Da haben wir ihn. Ein neuer Wurf von HTC? Ein neuer Konkurrent in der Einstiegsklasse mit allem drum und dran und verdammt günstig. Ich bin beeindruckt. Auf dem Papier jetzt nicht der Hammer, aber optisch und preislich absolut in Ordnung. Was kann man hier erwarten? Dank getgoods.de konnte ich es ausführlich testen und hier nun der Testbericht.
Technische Daten:
• Android™ 4.0 mit HTC Sense™ 4
• 600 MHz Single Core (Qualcomm Snapdragon S1)
• 3,5″ Touchscreen mit 320 x 480 Pixel
• 5-Megapixel-Kamera (Videoaufnahme mit 640 × 480 Pixeln)
• 512MB Arbeitsspeicher
• WLAN 802.11 b/g/n, Bluetooth 4.0, Beats Audio
• GPRS/EDGE/UMTS/HSPA
• GPS
• microSD Slot
• 107.2 x 60.6 x 11.95 mm
• 98 g
• 1230 mAh Akku
Auspacken & Lieferumfang
Die Verpackung ist klein und handlich. Sie ist nicht eckig sondern an den Ecken abgerundet und wirkt sehr modern. Hinten auf der Packung sind die wichtigsten technischen Daten zu erkennen. Wenn man das bedruckte Etikett abnimmt, hält man eine schöne weiße HTC Box in den Händen. Der Lieferumfang fällt üblich aus.
• USB Kabel
• USB Ladegerät
• Kurze Erklärung (1 Zettel)
• Sicherheitshinweise
• Headset
• HTC Desire C (mit eingelegten Akku)
• Mini CD mit Handbuch
Überrascht bin ich darüber, dass soviel Papierkram geliefert wird, was ja in letzter Zeit nicht mehr üblich war, aber der Hammer schlecht hin ist ja, die Mini CD mit Handbuch, so was gab es echt sehr lange nicht mehr. Das finde ich klasse, wer eine Anleitung braucht muss so nicht lange im Internet suchen. Besonders edel wirkt übrigens das Ladegerät, ist schon was anderes als die üblichen Plastik Adapter.
Erster Eindruck & Verarbeitung
Kommen wir zum ersten Eindruck. Das Desire C wiegt quasi nichts, zuerst habe ich noch gedacht, da ist bestimmt noch kein Akku drin, aber es ist wirklich so leicht. Das finde ich gut. Das erinnert schon an die alten Nokias. Die nächste Sache, die mir direkt gefällt ist die Verarbeitung. Das Gerät liegt wirklich sehr gut in der Hand und fühlt sich sehr gut verarbeitet an, besonders für diese Preisklasse. Die Ecken sind natürlich abgerundet und die Rückseite gummiert, dadurch hat man das Smartphone echt verdammt sicher im Griff. Spaltmaße? Fehlanzeige, alles passt hier zusammen. Und kleine Elemente machen das Gerät ganz dezent etwas schicker. Dazu gehört z.B. die ganze dünne „Chrom“ Verzierung die sich rund um das Display zieht und der rote Kamera Rahmen, der sich deutlich von dem Rest, des schwarzen Geräts abhebt.
Das Display wird genau so schnell schmutzig, wie jedes andere auch. Nicht mehr und nicht weniger, damit muss man leider leben. Das nächste was mich ein wenig staunen ließ, ist dass quasi das komplette Innenleben aus roten transparenten Plastik besteht, leider hat man davon leider nur was wenn man den Akkudeckel entfernt, das verstehe ich nicht so wirklich. Nur an dem MicroUSB Anschluss, der sich linken Seite des Geräts ganz unten befindet, schimmert das rote Innenleben leicht durch.
Auf der rechten Seite ist nur die Lautstärkeregelung zu finden und oben haben wir dann rechts die Standbytaste und links den 3,5mm Klinkenanschluss. Auf der Rückseite bekommt die Kamera Linse noch etwas Verstärkung von der schicken HTC Gravur und dem „Beats Audio“ Schriftzug. Kommen wir nochmal zurück zur Front, dort befinden sich schon die drei typischen ICS Tasten, sprich „Zurück“, „Home“ und die „aktiven Anwendungen“. Es sind leider keine Hardwaretasten, aber dennoch reagieren sie erstaunlich gut. Das gefällt ebenfalls. Irgendwie sind selbst bei diesem Desire noch noch deutliche Züge vom Ur-Desire zu erkennen, dessen treuer Besitzer ich lange Zeit war. Das merkt man auch direkt am Akku Deckel, er wird immer noch genau so geöffnet und hält auch noch wenn man ihn öfter benutzt hat. Alles im grünen Bereichen, würde ich sagen.
Bedienung und Betriebssystem:
Was man direkt sagen muss ist, dass man sich nicht von den 600Mhz schocken lassen darf, die in den technischen Daten zu lesen sind, denn man kann wirklich ohne Verzögerungen mit dem Desire arbeiten. Alles wirkt durch Android 4, sehr frisch und hübsch und trotz dem ganzen Schnick Schnack, ist die Bedienung stets flüssig. Das wundert mich sehr. Somit würde ich auch eindeutig sagen, dass dies ein optimales Einsteigersmartphone ist, das eigentlich alles kann und macht was man möchte.
Ich bin eigentlich kaum ein Fan, der originalen Tastaturen, aber HTC hat sich hier wieder selbst übertroffen, wie ich feststellen muss, obwohl das Display nicht das größte ist und meine Hände ziemlich groß lässt sich wunderbar im Hochformat tippen. Vertipper werden unbemerkt korrigiert. Das einzige was mich bei der Bedienung noch ein wenig behindert ist die fehlende Menütaste, aber so ist das eben bei Android 4.
Android ist in der Version 4.0.3 installiert und funktioniert inklusive der Sense Oberfläche sehr gut. Keine Ruckler, keine Abstürze. So soll das sein. Neben den üblichen Apps gibt es dann noch ein paar die vorinstalliert sind, die ich nun kurz vorstellen möchte.
- „7digital“ scheint ein Musik Store zu sein in dem man Musik kaufen kann und dann unterwegs streamen und hören, sodass man seine Musik überall verfügbar hat.
- „Adobe Reader“ selbsterklärend der weltbekannte PDF Reader.
- „Dropbox“ ist auch schon dabei, sodass man direkt die 25GB Speicher die es von HTC dazu gibt nutzen kann.
- „Polaris Office“ ist auch dabei. Mit diesem Programm kann man seine Office Dokumente auf dem Smartphone anschauen und bearbeiten.
- „SoundHound“ ist eine prima App um herauszufinden, was für ein Lied man gerade hört. Dies kann sehr nützlich sein.
- „Tunein Radio“ ist ebenfalls ein super Programm mit dem man alle möglichen Radiosender aus der ganzen Welt in sehr guter Qualität hören kann. Klappt sehr gut.
Das Display und der Klang:
Kommen wir nun zu den technischen Dingen. Das Display ist von der Auflösung her absolut, ausreichend wie ich finde. Texte sind ausreichend scharf und alles ist klar zu erkennen.
Bei der Betrachtung unserer Testbilder sieht auf dem ersten Blick auch alles gut aus. Man kann hier ganz klar erkennen, dass HTC auch in dieser Preisklasse keinen Mist verbaut, denn da habe ich schon einiges gesehen, aber hier sind die Farben absolut in Ordnung. Schärfe ist ausreichend vorhanden. Die Farben sind teilweise etwas blass, aber naturgetreu. Das Schwarz ist ebenfalls kräftig. Ich bin unglaublich überrascht denn ich kann einfach nichts finden, was irgendwie schlecht ist. Das Einzige was man am Rande erwähnen sollte, ist das die Farben nicht unglaublich stark leuchten, sondern einfach normal aussehen auch wenn es auf der Aufnahme eigentlich nicht so ist. Und Blautöne werden stets minimal zu hell dargestellt, aber das fällt wirklich im Betrieb gar nicht auf.
Die Displayhelligkeit regelt sich automatisch und das klappt auch sehr gut. Bei starken Sonnenschein, geht die Helligkeit dann auch mal schnell auf 100%, aber dann kann auch wirklich alles gut erkennen und lesen. Das klappt selbst bei meinem Xperia S selten so gut.
Beim Lautsprecher muss man ganz klar sagen, dass er viel zu leise ist und damit meine ich wirklich viel zu leise. 3/4 der Lautstärke sind nur in einem leisen Raum zu hören und wenn man voll aufdreht ist es gerade so okay, aber wenn man dann nach draußen geht dann hört man schon wieder kaum was selbst auf höchster Stufe, das finde ich sehr schade, auch wenn der Klang sauber und rauschfrei ist.
Die Kamera:
Das erste was bei der Kamera auffällt ist, dass sie unglaublich schnell auslöst. Kaum hat man gedrückt ist das Bild gemacht, Verzögerung merkt man kaum. Die Fotos sind in Ordnung. Beim heranzoomen fehlt es, aber deutlich an Schärfe. In normaler Ansicht geht es aber in Ordnung. Die Schärfe ist mal sehr gut da und mal nicht so richtig, aber gerade Detailaufnahmen gelingen nicht. Ansonsten sind die Farben Durchschnitt, aber in Ordnung. Man würde sagen für eine HTC Kamera völlig okay. 😉 Oh ich habe doch noch etwas entdeckt. Es gibt keine LED auf der Rückseite und das fällt mir erst jetzt auf. Nunja,aber ich denke viel machen könnte man damit sowieso nicht. Der Nachteil ist aber, dass man so auch das Gerät nicht so gut als Taschenlampe nutzen kann. 🙁
Die kleinen Mängel:
Das es keine LED Leuchte gibt, wissen wir ja bereits. Leider fehlt auch eine Benachrichtigungs Led, was ich persönlich sehr vermisse. Das bedeutet, falls man eine Nachricht oder so in der Art erhält, leuchtet rein gar nichts. Selbst wenn man den Akku lädt, gibt es da nichts. Der Bildschirm ist während des gesamten Ladevorgangs eingeschaltet und zeigt an, wie voll der Akku ist. Das finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Zumal so eine kleine Lampe ja wohl wirklich nicht teuer sein kann, sodass man da sparen muss, aber so ist es nun mal. Weitere Kleinigkeit die nach der Zeit auffiel ist, dass der Akkudeckel bei festem Druck ein wenig knirscht.
Das Fazit:
Knapp 165€, und wisst ihr was mich wirklich aufregt? Ich habe einfach nichts was ich wirklich zu bemängeln habe. Irgendwie ist wirklich alles gut bis okay vor allem in dieser Preisklasse. Ich finde HTC hat da was nettes auf dem Markt geworfen, was sich nicht verstecken muss. Denn für die normalen Dinge die man so mit einem Smartphone tut, reicht es voll und ganz aus. Die Leistung ist somit in Ordnung. Es ist leicht und liegt sehr gut in der Hand und der Akku hält auch durchaus zwei Tage durch und dann gibt es auch noch Android 4 mit der genialen Sense Oberfläche obendrauf. Kleine Schwächen gibt es, da muss jeder selbst entscheiden. Die Kamera ist okay und der Lautsprecher sehr leise. Dafür ist das Display gut und ausreichend hell. Ich finde das kleine Teil hat sich sehr gut geschlagen. Ich hatte keine Abstürze oder Hänger und die Wlan Verbindung war auch stets stabil und schnell. Wer endlich auch ein Smartphone möchte und nicht viel Geld hat oder wer ein Smartphone hat das sehr schnell leer ist und gerne ein Zweitgerät haben möchte. All denen kann ich das HTC Desire C nur ans Herz legen. Dafür gibt es das Gütesiegel.
Erhältlich ist es für je 169,90 € bei getgoods.de in den Farben Schwarz, Weiß oder Rot.
Ich würde dieses Smartfone keinem Freund empfehlen, mind. 2 Gründe: Keine Frontkamera und was noch schlimmer ist die Kamera hat keinen Autofocus! somit wird man beim Lesen der QR codes mächtig Probleme bekommen. Ich denke solche Nachteile sollten unbedingt erwähnt werden, denn die QR Codes sind heutzutage gang und gäbe und wenn das Smartphone diese nicht(sehr schlecht) lesen kann dann ist es für mich durchaus ein K.O. Kriterium. Leider war der Tester nicht kritisch genug bei der Bewertung!
Ich finde man darf in diesem Preissegment wirklich nicht zu viel erwarten. Die Fotos gelingen sehr gut wie ich finde und auch bei den QR Codes gab nicht so die großen Probleme. Ich persönlich nutze so was sogut wie nie, deswegen habe ich wohl auch nichts dazu geschrieben. Aber wozu braucht man eine Frontkamera? Und wieso soll das Gerät für diesen Preis eine besitzen? Frontkameras sind vielleicht Spielereien, aber ein KO Kriterium?
Eine Frontkamera ist gedacht für Videotelefonie z.B. über Skype. Selbst ein 100€ Smartphone Huawei IDEOS X3 hat eine Frontkamera und der Autofokus ist mittlerweile Standard bei alles 5MP Kameras. Das könnte man durchaus als Nachteil angeben. Ich war drauf und dran dieses schicke Teil zu kaufen, aber musste dann feststellen, dass eben die angesprochenen Nachteile für mich ein K.O. Kriterium sind. Für jemanden anderen ist es eben kein K.O. Kriterium, aber ewähnen kann man das ja trotzdem 😉 Aber trotzdem vielen Dank für den sehr guten Test.
Problem ist halt, das nicht jeder eine fehlende Frontkamera als Nachteil sieht. Das dieses Modell keine hat, sieht man schon an den technischen Daten. Da ist sie nicht aufgeführt. Nur wäre es völliger Nonsens alles fehlende als Nachteil aufzuschreiben. Denn dann müsste man auch z.B. so Sachen wie fehlendes NFC, USB Host, HDMI etc. aufschreiben…
Hallo Peter und alle anderen,
der Test war jetzt relativ kurz, wie ich finde, bin an dem Gerät auch nur peripher interessiert.
Habe ihn auch nur gelesen weil ich glaube, dass das Gerät unberechtigt gehypt wird.
Eine fehlende Frontkamera ist auch meiner Meinung nach ein K.O. Kriterium, da diese Funktionen den Sinn ein Smartphone zuzulegen erst richtig befeuern. Auch wenn ich es noch nicht genutzt habe (Videotelephonie), da noch kein Smartphone, so muß es eiiiigentlich eine Frontkamera verfügen. Eine tolle Vorstellung mit der besten Freundin zu telefonieren und ihr beim shoppen etwas vor die Linse zu halten…einfach mal so…leider hat das Gerät auch nur eine geringe Pixeldichte mit 179 ppi.
Und dann fehlt der Kamera leider ein Blitz aber noch schlimmer, der Autofocus mit dem man wenigstens bei Tage und ganz allgemein eine erhebliche Verbesserung der Bildqualität hätte erreichen können. Unverständlich, wenn man dann eine 5 MP dazu legt..schön für ein so kleines Smartphone.
Wenigstens hat es ja Android 4.0…
naja und das mit dem QR-Code ist leider auch berechtigt.
Denn mit der Fähigkeit QR-Codes lesen zu können wäre es auch für „Augmented Reality“ fähig…die ja schon im IKEA-Katalog eingesetzt wird….sehr sehr interessant….
Liebe Grüße
Louisa
…sorry ich nochmal…
ich finde das mit dem Display kann man noch so verkraften…also 179 dpi. Das war vielleicht zu hart von mir.
Denn das Display hat mir ehrlich gesagt auch zugesagt…ich meine natürlich für den Preis.
Aber die fehlende Frontkamera muß ich nochmal unterstreichen, denn sogar ein Motorola Defy mini hat eine Frontkamera und kostet nur noch 99,-Euro, das Alcatel one Touch 990 auch bei 79,- Euro.
Das sieht so unliebsam dahingeworfen aus, bzw. einfach irgendwie vergessen, dieses Feature.
Louisa
Wir testen die Geräte in unserem Alltag und nicht nach einer Liste an einem Schreibtisch. Wir können nicht jeden nur erdenklichen Einsatzzweck berücksichtigen. Ich selber nutze die Frontkamera nie, auch niemand den ich kenne. QR Codes lesen? Jo, habe ich mal vor einem Jahr ausprobiert. Für mich unnütz. Alleine daran merkt man schon die krassen Unterschiede bei der Nutzung.
De Tests sollen als Leitfaden im Dschungel der Angebote verstanden werden. Nicht als Gesetz.