Vierter und letzter Teil im LG G3 Dauertest beschäftigt sich mit dem Klang und der Konnektivität. Hier bietet der Kandidat viel Licht, aber leider auch ganz, ganz dunkle Schatten. Ob diese dunklen Flecken auf der bisher weißen Weste am Ende das Gütesiegel kosten? Diese Antwort gibt es am Ende im Fazit.
← Teil 3 – Display, Kamera und Akku
Klang:
I LG G3 kommt leider nur ein Lautsprecher für die Wiedergabe von Musik zum Einsatz. Nichtsdestotrotz klingt er bei niedrigen bis normalen Lautstärken ganz ordentlich. Erst wenn man etwas lauter hören möchte, verliert er an Klangqualität und fängt an zu kratzen. Tiefe Töne muss man sich aufgrund der Baugröße einbilden. Wer wirklich laut hören möchte, wird mit dem G3 nicht so glücklich werden.
Das ändert sich aber gehörig, wenn man das mitgelieferte Headset QuadBeat 2 anschließt. Nicht nur, dass die gut aussehen (obwohl es Plastik und kein Metall ist) klingen die verdammt gut. Hier kann auch der vorinstallierte „Musik“ Player sein Potential voll ausschöpfen. Denn er bietet einen wirklich brauchbaren 7-Band Equalizer mit insgesamt 6 Voreinstellungen und einer manuellen Einstellung, die sehr feinfühlig eingestellt werden kann. Eher ein Gimmick ist eine weitere Option die Tonhöhe und Geschwindigkeit zu verändern.
Erwähnenswert ist die APT-x Unterstützung des G3 bei Verbindungen zu externen Lautsprecher per Bluetooth. Der Unterschied beim Klang ist wirklich hörbar, weil klarer und differenzierter.
Bei Telefonaten ist am Klang nichts auszusetzen, solange man nicht auf maximale Lautstärke geht. Man selber und auch der Anrufer wird klar und deutlich, ohne Nebengeräusche gehört. Bei höchster Lautstärke fangen Stimmen an etwas zu verzerren, was sich aber noch im Rahmen hält.
Konnektivität:
Das G3 bietet eigentlich alles, was man derzeit an Verbindungsmöglichkeiten anbieten kann. Da wäre zunächst einmal die Möglichkeit den Speicher per MicroSD Karte um bis zu 128 GB zu erweitern. Selbst meine prall gefüllte SanDisk mit 64 GB wurde sofort ins System eingebunden und blitzschnell indiziert. Als nächstes Bluetooth nach 4.0 Standard. Für mich sehr wichtig, da ich im Auto per Bluetooth Freisprechanlage verbunden bin. Verbindungen werden sehr schnell aufgebaut und stabil gehalten. Da es auch mehrere Bluetoothverbindungen (bis zu 7!!!) auf einmal verwalten kann, kann man auch eine Smartwatch am Arm tragen und wird trotzdem mit einer Freisprechanlage verbunden. Auch in Sachen NFC bietet das G3 keinerlei Anlass zum klagen. Nutze ich täglich und das ohne Probleme. Wer ein Qi-Ladegerät besitzt (Vergleichstest), kann das G3 sogar kabellos aufladen. Auch dieses funktioniert einwandfrei.
Das GPS Signal wird blitzschnell gefunden und so genügten bereits 6 Satelliten aus, um auf eine Genauigkeit von 13 Fuß (4 Meter) zu kommen. Sehr gut. Mittlerweile bieten ja alle High-End Smartphones einen eingebauten Infrarot-Sender, mit dem seinen Fernseher, Receiver und Player bedienen kann. So auch das G3. Mein Samsung Fernseher, mein Blue-Ray Player und meine Box von Kabel Deutschland waren im Nu eingerichtet und ich konnte loslegen. Ob sinnvoll oder nicht, darüber kann man streiten. Es funktioniert. Kabellose Datenübertragung per DLNA oder Miracast waren kein Problem, auch wenn das G3 bei Full-HD Videos wohl so langsam an seine Grenzen kommt. Bei einigen Testvideos wurde die Wiedergabe plötzlich unterbrochen.
Richtig enttäuscht war ich vom WLAN Empfang. Wie immer teste ich die Empfangsstärke an drei Referenzpunkten. Einmal im Wohnzimmer, am Gartentor und an der Straßenecke. Im Wohnzimmer ist alles in bester Ordnung. Der Wifi-Analyzer zeigt -40 dBm an. Aber schon auf dem Balkon, und da ich den Router durch die Scheibe sehen, ist der Empfang weg und es schaltet auf die mobile Datenverbindung um. Das ist zwar kein Messpunkt von mir, aber ich wollte es wissen und bekam einen Wert von -65 dBm angezeigt. Kann mich nicht erinnern, dass ich das schon mal so extrem erlebt habe. Am zweiten Referenzpunkt am Gartentor, war die Signalstärke mit -70 dBm noch einmal schlechter und mein WLAN wurde schon gar nicht mehr gefunden. Am dritten Referenzpunkt dasselbe Bild. Hier geht nur noch die mobile Datenverbindung. Echt enttäuschend, obwohl hier kein bisschen Metall das Signal abschwächen könnte.
Fazit:
Im Kampf um die High-End Krone muss sich das LG G3 gegen das HTC One M8 (Testbericht), dem Samsung Galaxy S5 (Testbericht) und auch dem OnePlus One (Testbericht) geschlagen geben. Leistungsmäßig liegen sie alle auf einem sehr hohen Level und schenken sich nichts. Zumindest merkt man als Anwender keinen Unterschied. Die Kameras liefern bei allen Kandidaten wirklich gute Ergebnisse, auch wenn mir die Knipse des G3 am besten gefallen hat. Wenige, dafür durchdachte Funktionen, eine sehr gute Automatik und einfache Bedienung inkl. Schnellstart. Punkten kann das G3 natürlich beim Display, aber auf der anderen Seite ist genau dieses Feature die größte Problemquelle. Und die macht sich beim Akkuverbrauch mehr als deutlich bemerkbar. Und auch der schlechte WLAN Empfang trübt das Wässerchen noch ein wenig mehr. Trotzdem vergebe ich das Gütesiegel. Alleine die Tatsache, dass der Preis des G3 mittlerweile auf unter 400 € gesunken ist und somit deutlich günstiger als ein M8 oder S5. Das OnePlus One lasse ich mal außen vor, da es nach wie vor nur mit einem dieser dämlichen Invites bekommen kann. Für unter 400 € bekommt man ein wirklich schickes, potentes Smartphone mit allem drum und dran, was aktuell in so ein Gehäuse gequetscht werden kann. Vielleicht liefert LG ja noch Updates, um die Probleme beim Akku und WLAN in den Griff zu bekommen.
[asa]B00KKM2OTS[/asa]
Ich bin von den Androiden so enttäuscht. Irgend eine nicht zu tolerierende Macke ist immer. Zum Glück gibt es mobi-test, danke!
Die Ergebnisse kann ich im Großen und Ganzen bestätigen, vor allem die schlappe Akku-Laufzeit. Allerdings hatte ich, selbst im Garten, keinerlei Probleme mit dem WLAN-Empfang, dafür mit dem Telefon-Empfang. Bei aktiviertem WLAN wurde der Telefon-Empfang noch einmal schlechter. Dazu kamen Programm-Abstürze, sie sich häuften und vom Service „nicht nachvollzogen werden konnten“. Daher ging das Gerät an den Händler zurück. Für den Preis hätte ich ein stabileres System erwartet.