Teil 2 im Sony Xperia Z3 Tablet Compact steht auf dem Plan. Auch Sony überzieht Android mit seiner eigenen Oberfläche und da gibt es einiges zu entdecken. Positiv wie auch Negativ, denn in meinen Augen ist Sony noch krasser drauf als z.B. Samsung was Bloatware angeht. Beim nächsten Punkt nehme ich die Performance genauer unter die Lupe. Denn Sony eigentlich der einzige Hersteller, der in seinen Compact Modellen zwar die Größe schrumpft, aber nicht die Hardware. Mal sehen, ob das auch beim Tablet Compact der Fall ist.
Übersicht |
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck |
Betriebssystem:
Kennt man eine, kennt man alle. Das gilt für Sony wie auch für Samsung. Eigentlich auf alle Oberflächen, egal ob Android-Standard (auch Stock-Android genannt) oder herstellereigene Oberflächen. Diese unterscheiden sich kaum, egal ob es sich dabei um ein Tablet oder Smartphone handelt. Vor kurzem hatte ich ja das Sony Xperia Z3 (Testbericht) im Dauertest und die Oberflächen sind absolut identisch. Auch hier ist aktuell noch Android 4.4.4 KitKat installiert, aber das Update auf Android 5.0 Lollipop steht unmittelbar bevor. Und gerade in Sachen Updates ist Sony zum Glück einer der Hersteller, die ihre Versprechen relativ zeitnah einlösen und auch ältere Modellreihen versorgen. Hier setzt man also als Update-Fanboy auf das richtige Pferd.
Leider ist Sony Vorreiter in einer ganz anderen Disziplin. Ihr beschwert euch über vollgemüllte TouchWiz Oberfläche von Samsung wie sie z.B beim Samsung Galaxy Tab S 8.4 (Testbericht) im Einsatz ist? Wie es noch schlimmer geht, zeigt Sony. So sind direkt nach dem ersten Start mit allen Updates der vorinstallierten Apps von den 16 GB Speicher gerade noch 9,68 GB frei. Das ist weniger als bei Samsungs TouchWiz. Das liegt auch an der Zahl der vorinstallierten Apps. Es sind exakt 23 Stück, von denen man nur einen kleinen Teil deinstallieren kann. Anstatt wie bei HTC einzelne Apps in den Playstore auszulagern, die man bei Bedarf installieren kann, wird das System mit allerlei Apps zugeknallt. Anti-Virus, AR-Effekt, AR-Spaß, Lifelog, Sociallife, Playstation, Smart Connect, Sony Select, Support, Update Center, Whats new, WLAN-Prüfer usw. Wer jetzt einwirft, das man Apps ja auf die Speicherkarte auslagern kann, der irrt leider. Das geht bei Sony nämlich nicht.
Das ist aber auch das Einzige was stört, denn ansonsten ist die gesamte Oberfläche sehr eingängig und gut bedienbar. Es gibt sogar Funktionen, die den Alltag erleichtern. So z.B. Smart Connect. Hier legt man Profile an, die bestimmte Aktionen ausführen, wenn ein Zustand oder Ort erreicht wird. Ich höre zu Hause immer Spotify über meinen Bose Soundlink Mini. Schalte ich den Lautsprecher ein, startet das Tablet automatisch Spotify und die Musi fängt an zu spielen. Schalte ich den Lautsprecher wieder aus, wird Spotify beendet. Und durch diverse Trigger kann man so alles mögliche automatisieren. Oder sobald man ins Auto steigt, sich die Freisprechanlage mit dem Tablet verbindet, wird es entsperrt. Echt eine tolle Sache, die man sonst nur mit zusätzlichen Apps wie Lama realisieren kann.
Ansonsten kann man sich die Homescreens mit mitgelieferten Design verschönern oder auch sonst seiner Kreativität freien Lauf lassen. Der Homescreen dreht sich übrigens mit. Bei Tablets eine Funktion, die leider nicht selbstverständlich ist, aber die Nutzung gravierend erleichtert. Besonders gut gefällt mir, dass man im Appdrawer, also der Übersicht aller installierten Apps, mit einem Wisch nach links diverse Optionen zur Verfügung gestellt bekommt, wie z.B. die Deinstallation von Apps oder Sortierung und das im Menü alle Zusatzfunktionen kurz und prägnant erklärt werden. So bleiben eigentlich keine Fragen offen und auch Ein- oder Umsteiger finden sich sofort zurecht. Die Tastatur ist teilbar, was gerade bei Tablets die Tipperei angenehmer macht, da man nicht ständig umgreifen muss. Ganz witzig ist auch Lifelog. Hier wird alles gespeichert, was man mit dem Tablet so anstellt. Egal ob man im Auto unterwegs ist, zu Fuß, das Wetter, wo man Fotos gemacht hat, oder was auch immer. In diesem Tagebuch wird alles aufgezeichnet und hübsch animiert per Grafik einsehbar gemacht. So sitzt das Männchen im Auto und es regnet, wenn es zu diesem Zeitpunkt wirklich so der Fall war.
Wer sich ein wenig Zeit nimmt und sich auf die Oberfläche einlässt, wird ganz schnell merken, wie gut Sony die ganze Oberfläche auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten hat. Ja, die ganzen vorinstallierten Apps sind nervig, auch dass man die nicht entfernen oder große Apps nicht auf die externe Speicherkarte auslagern kann, aber alles in allem macht die Arbeit mit dem Z3 Tablet Compact richtig Spaß. Nicht zuletzt, weil der Prozessor mitspielt.
Leistung:
Ein 2,5 GHz Snapdragon 801 Quad-Core Prozessor, eine Adreno 330 GPU und 3 GB RAM. Herz was willst du mehr. Nichts, denn das Tablet Compact bietet Leistung im sprichwörtlichen Überfluss. Egal was ich auch probiert habe. An die Grenzen konnte ich es nicht bringen. Kein Ruckeln, kein Stocken, keine Abstürze. Allerdings wird es unter Last ziemlich warm. Mein Infrarotthermometer zeigte nach Abschluss der Benchmarks einen recht hohen Wert von 41,3°C an. Es ist also mehr als deutlich fühlbar, aber genauso schnell kühlt es sich wieder ab. Bei „normalen“ Spielen wie GT Racing 2 oder Real Racing 3 ist die Erwärmung nicht so stark, aber trotzdem spürbar. Auch hier fliegen die Grafiken über das Display ohne irgendwelche Auffälligkeiten. Als Spielkonsole ist das Tablet hervorragend geeignet. Dasselbe gilt für die alltägliche Arbeit. Der Wechsel zwischen den Homescreens verläut sehr sanft und wenn die Tastatur eingeblendet werden soll, ist diese sofort da. Gerade hier merkt man sofort, ob es bei der Leistungsfähigkeit Probleme gibt. Das Z3 ablet Compact liefert in allen Perfomance Disziplinen hervorragende Werte und Eindrücke.
Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:
- Anomaly 2 Bnchmark: 1901567/ 1549349 / 1017630
- AnTuTu: 43070
- Base X Mark: 24060 / 12563
- Basemark OS II: 1153 / 2118 / 508 / 2343 / 702
- CF-Bench: 42823 / 36451 / 38999
- Epic Citadel: 57,2 fps
- Geekbench 3: 960 / 2653
- Icestorm Unimited: 17303
- Icestorm Extreme: Maxed Out
- Icestorm: Maxed Out
- NenaMark 2: 58,9 fps
- Quadrant Standard: 20869
- Sunspider Browser Benchmark: 771.0 ms
- Vellamo: 1527 / 1824 / 3010
→ Teil 3 – Display und Akku
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