LG G4 im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

Zweiter Teil im LG G4 Dauertest steht auf dem Speiseplan. Hier werfe ich einen genauere Blick auf die neue LG UX Oberfläche in der Version 4.0 und fühle dem Prachtstück leistungstechnisch auf den Zahn. Dabei wurde mir so richtig warm ums Herz….oder besser die Hand. Aber lest selbst…

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck

Betriebssystem:

LG G4 Screenshots (13)Alles so schön bunt hier wird man sich sagen, wenn man das LG G4 zum ersten mal startet. Begrüßt wird man von Android 5.1 Lollipop mit der LG UX Oberfläche in der Version 4.0. Die Wallpaper und Icons orientieren sich am Material Design von Android, dürften aber nicht jedermanns Geschmack sein. LG wäre aber nicht LG, wenn man nicht wieder mit Themes nachhelfen würde. Zwar ist die Auswahl aktuell noch sehr klein, aber mit der Zeit wird die Auswahl riesig werden.

Von den ursprünglich 32GB sind direkt nach dem Start und dem Update aller vorinstallierten Apps noch exakt 20,59 GB frei. Per microSD Speicherkarte ist dieser um bis zu 2TB erweiterbar. Bei mir steckt eine 128GB microSD von SanDisk im Schacht.

Die Oberfläche des LG G4 ist mit der vor kurzem von mir getesteten LG G Flex 2 (Testbericht) identisch, nur die Anordnung ist bei einigen Menüpunkten etwas anders. Nach wie vor kann man sich per Glance View durch sliden von oben nach unten auf dem dunklen Display einen Überblick über die letzten Meldungen verschaffen, ohne das Telefon einschalten zu müssen. Lockscreen-Widgets gibt es auch hier nicht, dafür aber die Möglichkeit sich wieder die Benachrichtigungsleiste nach eigenen Wünschen einzurichten oder die Tasten unterhalb des Display selber zu konfigurieren. Eine Option, die den Umstieg enorm erleichtert. Auch nicht mehr missen möchte ich die Möglichkeit, zwei pps gleichzeitig auf dem Display anzeigen zu lassen. Eine Mail lesen und dabei schnell mal was „ergooglen“ oder bei Youtube ein Video schauen. Eine tolle Sache, die aber noch ausbaufähig ist, da dort nur Systemapps zur Verfügung stehen. Zum Glück gibt es auch beim LG G4 nicht so viel Bloatware. Also vorinstallierte Apps, die kein Mensch braucht wie Virenscanner, irgendwelche Spiele oder No-Name Navis die nix taugen. Von den wenigen vorinstallierten kann man die meisten problemlos deinstallieren wie z.B. die LG Smart World. Das ist der hauseigene Appstore, der aber keine Bereicherung darstellt. Oder der Remote Call Service, der einem im Falle eines Falles mit dem LG Support verbindet. Oder LG Health, dem Fitnesstracker von LG. Wobei ich den Kalender des LG klar besser finde, als den von Google selbst. Sehr übersichtlich bietet er viele Funktionen, die man sonst nur bei Drittanbieter Apps gegen Geld bekommt. Oder die Galerie,  die zwar nicht mit vielen Funktionen wie das neue Google Fotos glänzt, dafür übersichtlich und auch bei vielen Bildern sehr schnell zu Werke geht. Die können bleiben.

Kurz erwähnen möchte ich noch die „Smart Settings“. Ein einfacher Profilmanager, der unter vorbestimmten Voraussetzungen bestimmte Dinge automatisieren kann. Verlässt man das zu Hause, kann man Bluetooth aktivieren lassen, um sich damit im Auto mit der Freisprechanlage zu verbinden. Zwar sind die Profile vorgegeben und hat man nicht so viel Auswahl bei den jeweiligen Aktionen, aber der Anfang ist schon mal gemacht und es funktioniert gut. Hoffentlich erweitert LG diese App um weitere Möglichkeiten.

Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass die neue LG UX 4.0 Oberfläche unaufdringlich wirkt, viele nützliche Erweiterungen mit sich bringt ohne zu nerven und ohne Ruckler oder gar Abstürze arbeitet. Natürlich wird man zunächst erst mal von den vielfältigen Möglichkeiten erschlagen, aber hat man sich mal eingearbeitet, geht alles viel leichter von der Hand, als mit der Standard Android Oberfläche.

Die besten Tipps und Tricks zum LG G4 habe ich übrigens hier zusamen getragen -> Link

Leistung:

LG G4 Leistung (4)Als das LG G4 vorgestellt wurde, war der Aufschrei groß, weil man nicht gleich den aktuellsten Snapdragon 810 Prozessor (den mit dem Hitzeproblem) genommen hat. Stattdessen werkelt hier ein Snapdragon 808 64bit Hexa-Core Prozessor vor sich hin. Hexa steht für sechs und somit 6 Kerne, die mit je 2 GHz takten. Dazu noch eine Adreno 418 GPU und 3 GB RAM. Die Leistung ist mehr als ausreichend. Zu keinem Zeitpunkt kam das G4 ins stottern oder ruckeln. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Apps offen sind, ein leistungsintensives Spiel wie Real Racing 3 spielt oder tausende Dateien von A nach B kopiert. Gescrollt wird butterweich und auch das Einblenden der Tastatur ist eine Sache von Millisekunden. Gerade dabei entlarvt man ganz schnell eine schlampige Anpassung des Prozessors an das System. Was nützen einem hundert Kerne mit 1000 GHz, wenn die Leistung untergeht weil nichts zusammen passt. Dieses Problem gibt es beim LG G4 nicht. Und man kann froh sein, dass LG nicht auf den Hitzkopf Snapdragon 810 setzt, denn auch der kleinere 808 heizt dem G4 mächtig ein. Das Ding wird richtig heiß. Vor allem, wenn es man etwas länger telefoniert oder spielt. Mein Infrarotthermometer zeigte an der heißesten Stelle 44,9°C an. Am Ohr ist das schon sehr unangenehm. Selbst wenn man es ganz „normal“ eine zeitlang nutzt, macht sich eine deutliche Erwärmung bemerkbar.

Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • AnTuTu: 47717
  • Base X Mark: 25146 / 15131
  • Basemark OS II: 1539 / 2302 / 1383 / 1961 / 897
  • CF-Bench: 64179 / 64758 / 64526
  • Epic Citadel: 60,4 fps
  • Geekbench 3: 1115 / 3446
  • Icestorm Unimited: 18687
  • Icestorm Extreme: Maxed Out
  • Icestorm: Maxed Out
  • NenaMark 2: 61,5 fps
  • PCMark: 4559
  • Quadrant Standard: 24108
  • Sunspider Browser Benchmark: 729,7 ms
  • Vellamo: 4104 / 2148 / 2267

→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku

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Peter W.