Der Dauertest des Huawei Ascend G740 LTE neigt sich dem Ende zu. Im nunmehr vierten Teil höre ich beim Lautsprecher mal genauer hin und beäuge die Verbindungsmöglichkeiten des Kandidaten. Im Anschluss das Fazit mit der Antwort auf die Frage nach dem Gütesiegel. Natürlich nenne ich auch ein paar Alternativen.
Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem und Leistung
Teil 3 – Display, Kamera und Akku
Klang:
Der Klang des G740 ist ganz ok. Reißt niemanden vom Hocker, weil selbst für meinen Geschmack schon ein bisschen zu leise selbst bei maximaler Lautstärke. Dafür klingt es angenehm. Bässe muss man sich einreden oder einbilden aber erfreulicherweise drängen sich auch nicht die Mitten oder Höhen in den Vordergrund. Mehr kann auch aus einem so kleinen Lautsprecherchen auch nicht heraus kommen. Von daher kann man am Klang nicht wirklich viel aussetzen.
Bei Telefonaten klingt das Gegenüber sehr natürlich. Störende Nebengeräusche gibt es keine. Man selbst wird ebenfalls gut verstanden.
Konnektivität:
Da es sich beim G740 um ein LTE Gerät handelt, habe ich da mein besonderes Augenmerk drauf gelegt. In dieser Disziplin kann ich aber nur gutes berichten. LTE ist bei uns im Rhein-Main Gebiet nahezu flächendeckend vorhanden und das zeigt mir das G740 auch immer brav an. Die Downloadgeschwindigkeiten messe ich bewusst nicht, da die Ergebnisse doch zu sehr vom Netzbetreiber und dessen Netzausbau abhängen. Wer kein LTE braucht und etwas Akku sparen will, kann im Menü auswählen, welche Verbindung bevorzugt verwendet werden soll.
Testweise habe ich mal meine 64 GB Sandisk microSD Karte eingelegt und obwohl Huawei offiziell nur bis 32 GB unterstützt, wurde diese auf Anhieb mit ihrer vollen Kapazität erkannt und war auch nutzbar. Mittlerweile gehe ich davon aus, dass alle neueren Smartphones mit dieser Größe kein Problem mehr haben. Zumal Sandisk vor ein paar Tagen die ersten 128 GB microSD gezeigt hat. Und ich wette, dass selbst die erkannt werden würde.
Im Auto bin ich immer mit meiner Bluetooth Freisprechanlage verbunden. Diese werden stabil gehalten und nach einer kurzen Trennung z.B. beim tanken direkt wieder hergestellt. Die Sprachqualität hierbei ist einfach nur als hervorragend zu bezeichnen.
Das WLAN Modul ist ein kleiner Schwachpunkt des G740. Wie immer messe ich die Signalstärke meines Routers an drei identischen Orten. Im Wohnzimmer, also knapp 3 Meter vom Router entfernt ist alles in bester Ordnung. Knapp -50 dBm sind wirklich ordentlich. Am zweiten Punkt, an meinem Gartentor ca. 10 Meter Luftlinie vom Router entfernt, bringt der Empfang dann aber schon auf -80 dBm ein. Surfen geht gerade noch so, aber oft bricht die Verbindung nach einiger Zeit zusammen. Ganz vorbei ist es an meinem dritten Referenzpunkt. An der Straßenecke ca. 20 Meter vom Router entfernt. Hier erscheint der Router gar nicht mehr und der Repeater dümpelt kaum sichtbar am untersten Ende der Skala herum. Hier schaltet das G740 dann auf die mobile Datenverbindung um.
Dafür punktet das GPS mit sekundenschnellen GPS Fix. Auch dieses teste ich immer an der selben Stelle auf dem Balkon. Kaum die App GPS Test gestartet füllt sich die Anzeige sofort mit 17 sichtbaren Satelliten, von denen 11 Stück ausreichen, um auf eine Genauigkeit von 13 Fuß, also knapp 4 Meter zu kommen. Und das wie gesagt innerhalb von wenigen Sekunden. Aktuell habe ich hier noch ein doppelt so teures ASUS FonePad Note 6 liegen. Das packt es nach nicht einmal 5 Minuten auf unter 36 Fuß Genauigkeit. Nur mal so zum Vergleich.
Fazit:
In einem Kommentar hat ein Leser sein Fazit direkt gefällt. Im Vergleich zum Huawei Ascend G700 (Testbericht) zum aktuellen Straßenpreis von knapp unter 200 € bietet das G740 für derzeit rund 260 € unbestritten weniger RAM, GHz oder Speicher. Dafür aber eben LTE, was mittlerweile fast schon zum Standard wird. Und wer einmal mit LTE unterwegs war, der wird sich fragen, wie man es vorher mit grottenlahmen UMTS ausgehalten hat. Glaubt es mir einfach mal.
Das G740 ist kein schlechtes Smartphone, das Chaos bei den verschiedene Versionen der Oberfläche sollte schnellstens behoben werden. Warum bekomme ich beim aktuellsten Modell ein mittlerweile veraltet UI mit auf dem Weg wenn ältere Modelle bereits ein neuere bekommen? Ist kein Beinbruch, aber diese Frage stelle ich mir als Kunde schon. Der Prozessor reißt keine Bäume aus, aber wer sich in diesem Preissegment umsieht, wird entweder nur kleine 4-Kern Prozessoren finden, die nur auf dem Papier mehr leisten. Im Alltag merkt man von 2 Kernen mehr nicht viel. Dasselbe gilt für die Kamera. Handys sind typische Schnappschusskameras und da reichen auch 8 Megapixel völlig aus. Mit dem Akku kommt man auch ohne Akkuspartricks locker über den Tag und das ist ja heute schon viel wert. Ansonsten ist das G740 eher unauffällig durch den Dauertest marschiert. Eben ein klassisches Mittelklasse Smartphone.
Aber es gibt eben auch die Konkurrenz und die wird wie gesagt immer größer. Für dasselbe Geld bekommt man z.B. ein Galaxy S3 LTE, ein Galaxy S4 Mini, ein HTC One XL oder ein Sony Xperia M2. Allesamt nicht schlechter sondern in einigen Punkten eher besser ausgestattet. Und die Konkurrenz wird immer größer z.B. mit dem demnächst kommenden Archos 50 Helium 4G zum Preis von 249 € UVP bei nahezu identischer Ausstattung. Daher vergebe ich dieses mal auch nicht das Gütesiegel. Das dürfte sich aber ändern, wenn der Preis für das G740 unter die 200 € Marke fällt. Denn die eben genannten Konkurrenten sind ja teilweise schon älter und ziemlich preisstabil. Da muss dann jeder für sich selber entscheiden, was einem wichtiger ist.
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