Die Tabletverkäufe schrumpfen weiter und mittlerweile scheint es, dass es nur diese Bretter von Apple oder Samsung gibt. Aber es gibt da noch Huawei. Deren MediaPads habe ich ja schon immer im Blick. Neben meinen iPad Minis dient ein MediaPad M1 8.0 als Bespaßungsmaschine für die Kinder auf längeren Autofahrten.
Auf der CES 2016 konzentrierte sich Huawei bei der Pressekonferenz stark auf das Smartphone Mate 8 – das neue Tablet wurde eher beiläufig erwähnt. Dabei hat der 10-Zöller einiges zu bieten: Vier Lautsprecher sollen einen voluminösen Klang bieten und das bekommt man bei den Androiden so nicht. Zumindest ist mir kein anderes Tablet mit vier Lautsprechern bekannt. Vom MediaPad M2 10.0 gibt es wie bei Samsung mehrere Optionen, die sich im RAM, Speicher, mit oder ohne LTE und natürlich dem Preis unterscheiden. So muss die Standard Edition mit 2 GB RAM auskommen, die Premium Edition besitzt 3 GB RAM. Technisch unterscheidet es sich kaum vom kleineren Huawei MediaPad M2 8.0 LTE (Testbericht).
Bevor es mit dem eigentlichen Dauertest los geht, zunächst einmal kurz die wichtigsten technischen Daten zum Kandidaten:
- Android 5.1.1 Lollipop
- EMUI 3.1
- 10,1″ IPS Display mit 1920 x 1200 Pixel
- 224 ppi
- 4 x 2 GHz + 4 x 1,5 GHz HiSilicon Kirin 930 64bit Octa-Core Prozessor
- Mali T628 MP4 GPU
- 2 / 3 GB RAM
- 16 / 64 GB interner Speicher
- microSD Speicherkarte bis 128 GB
- 13 Megapixel Kamera
- 5 Megapixel Frontkamera
- LTE Cat.4
- Bluetooth 4.0
- DLNA
- WiFi-Direct
- GPS / GLONASS
- WLAN 802.11a/b/g/n/ac (2,4 GHz / 5 GHz)
- Fingerabdrucksensor
- 4 Lautsprecher mit harman/kardon ClariFi
- 239,8 x 172,75 x 7,35 mm
- 490 g
- 6600 mAh (nicht wechselbar)
Produktseite: huawei.com/de/mediapad-m2-10
Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: download-c.huawei.com/mediapad_m10_de.pdf
Erhältlich ist das Huawei MediaPad M2 10.0 bei uns nur in weiß/gold zu diesen Preisen:
- Standard Edition 16 GB WiFi: ab 319 €
- Standard Edition 16 GB LTE: ab 419 €
- Premium Edition 64 GB WiFi: ab 366 €
- Premium Edition 64 GB LTE: ab 459 €
Zu bedenken ist aber, dass die Premium Edition mit dem original Cover in brauen Echtleder und den Huawei M-Pen Stylus geliefert wird. Beides zusammen kommt extra gekauft auf gute 60 €.
Übersicht:
- Unboxing
- Verarbeitung und Ausstattung
- Verarbeitung und Ausstattung
- Betriebssystem und Leistung
- Display
- Akku
- Konnektivität
- Klang
- Fazit
Unboxing:
Its Auspackzeit und wie immer wird auch dieses Tablet in einem Karton geliefert. Welche große Überraschung. Darin folgender Inhalt:
- Huawei MediaPad M2 10.0
- 2A / 5V Netzteil
- Micro-USB Kabel
- Entriegelungsstift
- Kurzanleitung
Also alles Standard. Das von Huawei mitgelieferte original Ledercover und den M-Pen gehört leider nur bei der 64GB LTE Premiumedition zum Lieferumfang und wird unter dem Punkt „Zubehör“ von mir detailliert beschrieben.
Verarbeitung und Ausstattung:
Es gab mal Zeiten, da war Plastik das Material der Wahl für Tablets. Aber auch hier sind diese Zeiten vorbei. Zumindest in den höheren Preisklassen. Daher steckt die Technik des M2 auch in einem Aluminium-Unibody mit einer Dicke von 7,35 mm. Das klingt schon ziemlich dünn, ist aber im Vergleich zum Samsung Galaxy Tab S2 mit seinen 5,6 mm oder iPad Air 2/ Pro 9.7 mit 6,1 mm doch etwas dicker. Beim Gewicht muss sich das M2 mit seinen 490 g gegen das Galaxy Tab S2 mit 392 g und iPad Air 2/ Pro 9.7 mit 444 g ebenfalls geschlagen geben. Aber so gravierend fühlt sich das halt nicht an. Ganz im Gegenteil. Man hat was massives in den Händen und durch das Alu fühlt es sich schön kühl an. Aber es ist dann doch nicht alles Alu, was glänzt. Denn die glänzende Umrandung um das Display herum besteht aus Plastik. Das Display ist perfekt eingelassen und besitzt am unteren Rand den Fingerabdruckscanner. Im ersten Moment sieht er aus wie der Homebutton von Samsung. Aber es ist eben kein Button sondern ein Sensor.
In diesem Sensor steckt Huaweis Fingerabdrucksensor 2.0. Dieser arbeitet absolut perfekt. Egal wie man den Finger auflegt. Er wird durch die 360° Erkennung immer erkannt und holt das Tablet aus dem Standby direkt zum Homescreen. Selbst ein nasser Finger wird sofort richtig erkennt. Aber er kann noch mehr. Hält man den Sensor kurz gedrückt, gelangt man wieder zum Homescreen. Streicht man auf dem Sensor nach links, geht man einen Bildschirm zurück. Nach rechts wischen zeigt die letzten Apps. Dreht man das Tablet, muss man diese Bewegungen ebenfalls gedreht ausführen. Also anstatt nach links streichen, muss man im Hochformat nach unten streichen.
Quer gehalten (nennt sich Landscape-Modus) befinden sich am unteren Rand zwei der vier Lautsprecher. Genauer gesagt, sind diese beiden für die Basswiedergabe zuständig. Links außen die beiden Schlitten für die Simkarte und die microSD Speicherkarte. Sie schließen absolut bündig ab. Daneben der Micro-USB 2.0 Buchse zum laden des Tablet.
Am oberen Rand die beiden anderen Lautsprecher, die sich für die hohen Töne zuständig fühlen. Dazu noch ein Mikrofon, denn mit dem Tablet kann man auch telefonieren. Natürlich hält man es sich nicht ans Ohr, sondern spricht frei. Desweiteren noch die 3,5 mm Headsetbuchse. Rechts außen dann noch die Power-Taste und die einteilige Lautstärketaste. Beide sind ebenfalls gut verarbeitet und bieten einen sehr guten Druckpunkt. Die Rückseite ist matt glänzend und man hinterlässt keine Fingerabdrücke. Im oberen Bereich ist eine Abdeckung aus Plastik angebracht, was den Empfang verbessert. Dort ist auch Kamera eingelassen und das bündig. Daneben noch der LED-Blitz.
Auch wenn man das Tablet insgesamt etwas verdrehen kann, gibt es keine besorgniserregenden Geräusche von sich. Allerdings hinterlässt der M-Pen, also der Eingabestift eine unschöne Bugwelle, wenn man etwas aufdrückt.
Alles in allem bietet das MediaPad M2 ein elegantes Design und eine nahezu perfekte Verarbeitung. Absolut auf Augenhöhe mit Samsung und Apple.
Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:
- Samsung Galaxy Tab S2
- iPad Air 2
Zubehör:
Einen besonderen Augenmerk lege ich dieses mal auf das Zubehör. Leider gehört der Stylus „M-Pen“ und die Lederhülle nicht zum Standard Lieferumfang. Mit Preisen von knapp 30 € für die Hülle und 40 € für den Stift, kann man schon einiges erwarten,
Starten wie mit dem M-Pen. Dieser digitale Stift muss zuerst mit einer AAA Batterie zum Leben erweckt werden und liegt trotz seiner Dicke und Gewicht sehr gut in der Hand. Der S-Pen von Samsung ist eine ganze Ecke dünner und leichter. Mit seinen 2048 Druckstufen kann man schon sehr genau arbeiten. Je fester man aufdrückt, umso dicker die Linie auf dem Display. Ideal für Skizzen. Dafür sind auch gleich mal ein paar Apps vorinstalliert. Bamboo Paper stammt von den Machern der berühmten Wacom Eingabestifte und bietet alles, was man braucht. Sehr gut, dass man in Bamboo den Touchscreen deaktivieren kann, um auch mal die Hand auflegen zu können. Die meiste Zeit wird man mit dem Stift aber auf dem Display herumdrücken und das funktioniert sehr gut. Je nachdem, wo man sich gerade befindet, bieten die beiden Tasten andere Funktionen. Die obere Taste aktiviert den Radiergummi. Hält man die untere Taste gedrückt und tippt dann auf das Display, erscheint ein Pop-Up Menü.
Mit der unteren Taste lassen sich Screeshots erstellen. Auf Wunsch auch nur von einem Ausschnitt, den man einkreisen kann. Nicht so gut ist, dass man den Stift nirgends am Tablet oder der Hülle befestigen kann. Daher verwende ich den Stift nie. Er mag zwar praktisch sein, aber ich bin schlicht zu faul ihn immer zu holen.
Das Cover ist mit echten Leder bezogen und passt, wie nicht anders von einem original Zubehör des Herstellers, absolut perfekt. Aufklappen weckt das M2 auf und zuklappen schickt es wieder zum schlafen. Aber irgendwie wirkt die Hülle nicht ganz zu Ende gedacht.
Ist schwer zu beschreiben, aber auf dem Bild rechts kann man es gut sehen. Klappt man es auf und legt es so hin, wie man es hinlegen würde, also der Fingersenor unten und die Frontkamera oben, liegt es falsch herum. Es fällt nach hinten ab. Sollte idealerweise genau andersherum sein oder? Also dass es nach hinten ansteigt. Zwar dreht sich der Homescreen mit, aber wenn man es so hinlegt, wie man es erwartet, ist die Frontkamera unten. Auch die beiden Standpositionen sind beim ersten mal nicht so einfach zu bekommen. Hat irgendwas von Origami
Betriebssystem und Leistung:
Das MediaPad kommt mit Android 5.1.1 Lollipop und der EMUI 3.1. Das ist schon ziemlich verwunderlich, denn das Tablet ist gerade erst auf den Markt gekommen und Android 6.0 bzw. EMUI 4.0 gibt es schon einiges Monate. Mit unverständlich, warum man nicht noch gewartet hat. Sei es drum. Ich gehe mal davon aus, dass das Update auf Android 6 in der nächsten Zeit kommen wird. Von den 16 GB Speicher sind nach dem ersten Start noch exakt 8,25 GB frei. Das ist nicht viel, aber zum Glück kann man die ganzen vorinstallieren Apps und Spiele deinstallieren und schaufelt damit dann noch einmal knapp 800 MB frei.
Wie auch bei allen anderen Huaweis ist die EMUI Oberfläche sehr stark angepasst worden. Zuerst fällt der Lockscreen auf. Dieser zeigt bei jedem einschalten ein anderes Bild. Dieses „Magazin“ genannte Feature lässt sich auf Wunsch komplett deaktivieren oder man kann sich die Bilder aussuchen und/oder eigene Bilder anzeigen lassen. Die Themes sind auch wieder am Start und erlauben eine komplette optische Veränderung der Oberfläche inkl. der Icons. Und wer sich mal ein wenig im Menü bzw. den Einstellungen umschaut, wird etliche weitere Anpassungen entdecken.
Die wichtigsten sind im Tabletmanager gebündelt. Hier findet man nützliche Extras wie den Speicherbereiniger, den Benachrichtigungsmanager oder den Telefonbeschleuniger. Das Beste ist, dass das alles wirklich funktioniert und hilft das Tablet am Laufen zu halten. Bei Huawei ebenfalls völlig normal ist die Möglichkeit die Reihenfolge der drei Tasten für Menü, Zurück und die letzten Apps unterhalb des Display zu ändern genauso die Farbsättigung des Display. Um den Akkufressern auf die Spur zu kommen, zeigt das Huawei eine Meldung, wenn eine entsprechende App entdeckt wird.
Das Thema Screenshots erstellen hat Huawei beim MediaPad M2 ähnlich wie Samsung angegangen. Die Standard Tastenkombination Leiser + Power-Taste funktioniert ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Da wäre noch die Option einen Screenshot über die Benachrichtigungsleiste zu machen oder eben über den Stift. Drückt man die untere Taste des M-Pen, hält diesen gedrückt und tippt dann doppelt auf das Display, wird ein kompletter Screenshot erstellt. Kreist man einen Bereich mit dem Stift ein, wird nur dieser gespeichert.
Beim Punkt Performance muss sich das MediaPad M2 10.0 sicher nicht hinter der Konkurrenz von Samsung oder Apple verstecken. Der hauseigene HiSilicon Kirin 930 Prozessor schickt acht Kerne ins Rennen, von denen 4 mit jeweils 2 GHz getaktet sind und die restlichen vier mit 1,5 GHz. Für die Grafikbeschleunigung ist eine Mali T628 MP4 zuständig. Dazu dann noch (je nach Modell) 2 oder 3 GB RAM und schon fliegt die Kuh. Bei mir sind es 2 GB RAM und die reichen locker aus. Zumindest wenn man kein Hardcore Zocker ist. Bei alltäglichen Sachen wie surfen, Apps öffnen und nutzen, läuft alles sehr flüssig und rund. Nur bei anspruchsvollen Spielen wie Asphalt 8 oder Real Racing 3 wird man den ein oder anderen Ruckler bemerken. Aber selbst die halten sich im Rahmen. Übrigens läuft dieser Prozessor auch im Huawei P8 (Testbericht).
Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:
- AnTuTu: 52388
- Base X Mark: 18568 / 8479
- Basemark OS II: 1140 / 2021 / 1257 / 899 / 741
- CF-Bench: 84362 / 32174 / 53049
- Epic Citadel: 56,0 fps (High Quality)
- Epic Citadel: 43,9 fps (Ultra High Quality)
- Epic Citadel: 55,6 fps (High Performance)
- Geekbench 3: 877 / 3507
- Icestorm Sing Shot: 371
- Icestorm Unlimited: 12214
- Icestorm Extreme: 8305
- Icestorm: Maxed Out
- NenaMark 2: 59,5 fps
- Octane 2.0 Score: 4653
- Quadrant Standard: 13195
- Sunspider Browser Benchmark (Chrome): 987,5 ms
- PC Mark: 4425
- Vellamo: 3227 / 1410 / 2125
Display:
Das IPS Display bringt es auf 1920 x 1200 Pixel Klingt im ersten Moment richtig gut weil Full-HD Auflösung, allerdings verteilen sich die Pixel auf einer relativ großen Fläche von 1o,1″. Das zeigt der Wert von 224 ppi also Pixel pro Zoll. Und das ist ziemlich wenig. Zumindest für heutige Verhältnisse, wo „normale“ Smartphone auf Werte von 441 ppi kommen, also doppelt so viele Pixel pro Zoll aufweisen. Scharf ist das schon, aber bei näherem Hinsehen sind einzelne Pixel doch gut erkennbar. Schriften weisen teilweise den gefürchteten Treppeneffekt auf. Und das fällt nicht nur mir auf, der ständig auf solche Kleinigkeiten achtet und ganz genau hinschaut. Denn auch meine Lebensgefährtin hat mach nach sehr kurzer Zeit gefragt, ob denn das Display des M2 etwas unscharf wäre. Und sie ist alles andere als ein Technikfreak.
Helligkeit und Kontrast sind ebenfalls nur durchschnittlich, was man dann auch im Freien bei strahlenden Sonnenschein zu sehen bekommt oder eben nicht. Denn wenn es draußen hell ist, spiegelt das Display wie verrückt. Inhalte sind kaum noch erkennbar. Eigentlich schade, denn die automatische Helligkeitsregelung arbeitet sehr schnell und unaufdringlich. Was hingegen wohl nicht so dolle funktioniert ist die Umschaltung in den Lesemodus. Sobald man irgendwelche Ebooks oder PDF liest, wird das Display automatisch von den Farben und der Helligkeit angepasst. Keine Ahnung warum, aber ziemlich oft verändert sich plötzlich die komplette Anzeige in eben diesen Lesemodus, um dann innerhalb weniger Sekunden wieder auf normal umzuschalten. Ein verhalten, welches ich nicht provozieren oder nachstellen kann.
Dafür kann es bei der Farbdarstellung punkten. Schöne satte Farben ohne unnatürlich zu wirken und wem es nicht gefällt, kann in den Displayeinstellungen die Farbtemperatur anpassen. Typisch IPS ist die sehr gute Blickwinkelstabilität. Erst bei wirklich flachen Winkel nimmt die Helligkeit etwas ab.
Akku:
6600 mAh steht auf dem Akku, aber auch hier kommt ein Problem von Huawei wieder zum Tragen. Der Akkuverbrauch im Standby. Obwohl es die Möglichkeit gibt, Apps im Standby zu beenden, muss da irgendwo noch was laufen, was den Akku im Standby z.B. über Nacht merklich nach unten zieht. Wie immer bei allen Tests, sind bei mir solche Sachen wie Bluetooth, WLAN, GPS und Sync dauerhaft aktiviert, das Display auf 75% Helligkeit mit Automatik und die Abschaltung auf 5 Minuten eingestellt. Die eingebaute Akkusparfunktion ist auf „Intelligent“ eingestellt, da man diese nicht komplett deaktivieren kann. Im Screenshot sieht man einen für Tablets wohl typischen Akkuverlauf und hier sieht man den Standbyverbrauch sehr gut.
Eine Stunde spielen wie z.B. Asphalt 8 entlockt dem Akku zwar gerne mal bis zu 21% und selbst bei einer „normalen“ Nutzung mit surfen, Facebook und Co. zieht bis zu 19% aus dem Akku. Sieht man ebenfalls sehr gut an den steilen Abstürzen beim Gebrauch.
Im PC Mark Akkutest kommt es auf 8 Stunden und 51 Minuten. Im AnTuTu Akkutest erreicht es 14766 Punkte. Zum Screenshot gehört übrigens eine Display-On Zeit von 9 Stunden und 43 Minuten.
Konnektivität:
Wer sich die 4G Variante gönnt, welche ich getestet habe, kann mit dem Tablet auch unterwegs ins Netz gehen. Verbindungsprobleme hatte ich dabei keine. Das WLAN unterstützt den ac-Standard und funkt im 2,4 und 5 GHz. Per DLNA oder WiFi-Direct nimmt man Kontakt zu anderen Geräten wie Fernseher auf. Das geschieht einfach über einen Shortcut in der Benachrichtigungsleiste. Mein Samsung Fernseher hat sofort reagiert und so konnte ich wenige Sekunden später den Displayinhalt auf meinem Smart-TV sehen.
Etwas merkwürdig verhält sich das GPS-Modul. Im Freien hat es selbst nach mehreren Minuten kein starkes Signal empfangen. Es reicht zwar für einfache Standortbestimmung, aber sehr genau ist das alles nicht. Das können alle anderen um Längen besser. Aber das hier ist ein Tablet. Kaum einer wird mit dem Ding wirklich mal navigieren.
Klang:
Vier Lautsprecher sind am Rand des MediaPad M2 verteilt. Auch wenn es auf der Rückseite steht, sind das keine harman/kardon Lautsprecher. Die zwei unten, also am unteren Rand, wenn der Fingerabdrucksensor unten ist, sind für die Bässe zuständig. Die beiden oberen für die Höhen. Von harman/kardon stammt „nur“ die Technik dahinter, die auf den Namen Clari-Fi hört und für einen extrem natürlichen Klang sorgen soll. Dazu noch etwas, was sich Huawei SWS Super Wide Sound 2.0 nennt, wodurch die Räumlichkeit verbessert werden soll. Zumindest in der Theorie. Die Platzierung der Lautsprecher hat einen Vor- und einen Nachteil. Zuerst einmal der Vorteil, dass man diese nicht mit den Händen abdeckt, wenn man es im Querformat hält. Nachteil ist aber, dass sich die Lautsprecher nicht „mitdrehen“ wie beim iPad Pro, wenn man es dreht. Klingt dann teilweise echt schräg und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Wie immer teste ich mit verschiedenen Tracks aus den verschiedenen Musikrichtungen und das stundenlang am Stück. Zuerst einmal fällt der beeindruckend plastische Klang auf. Dieses SWS Super Wide Sound scheint wirklich zu funktionieren. Schaltet man es ab, klingt es wie bei allen anderen Tablets auch. Aktiviert man es, löst sich der Klang von den Lautsprechern und füllt den Raum aus. Muss man einfach gehört haben vor allem bei Spielen oder Musikvideos.
Insgesamt klingt das MediaPad besser als alle anderen Android-Tablets. Bässe kommen einigermaßen gut rüber, die Mitten und Höhen schließen sich schön an. Es wirkt wie aus einem Guss. Nichts übertönt oder trifft zu sehr in den Hintergrund. Allerdings ändert sich der Klang je nachdem wie man es hinstellt bzw. legt. Stellt man es in der Hülle im Querformat auf dem Tisch, klingt es voller als wenn man es flach auf den Tisch legt. Dann geht die Fülle etwas flöten, dafür klingt es viel räumlicher. Aber zu laut sollte man nicht aufdrehen, denn je lauter desto scheppern. Und das gefällt mir dann so gar nicht mehr. Bei normalen Lautstärken klingt das Tablet echt super, aber laut mag ich damit auf Dauer nicht hören.
Was genau dieses Clarifi verbessert, bleibt etwas unklar. Es gibt auch keine Einstellungen dazu. Man kann es nur ein- oder ausschalten. Was man aber nicht abstreiten kann, ist, dass sich das gesamte Klangbild verbessert. Musik klingt luftiger und klarer.
Fazit:
Aktuell ist das Huawei Mediapad M2 10.0 ab 320 € zu haben. Dafür gibt es dann die WiFi-Version mit 16 GB. Viel Geld für ein Tablet und so hinterlässt es bei mir einen gemischten Eindruck. Es ist super verarbeitet, bietet einen perfekt funktionierenden Fingerabdruckscanner mit den gewissen Extras, aber am Ende überwiegen bei mir die nicht so guten Eigenschaften. Das Display wirkt gegenüber einem iPad Air oder Samsung Galaxy Tab S2 etwas grob und bei der Performance muss es sich ebenfalls hinten anstellen. Einzig beim Sound weiß das MediaPad zu gefallen, aber viele werden nur selten darüber Musik hören. Zumindest nicht längerfristig, sondern auf einen Bluetoothlautsprecher zurückgreifen. Die Extras wie den M-Pen oder das Ledercase müssen teuer erkauft werden und sind auch bei der Konkurrenz nicht viel teurer. Man sieht schon. Egal, wie sehr ich mich bemühe, fällt es mir schwer sich das MediaPad M2 10.0 schön zu reden.
Am Ende vergebe ich das Gütesiegel nicht und der Grund ist ganz einfach. Ein Samsung Galaxy Tab S2 bietet 32 GB internen Speicher, das wesentlich bessere Display und bessere Performance, kostet aber nur 30 € mehr. Ok, der Fingerabdruckscanner arbeitet nicht so perfekt, aber ich bekomme mehr fürs Geld und das zählt für mich am Ende. Gleiches gilt auch für das iPad Air 2. Zwar ist es 49 € teurer als das MediaPad bei gleicher Ausstattung, aber gerade zum zocken ist ein iPad Air 2 immer noch die bessere Wahl und auch beim Rest ist es dem MediaPad leider überlegen.
Huawei MediaPad M2 10.0
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8/10
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8/10
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7/10
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6/10
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7/10
Kurzfassung
+ top Verarbeitung
+ EMUI Oberfläche mit vielen Verbesserungen
+ perfekter Fingerabdrucksensor
– Display wirkt grobpixelig
– für den Preis schwache Performance
– hoher Akkuverbrauch im Standby
– Preis
Guten Tag, ich habe das Huawei MediaPad m2 10.0 Premium gekauft. Es funktioniert auch gut und ist schnell.
Jedoch habe ich es bislang nicht hinbekommen das Tablet als Handy (Telefon) zu installieren.
Sie schreiben: „Wer sich die 4G Variante gönnt, welche ich getestet habe, kann mit dem Tablet auch unterwegs ins Netz gehen oder auch mal telefonieren. Wobei das mit dem Telefonieren so eine Sache ist. Niemand wird sich so ein Brett an den Kopf halten und eher mit einem Headset telefonieren.“
Bitte erklären Sie mir, wie sie die Telefon-App installiert haben?
Sorry, war mein Fehler. Habe diesen Teil zunächst vom Vorgänger kopiert und offensichtlich vergessen, diesen Satz anzupassen. Telefonieren kann man mit den MediaPads leider nicht mehr. Das LTE Modul taugt nur zum surfen.
Das habe ich mir auch gedacht. Hatte schon gedacht, ich hätte etwas übersehen!
Bitte nicht einfach kopieren, da gabs doch mal einen Dr. von und zu Gutenberg. ,-)
Also ich kann mit dem M2 telefonieren. Wenn Sie unter Kontakte gehen, sehen Sie den linken Menüpunkt Telefon.
Ich hatte es mal ausprobiert und mich auf meinem Handy angerufen.
Es funktionierte ohne Probleme. Beim telefonieren geht das M2 in den Freisprechmodus. Mit Headset habe ich es noch nicht ausprobiert.
Wundersamer Weise hatte ich, nachdem ich das Telefon ausprobiert habe, auch ein Telefon Icon auf dem Desktop.
Ich hoffe, dass ich helfen konnte.
Vielen Dank für den Tipp. Wird sicher einigen weiterhelfen