Das Moto X muss sich im Dritten Teil des Dauertest in gleich drei wichtigen Disziplinen beweisen. Zum einen muss sich das Display beweisen, dazu noch die Kamera, die leider etwas enttäuscht und dann noch der Akku. Der braucht ein bisschen Training, aber überzeugt dann.
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Display:
Obwohl das Display des Moto X nicht über eine Auflösung in Full-HD verfügt und mit „nur“ 1280 x 720 Pixel daherkommt, vermisst man nichts. Das liegt wohl am hervorragenden AMOLED-Display, wie sie z.B. auch Samsung verwendet. Farben leuchten um die Wette und gerade was den vielgepriesenen Schwarzwert angeht, also ob schwarz auch wirklich schwarz und nicht dunkelgrau erscheint, ist das Moto X eine Wucht. Wirklich erstaunt war ich aber, als ich schauen wollte, ob es irgendwelche Lichthöfe gibt. Dafür dunkel ich einen Raum komplett ab und schaue mir im Vollbild ein komplett schwarzes Bild an. Mache ich jetzt mit einer Kamera ein Foto, sieht man sofort von der Seite einfallendes Licht. Aber nicht beim Moto X. Das Foto war ebenfalls komplett schwarz. Zuerst dachte ich an einen Fehler beim fotografieren, aber selbst nachdem ich alles nochmal kontrolliert hatte, war rein gar nichts zu sehen. Absolut perfekt verarbeitet.
Richtig gut arbeitet die eingebaute Beleuchtungsautomatik. Sie regelt derart schnell nach, dass man es meistens nicht einmal bemerkt. So muss das sein.
Bei der Ablesbarkeit im Freien muss aber auch ein AMOLED-Display die LCD oder IPS Konkurrenz ein bisschen ziehen lassen. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann man zar noch ein bisschen was erkennen, aber das geht definitiv besser. Abhilfe schafft hier eine leichte Drehung in den Schatten. Dann erkennt man auch auf dem Display wieder was. Auch bei der Blickwinkelstabilität reicht das Display nicht an die IPS Kollegen heran. Zwar sind die möglichen Winkel sehr groß, aber man erkennt schon sehr früh ein paar Verfärbungen in den Grün-Bereich.
Ansonsten gibt es absolut nichts auszusetzen. Und wer mit der Auflösung hadert, den kann ich beruhigen. Selbst bei großer Vergrößerung bleiben die Schriften sehr sauber.
Kamera:
Die Kamera des Moto X ist in Sachen Bedienung genauso gehalten, wie beim Moto G. Durch swipen vom linken Rand zur Displaymitte, erscheint das sehr übersichtliche Menü. Gezoomt wird durch wischen auf dem Display nach oben oder unten. Swipen von rechts ruft die Galerie auf. Vorteil ist, dass man so sehr schnell die gewünschte Funktionen erreicht. Nachteil ist dafür, dass es vielleicht einigen Fotografen zu wenige Optionen gibt. Solche Spielereien wie Filter und Effekte sucht man vergebens. Dafür ist HDR auf Wunsch automatisch aktiv.
Richtig genial finde ich die Möglichkeit die Kamera zu jederzeit durch zweifaches drehen des Handgelenks zu starten. Egal was man gerade macht, oder ob sich das Moto X im tiefsten Standby befindet. 2x kurz das Handgelenk drehen und zack ist die Kamera aktiv. Schneller kann man die Kamera nicht starten. Perfekt für Schnappschüsse.
Die Qualität der Fotos hängt stark davon ab, was man wann und wo fotografiert. An einem sonnigen Tag gelingen die besten Aufnahmen. Aber auch nur, wenn das Gegenlicht nicht zu stark ist. Dann werden viele Fotos zu dunkel. Je dunkler es draußen wird, umso schlechter die Aufnahmen. Bei Bewölkung fällt mir direkt doch der recht heftige Rotstich in den Aufnahmen auf. In der Dämmerung oder gar nachts wird es dann grenzwertig. Das sollte man trotz LED-Blitz besser sein lassen. Bei Aufnahmen in Räumen hängt die Qualität ebenfalls sehr stark von der Beleuchtung ab.
Motorola hat versprochen per Firmwareupdate nachzuhelfen, aber bislang ist davon nichts in Sicht.
Alle Fotos unbearbeitet und in ihrer vollen Auflösung findet ihr wie immer bei Flickr -> Link
Und hier noch ein kurzees Testvideo in Full-HD Qualität aufgenommen.
Akku:
Der nicht wechselbare Akku mit seinen 2200 mAh hatte mich zu Beginn des Dauertest etwas stutzig gemacht. In den ersten Tagen kam ich kaum über 8 Stunden hinaus. Aber das hat sich zum Glück nach ein paar Tagen gelegt und so kam ich so gut wie immer ganz locker über einen ganzen Tag. Der beginnt bei mir um 5 Uhr morgens, wo ich das Handy vom Ladekabel trenne. Das Display ist auf 75% inkl. Automatik eingestellt, WLAN, NFC und GPS ständig aktiv. Irgendwelche Apps zum Akkusparen nutze ich nicht. Im Auto verbinde ich per NFC mit der Bluetooth Freisprechanlage. Über den Tag nutze ich das Handy sehr oft, was man am Akkuverlauf sehr gut sehen kann.
Eine Stunde Video in HD Qualität zieht aus dem Akku knapp 14% Leistung. Beim navigieren sind es dann aber schon gut 48%, was aber immer noch im Rahmen liegt.
Die eingebaute Akkusparfunktion lässt sich leider nicht konfigurieren. Sie verändert diverse Parameter, aber welche genau ist mir nicht bekannt. Als einzigstes wird die Einschränkung der Hintergrunddaten genannt. Aber diese Einschränkung kann man durch tippen auf den Eintrag in der Nachrichtenleiste wieder entfernen.
Im Großen und Ganzen hat mit der Akku überzeugt. Obwohl rein zahlenmäßig eher klein, bringt er es auf wirklich beachtliche Zeiten. Wer noch ein bisschen mit den ganzen Akkuspartricks und Apps hantiert, kommt locker über 24 Stunden ohne Steckdose aus.
→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit
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