Huawei Mate S im Dauertest – Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Das Huawei Mate S im Dauertest Teil 3. Es geht um nichts weniger als die wichtigsten Kaufkriterien. Kann es mit seinem AMOLED Display, zwei megapixelstarken Kameras und einem Akku mit Schnellladefunktion punkten?

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance

Display:

Huawei Mate S Screenshot (43)Beim Huawei Mate S lesen sich Angaben wie ein 5,5″ AMOLED Display mit 1920 x 1080 Pixel (401 ppi), welche durch Gorilla Glas 4 geschützt werden sehr gut, aber das interessanteste Feature sollte eigentlich die Force-Touch Oberfläche sein. Zumindest war die Welt ziemlich gespannt, als es seinerzeit vorgestellt wurde. Bei Apple ist dieses Feature übrigens mittlerweile unter dem Namen 3DTouch beim iPhone 6S in Serie. Huawei hat es also mal wieder geschafft etwas vor allen anderen vorzustellen, um dann doch wieder von der Konkurrenz überholt zu werden. Denn aktuell wird das Mate S ohne Force Touch ausgeliefert. Erst Anfang 2016 sollen die ersten Geräte mit dieser Technik auch uns Europäer erreichen.

Im Gegensatz zu den Vorgängern, setzt Huawei beim Mate S auf ein AMOLED Display, wie man es von Samsung kennt. Das spricht für extreme Farben, hohe Leuchtkraft und ein sehr gutes Kontrastverhältnis. Und das ist es auch. Die Farben springen einen förmlich an, auch wenn es (zum Glück) nicht so krass ist, wie bei den Samsungs. Wem das noch zu bunt ist, kann im Menü zum Display die Farbtemperatur den eigenen Wünschen anpassen.

Leider kann man die drei Tasten „Zurück“, „Home“ und „Letzte Apps“ nicht ausblenden, dafür aber deren Reihenfolge ändern. Besonder gut gelungen finde ich den Einhand-Modus. Egal wo ich gerade bin, kann ich durch wischen über die Tastenreihe am unteren Rand nach links bzw. die Displayanzeige verkleinern. Ein Wisch in die andere Richtung oder tippen auf die freie Fläche,  vergrößert die Anzeige wieder auf Vollbild. Natürlich darf auch ein Handschuhmodus nicht fehlen. Das im 2,5D-Verfahren zu den Rändern hin abgerundete Display reagiert bis an die Ränder perfekt auf Eingaben und das auch sehr präzise. Testen kann man dieses mit einer Billard-App. Bei einem sehr guten Display kann man den Queue sehr präzise positionieren und steuern. Bei schlechteren Displays „springt“ der Queue beim Bewegen.

Die Ablesbarkeit im Freien ist in de strahlenden Herbstsonne kein Problem. Die automatisch Helligkeitregelung arbeitet schnell und zum größten Teil treffsicher. Nur bei einem schnellen Wechsel mit extremen Helligkeitsunterschieden merkt man eine leicht verzögerte Funktion. Die Blickwinkelstabilität ist indes nicht so perfekt wie man es heutzutage eigentlich erwartet. Schaut man mit einem flachen Winkel auf das Display, sieht man deutliche Veränderungen in der Farbdarstellung.

Kamera:

Screenshot_2015-12-14-11-47-01Die beiden Kameras sind in Punkto Hardware exakt dieselben wie beim bisherigen Topmodell Huawei P8 (Testbericht). Also 13 Megapixel mit Dual-LED Blitz und optischer Bildstabilisierung hinten und 8 Megapixel, mit einem festen Fokus aber Weitwinkel, vorne. Daher unterscheiden sich die Bilder in der Qualität so gut wie gar nicht. Übrigens ist die Linse der rückwärtigen Kamera beim Mate S durch Saphirglas geschützt.

Die Kamera-App ist zuerst einmal übersichtlich gehalten und erfreut verspielte Naturen mit allerlei Filter und Effekte. Natürlich auch wieder diese Lichtspielereien, wie man sie von den Huawei Werbungen kennt. Ob man es braucht sei mal dahingestellt. Ich habe es mal probiert, für lustig befunden und dann nie wieder genutzt. Profis werden sich über einen wirklich erwachsenen manuellen Modus freuen.

Die Frontkamera verfügt über eine Panoramafunktion, so das man wirklich spektakuläre Selfies erstellen kann. Allerdings nervt mich der brutale (fest voreingestellte) Weichzeichner. Um nicht wie eine Barbiepuppe zu wirken, muss man jedesmal an den Reglern drehen. Das nervt auf Dauer und sollte besser umgekehrt sein.

Bei einigermaßen guten Bedingungen gelingen mit der Kamera wirklich tolle Fotos. Je schlechter die Lichtverhältnisse, desto heftiger wird das Bildrauschen. Da kann auch der Dual-LED Blitz nichts mehr retten, zumal er sehr spät auslöst und bis dahin die meisten Fotos verwackelt sind. Um in dunklen Umgebungen gute Fotos zu machen, kann man im Menü den „Super-Nacht-Modus“ aktivieren. Allerdings ist dann ein Stativ Pflicht. Einen Vergleich zwischen einem normalen Nachtfoto und einem mit diesem Super-Nacht Modus sieht man auf folgenden Bild.

Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link

Huawei Mate S Testfoto (9)

Und hier noch ein kurzes Testvideo in 1080p Full-HD aufgenommen:

Akku:

Huawei Mate S Screenshot (94)Genau wie bei der Kamera unterscheidet sich das Mate S auch in Sachen Akku kaum vom Huawei P8 (Testbericht). Das Mate S hat einen fest verbauten Akku mit 2700 mAh und das P8 einen mit 2680 mAh. Und so unterscheiden sich auch die Laufzeiten kaum voneinander. Achja, bevor ich es vergesse. Genau wie das P8 besitzt das Mate S eine QuickCharge Option. Mit dem original Ladegerät und original Kabel kann man den Akku innerhalb von 15 Minuten um bis zu 38% aufladen. In nicht einmal einer Stunden ist man wieder mit 100% am Start.

Wie immer ist bei mir Bluetooth, WLAN, GPS, Sync oder NFC dauerhaft aktiviert, das Display auf 75% Helligkeit mit Automatik und die Abschaltung auf 5 Minuten eingestellt. Die eingebaute Akkusparfunktion ist auf „Normal“ eingestellt, da man diese nicht komplett deaktivieren kann. Wie man am Screeshot sehen kann, nutze ich so ein Smartphone sehr viel und auch mal längere Zeit am Stück. Genau wie beim P8 verbraucht auch das Mate S im Standby noch verdammt viel Strom. Sieht man im Screenshot ganz gut in den Zeiten, in denen ich das Handy nicht genutzt habe, die Kurve aber trotzdem stetig abgefallen ist.

Eine Stunde spielen wie z.B. GT Racing 2 entlockt dem Akku zwar gerne mal bis zu 21% und ein Film in Full-HD deren 19%, aber im normalen Betrieb hält sich der Konsum wirklich in Grenzen,  wie man auch am ziemlich geradlinigen Verlauf sehen kann.

Wer den Intelligenten Energiesparmodus aktiviert, wird sicher noch ein bisschen weiter kommen, da hierbei der Prozessor je nach Bedarf mehr oder weniger viel Leistung liefert. Richtig Saft spart man mit dem Modus „Ultra“. Ähnlich wie bei Samsung wird die Oberfläche nur noch in schwarz/weiß dargestellt und sämtliche Funktionen bis auf die Telefonie und SMS abgeschaltet. Dadurch kommt man dann selbst mit 4% Akku laut Anzeige noch knapp 5 Stunden ohne Steckdose aus.

Im PC Mark Akkutest erreicht das Mate S einen Wert von 6 Stunden und 41 Minuten.

Huawei Mate S Akku (9)

→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

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Peter W.