Huawei Mate 8 im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

Vierter und damit letzter Teil im Huawei Mate 8 Dauertest. Wie klingt das Phablet so und was bietet es in Punkto Konnektivität? Schließlich hat es alles an Bord, was heute so möglich ist. Überraschenderweise patzt der Kandidat dann doch noch auf den letzen Metern zum Fazit. Wird es trotzdem das Gütesiegel abstauben?

 

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance
Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Klang:

Rein optisch könnte man meinen, dass es mit Stereo-Lautsprechern ausgerüstet ist, aber leider ist nur rechts ein Lautsprecher verbaut. Hinter den Öffnungen auf der linken Seite wird eines der beiden Mikrofone versteckt. Klanglich ist das Mate 8 leider eine ziemliche Enttäuschung. Kein Bass, die Mitten eher zurückhaltend mit einem Hang zu vorlauten Höhen lassen das Klangbild hell bis hin zu schrill klingen. Musik über den Lautsprecher zu hören macht damit nicht wirklich Spaß. Leise im Hintergrund dudeln lassen ok, aber mehr nicht. Die maximale Lautstärke geht in Ordnung, aber lange wird sich das niemand antun wollen. Der Klang ist komplett zerrissen und man hört nur noch bohrende Höhen. Problematisch ist auch die Positionierung des Lautsprechers hinsichtlich dem Halten im Querformat. Unweigerlich wird man den einzigen Lautsprecher verdecken.

Anrufer klingen daher auch etwas blechern und ohne Volumen, was vor allem in lauteren Umgebungen zu einem Problem wird. Man dreht die Lautstärke hoch und schon bohrt sich die Stimme in den Kopf, weshalb man die Lautstärke wieder reduziert und dann kaum noch was versteht. Man selber wird dagegen sehr gut verstanden und die beiden Mikrofone filtern Umgebungsgeräusche effektiv heraus. Das beiliegende Headset ist eines der besseren seiner Art und erlaubt auch die Bedienung von Lautstärke, Annahme und Beenden von Gesprächen.

Huawei Mate 8 Details (13)

Konnektivität:Huawei Mate 8 Screenshots (30)

High-End bedeutet auch, dass ein solches Gerät alles an Bord hat was geht. Da enttäuscht das Mate 8 wirklich nicht. LTE Der Hybrid-Slot nimmt entweder zwei Simkarten Nanoformat auf oder eine Nano-Simkarte und eine microSD Speicherkarte. Leider unterstützt nur eine Simkarte LTE. Die zweite Sim muss sich mit GPRS begnügen. In der heutigen Zeit eher seltsam und erschließt sich mir nicht wirklich, warum die zweite Sim so eingeschränkt wird. Beide Simkarten werden direkt über die Einstellungen konfiguriert. Die Empfangsqualität möchte ich nicht bewerten, da ich mitten im Rhein-Main Gebiet wohne und man hier selbst im tiefsten Wald noch Netz hat.

Das WLAN Modul versteht sich mit dem 2,4 GHz und 5 GHz Band und unterstützt auch den ac-Standard. Positiv ist mir hierbei die Empfangsstärke aufgefallen. Mein Laptop findet 8
empfangbare Netze. Die meisten Smartphones haben bislang maximal 6 davon gefunden. Das Mate 8 erkennt alle 8 und das richtig stark. Mein eigenes WLAN war sogar noch auf der Straße verbunden, was ich so noch gar nicht kannte. Wer noch etwas Akku sparen will, kann eine Funktion aktivieren, die das WLAN deaktiviert, wenn man sich von einem bekannten WLAN entfernt und wieder aktiviert, wenn man wieder in die Nähe kommt. Dasselbe gilt für das Bluetooth 4.2. Verbindungen werden ohne erkennbare Verzögerung aufgebaut und weit mehr als 10 m gehalten. Ich habe es jetzt nicht direkt nachgemessen, aber ich konnte meinen 11 m langen Flur komplett durchlaufen und dann noch die halbe Treppe runter ins nächste Stockwerk, bis die Verbindung abgerissen ist. NFC hat das Mate 8 zwar auch mit an Bord, aber leider fehlt hier die passende App, die es bei anderen Huaweis mit NFC gleich mit dazu gibt. Nicht weiter schlimm, aber das wirkt nicht ganz zu Ende gedacht.

Einzig etwas negativ ist mir das GPS Modul aufgefallen. Im Freien war alles in Ordnung. Innerhalb weniger Sekunden war das GPS-Signal stark genug, um auf eine Genauigkeit von 13 Fuß zu kommen. Das sind umgerechnet knapp 4 m. Probleme gibt es aber innerhalb von Gebäuden. Natürlich ist der Empfang hier etwas schwächer, aber das Mate 8 findet drinnen gar nichts mehr. Selbst wenn man es minutenlang hinlegt tut sich nix. Das habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Erst wenn man in Richtung eines Fensters geht, wird das GPS Signal gefunden. Ist bei vielen Apps kein großes Problem, da die Standortbestimmung mittlerweile auch per WLAN erfolgt und das reicht für eine Genauigkeit von gut 30 bis 50 m.

Fazit:

Das Mate 8 ist ein richtig tolles Phablet. Wer es groß mag, wird mit dem Mate 8 keinen Fehler machen. Tolle Haptik, hervorragende Verarbeitung, ein perfekt funktionierender Fingerabdruckscanner, ein tolles Display, Power bis zum Abwinken, eine Kamera die wirklich taugt und als absolute Krönung einen Akku, der schier ewig hält. Und das ohne Übertreibung. Die Messlatte in Sachen Akkulaufzeit wird vom Mate 8 sehr hoch gelegt.

Einzig der Klang über den Lautsprecher und die Einschränkung, dass die zweite Simkarte nur per lahmen GPRS ins Netz gehen kann trüben das ansonsten makellose Bild des perfekten Arbeitstiers. Trotzdem vergebe ich das Gütesiegel, denn als Gesamtpaket ist das Huawei Mate 8 nahezu unschlagbar. Zumindest im Moment, denn direkt im Anschluss werde ich den schärfsten Konkurrenten testen. Das Nexus 6P, welches gleichgroß und gleichteuer ist. Es wird also spannend.

P.S. wenn ihr ein Mate 8 habt, dann schaut euch doch mal meine besten Tipps & Tricks dazu an -> Link

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Peter W.

1 Kommentar zu „Huawei Mate 8 im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit“

  1. Beide Slots können lte. Das muss nur eingestellt werden. Gleichzeitig nicht aber man kann durchaus zwischen beiden Slots wechseln.

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