– kein NFC und daher keine Bezahlfunktion
– keine Telefonie möglich
– Werte der Sensoren bedingt brauchbar