LG G3 im Dauertest – Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Und hier nun der dritte Teil des LG G3 Dauertest, in dem ich mich dem superhochauflösenden Display, der Kamera mit dem Laserfokus und dem Akku sehr genau widme. Denn es gibt viel zu berichten. Positiv, aber auch negativ.

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Display:

LG G3 Display (5)Über den Sinn und Zweck dieser neuen WQHD Displays mit 2560 x 1440 Pixel kann man stundenlang diskutieren. Fakt ist, dass das vom G3 fantastisch aussieht und die leuchtenden Farben einen förmlich anspringen. Fakt ist aber auch, dass der Unterschied zwischen Full-HD und WQHD nicht wirklich sichtbar ist. Ganz anders wie vor kurzem der Sprung von HD auf Full-HD. Trotzdem läuft die Entwicklung zu immer höheren Auflösungen, ohne das wir Endverbraucher das benötigen. Und noch ein Fakt. So ein Display verbraucht heftig viel Akku.

Das G3 kommt mit seiner Auflösung auf 534 ppi verteilt auf einem IPS Display mit 5,5″. Angeben kann man damit nur bei Leuten, die noch mit einem älteren Smartphone unterwegs ist. Wer dagegen schon Full-HD hat, dem kann man nicht imponieren, auch wenn das G3 Display wirklich extrem gut ist. Es zieht zwar Fingerabdrücke magisch an, aber durch eine spezielle Beschichtung lassen sie sich ohne Mikrofasertuch sehr einfach abwischen. Bei der Displayhelligkeit schummelt das G3 aber etwas. Stellt man es auf 100% Automatik ein, gibt es dem Nutzer aber nur 90%. So will LG verhindern, dass das G3 überhitzt und Schäden davon trägt. Denn das G3 erwärmt sich spürbar, auch wenn man es nur, ohne es zu nutzen, eine Zeit lang in der Hand hält.

Was nicht unerwähnt bleiben sollte ist ein weiterer Nachteil von solch hochauflösenden Displays. Viele Apps sind noch nicht dafür angepasst. Entweder kann man sie erst gar nicht installieren wie z.B. TomTom oder Real Racing 3 oder die Grafiken und Schriften zeigen unschöne Treppenstufen. Kann man jetzt nicht dem G3 in die Schuhe schieben, aber das zeigt ziemlich gut das Problem von Android als solches. Die Hersteller enwickeln und die Apps kommen nicht hinterher.

Die automatische Helligkeitsregelung arbeitet nahezu ohne Verzögerung und schaltet selbst bei Sonnenschein nicht auf 100% Helligkeit. Trotzdem ist es auch bei Sonnenschein sehr gut ablesbar. Gar nicht so High-End sind die beiden großen Lichthöfe in den sich gegenüberliegenden Ecken. Teilweise sieht man die schon in normalen Umgebungen, wenn ein dunkles Bild angezeigt werden soll. Dafür kann die Blickwinkelstabilität überzeugen. Selbst unter sehr flachen Winkel verändern sich die Farben nicht.

LG G3 Display (1)

Kamera:

Die Kamera wird für immer mehr Smartkäufer zu einem der wichtigsten Kriterien beim Neukauf. Und endlich zählen dabei nicht nur mehr die nackten Megapixel eine Rolle. Das haben auch die Hersteller begriffen und kümmern sich mehr um die Qualität anstatt der Quantität. 13 Megapixel gibt es hinten und 2,1 Megapixel vorne bei der Frontkamera. Allerdings gibt es die vollen 13 Megaixel nur im 4:3 Format. Wer, so wie ich, auf 16:9 setzt, bekommt 10 Megapixel. Dazu gibt es einen optischem Bildstabilisator, einen Dual-Blitz und der neue Laser-Autofokus. Dieser soll noch schneller und besser fokussieren, was sie in der Tat auch macht. 

Das Kameramenü ist herrlich einfach gehalten. Die einzelnen Menüs klappen immer weiter aus, ohne unübersichtlich zu werden. Alle Optionen sind selbsterklärend. Unter „Modus“ kann man aus vier Funktionen wählen. Die „Automatik“ verdient ihren Namen, denn sie liefert sehr gut Ergebnisse ohne sich um irgendwas kümmern zu müssen. Der „magische Fokus“ ist eher eine Spielerei. Hier kann man im Nachhinein den Fokus ändern, was aber nur bei ganz speziellen Motiven funktioniert. „Panorama“ kennt man ja und bei „Dual“ wird in das Fotomotiv noch die Frontkamera eingeblendet. So kann man ein Selfie in ein Foto montieren und dessen Position sogar noch selber bestimmen.

Echte Puristen können selbst die wenigen Icons ausblenden lassen.

 

Die Bildqualität ist hervorragend. Zumindest für mich, denn jedes Foto ist gelungen und selbst wenn die Lichtverhältnisse nicht so gut sind, gelingen gute Aufnahmen. Wirklich beeindruckt war ich von Fotos, die bei Dunkelheit oder in Räumen bei Kunstlicht aufgenommen worden sind

Mein Tipp: „HDR Auto“ aktivieren, so werden die Fotos noch besser weil kontrastreicher.

Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link

LG G3 Testfotos (7)

Und hier noch ein kurzes Testvideo in 1080p Full-HD aufgenommen:

Akku:

3000 mA hat der Akku des G3 und ist exakt gleich dimensioniert, wie im Vorgänger LG G2 (Testbericht). Das HTC One M8 (Testbericht) bietet 2600 mA, ein Samsung Galaxy S5 (Testbericht) derer 2800 mA und der aktuelle Flaggschiffkiller OnePlus One (Testbericht) bringt es auf 3100 mA. Klingt ja im ersten Moment nicht schlecht, aber das LG G3 hat mich des öfteren ziemlich ratlos werden lassen, denn es ist ein echter Akkufresser.LG G3 Screenshots (40)Wie immer nutze ich keinerlei Akkuspartricks oder irgendwelche Apps zum Akkusparen. GPS, WLAN oder Sync sind bei mir permanent aktiv. Das Display auf 75% mit Automatik. Bluetooth lasse ich automatisch aktivieren, sobald ich ins Auto komme, um sich mit der Freisprechanlage zu verbinden. Die eingebaute Energiesparfunktion bleibt abgeschaltet. Ein normaler Tag beginnt bei mir um 5 Uhr, wo ich das Smartphone frisch aufgeladen zum ersten mal in die Hand nehme. Dann über den Tag verteilt unzählige male RSS Feeds lesen, Mails, Twitter, diverse Apps, zwischendurch Navigation auf die Arbeit, ein bisschen telefonieren, surfen usw. Eben eine für mich ganz normale Nutzung. Irgendwie sehen ich es nicht ein, bei einem High-End Monstrum alles mögliche zu deaktivieren oder das Display dunkel zu machen, nur um irgendwie über den Tag zu kommen. Dann würde mir auch ein Smartphone Mittelklasse reichen.

Wie das beim LG G3 aussieht, zeigt der Screenshot weiter unten. Die Kurve zeigt zwar keine Ausreißer aber beständig nach unten. Wer es noch heftiger nutzt weil viel gespielt wird oder Filme geschaut werden, der muss bedeutend früher an die Steckdose. Denn 1 Stunde Film in Full-HD (wenn schon, denn schon) verbraucht 14% oder spielen eines leistungshungrigen Spiels wie GT Racing 2 verschlingen gerne auch mal 18% Akku. Im AnTuTu Akkutest erreicht das G3 trotzdem einen Wert von 5643 Punkten.

Die Energiesparoption ist wirklich brauchbar, da man sehr gut einstellen kann, was genau abgeschaltet werden soll um Akku zu sparen und was nicht.

Bisher war ich immer der Meinung, dass High-End mit superpotenten Prozessoren, hochauflösenden Displays und jeder Menge Funktionen Akku ohne Ende verbrauchen. Das OnePlus One hat mich eines besseren belehrt. Es kommt nicht auf die mA an, sondern was das Betriebssystem daraus macht. Und da ist das OnePlus One derzeit mit über 36 Stunden im Alltagsbetrieb der absolute König. Das G3 muss in dieser Zeit mindestens 3 mal geladen werden. Zumindest bei mir. Natürlich bin ich kein Paradebeispiel und so werden viele bestimmt locker über den Tag kommen, dann aber wohl nur deswegen, weil sie so einen Boliden nur zur Hälfte seiner Möglichkeiten nutzen.

LG G3 Akku (2)

→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

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Peter W.

2 Kommentare zu „LG G3 im Dauertest – Teil 3 – Display, Kamera und Akku“

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