Huawei Band 8 im Test – die Klassenreferenz?

Im Test habe ich das Huawei Band 8, welches mittlerweile unter 50 Euro kostet und der Nachfolger des richtig guten Huawei Band 7 (Testbericht) ist. Ist es aber nach wie vor eine Empfehlung oder gibt es bessere Alternativen?

Im Gegensatz zum Vorgänger Huawei Band 7 (Testbericht) wurde vor allem das Design geändert. Während das 7er noch abgerundet war, ist das 8er nunmehr eckiger und kantiger geworden. Sieht ganz schick aus, wobei mir der Vorgänger etwas besser gefallen hat, denn das 7er ist zwar 1 Millimeter „dicker“ wirkt aber durch die Rundungen trotzdem flacher und schlanker. Ist aber wie immer eine Frage des Geschmacks. Technisch gibt es zwei Neuerungen. Einmal das Always-On Display (AoD) und die neue Verbindung des Armbands zum Gehäuse. Wie bei vielen anderen Watches ist das nun kein kleiner Riegel mehr, sondern eine Taste. Ansonsten ist das Huawei Band 8 gegenüber dem Huawei Band 7 nicht verändert worden, aber dafür ist es auch um 10 Euro günstiger geworden und kostet nun 49 Euro UVP und damit wird der Tracker sehr, sehr interessant, denn das globale Xiaomi Smart Band 8 mit deutscher Sprache lässt nach wie vor auf sich warten. Wer es gerne etwas größer vom Display mag, kann sich mal das Huawei Watch Fit 2 (Testbericht) bzw. noch mal eine Klasse besser das Huawei Watch Fit SE (Testvideo) , wobei das SE für „Special Edition“ steht, anschauen.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

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Technische Daten Huawei Band 8:

  • iOS 8 und Android 11
  • 1,47″ AMOLED-Display mit 368 x 194 Pixel
  • Always-On Display
  • Bluetooth 5.0 LE
  • Benachrichtigungen
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • VO2Max Berechnung (was bedeutet das?)
  • 16 mm Schnellwechselarmband
  • 6-Achsen Sensor
  • 100 Workouts
  • 43,45 x 24,54 x 8,99 mm
  • 29 g
  • 180 mAh
  • Schnellladefunktion

Produktseite: consumer.huawei.com/de/band8

Deutsche Bedienungsanleitung: huawei.com/HUAWEI_Band_8_Benutzerhandbuch.pdf

Erhältlich ist das Huawei Band 7 in den Farben Schwarz, Pink, Grün und Rot bei Amazon* zum Preis von 49 Euro.

Der Lieferumfang des Huawei Band 8

Was ich gut finde:

Packt man das Huawei Band 8 aus, dann hat neben dem Tracker noch ein kurzes USB-A Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung in der Hand. Das ist klassenüblich. Das Band an sich ist nun deutlich „eckiger“, was zwar richtig gut aussieht, aber der Tracker ohne Armband wiegt gerade einmal 14 g und zusammen mit dem Armband sind es 25 g. Der Tragekomfort ist sehr gut, denn man merkt schon nach wenigen Minuten nicht mehr, dass man da was am Arm trägt. Das AMOLED misst nach wie vor 1,47″ und hat mit 368 x 194 Pixel dieselbe Auflösung wie der Vorgänger. An sich ist das Display sehr hell und sehr gut ablesbar, hat aber einen entscheidenden Nachteil, auf den ich weiter unten zu sprechen komme. Neu ist das Always-On Display (AoD), welches auf Wunsch beim Drehen des Handgelenks beim AoD bleibt oder direkt den „richtigen“ Bildschirm zeigt.

Auf der rechten Seite findet man nach wie vor die Taste, die neben dem Touchscreen zur Bedienung genutzt wird. Das grüne, halb transparente Armband hat zwar die Standardbreite von 16 mm, hat aber einen eigenen Verriegelungsmechanismus, so dass dieser zwar ohne Werkzeug gewechselt werden kann, aber eben nur welche mit diesem speziellen Verschluss. Ein Wechsel ist aber eigentlich nicht nötig, denn das Armband ist eines der besseren seiner Art, denn es trägt sich angenehm, riecht nicht und selbst man stark schwitzt, wäscht man es kurz unter Wasser ab und weiter geht es ohne üble Gerüche. Auf der Unterseite die Sensoren zur Messung des Puls und dem Blutsauerstoff. Ein EKG kann das Huawei Watch 8 nicht erstellen und genauso wenig den Blutdruck messen.

Wasserdicht ist das Huawei Band 8 bis 5 ATM (was bedeutet das?), womit es beim Schwimmen getragen werden kann. Diese 5 ATM bedeuten aber nicht, dass es zum Tauchen bis 50 Meter geeignet ist, denn das ist es nicht. Per Definition und laut Huawei ist es in „flachen Gewässern“ nutzbar und genauso wenig sollte es beim Duschen getragen werden, denn schon die normale Dusche erreicht oft einen Wasserdruck von mehr als 5 ATM.

Das Huawei Band 8 wird mit der bekannten Huawei Health App (Android iOS) genutzt. Allerdings muss man in Verbindung mit einem Android Smartphone einen Umweg über die Huawei AppGallery gegangen werden, was aber kein Problem darstellt. Die Verbindung ist dann eine Sache von wenigen Klicks und anschließend hat man eine der besten Apps für Wearables vor sich. Die Startseite ist sehr übersichtlich und zeigt alle wichtigen Infos auf einen Blick, wobei die einzelnen Sektionen natürlich frei anpassbar sind. Erfreulicherweise hat man auch mit dem Huawei Band 8 Zugriff auf alle Lauf- und Fitnesskurse, die zwar nicht auf das Band geladen werden können, aber das Smartphone führt durch die Workouts. Ansonsten wird unter „Geräte“ alles gesteuert, was wichtig für den Betrieb des Trackers wichtig ist, wie die Intervalle zum Messen des Puls, Schlafüberwachung, Benachrichtigungen der Apps usw.

Das Huawei Band 8 im Vergleich zum Xiaomi Smart Band 7

Übrigens man die Reihenfolge der auf dem Huawei Band 8 angezeigten Aktivitäten unter „Training“ bei „Benutzerdefiniert“. Meiner Meinung nach etwas unglücklich formuliert. Um die Widgets auf dem Huawei Band 8 anzupassen, hält man das Widget auf dem Display kurz gedrückt. Natürlich gibt es auch Watchfaces. Mittlerweile gibt es weit über 10.000 Watchfaces in der App, wovon viele tausend auch kostenlos sind und auf das Huawei Watch 8 geladen werden können. Da kann man sich echt verlieren, am Ende ist das Band voll mit Watchfaces und man kann sich nicht entscheiden.

In der Praxis ist das Huawei Band 8 ein unauffälliger Begleiter im Alltag und das meine ich absolut positiv, denn man vergisst das Band am Arm und macht alles so nebenbei. Die Benachrichtigungen kommen zuverlässig, können aber nur in Verbindung mit einem Android Smartphone mit vordefinierten Kurzantworten beantwortet werden. Anrufe werden signalisiert, können aber ebenfalls nicht beantwortet werden, aber man darf halt nicht vergessen, das wir hier einen Einsteiger-Tracker in den Händen halten. Das beherrschen selbst deutlich teurere Modelle der Konkurrenz nicht. Am Abend kann das Band entweder händisch oder per Zeitplan in den „Nicht Stören“-Modus versetzt werden. Den Schlaf erkennt das Huawei Band 8 aber automatisch und schaltet dann auch die Benachrichtigungen stumm. Am Ende der Nacht weckt der Wecker wie gewünscht. Wie aussagekräftig diese bunten Auswertungen des Schlafs am Ende wirklich sind, möchte ich nicht bewerten, da ich kein Arzt bin, aber die Zeiten passen soweit.

Überhaupt liefert das Huawei Band 8 sehr gute Daten für den Puls und die Sauerstoffsättigung. Im direkten Vergleich mit einem Fingerclip und auch einem Profi-EKG aus einem Rettungswagen liefert das Band erstaunlich präzise Werte, die sich nur um wenige Schläge unterscheiden. Selbst bei Bewegung halten sich die Differenzen in einem engen Rahmen. Nochmals zur Erinnerung. Das Huawei Band 8 kostet keine 50 Euro und liefert deutlich bessere Werte als zehnmal so teure Wearables. Hut ab und Hochachtung, aber direkt der Hinweis, das alle erhobenen Daten niemals für medizinische Zwecke oder Diagnosen genutzt werden dürfen. Über die Genauigkeit des GPS brauchen wir uns nicht auslassen, denn das Huawei Band 8 hat kein GPS. Die Daten kommen vom verbundenen Smartphone, aber nach einem Lauftraining bekommt man auch hier viele Daten zur Auswertung geliefert. Ich mag das, auch wenn ich nicht so der Statistiker bin, aber wenn ein günstiger Tracker solche Werte liefert, dann schaut man sich das auch mal an, zumal die Health App jede Menge Funktionen diesbezüglich liefert.

Beim Thema Akkulaufzeit ist das Huawei Band 8 mit das erste, welches die Werksangaben nahezu perfekt erreicht. Wie immer sind bei mir alle Funktionen wie das Always-On Display, permanente Erfassung aller Messwerte, Benachrichtigungen für alle Apps aktiviert, starke Vibration und das Band trage ich natürlich rund um die Uhr. Dabei hält der Akku exakt drei Tage und das ist auch die Werksangabe. Deaktiviere ich das AoD, dann hält der Akku die versprochenen 9 Tage. Dank Schnellladefunktion ist der Akku des Huawei Band 8 in gerade einmal 46 Minuten von 0 auf 100% aufgeladen. Nur 5 Minuten sollen für 2 Tage Akkulaufzeit ausreichen, was aber nur passt, wenn man wirklich alles mögliche deaktiviert. In der Praxis waren es bei weiterhin voller Aktivierung aller Funktionen aber noch mal 13 Stunden.

Was ich nicht gut finde:

Dem Huawei Band 8 fehlt eindeutig eine automatische Helligkeitsregelung. Es nervt einfach nur, dass man immer wieder die Helligkeit von Hand regulieren muss. Zu Hause passt es, aber geht man raus, erkennt man nichts mehr und kommt man von draußen rein, dann ist es zu hell. Es passt eigentlich so richtig. Ja, das Band kostet nur einen Fuffi, aber so teuer kann das doch nicht sein. Oder dass die Aktivität „Fahrradfahren im Freien“ mit einem iPhone oder einem Huawei Smartphone nutzbar sind. Warum kein „normales“ Android? Auf die Antwort des Huawei Support warte ich noch.

In den Einstellungen des Huawei Band 8 findet man den Menüpunkt „Broadcast von HR-Daten“. Liest man sich die Beschreibung durch, dann steht da was davon, dass die Daten von Drittanbieter-Bluetooth-Geräten erfasst werden und dafür die Verbindung zum Band getrennt wird. Jetzt könnte man meinen, dass man Bluetooth-Brustgurte mit dem Huawei Band 8 verbinden könnte, um noch präzisere Daten zu erhalten, aber genau das ist es eben nicht. In Wirklichkeit werden die Pulsdaten weiterhin vom Huawei Band 8 erfasst und sollen nach einem Training drahtlos, per Bluetooth, an andere Geräte übertragen werden. Das hat aber bei mir in keinem Fall funktioniert. Sind damit wirklich Geräte gemeint oder Apps? Nirgends findet man dazu eine vernünftige Angabe.

Fazit:

Ist das Huawei Band 8 empfehlenswert? Ja, aber sowas von. Bislang war für mich das Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht) der perfekte Einstieg in die Welt der Wearables, aber das ist spätestens mit dem Huawei Band 8 vorbei, denn für unter 50 Euro bekommt man ein richtig gutes Gesamtpaket aus einen hübschen und vor allem leichten Tracker, sehr gute Messwerte und nicht zuletzt einer der besten Apps für Wearables überhaupt. Für mich die absolute Empfehlung für den Einstieg und dafür gibt es das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Huawei Band 8

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ sehr gute Messwerte
+ sehr einfache Bedienung
+ sehr gutes Display
+ Always-On Display
+ sehr gute App
+ diverse Lauf- und Fitnessprogramme
+ ordentliche Akkulaufzeit
+ Schnellladefunktion

– keine automatische Helligkeitsregelung
– Radfahren im Freien nur mir iOS und EMUI