LG G5 im Dauertest – einfach wechselbar unverwechselbar

Das LG G5 ist das erste echte modulare Smartphone der Welt und ich habe es einem Dauertest unterzogen. Wie schlägt sich das Topmodell im Alltag und bieten die möglichen Erweiterungen wirklich einen Mehrwert?

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Zur Verfügung gestellt wurde mir das LG G5 dankenswerterweise von 1&1. Und alleine optisch ist das LG G5 ein echter Leckerbissen geworden. Interessant natürlich auch das Modulkonzept. Das untere Ende ist herausnehmbar und durch diverse Module aus dem Zubehörprogramm ersetzbar. Ihr wollt eine echte Kompaktkamera, die man gut halten und mit speziellen Tasten noch besser steuern kann? Kein  Problem, dann schiebt einfach das LG Cam Plus Modul unten rein. Oder euch geht unterwegs der Saft aus? Auch kein Ding, denn das Cam Plus Modul besitzt einen eingebauten 4000 mAh Akku. Du bist Musikhörer? Wie wäre es mit dem LG HiFi Plus Modul für einen besseren Klang powered by Bang & Olufsen? Und sonst so? Aluminium ist dran, Gorilla Glas 4 drauf, ordentlich Power, sehr, sehr viele Pixel, vom LG V10 (Testbericht) das Always-On-Display und auch sonst steckt in dem Schmuckstück alles was man derzeit für Geld und warme Worte kaufen kann. Drumherum gibt es dann noch die LG G5 Friends. Darunter die LG 360 Cam, bei der sich, wie der Name schon vermuten lässt, um eine 360° Kamera handelt, eine VR-Brille LG 360 VR und der LG Rolling Bot. Einer Kugel, die sich rollend durch die Wohnung bewegt und diese überwachen kann. Sie alle und zukünftig wohl noch mehr wie die Parrot Dronen, werden über eine zentrale App Friends Manager in drei Schritten konfiguriert.

Technische Daten:

  • Android 6.0.1 MarshmallowLG G5_5
  • LG UX 5.0
  • 5,3″ LCD In-Cell Touch Display mit 2560 x 1440 Pixel
  • 554 ppi
  • Gorilla Glass 4
  • 4 x 2,15 GHz Snapdragon 820 64bit Quad-Core Prozessor
  • Adreno 530 GPU
  • 4 GB RAM
  • 32 GB interner Speicher
  • microSD Speicherkarte bis 2 TB
  • 16 + 8 Megapixel 135° Weitwinkelkamera mit Bildstabilisator 2.0 und Laser Autofokus
  • 8 Megapixel Frontkamera
  • LTE Cat.6 (300 /50 Mbit/s)
  • WLAN 802.11 b/g/n/ac (2,4 GHz / 5 GHz)
  • WiFi-Direct
  • Bluetooth 4.2
  • NFC
  • Miracast
  • DLNA
  • USB Typ-C
  • GPS / GLONASS
  • Fingerabdruckscanner
  • 149,4 x 73,9 x 7,7 – 8,6 mm
  • 159 g
  • 2800 mAh (wechselbar)
  • Quick Charge 3.0 Support

Produktseite: http://www.lg.com/de/lg-G5

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: LG-H850_DEU.pdf

Das LG G5 gibt es in den Farben Silber, Grau und Gold zum Preis ab rund 390 €. Die Preise sind nahezu im freien Fall. So hat es in den letzten Wochen knapp 200 € verloren.

Übersicht:

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Unboxing:

Das Unboxing ist wie immer…ein

  • LG G5
  • Schnelllade Netzteil
  • USB Typ-C Kabel
  • Entriegelungsstift
  • Headset
  • Kurzanleitung

Das Netzteil unterstützt Quick Charge und zwar 5V / 1,8A und 9V / 1,8A. Das Headset wirkt hochwertig. Auf dem Bild fehlt aber der Entriegelungsstift.

LG G5 Unboxing (1)

Verarbeitung und Ausstattung:

Im Gegensatz zum LG G4 (Testbericht) besteht das LG G5 komplett aus Metall. Genauer gesagt aus einem Aluminium-Unibody-Gehäuse wie es mittlerweile fast schon Standard auch in der Mittelklasse geworden ist. Allerdings muss ich zugeben, dass es sich nicht so anfühlt. Eher nach Kunststoff. Und auch das ist keine Täuschung, denn das komplette Gehäuse ist laut LG mit einer Mischung aus Kunststoff- und Metallpartikeln überzogen. das soll den Empfang verbessern und in der Tat sieht man nirgends diese abgesetzten Antennenstreifen, wie man sie bei vielen anderen Handy sehen kann.Optisch und haptisch wirkt es wie aus einem Guss und liegt sehr gut in der Hand. Ich habe mich dabei ertappt, das LG G5 zuerst ein paar mal in der Hand zu drehen, um auch wirklich jede Ecke zu „ergreifen“. Ein tolles Gefühl. Was mir aber gar nicht gefällt ist die dünne, eingefräste, umlaufende Kante. Sie ist relativ scharfkantig. Man kann sich daran sicher nicht schneiden, aber es passt nicht zu einem Gerät dieser Preisklasse.

LG G5 Hands-On (3)Die Front alleine ist schon ein Hingucker. Das tiefschwarze Display sieht nicht nur so aus, als ob es am oberen Ende nach hinten hin abgerundet ist, denn es tut es wirklich. Ergibt einen coolen Effekt, ist aber eine rein optische Geschichte. Denn hier befindet sich die Linse der Frontkamera, der Näherungs- und Lichtsensor, der Hörer und die Benachrichtigungs-LED. Die Tasten werden am unteren Rand eingeblendet und nach unten hin durch einen Rand in Gehäusefarbe abgeschlossen.

Am unteren Rand sitzt mittig die USB Typ-C Buchse, flankiert vom Lautsprecher und einem Mikrofon. Links außen die einteilige Lautstärke-Taste und damit die größte Änderung gegenüber dem LG G4, bei dem diese Tasten noch auf der Rückseite zu finden waren. Ich persönlich finde diese Anordnung an der Seite besser vom Handling. Am Kopfende die ebenfalls eher scharfkantige 3,5 mm Headsetbuchse, ein weiteres Mikrofon und der Infrarotsender. Rechts außen der Schlitten für die Nano-Simkarte und die microSD Speicherkarte. Hier gibt es einen kleinen Mangel bei der Verarbeitung, denn der Schlitten schließt nicht sauber mit dem Gehäuse ab. Er sitzt minimal zu tief. Man könnte mich jetzt als kleinlich bezeichnen, aber wir sprechen hier von einem Smartphone, welches weit mehr als 400 € kostet.

Die Rückseite wird zunächst einmal vom Kamerabuckel dominiert. In der Mitte der Dual-Tone LED-Blitz. Links und rechts davon zwei Kameralinsen. Allerdings nicht für 3D Aufnahmen, sondern zwei verschiedene, die jeweils einen anderen Winkel bieten. Eine für „normale“ und ein Weitwinkelobjektiv. Darunter der Fingerabdruckscanner mit integrierten Powerbutton, der mit nassen Finger ein echtes Problem hat. Aber nicht nur mit nassen Fingern lässt es sich nicht entsperren. Oft genug versagte der Scanner auch mit trockenen Fingern seinen Dienst. Echt nervig. Wenn er denn mal funktioniert, kann man das LG G5 direkt aus dem Standby in den Homescreen entsperren. Zusatzfunktionen wie bei Huawei oder Honor bietet er leider nicht. Gut ist, dass das G5 flach auf dem Tisch liegend trotzdem nicht wackelt, denn die Erhebung mitsamt Fingerabdruckscanner liegt am Ende flach auf.

Der eigentliche Clou ist ab der untere Teil des LG G5. Dieser ist herausziehbar. nennt sich Magic Slot und macht das G5 damit zum ersten modularen Smartphone der Welt, welches in Serie gefertigt ist. An der linken Außenseite ist eine Entriegelung zu sehen. Drückt man diese, lässt sich das Modul entnehmen und durch ein anderes Modul ersetzen. So kann man dem LG G5 im Falle eines Falles mit einem Zweitakku wieder auf die Sprünge helfen. Dumm nur, dass mit der Entnahme auch das komplette Handy ausgeht. Es gibt keinen Akku, der das LG G5 für kurze Zeit mit Strom versorgen kann. Wenn man es nicht weiß, dann sieht man dem G5 gar nicht an, das man es zerlegen kann. Die Ingenieure haben es verstanden sämtliche „Narben“ geschickt zu kaschieren. Zumindest in den ersten Tagen, denn mit der Zeit sammelt sich in der Ritze auf der Vorderseite der Dreck.  Leider habe ich keine anderen Module zum testen und kann daher nicht sagen, wie sich die anderen Module schlagen.

Insgesamt ist die Verarbeitungsqualität sehr gut bis auf die unnötigen Patzer. Also diese geschliffene,scharfkantige Rille, scharfe Kanten am der 3,5 mm Buchse und der USB Typ-C Buchse und dann noch der unsauber sitzende Simschlitten.

Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:

Betriebssystem und Leistung:

LG G5 Hands-On (4)Das LG G5 kommt mit Android 6.0.1 Marshmallow über welches noch die hauseigene Oberfläche UX 5.0 gestülpt wurde. Zu allererst wird man das Icon für den Appdrawer vermissen. Genau wie bei Apple oder Huawei ist er nicht mehr vorhanden. Zumindest nicht ab Werk. Stattdessen organisiert man sich direkt auf den Homescreens. Wer es klassisch möchte, kann sich den gewohnten Look mitsamt Appdrawer aus dem LG Appstore nachinstallieren. In den Einstellungen -> „Homescreen“ ist es unter der Bezeichnung „App-Schublade“ zu finden.

Direkt nach dem ersten Start, belegen die Installation eines vorhandenen Systemupdates und den Updates aller vorinstallierten Apps, exakt 10,32 GB von den 32 GB. Der Speicher ist per microSD Karte erweiterbar. An vorinstallierten Apps gibt es so einiges mehr oder minder brauchbares. So z.B. LG Health, ein Dateimanager, LG Backup aber auch Facebook, Instagram und Evernote. Leider kann man diese nicht deinstallieren. Ziemlich nervig, denn ich nutze keine von denen.

Im Sperrbildschirm kann man sich bis zu 5 eigene Shortcuts platzieren und den Homescreen mit Themes verändern. Nicht mehr ganz so neu ist das „Always-On-Display“, wie es schon beim LG V10 (Testbericht) eingesetzt wurde. Allerdings zeigt es die Infos permanent an. Also entweder permanent aktiv oder deaktiviert. Dort werden die Uhrzeit, Datum, verpasste Anrufe, neue Nachrichten, Kalendereinträge und Benachrichtigungen der Apps angezeigt. Dieses Feature verbraucht laut LG pro Tag knapp 20% Akku, was auch meine Erfahrungen bestätigen. Über den Sinn und Unsinn kann man streiten. Ich finde es ganz praktisch. Besser fände ich es aber, dass es sich aktiviert sobald man es in die Hand nimmt, oder wenn man wie beim OnePlus 3 (Testbericht) drüber streicht.

Wer möchte, kann sich „Smart Bulletin“ aktivieren. Eine Art Zusammenfassung in einem extra Homescreen anzeigen lassen, worin dann LG Health, Kalendereinträge usw. angezeigt werden. Die Tasten unter dem Display kann man vertauschen und durch weitere Shortcuts erweitern. Erwähnenswert sind noch die „Smart Settings“. Mit ihnen kann man in diversen Situationen bestimmte Aktionen vom Handy automatisieren lassen. So kann man zu Hause das Klingelprofil ändern oder Bluetooth ausschalten lassen. Ganz praktisch, auch wenn die vier Voreinstellungen nicht viel Spielraum zulassen. Und mit dem „Smart Doctor“ hält man sein LG G5 immer schön fit, in dem man es per Klick aufräumen lässt.

Die besten Tipps & Tricks zum LG G5 habe ich hier zusammengetragen -> Link

LG G5 Screenshots (50)

In Punkto Leistung fährt das LG G5 schwere Geschütze auf. So kommt als Prozessor ein mit 4 x 2,1 GHz getakteter Snapdragon 820 64bit Quad-Core Prozessor zum Einsatz. Für die Grafik zeichnet sich eine Adreno 530 GPU zuständig nebst 4 GB RAM. Damit sollte alles schön flutschen. Aber denkste. Zwar rennt das gute Stück wie das geölte Lottchen, aber es hängt immer wieder mal und das richtig. Es ging teilweise so weit, dass ich Anrufe nicht annehmen konnte, weil ich es nicht entsperren konnte. Echt ärgerlich. Unter Volllast wird es mit 42,5°C zwar ordentlich warm, aber das hält sich gerade noch im Rahmen.

Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • AnTuTu: 94498
  • Base X Mark: 29645 / 22259
  • Basemark OS II: 2059 / 2807 / 1427 / 4861 / 923
  • CF-Bench: 32052 / 28838 / 30123
  • Epic Citadel: 57,7 fps (High Quality)
  • Epic Citadel: 53,7 fps (Ultra High Quality)
  • Epic Citadel: 59,0 fps (High Performance)
  • Geekbench 3: 2215 / 5044
  • Icestorm Sing Shot: 2019
  • Icestorm Unlimited: 25635
  • Icestorm Extreme: Maxed Out
  • Icestorm: Maxed Out
  • NenaMark 2: 60,0 fps
  • Octane 2.0 Score: 9693
  • Quadrant Standard: 42601
  • Sunspider Browser Benchmark (Chrome): 611,2 ms
  • PC Mark Work Performance: 5812
  • Vellamo: 3429 / 3439 / 4273

LG G5 Leistung (33)

Display:LG G5 Display_1

Beim LG G5 kommt ein IPS In-Cell Panel mit einer Diagonalen von 5,3″ und 2560 x 1440 Pixel zum Einsatz. Macht 554 ppi und die sind dann noch durch Gorilla Glass 4 geschützt. Die Farbwiedergabe, Kontrast und Helligkeit sind absolut top. Das Display strahlt einen geradezu an und die Farben leuchten um die Wette. Dabei ist es nicht so übertrieben wie beim Super-AMOLED Display des Samsung Galaxy S7 Edge (Testbericht). Die automatische Helligkeitsregelung arbeitet schnell und präzise.

Bei direkter Sonneneinstrahlung ist es noch gut ablesbar. Allerdings habe ich mit meiner Sonnenbrille ein echtes Problem. Und zwar ist sie polarisiert und man erkennt auf dem Display des G5 rein gar nichts. Erst wenn man das Handy etwas dreht, wird das Display sichtbar. Dieses Problem hatte ich bisher mit keinem anderen Smartphone so schlimm. Auch nicht schön und so gar nicht in diese Preisklasse passend die vielen kleinen Lichthöfe (siehe Foto). Im normalen Betrieb kein großes Problem, aber vor allem im Dunkeln fallen diese Lichteinfälle am Displayrand unschön auf.

Die Blickwinkelstabilität ist ok, auch wenn es LCD typisch bei flachen Winkel zu Veränderungen der Farben und Schattenbildung kommt.

Was aber echt fehlt ist die Einhandbedienung. Entweder ist die so gut versteckt, dass ich sie selbst nach 3 Wochen intensiver Nutzung nicht gefunden habe, oder es gibt sie schlicht nicht. Mittlerweile sollte dieses Feature zum Standard gehören. Auch einen Handschuhmodus gibt es nicht. Dafür aber eine Bildschirmlupe und die Möglichkeit die Schriftgröße und Schriftart zu ändern.

LG G5 Display_2

Kamera:

Nicht nur mir wird die Kamera eines Smartphones immer wichtiger. Und hier trumpft das LG G5 auf. Hinten gibt es gleich zwei voneinander unabhängige Kameralinsen. Eine der Kameras besitzt einen 16 Megapixel Sensor, der einen 78° Winkel aufnimmt. Das entspricht dem Standard. Die zweite 8 Megapixel Kamera bringt es dann auf stolze 135° also echtes Weitwinkel. Und genau dieses Gimmick macht ohne Ende Spaß. Zumal die Umschaltung per Knopfdruck direkt aus der Kamera heraus funktioniert. Dafür zuständig sind die beiden Icons am rechten Rand mit dem einzelnen Baum oder den drei Bäumen. Allerdings sollte man bei Weitwinkelaufnahmen darauf achten, dass nicht die eigenen Finger im Bild sind. Denn das geht echt leichter als man denkt.

Richtig lustig ist der Modus „Multi View“ und „Pop-out“. Bei Multi View werden die beiden Kameras vorne und hinten, als auch die Videokamera in einem Bild vereint. Bei Pop-out werden die Aufnahmen der beiden hinteren Kameras in einem Bild vereint. Alleine mit diesen beiden Optionen kann man sich richtig austoben und kreativ werden. Für Profis dürfte der manuelle Modus interessant sein. Mehr Dynamik und Kontrast bekommt man durch die Aktivierung von Auto-HDR, was sich aber absolut lohnt. Der optische Bildstabilisator sorgt für nicht verwackelte Bildern.

Die Kamera App als solches ist sehr einfach gehalten. Keine verschachtelten Menüs sondern alles schnell per Klick erreichbar. Die Kamera kann aus dem Standby heraus mit dem doppelten Druck auf die Leiser-Taste oder der entsprechenden Geste. Allerdings startet die Kamera für meinen Geschmack etwas zu langsam. Das kann die Konkurrenz schneller.


 

Die Qualität ist auf den ersten Blick echt top. Alles andere hätte mich auch enttäuscht, ist für mich die Kamera des LG G4 (Testbericht) nach wie vor noch die beste Kamera in einem Handy. Zumindest wenn man nicht mehr als 300 € ausgeben möchte. Aber warum nur auf den ersten Blick? Bei genaueren hinsehen, vor allem bei Weitwinkelaufnahmen macht sich zunächst einmal ein ziemlich krasser Fischaugeneffekt bemerktbar. Aber der ist verschmerzbar. Nicht so sehr, dass Details beim betrachten in voller Auflösung unschön weichgezeichnet aussehen. Bilder wirken dann eher wie Kunstwerke aber alles andere als realistisch. Gefällt mir irgendwie gar nicht, denn diesen Effekt sieht man auch auf den Fotos im normalen Modus mit 16 Megapixel Auflösung.

Auch in Sachen Bildqualität kann derzeit kaum ein anderes Smartphone dem Galaxy SAber  warum auf 7 das Wasser reichen. Dennoch: Mit der Kamera des G5 lassen sich hervorragende Fotos schießen – sowohl unter idealen als auch unter widrigen Lichtbedingungen. Bei Tageslicht besitzen die Fotos eine ordentliche Schärfe und Kontrast, bei Dunkelheit erkennt man aber schon ein gewisses Rauschen. Bei widrigeren Lichtverhälntnissen zeigt die Kamera dann aber wieder was in ihr steckt. Vor allem bei Dunkelheit liefert das LG G5 echt gute Fotos ab.

Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link

LG G5 Testfoto (12)

Und hier noch ein kurzes Video in Full-HD aufgenommen:

Akku:

Dank des Magic Slot ist der Akku des LG G5 wechselbar. Mit 2800 mAh ist er zwar relativ klein ausgefallen, kann aber dank Quick Charge 3.0 Support ratzfatz wieder aufgeladen werden. Der Energiesparmodus ist ziemlich spartanisch, reicht aber vollkommen aus. Man kann entscheiden, ob er bei 5% oder 15% automatisch aktiviert wird. Danach werden Apps daran gehindert im Hintergrund zu laufen und das Active Display abgeschaltet.

Wie immer nutze ich das Testgerät mit immer der gleichen Konfiguration. WLAN, Bluetooth, Sync und GPS immer aktiv. Das Display auf 75% Helligkeit mit Automatik und die Abschaltung bei 5 Minuten. Das Smartphone habe ich eigentlich ständig in der Hand. Würde mich selbst als Heavyuser bezeichnen. Ich bin mit meinem Nutzungsverhalten nur selten selten über den Tag gekommen. Mein Tag beginnt um kurz nach 5 Uhr und spätestens um 18:30 Uhr musste ich an die Steckdose. Wer sparsamer ist, wird auch mal einen Tag überstehen. Wie immer sollen solche Angaben nur eine Richtschnur darstellen und keine definierten Werte. Dafür ist das eigene Nutzungsverhalten mit Surfen im Netz, Bilder und Videos schauen, Netzempfang usw. viel zu unterschiedlich.

Beim PC Mark Akkutest kommt es auf sagenhafte 8 Stunden und 15 Minuten. Im AnTuTu Akkutest auf 5452 Punkte und im Geekbench Akkutest erreicht es nach 7 Stunden und 3 Minuten eine Punktzahl von 4235 Punkten.

Ein nettes Gimmick als extra wäre vielleicht noch kabelloses Laden gewesen. Aber es geht auch ohne, zumal man mit jedem Quick Charge 3.0 LAdegerät den Akku schnell und unkompliziert aufladen kann.

LG G5 Akku (7)

 

Konnektivität:

Das LG G5 zeigt sich verbindungsfreudig. Es ist alles an Bord, um sich mit der Welt zu verbinden. Fangen wir mit dem LTE LTE Cat.6 an. Es gibt zwar kein Dual-SIM aber dafür glänzt das High-End Gerät mit super stabilen Netzverbindung. Zu keiner Zeit gab es Verbindungsabbrüche oder ähnlich geartete Probleme. Simkarte rein und läuft.

Dasselbe gilt auch für das WLAN Modul. Zuerst einmal beherrscht es alles, was gerade machbar ist inkl. dem ac-Standard und funkt dank Dual-Band auf 2,4 GHz und 5 GHz. Mit dabei WiFi-Direct, DLNA und Miracast. Verbindungen zum Smart-TV und Co. kann man direkt aus der Benachrichtigungsleiste heraus. Klappte beim testen ohne Probleme. Eher ein Gimmick ist der Infrarot-Sender. Funktioniert dank der vorinstallierten App „QuickRemote“ sehr einfach und zuverlässig, aber bis ich das Handy in die Hand genommen habe, entsperrt und dann umgeschaltet, habe ich die Fernbedienung fünfmal schneller in der Hand.

Bluetooth 4.2 ist auch an Bord und arbeitet vorbildlich. Gilt übrigens auch für das NFC. Bis auf das GPS. Im Freien findet es innerhalb kürzester Zeit das Signal und generiert daraus eine Genauigkeit von 4 m, aber in geschlossenen Räumen kommt nix mehr. Selbst nach über 30 Minuten still liegen lassen ist kein GPS Signal zu empfangen. Sehr merkwürdig, denn dieses Problem habe ich schon ewig nicht mehr gehabt. Ist zwar kein großes Problem, aber immer öfter gibt es Indoor-Navigation z.B. an großen Flughäfen oder Einkaufszentren. Ohne Signal funktioniert der Spaß halt leider nicht.

LG G5 Verbindungen (2)

Klang:

Wie viele andere Konkurrenten auch, setzt LG beim LG auf einen einzelnen Lautsprecher am unteren Rand. Und so klingt das dann leider auch. Feinstes Mono ohne Spielfreude. Dudelt halt so vor sich hin, auch wenn der vorinstallierte Musik Player durchaus witzige Funktionen wie Veränderung der Geschwindigkeit oder Tonhöhe bietet. Um auf Arbeit ein bisschen Musik zu hören taugt es, aber mehr auch nicht. Beim Video schauen oder spielen im Querformat wird man unweigerlich den Lautsprecher mit der Hand abdecken. Wer 99 € ausgeben möchte, kann sich das  Hi-Fi Plus Modul dazu kaufen. Hatte ich leider nicht zum testen hier, aber es soll dank Bang & Olufse richtig gut klingen. Ich finde es zu teuer und bevorzuge einen vernünftigen Bluetooth-Lautsprecher, der sicher noch besser bei gleichem Preis klingt. Muss aber jeder für sich entscheiden.

Das Headset dagegen ist richtig gut. Vielleicht mit das Beste Beipackheadset überhaupt. Mitsamt Mikrofon, das man damit auch telefonieren kann. Beim telefonieren ohne Headset klingt das Gegenüber etwas dünn und unnatürlich. Dafür vernünftig laut, so dass man ihn auch in etwas lauteren Umgebungen verstehen kann. Man selber klingt wohl sehr natürlich, wenn auch mit einem leichten Rauschen im Hintergrund.

LG G5 Details (13)

Fazit:

Das LG G5 ist gut. Richtig gut und noch besser gefällt mir, dass der Preis steil nach unten geht. Knapp über 400 € und damit mehr als 50 € billiger als ein Samsung Galaxy S7 ist es aktuell zu haben. Tendenz weiter fallend. Und dafür bekommt man richtig viel Smartphone. Über die Materialanmutung kann man streiten. Ich finde die Haptik trotzdem gut, zumal es wirklich gut in der Hand liegt. Mehr als ordentliches Display, ordentlich Power, gute Kamera, viele Möglichkeiten mit der Welt da draußen Verbindung aufzunehmen und ein brauchbarer Akku, der dank Quick Charge wieder schnell aufgeladen ist. Ob ich das Gütesiegel ergebe? Nein und das aus folgenden Gründen.

Das Samsung Galaxy S7 (Testbericht) ist gerade einmal 50 € teurer und auch hier zeigt die Tendenz beim Preis stark nach unten. Man findet es teilweise schon für 399 €. Das Galaxy hat mindestens ein gleichwertiges Display, noch etwas mehr Power, die wesentlich bessere Kamera, etwas besseren Akku inkl. kabelloses laden, dazu ist es noch wasserdicht. Also noch mal eine Schippe mehr beim Preis/Leistungsverhältnis und alleine die zählt bei mir.

Trotzdem wird man mit dem LG G5 keinen Fehlkauf machen, auch wenn dieser Magic Slot für mich derzeit kein Kaufargument darstellen. Aber der Anfang ist gemacht und LG zeigt wieder mal der Konkurrenz, dass man Neuerungen anpackt, umsetzt und zur Marktreifen entwickeln kann. Dafür Chapeau.

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Peter W.
LG G5
  • 7/10
    Verarbeitung - 7/10
  • 9/10
    Ausstattung - 9/10
  • 8/10
    Betriebssystem - 8/10
  • 7/10
    Performance - 7/10
  • 8/10
    Display - 8/10
  • 7/10
    Kamera - 7/10
  • 8/10
    Akku - 8/10
  • 8/10
    Konnektivität - 8/10
  • 7/10
    Klang - 7/10
  • 7/10
    Preis/ Leistung - 7/10
7.6/10

Kurzfassung

+ Verarbeitung
+ microSD Speicherkarte
+ Schnellladefunktion

– Verarbeitungsmängel
– Performanceprobleme
– Fotos nur auf dem Display schön
– Klang
– GPS nur im Freien gut
– kein Dual-SIM
– kein kabelloses Laden