Android in absoluter Reinkultur und überraschendes beim Prozessor erlebe ich im zweiten Teil des Trekstor SurfTab xintron i 10.1 Fan Edition im 2. Teil des Dauertest. Und nach getaner Arbeit wird über den mitgelieferten VB-T Stick ein bisschen fernsehen geschaut.
← Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Betriebssystem:
Wir sind ja einiges gewohnt, was Android Oberflächen angeht. Spitzenreiter ist da ja unangefochten Samsung. Eine komplett angepasste Oberfläche und massenhaft Bloatware. Also vorinstallierte Apps, die kaum einer braucht und die man nicht so ohne weiteres los wird. Das Ergebnis ist ohne Ende verschwendeter, nicht nutzbarer Speicherplatz. Trektor geht da beim Xintron einen komplett anderen Weg. Nach dem ersten Start traut man seinen Augen kaum. Eine komplett unangetastete Android Oberfläche. Alles in allem sind 31 Apps drauf inkl. der 7 vorinstallierten zusätzlichen Apps. Unter anderem Air DTV zum Empfang per DVB-T, ES Datei Explorer oder Juke. Und selbst diese 7 kann man deinstallieren, wenn man sie nicht benötigt. Es gibt nicht einmal Googlemail oder Google+.
Vorinstalliert ist Android 4.2.2 Jelly Bean. Zwar nicht mehr so ganz taufrisch und es gibt keinerlei Infos bezüglich zukünftigen Updates aber dieses Thema wird in meinen Augen sowieso immer zu hoch bewertet. Was zählt ist z.B. dass von den 16 GB internen Speicher noch 11,46 GB zur freien Verfügung stehen. Das toppt so schnell keiner.
Wobei. So ganz unangetastet hat auch Trekstor die Oberfläche nicht gelassen. So findet man im Menü eine Option „Screenshotsetting“. Hier kann man sich in der unteren Leiste einen eigenen Screenshotbutton einblenden lassen. Echt praktisch. Zumindest für mich.
Ansonsten gibt es in Punkto Betriebssystem nichts nennenswertes zu berichten.
Leistung:
In Sachen Leistungsfähigkeit des mit 2 GHz getakteten Intel Atom Prozessor Z2580 Dual-Core Prozessor, der PowerVR SGX 544 MP2 GPU und 1 GB RAM gibt es schon ein bisschen was zu berichten. Dieser hat mich ehrlich gesagt etwas überrascht.
In Standardsituationen (wie beim Fußball) hakt es doch recht oft. Zwar öffnen sich Apps sehr schnell, aber bis dahin gönnt sich das Tablet ab und an mal eine doch recht lange Denkpause. Egal ob bei der Auswahl einer Funktion, wechseln zwischen den Homescreens oder wenn die Tastatur eingeblendet werden soll. Diese Pausen stören einfach den Ablauf. Ist dann z.B. die Tastatur endlich eingeblendet, kann selbst einer 10-Finger Tipper das Xintron nicht aus dem Tritt bekommen. Wird alles direkt und ohne jede Verzögerung umgesetzt. Oder anders gesagt. Bei starten oder Öffnen einer Funktion hängt es, ist sie dann aber da läuft es rund.
Natürlich habe ich auch diesen Testkandidaten mit GT Racing 2 auf den Zahn gefühlt. Da es ja schon im Alltagsbetrieb seine Probleme hat, war meine Erwartungen nicht sehr hoch. Mal sehen ob es überhaupt spielbar ist. Aber von wegen. Man rast ohne jeden Ruckler oder Hänger über die Piste, dass es eine wahre Freude ist. Da ruckelt selbst ein iPad Mini 2 oder ein Galaxy Note 8 gelegentlich. Hier fliegt die Landschaft an einem vorbei. Um das zu verifizieren habe ich dann noch Asphalt 8, X-Plane 9, Zen Pinball HD und noch ein paar andere Spiele ausprobiert. Auch sie laufen alle ohne jedes Zucken über das Display. Verkehrte Welt, die ich mir nicht so ganz erklären kann. Allerdings wird das Brett dabei recht warm. Auf der Rückseite etwas rechts von der Kamera werden es per IR-Thermometer gemessene 39,4°C.
Jetzt ist es natürlich schwer dieses Ergebnis irgendwie einzuordnen. Natürlich nutzen viele ein Tablet auch zum Spielen, aber primär wird man damit auf der Couch oder sonstwo das alltägliche an Apps wie ebay, Facebook usw. nutzen. Und genau da hakt es eben zu oft. Eigentlich schade. Vielleicht bekommt Trekstor das Problem ja noch in den Griff.
Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:
- AnTuTu: 21981
- Base X Mark: 6785 / 2260
- CF-Bench: 15828 / 6731 / 10369
- NenaMark 2: 64,7 fps
- Quadrant Standard: 7326
- Vellamo: 2052 / 739
DVB-T Stick:
Wenn man schon so ein nettes Extra wie einen DVB-T Stick dazu bekommt, dann nutzt man den auch. Mit 9 g inkl. Antenne und 30 x 20 x 8 mm ist der TrekStor Terres droid (Amazon Link) ein absoluter Winzling, der in jede Tasche passt. Einfach die Antenne in den Stick und diesen in das Tablet. Schon öffnet sich ein Fenster, in dem man die App Air DTV auswählt. Beim ersten mal startet man den Sendersuchlauf. Jetzt wohne ich mitten im Rhein-Main Gebiet. Der Ausbau von DVB-T ist entsprechend gut. Trotzdem findet der erste Suchlauf keinen einzigen Sender. Also raus auf den Balkon. Und siehe da. Schon waren es 23 Sender, auch wenn der Fernseher meiner Tochter per DVB-T exakt 52 Sender findet. Aber es funktioniert. Die App bietet auch eine eingebaute Fernsehzeitung, so dass man sich auch mal einen Überblick über das laufende Programm machen kann. Selbst eine Aufnahmefunktion ist vorhanden. Dafür muss dann aber eine Speicherkarte vorhanden sein. Im Freien kann man problemlos und ruckelfrei fernsehen. Sobald ich aber vom Balkon ins Wohnzimmer gehe, ist es vorbei mit dem guten Empfang. Es kommt extrem ins Stocken und bricht dann auch komplett ab.
Da der Stick auch mit allen anderen Androiden funktioniert, habe ich mal meinen aktuellen Gerätefundus bestehend aus einem Samsung Galaxy S5, ASUS MeMoPad 8 und dem Motorola Moto G ausprobiert. Kurz gesagt läuft der Stick mit der Air DTV App auf allen Geräten problemlos. Sogar besser als mit dem Trekstor. So findet das Galaxy S5 und das ASUS Tablet selbst im Wohnzimmer jeweils 36 Sender und liefern ein ruckelfreies Bild. Nur beim Moto G passiert mir dasselbe wie mit dem Trekstor. Draußen funktioniert es, drinnen nicht so wirklich. Man sollte aber beim Kauf darauf achten, dass die Mikro-USB Buchse auch wirklich frei zugänglich ist. Beim Galaxy S5 ist bekanntlich eine Abdeckung drauf. Mit hängen und würgen passt der Stick gerade so.
Mit Blick auf das xintron bleibt also zu sagen, dass es im Freien (vorausgesetzt DVB-T ist gut ausgebaut) sehr gut funktioniert, aber in geschlossenen Räumen eher nicht.
→ Teil 3 – Display und Akku
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