Pearl Simvalley SPX-5 im Test – Teil 4: Standby, Verbindungen & Telefonie

Neben dem Samsung Galaxy Note bietet auch der Hersteller Pearl mit dem Simvalley SPX-5 eine Mischung aus Smartphone und Tablet mit einem 5 Zoll großen Touch-Display an. Im Gegensatz zum Note kostet das SPX-5 nur einen Bruchteil des Kaufpreises, doch kann es auch mit der teureren Konkurrenz mithalten oder sollte man lieber die Hände davon lassen? Dieser uns anderer Fragen gehen wir in der nächsten Zeit in diesem Testbericht auf den Grund.

 

Teil 1: Technische Details, Vergleich zum Galaxy Note und erster Eindruck

Teil 2: Unboxing, Betriebssystem, Bedienung, Performance & Browser

Teil 3: Touchscreen & Display, Ton, Kamera & Akku

1. Der reine Standby:

Im dritten Teil des Testberichtes habe ich ja angekündigt, das SPX-5 einmal im reinen Standby zu testen, um mal zu schauen, wie lange es wirklich ohne aktive Nutzung durchhält. Natürlich war zu diesem Zweck nur das WLAN aktiv, mehrere Tage meine SIM quasi ungenutzt aktiv zu lassen, geht einfach nicht 😀 Das SPX-5 hat sich in der Zeit also nicht mit dem Mobilfunknetz abgeglichen, aber ständig mit dem WLAN.

Trotz allem war ich sehr überrascht.

Das Ladegerät nach einer Nacht Durchladen habe ich am Morgen des 9. Januar vom Strom genommen. Ab da lag es gut behütet auf dem Tisch und wurde nur Morgens und Abends kurz auf die Akkuladung kontrolliert.

3 Tage später – am 12. Januar – hatte es erst einen winzigen Balken verloren. Zwei Tage später, am 14. Januar, war noch immer nicht wirklich viel Akku verloren gegangen. Ich habe schon scherzhaft auf Twitter geschrieben, dass der Weltuntergang wohl eher kommt, als der Akku alle ist.

Danach gings dann verhältnismäßig relativ schnell, am Morgen des 17. Januar war dann Schicht im Schach. Der Akku war tot.

Alles in allem bestätigt sich dadurch die gute Akkuleistung des SPX-5. Wer also die typischen Energiesparmaßnahmen wie WLAN aus, UMTS aus und Co. durchführt, kann den Akku also noch eine ganze Ecke strecken. Auf dem Gebiet der Smartphones dieser Größe ein wirklich gutes Ergebnis.

Dazu muss man aber sagen, dass beim SPX-5 auch quasi alle Widgets fehlen, die sonst so bei mir aktiv sind und sich abggleichen. Facebook fehlt als Widget, ein Email-Widget fehlt und auch Twitter habe ich nicht auf den Homescreen geschoben. Also fehlt hier schon eine ganze Menge an Datenverkehr, der sonst anfällt. Sicher auch ein Aspekt, der hier mit einfließt.

2. Die Verbindungen:

UMTS

Da kann ich nichts negatives sagen. Abbrüche konnte ich keine feststellen und auch der Empfang des 3G-Netzes war so wie immer. Ich konnte keine Anzeichen dafür finden, dass der UMTS-Modus nicht wie auch bei anderen Geräten seinen Dienst tut. Der Wechsel von WLAN zu UMTS und zurück klappt ohne Probleme und das SPX-5 schwenkt automatisch auf EDGE oder GPRS um, wenn das 3G-Netz nicht verfügbar ist.

WLAN

Den WLAN-Empfänger des Gerätes empfinde ich als etwas schwach. Obwohl man direkt neben dem Router steht, wird nur die Hälfte aller Balken an Empfangsstärke angezeigt. Das iPhone in der anderen Hand zeigt aber alle Balken, also vollen Empfang an. Am Router und seiner Leistung kann es also nicht liegen. Dies fiel mir nicht nur an einem Router auf, sondern an fast allen, mit denen ich das SPX-5 verbunden habe. Meine anderen Geräte zeigen quasi vollen Empfang, das SPX-5 dümpelt irgendwo bei dreiviertel oder der Hälfte der Balken herum. Erfreulicherweise konnte ich trotzdem keine größeren Abbrüche feststellen. Genau wie das iPhone oder das HTC Desire HD funktionierte der Datenabgleich problemlos und ohne Abbrüche – zumindest mit keinen, die nicht auch bei den anderen Geräten auftraten.

Einziges Problem waren ab und an deutlich langsamere Verbindungszeiten. Ab und an dachte man, das Gerät käst sich gar nicht mehr aus, weil es so lang dauert. Am WLAN selbst konnte es nicht liegen, das funktionierte bei den anderen Geräten 1a. Obwohl es im Verhältnis recht selten auftrat, möchte ich es erwähnen, da ich den WLAN-Empfänger wirklich für ein wenig unterdimensioniert halte. Da wäre sicher ein etwas stärkeres Model die bessere Wahl gewesen.

GPS

Das GPS benötige ich größtenteils nur für Facebook. Ein Navi habe ich für Android nicht, da ich etwas mehr Geld in ein gutes für mein iPhone investiert habe und immer dieses nutze. Ob die Probleme nun am GPS-Empfänger lagen oder ob es die Facebook-App war, kann ich leider nicht wirklich sagen. Deswegen fällt dieser Punkt etwas schmaler aus, da ich ihn nur erwähnen möchte, aber nicht ausschließen kann, dass es an der App selbst liegt.

Um es kurz zu erklären, innerhalb der Facebook-App war die Ortung ein Glücksspiel. Mal ging es, mal nicht. Nicht deutlich öfter. Die Facebook-App spuckt dann eine nichtssagende  Fehlermeldung aus und lässt die Darstellung der Orte in der Nähe nicht zu.

Hm, liegts am GPS selbst? Liegts an der App? Ich weiß es nicht…

3. Die Telefonie:

Auf diesen Punkt möchte ich etwas genauer eingehen. Das SPX-5 ist ein DualSIM-Handy, fasst also 2 SIMkarten auf einmal und soll auch mit beiden gleichzeitig funktionieren. Das müssen wir natürlich testen, es wird ja sicher für einige Kunden ein Kaufargument sein, sollte also nahezu anstandslos funktionieren.

Ich selbst nutze nur eine SIM, habe mir für den Test also die SIM meines Freundes geschnappt und das Festnetz daneben gelegt 😀

Das Einlegen der SIMs ist ein recht einfaches Unterfangen, beide Slots sind direkt übereinander angelegt und die Karten werden nur eingeschoben, nicht eingerastet. Nur der kleine Aufdruck, wie rum die SIM rein gehört, hätte etwas deutlicher ausfallen können. So schaut man schon dreimal, wie rum die Karten nun rein müssen.

Schaltet man das Gerät mit beiden SIMs ein, erkennt das Gerät automatisch die zweite – neue – SIM. Zur kurzen Erklärung, startet man das Gerät nur mit einer SIM, erkennt es automatisch die Karte und fragt noch einmal ab, ob es alles richtig erkannt hat und ob die vorgeschlagenen Netzeinstellungen korrekt sind. Die Einstellung meiner Vodafone-SIM kennt das SPX-5 ja schon. Nun fragt es die neuen Daten der O2-SIM meines Freundes ab.

Nun öffnet das Gerät automatisch das Telefon-Einstellungsmenü, in der beide SIMs farblich unterschiedlich dargestellt sind. Aktiviert man den Haken einer SIM, wechselt das SPX-5 in den PIN-Modus und fragt dir PIN ab. Nach erfolgreicher Eingabe gehts zurück in das Einstellungsmenü und man kann die PIN-Eingabe auch für die zweite SIM vornehmen.

Den beiden SIMs kann man übrigens eigene Namen geben. Privat und Geschäftlich, O2 und Vodafone oder Telekom I und Telekom II sind genauso möglich, wie Susi und Birgit oder Frank und Detlef – je nachdem, nach was man unterscheiden möchte 😀

Zudem kann man innerhalb der SIM-Profile noch die jeweilige Nummer hinterlegen und die Unterscheidungsfarbe festlegen, um schneller zu sehen, wer jetzt wie wo anruft.

 

Und dann kanns auch schon los gehen.

Zu erwähnen wäre noch, dass die untere SIM anscheinend immer als Sekundäre Karte angesehen wird und die obere als Primäre. Es kann aber auch daran liegen, dass das SPX-5 die Vodafone-SIM schon länger kennt als die von O2. So genau bekomme ich das nicht raus.

Auf dem Sperrbildschirm werden beide SIMs mit der jeweils gewählten Farbe angezeigt. In der Infozeile sieht man nun auch für beide SIM die Netzbalken, auch hier jeweils in der gewählten Farbe. Man sieht also sehr gut, wie die Netzqualität der jeweiligen SIM gerade ist.

Aber kommen wir nun zum wichtigsten, wie telefoniert man mit zwei SIMs.

Eingehende Anrufe

Das klappt wunderbar. Beide Nummern werden unabhängig voneinander angesprochen und klingeln. Es wird zuem angezeigt, auf welcher Nummer gerade angerufen wird. Es dauert nur für den Anrufenden sehr sehr lange, bis er ein Tuten hört. Da muss man wirklich Geduld haben, um am Ball zu bleiben. Ich glaube, viele denken dann, dass sie irgendwas nicht richtig gewählt haben. Auch ich habe ein paar mal geschaut, ob mein Telefon gerade etwas tut oder nicht. Irgendwann tutet es ja dann, aber das dauert wirklich sehr lange.

Ausgehende Anrufe

Hier habe ich zwei Wege getestet. Einmal einen Rückruf auf einen verpassten Anruf und einmal einen Anruf aus dem Telefonbuch.

Punkt 1 dieses Testteiles ist ein Anruf aus dem Telefonbuch bzw. die Eingabe einer Nummer über den Nummernblock.

Wählt man eine Nummer direkt aus dem Telefon, wird ohne zu fragen über meine Vodafone-SIM angerufen. Ein Möglichkeit, die O2-Karte auszuwählen, habe ich nicht. Auch über die Optionen im Telefonbuch komme ich nicht weiter. Dort kann ich zwar eine SIM-Karte zuweisen, die für diese Nummer alleinig genutzt werden soll, aber das ist ja auch nicht das, was ich suche. Ich habe hier ja nur Wahl, auszuwählen, ob die SIM oder die SIM. Bei Nummern, die mit beiden angerufen werden sollen, bringt das ja nicht viel.

Die Lösung finde ich direkt in den Geräteeinstellungen in der SIM-Verwaltung. Dort ist als Standart für Anrufe, SMS und Co. die Vodafone-Sim ausgewählt. Tippt man direkt auf Sprachanruf, kann man wählen, ob diese über die Vodafone-SIM gehen soll, über die von O2, übers Internet oder ob das SPX-5 immer nachfragen soll, welche SIM es verwenden soll. Natürlich wähle ich hier, immer nachfragen, das möchte ich ja.

Für SMS gibt es diese Einstellungsmöglichkeiten ebenfalls. Für Videoanrufe scheint nur die primäre SIM nutzbar zu sein, da kann ich nur diese auswählen. Aber gut, ich tätige eh keine Videoanrufe 😀 Bei den Datenverbindungen gibt es nur ein entweder oder bzw. aus. Da muss man sich entscheiden, über welche SIM der Datenabgleich laufen soll. Das hat aber natürlich den Vorteil, dass man nur bei einer SIM eine Datenflat benötigt und nicht doppelt zahlt. Man kann am Ende ja eh nur eine nutzen und nicht zwei gleichzeitig. Interessanterweise bekommt es das SPX-5 auch wirklich hin, derartig zweigleisig zu fahren. Also Datenverkehr zum Beispiel über O2, Anrufe und SMS immer über Vodafone oder umgekehrt oder wie auch immer. Das klappt – und das problemlos.

So, da wir nun eingestellt haben, dass das SPX-5 immer erstmal fragt, welche SIM es denn benutzen soll, funktioniert das auch so wie es soll. Das Gerät fragt nach, welche SIM ich benutzen will. Super, so wollte ich das haben.

Bei SMS übrigens ebenso, auch hier wird nachdem man es eingestellt hat, gefragt, welche SIM genutzt werden soll.

Genauso verhält es sich mit Anrufen über die Nummerneingabe. Auch hier fragt das SPX-5, über welche der beiden SIMs der Anruf laufen soll.

Ruft man einen verpassten Anruf zurück, läuft es genauso ab. Egal, auf welcher SIM der Anruf rein kam, das Gerät fragt, welche man für den Rückruf nutzen möchte. Natürlich wird in der Anrufliste angezeigt, auf welcher SIM der Anruf rein kam, man sieht also, welche Karte genutzt wurde. Das Gerät zeigt im Menü, in dem man auswählt, welche SIM man nehmen möchte, neben der Karte ein kleines „Empfohlen“ an, das anzeigt, welche Karte für den ursprünglichen eingegangen Anruf genutzt worden ist. Das SPX-5 empfiehlt natürlich die SIM, auf der der Anruf bereits eingegangen ist.

Die Nutzung der beiden SIM-Karten funktioniert so, wie es soll und bietet Möglichkeiten bestimmte Nummern einer SIM zuzuweisen. Damit lassen sich die beiden SIM gut voneinander trennen und Nummern je nach SIM verteilen. Wer möchte, kann sich auch jedes Mal fragen lassen, welche Nummer genutzt werden soll. Alles in allem bestehen so viele Möglichkeiten, das ganze für sich und seine Bedürfnisse zu synchronisieren und sich das Leben mit 2 Nummern zu vereinfachen. Dadurch, dass das alles auch wirklich funktioniert und das tut, was es soll, ist die DualSIM-Funktion sehr gut für Leute geeignet, die zwei Nummern unter einem Handy vereinen möchten.

4. Die Sprach- und Hörer-Qualität:

Da kann ich mich nicht beschweren. Meine Gesprächspartner bestätigen, dass sie mich gut verstehen, es keine Störgeräusche oder Kratzen gibt und die Qualität im Allgemeinen gut ist.

Ich selbst kann mich auch nicht beklagen. Auch ich höre meine Gesprächspartner gut und störrungsfrei. Abbrüche oder Aussetzer konnte ich nicht feststellen und die allgemein Qualität der Gespräche klingt für mich genauso wie auch bei den anderen Geräten, die ich nutze.

Einzig im Lautsprechermodus scheint das Mikro ein wenig schwach auf der Brust. Legt man das Gerät vor sich auf den Tisch, wird man wohl nur sehr leise gehört und kaum verstanden. Man selbst hört seinen Gesprächspartner sehr gut, aber er einen wohl nicht. zumindest wurde mir das so gesagt. Aber auch hier weiß ich nicht, ob es direkt ein Fehler des Gerätes ist oder ob mein Gegenüber nicht einfach den Lautsprecher seines Telefones nicht richtig am Ohr hatte 😉

Teil 5: Das Fazit