Teil 3 im Archos 50c Oxygen Dauertest steht auf dem Programm. Dieser beschäftigt sich mit dem Display, der Kamera und dem Akku. Und dieses mal gibt es leider mehr Kritik als Lob…
← Teil 2 – Betriebssystem und Leistung
Display:
Zwar bietet das 5″ IPS Display keine Full-HD Auflösung, wie viele teurere Modelle, aber so wirklich vermisst habe ich es auch nicht. Liegt wohl daran, dass der Bildschirm des 50c Oxygen trotzdem alles sehr schön darstellt. Farben wirken sehr natürlich und auch die Kontraste passen soweit. Nicht überragend, aber eben angenehm ohne aufzufallen. Die automatische Helligkeitsregelung tat sich ab und zu mal ein bisschen schwer, den passenden Wert einzustellen und brauchte dann schon mal ein paar Sekunden, bis sie sich dann entschieden hat.
Apropo Helligkeit. Die ist bei Maximum hoch genug, um das Display auch mal im Freien bei Sonnenschein noch ordentlich nutzen zu können. Wäre da nicht immer diese Fingerabdrücke, die das Display recht schnell verunstalten. Aber auch hier haben die allermeisten Konkurrenten so ihre Probleme.
Ebenfalls sehr positiv aber die Tatsache, dass es bis auf einen minimalen Lichthof oben links stockfinster bleibt. Das bringen selbst doppelt so teure Smartphones nicht so gut hin. Nicht ganz so prickelnd ist die Reaktionsgeschwindigkeit bei Eingaben. Ganz auffällig ist das bei Eingaben über die Tastatur. Selbst ich bin mit meinem 2-Finger-Suchsystem oft genug schneller als die Tastatur und das will schon was heißen. Allerdings ist es unmöglich zu sagen, ob das wirklich am Display liegt, oder am Betriebssystem. Ganz sicher ist aber, dass vor allem die Home-Taste nicht immer zuverlässig reagiert. Zum einen ist die Beleuchtungsdauer nicht einstellbar und die ist mir bei allen drei Softtasten einfach zu kurz geraten. So tippt man fröhlich auf der dunklen Fläche herum, bis man die Taste wirklich mal trifft. Leuchtet sie dann, muss man dieser erneut drücken und exakt treffen, um eine Aktion zu bekommen. Hier hätte man den Erfassungsbereich ruhig noch ein wenig großzügiger gestalten können. Man könnte jetzt meinen, gerade das mit den Soft-Tasten wäre Trainingssache, aber selbst nach 4 Wochen habe ich immer noch oft genug ein Problem mit der Treffgenauigkeit.
Kamera:
8 Megapixel sind heute Mittelklassestandard und selbst mit 2 Megapixel bei der Frontkamera lockt man keine Kunden mehr vor den Verkaufstresen. Die Kamera lässt sich direkt aus dem Lockscreen heraus durch wischen nach rechts starten. Das Kameramenü als solches ist recht übersichtlich gehalten. Je nachdem, ob man es quer oder hochkant hält, wählt man über die Icons auf der linken Seite bzw. oben den Kameramodus aus. Voreingestellt ist die Automatik, daneben gibt es dann noch den „Live-Fotomodus“, „Bewegungserkennungsmodus“, „Gesichtsverschönerungsmodus“, „Panoramamodus“ und den „Winkelaufnahmemodus“. Gerade der letzte erlaubt ein paar nette Spielereien. Man geht nahe an ein Obejekt heran, aktiviert diesen Modus und bewegt die Kamera dann einmal um das Objekt herum. Heraus kommt eine Art Kurzfilm, der das Objekt (vor allem mit Stativ) drehen lässt. Leider lassen sich die erzeugten *.mpo Dateien nur auf dem Handy anschauen. Ansonsten gibt rechts oben bzw. rechts unten fünf weitere Icons. Ist das Victory-Symbol aktiv, kann man mit diesem Zeichen die Kamera auslösen lassen. Daneben der HDR-Modus, der Blitz und die Umschaltung zwischen Heck- und Frontkamera.
Das Zahnrad führt in das Menü. Hier findet man noch mehr Funktionen wie z.B. diverse Farbeffekte und die Szenemodis und Funktionen wie „ZSD“ (bei der Kamera) und „EBS“ (bei der Videokamera), die sich mir nicht wirklich erschließen. Musste erst einmal googlen, was das bedeutet. „ZSD“ steht für „Zero-Shutter-Delay“. Aha. Genauso schlau wie vorher und google weiter befragt. Mit ZSD soll es zu keinerlei Verschlussverzögerung der Kamera kommen. Klick und gespeichert. „EBS“ ist die Elektronische Bildstabilisierung. Die kenne sogar ich, aber warum schreibt man das nicht gleich so ins Menü? Leider nicht so optimal gelöst ist, dass man die automatische Szenenerkennung erst in den Einstellungen für die Kamera aktivieren muss. Die Automatik tut das leider nicht von sich aus und liefert dann teilweise katastrophale Ergebnisse. Übrigens gibt es auch hier nur die vollen 8 und 2 Megapixel, wenn man sich mit dem Format 16:9 anfreunden kann. Wer das 4:3 Format haben möchte, kann nur maximal 6 bzw. 1 Megapixel auswählen.
Die Qualität der Fotos steht und fällt mit den Lichtverhältnissen und den Einstellungen. Gerade ich als bekennender Automatik-Nutzer musste das am Anfang erst einmal heraus finden. Gerade die bereits erwähnte Aktivierung der automatischen Szenenerkennung bringt einiges. Aber selbst wenn man sehr gute Lichtverhältnisse hat, die Automatik eingestellt ist und auch sonst alles zu passen scheint, haben die meisten Fotos einen satten Rotstich. Teilweise so stark, das Fotos surrealistisch wirken. Richtig gute Ergebnisse liefert hingegen der HDR-Modus. Unten ein Vergleich. Links ohne HDR, rechts mit HDR direkt hintereinander erstellt.
Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link
Und hier noch ein kurzes Testvideo in 720p HD aufgenommen. Das 50c Oxygen hat zwar auch Full-HD, aber als ich gemerkt habe, dass ich das Video nicht in Full-HD aufgenommen habe, war es leider zu spät und das Smartphone bereits auf dem Rückweg zu Archos.
Akku:
Der Akku des 50c Oxygen wirkt rein äußerlich riesig, aber mit 2000 mAh ist er leider nicht sehr üppig bestückt. In der heutigen Zeit bekommt man schon weit über 3000 mAh in kleineren Akkus. Und das macht sich leider auch im Alltag bemerkbar. Und genau hier stellt sich Archos mit dem reinen, unverbastelten Android ein Bein. Android bietet ab Werk keinen Energiesparmodus. Und genau so einer würde dem 50c sicher gut stehen. Die im Screenshot gezeigten knapp 15 Stunden waren mein absolutes Maximum, wo ich wirklich bis Sekunden vor der Abschaltung gewartet habe. Wie man sehen kann, ist bei mir WLAN und GPS immer aktiv. Genauso Sync. Nur Bluetooth lasse ich automatisiert im Auto aktivieren und beim Verlassen wieder deaktivieren.
Eine Stunde spielen von rechenintensiven Apps wie GT Racings 2 ziehen dann auch gleich einmal bis zu 27% aus dem Akku. Eine Stunde Film in HD Qualität verbraucht um die 13%, was wiederum ein guter Wert ist. Beim Navigieren sollte man sich das Ladegerät schon mal bereit legen. Pro Stunde sind es bei mir bis zu 47% gewesen.
Hier sollte man sich also wirklich im Playstore nach einer App umschauen, die Profile anbietet, die bestimmte Funktionen wie WLAN und Bluetooth nur bei Bedarf aktivieren und ansonsten deaktivieren. So kann man noch einiges mehr an Standby heraus holen. Oder man hofft auf ein Update auf Android 5.0 Lollipop, denn da soll es dann serienmäßig einen Energiesparmodus geben. So macht das 50c leider nur halb so viel Spaß. Und gerade wer viel telefoniert (ich eher wenig) oder das Ding wirklich den ganzen Tag in der Hand hat, wird kaum über den Mittag hinaus kommen.
→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit
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