Xiaomi Mi Smart Band 8 im Test – immer noch empfehlenswert?

Im Test habe ich das Xiaomi Smart Band 8, denn ich will wissen, ob es immer noch eine Empfehlung ist, oder ob die Konkurrenz nicht schon aufgeholt oder vielleicht schon überholt hat.

Wer es noch nicht wusste – ich bin seit dem Xiaomi Mi Band 1 dabei und habe alle Modelle hier liegen bzw. getestet. Natürlich auch das Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht) Auch die NFC Versionen und natürlich auch die Pro Versionen. Wie wir schon in unserem Podcast besprochen haben, wurde das Xiaomi Smart Band 8 bereits im Mai für China vorgestellt und erst jetzt ist es endlich auch hierzulande erhältlich und weil es Tradition ist, habe ich erst gar nicht lange nach einem Testmuster gefragt, sondern direkt gekauft. So nebenbei wurde auch noch ein „kleineres“ Xiaomi Smart Band 8 Active vorgestellt, was ich mir ebenfalls gekauft habe und direkt nach dem Xiaomi Smart Band 8 testen werde. Zu einem Xiaomi Smart Band 8 Pro gibt es bislang noch keine sachdienlichen Hinweise.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Xiaomi Smart Band 8 günstig bei Amazon kaufen*
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Technische Daten Xiaomi Mi Band 8:

  • Android ab 6.0 und iOS ab 12
  • 1,62″ AMOLED Farbdisplay mit 192 x 490 Pixel
  • 60 Hz
  • 2,5D gehärtetes Glas
  • Alwyays-On Display
  • automatische Helligkeitsregelung
  • 6-Achsen Sensor
  • Pulsmesser
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • wasserdicht bis 5 ATM nach IP68 (was bedeutet das?)
  • Bluetooth 5.2 LE
  • 150+ Aktivitäten
  • 48 x 22,5 x 10,99 mm (nur der Tracker)
  • Armbandlänge 135 – 210 mm
  • 27 g gesamt
  • 190 mAh

Produktseite: mi.com/de/xiaomi-smart-band-8

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist das Xiaomi Smart Band 8 in Schwarz/ Silber und Champagne/ Gold bei Amazon* zum Preis von 39,99 Euro. Als Zubehör gibt es einen Clip, um den Tracker direkt am Schuh zu befestigen, wodurch es weitere Daten bei Lauftrainings gibt. Weiterhin gibt es diverse Armbänder als Zubehör zu kaufen, mit denen man das Xiaomi Smart Band 8 unter anderem auch als Halskette tragen kann.

Der Lieferumfang des Xiaomi Smart Band 8

Was ich gut finde:

Beim Auspacken des Xiaomi Smart Band 8 hält man neben dem Tracker noch ein Ladegerät und eine deutsche Kurzanleitung in den Händen. Zum Ladegerät komme ich weiter unten noch zu sprechen. Das Band ist für viele nach wie vor das Xiaomi Mi Band 8, auch wenn das Mi jetzt schon länger gestrichen wurde. Auch beim Design hat sich im Laufe der Jahre einiges getan. Bislang wurde der Tracker in das Armband gedrückt, was sich nun geändert hat, denn das Xiaomi Smart Band 8 besitzt nun einen Schnellverschlussmechanismus, womit aber auch klar ist, dass alte Armbänder nicht mehr passen. Das Silikonarmband ist ansonsten nach wie vor gleich. Also der „Knubbel“ an der einen Seite, der Schlaufe auf der anderen Seite, wo das Armband durchgeführt wird und dann in eines der Löcher gedrückt wird.

Das Gehäuse besteht nach wie vor aus Plastik, bietet nun aber eine glänzende, metallische Optik, was wirklich gut aussieht. Sehr edel und vor allem hochwertig. Das Display ist identisch mit dem Vorgänger Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht), was an sich nichts schlechtes ist, denn es ist läuft mit einem leichten Radius in das Gehäuse. Tasten gibt es nach wie vor keine. Bedient wird das Xiaomi Smart Band 8 rein über den Touchscreen. Auf der Rückseite sind die beiden neuen Sensoren auf der Erhöhung zu sehen, die dafür da ist, dass der Abstand zwischen Sensor und Haut weiter reduziert wird, um die Messungen zu verbessern. Die beiden Pogo-Pins sind dort ebenfalls zu finden genauso die beiden Verriegelungen für das Armband. Die Verarbeitung ist sehr gut und im Alltag kann der Tragekomfort absolut überzeugen.

Im Inneren gibt es nur ein paar, kleinere Veränderungen. Das Always-On Display gab es schon beim Vorgänger, aber das Xiaomi Smart Band 8 verfügt nun über eine automatische Helligkeitsregelung, die größtenteils präzise und vor allem zügig arbeitet. Ab und zu wünscht man sich noch einen Ticken mehr Helligkeit, weil das Display gerade im Sonnenlicht und trotz maximaler Helligkeit etwas spiegelt. Ansonsten bietet das Display keinen Grund zu meckern. Es reagiert schnell und vor allem sehr zügig auf Eingaben. Ansonsten ist nun ein 6-Achsen Sensor verbaut, der Bewegungen noch besser erkennen soll, was wiederum bei der automatischen Erkennung von Aktivitäten zu gute kommen soll, was ich durchaus bestätigen kann. Um überschaubare 10 mAh vergrößert wurde der Akku.

Die Akkulaufzeit wurde gegenüber dem Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht) massiv verbessert. Keine Ahnung, wie Xiaomi das gemacht hat, aber das 7er hat bei mir eigentlich nie länger als 3 Tage gehalten. Das Xiaomi Smart Band 8 kommt bei mir knapp an die 6 Tage und das obwohl ich wie immer alles aktiviert habe, was das Band so zu bieten hat. Also das Always-On Display aktiviert, alle Benachrichtigungen aktiviert, die Pulsmessung auf smart und auch sonst sind alle Sensoren aktiviert, um alles zu messen, was das Band so messen kann. Dazu treibe ich jeden Tag Sport und jeden zweiten Tag geht es raus zum Laufen, wobei die Laufstrecke per GPS aufgezeichnet wird. Wer sich hier ein wenig einschränkt z.B. das Always-On Display deaktiviert, wird sicher noch einen Tag oder mehr herausholen können. Geladen ist der Akku dann wieder in knapp über einer Stunde.

Das Xiaomi Smart Band 8 macht am Arm eine gute Figur

Weiterhin ist das Xiaomi Smart Band 8 nach wie vor wasserdicht bis 5 ATM nach IP68 (was bedeutet das?), womit man es auch beim Schwimmen oder duschen tragen kann. Natürlich hält das Xiaomi Smart Band 8 auch die passenden Aktivitäten zum Schwimmen im Becken und Freiwasser parat. Zum Tauchen eignet es sich aber nach wie vor nicht.

Die gemessenen Werte sind ok, aber ich würde mich niemals auf diese Werte verlassen. Davon raten die Hersteller auch dringend ab, denn exakt sind vor allem die Pulswerte des Xiaomi Smart Band 8 absolut nicht. In Ruhe, auf der Couch sitzend, kommen die vom Band gemessenen Pulswerte durchaus an die meines Fingerclips heran. Die 2 bis 3 Schläge Unterschied zähle ich zur Toleranz. Aber beim Sport, also bei Bewegung, ist es mit der Genauigkeit vorbei. Da muss man schlicht und ergreifend realistisch sein. Die Messwerte schwanken extrem und springen schon bei einem leichten Cardio-Workout zwischen 80 und 160 Schlägen pro Minute und das, obwohl das Band sehr, sehr eng an meinem Arm getragen wird. Wer es wirklich genau haben will, muss sehr viel tiefer in die Tasche greifen und dann auch zu einem Modell greifen, welches mit einem externen Brustgurt gekoppelt werden kann. Das kann ein Xiaomi Smart Band 8 nicht und wird es wohl auch niemals können.

Das Display sieht gut aus, ist aber im Freien nicht so gut ablesbar

Die Messungen des Blutsauerstoff SpO2 halte ich, wie in diesem Artikel beschrieben, wenn überhaupt, während des Schlafs für sinnvoll, aber auch hier sollte man realistisch bleiben. So ein 40 Euro Armband ersetzt kein Schlaflabor und es kann bauartbedingt keine exakten Schlafauswertungen liefern, aber wichtige Hinweise, ob ich prinzipiell genug schlafe und wie gut ich schlafe, denn Wachphasen werden durchaus richtig angezeigt.

Auch beim Xiaomi Smart Band 8 kommt die Mi Fitness App (Android iOS) zum Einsatz. Warum bei Android immer noch diese Comicfigur zu sehen ist? Keine Ahnung. Beim iPhone ist diese (zum Glück) schon länger nicht mehr vorhanden. Mir gefällt die Übersichtlichkeit und das alles sinnvoll aufgebaut ist. Der Hauptbildschirm liefert alle wichtigen Werte und ist komplett anpassbar. Unter Training kann man eine Handvoll Aktivitäten starten , aber diese sollte man besser über das Xiaomi Smart Band 8 starten, da man hier noch ein paar mehr Funktionen wie Auto-Pause, Ziele oder Intervalle einstellen kann. Unter Gerät kann man dann alles wichtige für das Band einstellen. Unter anderem den sog. „Laufmodus“ ändern. Damit kann kann das Xiaomi Smart Band 8 auf „Bandmodus“ gestellt werden, wenn es am Arm getragen wird oder in den „Kieselmodus“, womit der Modus gemeint ist, den man einstellt, wenn das Band per Clip direkt am Schuh getragen wird oder der „Kettenmodus“, wenn es um den Hals als Kette getragen wird.

Unter Android ist in der Mi Fitness App immer noch dieses Comic-Männchen zu sehen

Ansonsten gibt es eine riesige Auswahl an kostenlosen Watchfaces, die Sensoren und Messungen konfigurieren, die Widgets bzw. Teile des Menüs auf dem Band anpassen und unter Android sogar den Bitte-Nicht-Stören Modus des Smartphone synchronisieren. Ein echt geniales Feature, denn schalte ich das Smartphone in den Ruhemodus, übernimmt das Xiaomi Smart Band 8 eben diesen Modus ebenfalls. Bislang einmalig, was nicht derzeit noch nicht einmal WearOS beherrscht. Im Profil kann man dann seine Daten mit Strava teilen, was aber schon sehr wenig ist. Nicht einmal Google Fit ist dabei.

Was ich nicht gut finde:

Warum gibt es beim Xiaomi Smart Band 8 schon wieder ein neues Ladegerät? Das vom Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht) passt schon mal nicht, auch wenn die Pogo-Pins vom Abstand her passen würden, aber die Magnete stoßen sich immer wieder ab, egal wie ich es drehe und wende. Dasselbe Problem auch mit dem Ladegerät des Xiaomi Smart Band 7 Pro (Testbericht), welches an sich perfekt passen würde, wenn der Magnet nicht wäre. Also wieder ein neues Ladegerät, was auch nicht wirklich nachhaltig ist und dazu noch mit dem alten USB-A Stecker anstatt dem modernen USB-C, welches die EU ab 2024 vorschreibt.

Ansonsten ist die Mi Fitness App sehr übersichtlich

Oder warum hat das Xiaomi Smart band 8 nicht direkt NFC mit an Bord? In China gibt es eine Version und würde das 8er aus der riesigen Masse wieder ein Stück weiter hervorheben. Oder hat Xiaomi mit aller Macht versucht den Preis des Xiaomi Smart Band 8 so niedrig zu bekommen, dass es dafür nicht mehr gereicht hat? Man weiß es nicht. Bei Amazfit setzt man zum Angriff an, denn die gerade erschienene Amazfit Balance (Testbericht) hat das neue Amazfit Pay gebracht und zeigt, dass auch Amazfit demnächst in diesen Markt eintreten wird und Xiaomi hat mit Xiaomi Pay bereits ein Bezahlsystem etabliert. Dass es funktioniert, habe ich mit dieser Anleitung bewiesen (Link zum Artikel).

Auch beim Xiaomi Smart Band 8 sucht man GPS vergebens. Ok, bei der Konkurrenz wie dem Huawei Band 8 (Testbericht) gibt es auch kein GPS, aber auch das wäre ein weiterer Pluspunkt, um das Xiaomi Mi Band 8 hervorzuheben. Die Genauigkeit ist in Ordnung, auch wenn man immer wieder Abkürzungen durch Nachbars Garten geht oder auch mal etliche Meter neben dem Weg zu Laufen scheint. Am Ende passen die Strecken doch einigermaßen. Wo Amazfit auch schon an Xiaomi vorbeigezogen ist, ist die Sache mit den Mini-Apps. Schon die Amazfit Einsteiger Modelle können sich über kleine Apps freuen, die durchaus nützlich sind. Geht bei Xiaomi nach wie vor nicht.

Bei Xiaomi Smart Band 8 gibt es schon wieder ein neues Ladegerät (rechts)

Fazit:

Ist das Xiaomi Smart Band 8 empfehlenswert? Nein und das trotz der deutlichen Preisreduzierung auf eine UVP von 39,99 Euro. Bevor man sich bei Amazon oder ebay irgendeinen billigen No-Name-Schrott-Tracker kauft, sollte man, gerade für Einsteiger, trotzdem zum Xiaomi Smart Band 8 greifen. Auch ein Upgrade von älteren Modellen lohnt sich schon alleine wegen der deutlich besseren Akkulaufzeit. Ansonsten liefert es dem Preis entsprechende Werte. Wunder bzw. exakte Aufzeichnungen darf man nicht erwarten, aber die App taugt, das Band ist sehr gut verarbeitet, bietet einen sehr guten Tragekomfort, etliche brauchbare Funktionen und vor allem wird es eine ganz Zeit lang von Xiaomi mit Updates versorgt. Aber die in vielen Belangen deutlich bessere Alternative wäre das Huawei Band 8 (Testbericht), welches zwar 10 Euro teurer ist, aber in meinen Augen die bessere Wahl ist. Daher gibt es kein Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Xiaomi Smart Band 8

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ gute Akkulaufzeit
+ Always-On Display
+ automatische Helligkeitsregelung

– kein NFC
– kein GPS
– keine Apps
– wieder ein neues Ladegerät