Amazfit Cheetah Square im Test – der eckige Klassenprimus

Im Test habe ich die Amazfit Cheetah Square und damit die eckige Ausführung der aktuellen Cheetah Serie, welche jetzt schon als Kult gehandelt wird. Warum? Der Test wird es zeigen.

Die Amazfit Cheetah Square ist die Schwester (oder Bruder) der Amazfit Cheetah (Round) (Testbericht), die von Markus und mir ausführlich getestet und als absolute Empfehlung für eine Watch um die 200 Euro hervorgegangen ist. Ein richtig guter Allrounder und diese Smartwatch gibt es jetzt eben auch in eckig. So hat man die Qual der Wahl. Rund oder eckig, denn die Technik drin ist zu 99% identisch. Wer es etwas hochwertiger möchte, greift zur Amazfit Cheetah Pro, die es aber bislang nur in runder Form und einer eher langweiligen Farbkombination gibt.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Amazfit Cheetah (Square) günstig bei Amazon kaufen*
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Technische Daten Amazfit Cheetah Square:

  • ZeppOS
  • Android ab 7.0 / iOS ab 12.0
  • 1,75″ AMOLED-Display mit 450 x 390 Pixel
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • SpO2 Messung
  • Höhenmesser
  • Barometer
  • Kompass
  • Zepp Coach
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • Unterstützung für Apps
  • GPS / GLONASS / Galileo / BeiDou / QZSS / IRNSS
  • Dual-Band GPS
  • Offline Navigation
  • 156 Sport-Modis
  • Bluetooth 5.3 BLE
  • WLAN 2,4 GHz
  • 20 mm Armbänder
  • 44 x 38,7 x 9,9 mm
  • 49 g
  • 240 mAh

Produktseite: de.amazfit.com/amazfit-cheetah-square

Deutsche Bedienungsanleitung: zepp.com/cheetah_square_anleitung_deutsch.pdf

Erhältlich ist die Amazfit Cheetah Square nur in Champagner/ Silber bei Amazon* zum Preis von 229 Euro.

Der Lieferumfang der Amazfit Cheetah Square

Was ich gut finde:

Wir packen die Amazfit Cheetah Square aus und halten dann neben der Smartwatch noch das obligatorische USB-A Ladekabel in den Händen und eine deutsche Kurzanleitung. Das Ladegerät passt übrigens auch zur Amazfit Cheetah Round. Muss man bei Amazfit leider dazu sagen, denn die Amazfit Bip 5 (Testbericht) hat auch so ein Ladegerät, aber das passt nicht, da die Ladepins ein paar Millimeter engen sitzen.

Beim Design kommt man nicht umhin sofort an die Apple Watch Ultra zu denken, aber die Ähnlichkeiten sind sicher rein zufällig. Das Gehäuse der Amazfit Cheetah Square besteht aus einem faserverstärktem Polymer, neudeutsch für Plastik, wenn auch in hochwertig. Die Lünette hingegen besteht aus einer Aluminiumlegierung. Das Display hat eine Diagonale von 1,75″ und ist leicht gewölbt. Die Helligkeitsautomatik arbeitet schnell und regelt die Helligkeit sinnvoll nach, so dass man das Display auch in sehr hellen Umgebungen gut abgelesen werden kann. Das Display reagiert auch in den Ecke sehr gut und lässt nur einen schmalen Rand. Die linke Seite hat keinerlei Tasten, auf der rechten Seite gibt es dann direkt drei Tasten und damit eine mehr als bei der Amazfit Cheetah (Round) (Testbericht). Die runde Lünette ist natürlich drehbar und dazu auch noch drückbar und dient z.B. zum scrollen in den Menüs. Die beiden länglichen Tasten sind frei belegbar und unterscheiden sich in der Struktur der Oberfläche.

Auf der Rückseite der Amazfit Cheetah Square findet man am Rand ein kleines Loch, welches das Mikrofon beherbergt. Weiterhin die Sensoren auf einem leichten Buckel, welcher übrigens bei der Messung der Dicke eine Smartwatch, egal welchen Herstellers, ausgelassen wird. Dort sind auch die beiden Pogo-Pins für das Ladegerät zu sehen. Im Inneren gibt es Dual-Band GPS, welches mit den aktuell sechs Systemen GPS, GLONASS, Galileo, BeiDou, QZSS und IRNSS kompatibel ist. Dazu ist die Square wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?), womit man sie beim Schwimmen und Duschen tragen kann. Zum Tauchen eignet sie sich aber nicht. Die Verarbeitung ist trotz Kunststoff sehr gut und alle Tasten haben gute Druckpunkte.

Auch die Amazfit Cheetah Square kommt mit dem Zepp Coach und dem neuen AURA Schlafcoach. Leider sind beide mittlerweile kostenpflichtig, aber ehrlich gesagt auch nicht zwingend notwendig. Darüber haben wir schon in unserem Podcast sehr ausführlich gesprochen. Weiterhin wird der Puls überwacht, der Blutsauerstoff, der Schlaf, der Stresslevel usw. Dazu gibt es noch einen Kompass, einen smarten Wecker, Ermittlung des PAI-Wert (was ist das?), Mitgliedskarten wie Payback, Apps, Zyklusüberwachung und noch ein bisschen mehr.

Die Benutzeroberfläche auf der Amazfit Cheetah Square

Vor kurzem gab es für die Zepp App (iOS Android) ein größeres Update, womit aber primär die beiden Abos für den Zepp Trainer und AURA integriert wurden. Die App ist übersichtlich gestaltet und sollte niemanden vor eine Herausforderung stellen. Auf der Startseite sind alle Werte übersichtlich aufgelistet und tippt man einen Wert an, gelangt man in die Ansicht der Details. Natürlich kann man auch diese Ansicht, genau wie die Widgets, Aktivitäten, Schnellbefehle usw. den eigenen Wünsche anpassen. Bei den vielen Watchfaces ist das leider nicht der Fall, aber dafür sind die allermeisten Watchfaces kostenlos. Bei der Amazfit Bip 5 (Testbericht) ist es z.B. umgekehrt. Auch die allermeisten Mini-Apps sind kostenlos und die Auswahl wird immer größer. Dabei eine App zur Bedienung einer GoPro Kamera, kleine Spiele, Navis usw. Damit bewegt sich die Amazfit Cheetah Square deutlich in Richtung einer „richtigen“ Smartwatch.

Ansonsten können in der App noch sämtliche Sensoren konfiguriert werden. Die Werte der Amazfit Cheetah Square sind in Ordnung, aber auch hier direkt der Hinweis, dass sämtliche Werte und Auswertungen nicht zur medizinischen Diagnose geeignet sind. Das beginnt schon bei der Pulsmessung. Solange man sich nicht bewegt sind die Werte absolut in Ordnung. Kommt Bewegung ins Spiel, wobei die Square übrigens während eines Workouts die Zeitspanne zwischen den Messungen automatisch reduziert, passen die Pulswerte nicht mehr so gut. Da springt der Puls gerne mal von 70 auf 150 und wieder zurück auf 120 und das ständig. Das mag für Otto-Normal-Nutzer ausreichend sein, aber wer wirklich nach Pulswerten trainieren möchte, wird damit nicht zufrieden sein. Über die Ergebnisse der Messung des Blutsauerstoff kann man denken was man will. Ich gebe auf diese Werte rein gar nichts mehr, denn auch die schwanken sehr stark. Wer gesund ist, muss den nicht messen und wer krank ist, sollte sich niemals auf die Werte einer Watch verlassen. So einfach ist das.

Die Zepp App bietet so einiges an Funktionen

Der Schlaf wird einigermaßen genau erfasst, aber auch nur, wenn man den Schlafmodus bzw. den Do-not-Disturb-Modus händisch ein- und wieder ausschaltet. Es gibt zwar eine automatische Erkennung, der an sich gut funktioniert, weil er zuverlässig die Uhr stumm schaltet, aber das meist mit einiger Verzögerung, wenn man schon etwas länger im Bett liegt. So passen gerade die Werte für den Beginn des Schlafs eigentlich so gut wie nie mit der Realität überein. Das Aufstehen erkennt die Amazfit Cheetah Square dagegen sehr gut und zeigt auch direkt eine Guten-Morgen-Routine.

Von dort geht es dann direkt zum ersten Workout des Tages. Die Amazfit Cheetah Square richtet sich genau wie die Amazfit Cheetah (Round) (Testbericht) primär an Läufer oder alle, die es werden wollen. Man kann sich mit dem Coach einen Laufprogramm erstellen und mit diesem bis hin zum Marathon trainieren. Die Amazfit Cheetah Square erkennt 8 Aktivitäten wie eben das Laufen im Freien automatisch und zeichnet diese Aktivität mit einer Vielzahl von Werten und GPS auf. Die Genauigkeit des GPS ist ok, aber sicher nicht branchenführend wie angepriesen. Oft genug geht es kreuz und quer über die Straße, durch Nachbars Garten, aber am Ende passt die Strecke dann doch einigermaßen. Auch hier wieder – für Normalos ausreichend, für Profis zu ungenau. Ansonsten werden die allermeisten Aktivitäten nur über ihre Dauer und eine grobe Schätzung der verbrauchten Kalorien aufgezeichnet. Die Resultate kann man dann direkt mit Apple Health, Google Fit, Strava oder Komoot teilen. Apropos Komoot.

Der neue Zepp Trainer und AURA sind aber kostenpflichtig

Die Amazfit Cheetah Square kann auch als Offline Navi beim Wandern genutzt werden. Dazu kann man sich mit seinem Komoot Account verbinden und von dort Routen herunterladen. Diesen Kartenausschnitt kann man sich dann auf die Watch herunterladen und dann die Routen ablaufen. Das ganze eben auch Offline, wenn man mal keine Internetverbindung hat.

Eine echte Überraschung erlebte ich dann bei der Disziplin Akkulaufzeit mit der Amazfit Cheetah Square. Überraschung deshalb, weil der der Akku der Square mit seinen 240 mAh fast um die Hälfte kleiner ist, als der 440 mAh Akku der Amazfit Cheetah (Round) (Testbericht) und trotzdem hält der Akku bei exakt gleichen Einstellungen genauso lange durch. Wie immer habe alles aktiviert, was die Amazfit Cheetah Square bietet. Also das Always-On Display aktiviert, alle Benachrichtigungen, automatische Helligkeitsregelung, alles Sensoren sind aktiviert und erfassen auf der kürzest möglichen Intervall allerhand Daten, jeden Tag mindestens ein Workout und zusätzlich jeden zweiten Tag noch eine Laufeinheit per GPS im Präzisionsmodus aufgezeichnet. Auch die Amazfit Cheetah Square hält locker drei Tage durch, teilweise sogar 4 Tage, wenn man nur ein bisschen mit den Einstellungen spielt. Wie die Amazfit Cheetah Square das schafft? Keine Ahnung.

Weitere Funktionen wie Offline-Karten der Zepp App

Was ich nicht gut finde:

Genau wie bei der Amazfit Cheetah (Round) (Testbericht) gibt es einige Verwirrung um einen angeblich vorhandenen Lautsprecher, denn auf der Produktseite liest man dazu folgendes:

„Kopple Deinen Bluetoothkopfhörer oder lasse den eingebauten Lautsprecher volle Arbeit leisten.“

Welchen Lautsprecher? Genau wie die Amazfit Cheetah Round hat auch die Amazfit Cheetah Square keinen Lautsprecher und daher kann man mit ihr weder Musik über einen Lautsprecher abspielen und auch nicht telefonieren.

Oder warum ist das Armband der Amazfit Cheetah Square mit seiner Breite von 20 mm schmäler als bei der Amazfit Cheetah (Round) (Testbericht) mit einer Breite von 22 Millimeter? Das sieht schon ein bisschen komisch aus. So ein breites Gehäuse und dann daran so ein schmales Armband. Es kann dank Schnellverschluss ohne Werkzeug gewechselt werden. Als Material kommt Silikon zum Einsatz, welches angenehm zu Tragen ist und auch beim Schwitzen nicht riecht. Die Dornschließe besteht aus Plastik, verrichtet aber zuverlässig ihren Dienst.

Die GPS Genauigkeit ist allenfalls in Ordnung

Fazit:

Ist die Amazfit Cheetah Square empfehlenswert? Ja, genau wie die runde Schwester Amazfit Cheetah Round (Testbericht) bietet die eckige Version wirklich alles was man heutzutage braucht und das in einem schicken Design, alltagstauglichen, praktischen Funktionen, gerade für Läufer, einfache Bedienung, die zudem in großen Teilen frei konfigurierbar ist und eine gute Akkulaufzeit. Das zu schmale Armband ist verschmerzbar und rein optischer Natur und das mit dem Lautsprecher ist wohl ein Schreibfehler auf der Homepage. Das ist natürlich ein peinlicher Faux-Pas, aber das Gütesiegel gibt es trotzdem, denn Amazfit macht es genau richtig. Technisch identisch (bis auf den Akku) hat man die Wahl zwischen rund und eckig. Wie sehr würden wir uns das auch bei anderen Herstellern wünschen (Wink an Apple und Samsung).

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Amazfit Cheetah Square

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr leicht
+ einfache Bedienung
+ ordentliche Messwerte
+ brauchbares GPS
+ gute Akkulaufzeit
+ Schnellladefunktion

– Armband zu schmal
– kein Lautsprecher

2 Kommentare zu „Amazfit Cheetah Square im Test – der eckige Klassenprimus“

  1. Wolfgang Langenberger

    Hallo Mobi-Test,
    Ihr hattet am 5.10.22 geschrieben, welche Amazfit Smartwatches mit einem Brustgurt verbunden werden können.
    Jetzt würde mich interessieren, ob das mit der hier getesteten Cheetah Square auch möglich ist.
    Ich hatte schon 3 Amazfit Wearables. Keine konnte den Puls über eine längere sportliche Einheit vernünftig dokumentieren.

    Vielen Dank für Eure tollen Tests und Beiträge

    1. Hallo, ich habe eben mal auf meiner Cheetah Square geschaut und die kann es leider nicht. Per Bluetooth können nur Headsets verwendet werden.

      Wenn Pulswerte wirklich wichtig sind, dann würde ich direkt auf eine Garmin oder Polar gehen.

      Gruß
      Peter

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