Dreame DreameBot L10 Ultra im Test – Saugroboter mit Wischfunktion und Reinigungsstation

Im Test habe ich den DreameBot L10 Ultra, dem kleinen Bruder des DreameBot L10s Ultra, denn dieser erscheint mir die besser Wahl von beiden zu sein. Der Nicht-S ist deutlich günstiger, aber auch deutlich schlechter? Das gilt es heraus zu finden.

Bislang habe ich schon einige Dreame Saugroboter getestet (Link zu den Testberichten), auch von anderen Herstellern, aber am Ende habe ich mich privat für eine Kombination aus dem dem iRobot Roomba j7 (Testbericht) und dem iRobot Braava jet m6 (Testbericht) entschieden. Vielleicht schafft es ja der DreameBot L10 Ultra mich umzustimmen, der jetzt zusammen mit dem DreameBot L10s Ultra vorgestellt wurde. Und ersteren habe ich für einen Test angefragt und auch für einen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Worin die Unterschiede zwischen dem L10 Ultra und dem L10s Ultra liegen? Aus der dem kleinen „s“ im Produktnamen wurden beim Nicht-S Modell auf das Obstacle Avoidance (3D Hinderniserkennung mit automatischer Umfahrung) verzichtet und es fehlt die Dosiereinrichtung für das Reinigungsmittel der Wisch-Pads, mit denen diese beiden nicht nur mit Wasser, sondern eben auch mit einem Reinigungsmittel gereinigt werden. Kann man aber in wenigen Sekunden händisch erledigen und damit direkt 300 Euro sparen. Denn der L10s Ultra hat eine UVP von 1.199 Euro und der L10 Ultra kommt auf 899 Euro. Rein optisch unterscheidet die beiden dann nur noch die silberne Abdeckung beim L10s Ultra, die bei, L10 Ultra in Weiß gehalten ist.

Übrigens liest man immer wieder mal was von einem optional erhältlichen Wasseranschluss. Dieser ist nur mit dem L10s Ultra kompatibel und stammt nicht von Dreame selbst, sondern einem chinesischen Anbieter. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link

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Technische Daten DreameBot L10 Ultra:

  • LiDAR-Navigation
  • Sprachsteuerung per Alexa, Siri und Google Assistant 
  • 5300 pa Saugleistung
  • 1 Seitenbürste
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • Virtual Wall
  • Dreame Home App kompatibel
  • 350 ml Staubbehälter
  • 80 ml Wischwasserbehälter
  • 2,7 l Frischwassertank
  • 2,4 l Schmutzwassertank
  • 3 l Staubbeutel
  • Reinigungsstation mit Mop-Trocknungssystem
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • max. 65 dB(A)
  • 350 × 350 x 97 mm (Sauger)
  • 403 × 403 × 483 mm (Station)
  • 75 Watt (Sauger)
  • 78 Watt (Absaugstation)
  • 5200 mAh

Produktseite: de.dreametech.com/dreamebot-l10-ultra

Deutsche Bedienungsanleitung: dreametech.com/Dreamebot_L10_Ultra_Robot_Vacuum_and_Mop_with_Automatic_Mop_Cleaning_User_Manual_EU.pdf

Erhältlich ist der DreameBot L10 Ultra bei Amazon* zum Preis von 899 Euro. Aktuell kann man noch einen 50 Euro Gutschein aktivieren.

Der Lieferumfang des Dreame DreameBot L10 Ultra

Was ich gut finde:

Im großen Karton findet man zuerst einmal den Saugroboter als solches und die Reinigungsstation Dazu noch zwei Wisch-Pads, die man natürlich noch montieren muss, eine Reinigungsbürste, ein Ersatz-Staubbeutel, Netzkabel und eine deutsche Anleitung. Der Zusammenbau ist eigentlich keiner, denn alles ist fix und fertig. Einfach einen gut zugänglichen Bereich suchen, den der Saugroboter gut erreichen kann, aber auch genug Platz bietet vor der Reinigungsstation zu rangieren, da er rückwärts in die Station reinfährt. Bei mir ist das eine Stelle, an der normalerweise zwei Barhocker an der Kücheninsel zwischen Küche und Wohnzimmer stehen. In ein nettes Plätzchen gefunden, muss nur noch der Frischwassertank gefüllt werden, das Netzkabel angeschlossen und der Saugroboter platziert werden.

Die zum DreameBot L10 Ultra passende App ist die altbekannte Dreamehome App (Android / iOS) und bietet nach der Einrichtung eine schnelle Kartierung. Ein riesiges Plus, denn nach so ist meine Wohnung mit 4 Zimmern und 115 m² innerhalb weniger Minuten fertig kartiert und kann angepasst werden. Hierbei fällt auf. dass Dreame die Sache mit der Verwaltung der Karten nahezu perfektioniert hat. Die Karte ist schon von der Kartierung her nahezu fertig. Lediglich das Wohnzimmer und die Küche muss ich aufteilen. Ansonsten noch die Zimmer richtig benennen, No-Go Areas wie z.B. die begehbare Dusche konfigurieren, Teppiche im Kinderzimmer und Büro für das Wischen verbieten und was sonst noch wichtig ist. Ich möchte gerne festlegen, dass die Küche mit extra viel Wasser gewischt und mit der höchsten Stufe gesaugt wird. Im Flur braucht es nicht so nass zu sein, dafür wieder hohe Saugleistung usw.

Die App ist nach der Einrichtung einfach zu bedienen. Nur hätte man sich den unnötigen Startbildschirm sparen können, über den man eine komplette Reinigung starten kann (was aber so gut wie nie passieren wird) oder Shortcuts, also gespeicherte Favoriten, für die man aber auch noch das ein oder andere mal klicken muss. Möchte man einzelne Zimmer reinigen, mehrere Zimmer hintereinander oder bestimmte Zonen, muss man erst auf das Bild des DreameBot L10 Ultra tippen, um auf die Karte mit den erweiterten Funktionen zu kommen. Dieser wäre mir als Hauptbildschirm lieber, denn diesen wird man am häufigsten verwenden. Bei Teppichen kann man entscheiden, wie sich der DreameBot L10 Ultra verhalten soll. Komplett meiden, oder Wisch-Pads anheben und dort nur saugen. Zudem kann man automatisch die Saugkraft erhöhen lassen, sobald er einen Teppich erkannt und bestiegen hat. Überhaupt sollte man sich etwas Zeit für die App nehmen, denn es lässt sich sehr viel konfigurieren. Auf Wunsch gerne auch als 3D, in der man sogar seine Einrichtung auf den Zentimeter genau platzieren kann, um dann noch weitere Aufgaben erstellen zu können wie z.B. „sauge unter dem Bett“ oder ähnliches.

Wir haben zwar nicht viele Teppiche, aber mit keinem gab es Probleme. Selbst hochflorige Teppiche wurden mühelos erklommen was auch der Kletterfähigkeit von bis zu 20 mm geschuldet ist. Da wird auch nichts nass, denn auf einem Teppich werden die Wisch-Pads angehoben und die Wasserzufuhr gestoppt. Dieses Anheben macht er auch dann, wenn er durch die Wohnung fährt weil er z.B. im Bad wischen soll. Auf dem Weg dahin bleiben die Pads oben und erst am Zielort nach unten gelassen.

Ansonsten gibt es im Praxistest nicht viel auszusetzen. Wie so viele andere auch, ist der DreameBot L10 Ultra sehr bedacht, wenn es um den Schutz der Möbel und anderen Einrichtungsgegenständen geht. Da wird nichts grob gerammt, sondern vorsichtig herangefahren und bei Bedarf gekonnt drumherum navigiert. Die übertriebene Vorsicht wird beim Esstisch mit seinen 6 Stühlen und deren insgesamt 24 dünnen Stuhlbeinen dem Saugroboter zum Verhängnis. Er fährt nicht in dieses Labyrinth hinein, da es ihm wohl zu eng erscheint, auch wenn er von den Abmessungen her durchpassen würde. Dafür hat er mit der Enge unter der Couch oder den Couchtisch keine Probleme und reinigt dort klaglos. Auch Bürostühle stellen kein Problem dar. Etwas unschlüssig ist der DreameBot L10 Ultra, wenn man Schränke mit einem Überhang hat bzw. die Fußleiste, wie bei mir in der Küche, leicht nach hinten versetzt sind. Oft weiß er dann nicht, was er machen soll. Er passt zwar drunter, fährt aber auch nicht wirklich maximal an die Kante heran und hält deswegen einen etwas zu großen Abstand, der absolut unnötig ist.

Dafür kann der DreameBot L10 Ultra in Punkto Saugleistung und Lärmentwicklung voll punkten. Selten so einen leisen Vertreter seiner Art gehört. Selbst auf höchster Stufe der Saugkraft wird man es nicht als störend empfinden. Natürlich ist er nicht lautlos. Das ist ein Staubsauger und Sauger kommt vom Wort saugen. Keine Ahnung, warum einige Tester bemängeln, dass man den DreameBot L10 Ultra bei der Arbeit hört. Selbst die Absaugstation ist im Vergleich zur Konkurrenz deutlich angenehmer in der Lautstärke und saugt den Sauger trotzdem restlos leer. Auch nach getaner Arbeit, wenn die Winsch-Pads getrocknet werden, muss man schon sehr genau hinhören, dass man das Gebläse hört. Natürlich hört man ihn, wenn man sich darauf konzentriert, aber bei mir steht die Station keine 6 Meter von der Couch entfernt und mich stört es nicht.

Beim DreameBot L10 Ultra fehlt ja die 3D Hinderniserkennung (Obstacle Avoidance), was aber nicht heißt, dass der DreameBot L10 Ultra gar nichts mehr erkennt. In meinem Test lege ich dem Sauger eine Fernbedienung, einen kleinen Teddy und ein Verlängerungskabel in den Weg und schaue einfach mal, was passiert. Die Fernbedienung erkennt der Sauger nicht und schiebt sie vor sich her. Der Teddy wird einwandfrei erkannt und umfahren. Beim Kabel wird das Kabel an sich nicht erkannt und überfahren bzw. mit sich gezogen, aber sobald die Steckdose ins Blickfeld kommt, wird diese erkannt und versucht zu umfahren. Meist ist dann aber schon das Kabel überfahren worden und das ganze Kabel wird mitsamt Steckerleiste mitgeschleppt. Somit sollten Haustiere sicher sein, aber kleines Spielzeug könnte im Inneren verschwinden oder sich wieder an anderen Stellen finden.

So eine Reinigungsstation ist schon eine tolle Sache, aber man sollte den Tank mit dem Schmutzwasser alle 2 bis 3 Tage leeren, auch wenn der dann noch lange nicht voll ist, denn nach wenigen Tagen stinkt das Abwasser fürchterlich. Auch sollte man dieses Abwasser in die Toilette entsorgen und nicht in der Spüle in der Küche. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das extrem eklig ist. Das Frischwasser wird man ebenfalls häufiger auffüllen müsse, als man denkt. Ist jetzt kein Nachteil, aber diese Mär, dass man sich da tage- oder gar wochenlang nicht mehr kümmern muss, ist eben ein Märchen. Das gilt, wenn überhaupt, für den Staubsaugerbeutel, die beim Hersteller im 3er Pack für 19,95 Euro erhältlich sind. Auch nicht zu unterschätzen ist die Reinigung der Reinigungsstation als solche. Gerade in der „Garage“ des Saugers, in dem die Wisch-Pads gereinigt werden, sammelt sich schon nach kurzer Zeit jede Menge Dreck und das sieht echt nicht schön aus und ist auch gar nicht so einfach zu reinigen. Für diesen Zweck gibt es in der App eine extra Funktion. Dabei wird der Roboter die Station verlassen und der untere Bereich mit Wasser geflutet. Mit der im Lieferumfang befindlichen Bürste lässt sich der Bereich nun einigermaßen säubern, ist aber eben mit etwas Zeitaufwand verbunden.

Was ich nicht gut finde:

Worüber ich mich lange den Kopf zerbrochen habe, ist die Sache mit dem Wischen bis an die Katen heran. Wie auch viele andere auch, wischt auch der DreameBot L10 Ultra nicht bis an die Kanten heran, weil die beiden Wisch-Pads zu weit innen angebracht sind. Es fehlen gut 5 Zentimeter von der Wischmop Außenkante bis zu Außenkante des Roboters und dazu noch den Abstand, den der Saugroboter ohnehin hält, macht diesen ungewischten Streifen sehr gut sichtbar. Auf der Fläche fällt das nicht auf, aber eben an den Rändern. Warum nimmt man nicht breitere Wischpads, oder montiert diese weiter außen bzw. nimmt drei kleine Wischpads, um wirklich über die gesamte Breite zu wischen?

Gut gedacht, aber nicht zu Ende gedacht ist die Sache mit den Shortcuts bei iOS. Man kann diese beim iPhone als Widget im Sperrbildschirm integrieren, womit man diese eigentlich auf Knopfdruck direkt starten könnte. Zumindest funktioniert das bei Android perfekt, aber eben nicht auf dem iPhone oder iPad. Da öffnet sich am Ende nur die App, über die man dann erst wieder zu den Shortcuts wechseln muss, um diese dann zu starten. Eine Kleinigkeit, aber gefällt mir halt nicht.

Im weiteren Verlauf des Praxistest mache ich wieder den Extremtest. Der komplette Inhalt des Tresterbehälters, also Kaffeesatzreste mitsamt Flüssigkeit wird im Wohnzimmer auf dem Fliesenboden verteilt und für ein paar Stunden eintrocknen lassen. Schließlich versprechen alle Hersteller, so auch Dreame, dass so ein moderner Wischer auch hartnäckige Flecken beseitigen kann. Dafür drückt der DreameBot L10 Ultra die beiden Wisch-Pads mit entsprechend Druck an den Boden und soll mit seiner Rotation der Pads auch eingetrocknete Flecken lösen können. So weit die Theorie, denn in der Praxis hat das leider nicht so gut funktioniert. Den aller größten Teil dieser Sauerei konnte der DreameBot L10 Ultra schon im ersten Durchgang beseitigen. Allerdings blieben die leicht eingetrockneten Ränder übrig und der krümelige Kaffeesatz wurde zwar größtenteils aufgesaugt, aber etwas davon auch an anderen Stellen verteilt. Ein zweites mal wischen mit maximaler Wassermenge beseitigte dann auch die Ränder und den restlichen Kaffeesatz.

Fazit:

Ist der DreameBot L10 Ultra empfehlenswert? Ja, auch wenn er nicht ganz billig ist, aber wer den Luxus einer Reinigungsstation mit einer insgesamt guten Reinigungsleistung haben möchte, muss entsprechend tief in die Tasche greifen. Das mit dem zu breiten Rand beim Wischen hat bislang auch nicht die Konkurrenz zufriedenstellend lösen können, daher ja meine Wahl zugunsten des iRobot Braava jet m6 (Testbericht), aber was der Dreame kann, kann er richtig gut. Die Saugleistung und vor allem niedrige Lautstärke hat mich positiv überrascht. Den Patzer beim Wischen kann man durch zweifaches Wischen mit maximaler Einstellung für das Wasser gut in den Griff bekommen. Ich bin echt am überlegen, ob mir nicht doch den DreameBot L10 Ultra als Ersatz für meine beiden iRobots holen soll und daher vergebe ich das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
DreameBot L10 Ultra

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ sehr gute Saugleistung
+ Reinigungsstation
+ sehr leiser Betrieb
+ gute App
+ sehr flexibel einsatzbar
+ sehr einfache Bedienung
+ unterstützt Siri, Alexa und Google Assistant

– Probleme mit eingetrockneten Flecken
– wischt nicht bis an die Kanten
– Widget unter iOS