ARCHOS 53 Platinum im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

Archos 53 Platinum Hands-On (7)Man muss Archos wirklich mal loben. Das 53 Platinum ist bisher wirklich ein tolles Teil. Bis auf ein paar Kleinigkeiten habe ich noch nicht wirklich viel auszusetzen. Das setzt sich auch im zweiten Teil des Dauertest fort, in dem ich einen genaueren Blick auf das Betriebssystem und die Performance werfe.

← Teil 1 – Unboxing und der Erste Eindruck

Betriebssystem:

Archos 53 Platinum HomescreenGeliefert wird das 53er mit Android 4.1.2 Jelly Bean. Ob und wann es noch weitere Udpdates z.B. auf das brandneue 4.3 Jelly Bean geben wird, ist leider nicht bekannt. Zumindest hat auf meine Anfrage noch niemand reagiert. Aber auch das scheint ja mittlerweile bei allen Herstellern normal zu sein. Also das man nicht mehr auf Anfragen eines Kunden reagiert. Sehr traurig.

Dafür punktet das Platinum auf einem ganz anderen Feld. Und zwar bei Android selbst. Hier haben die Franzosen schön brav die Finger von Verschlimmbesserungen aller Art gelassen. Was bleibt ist eine minimal veränderte Oberfläche, so dass man fast schon Android in Reinkultur vorfindet. Sehr löblich.

Der Lockscreen blieb unangetastet und ist damit leider nicht sehr anpassungsfähig. Der Homescreen dreht sich leider nicht mit, wenn man das Archos dreht. Aber ansonsten dreht es sich überall fleißig mit. Leider sind Widgets nachträglich nicht in der Größe änderbar. Dafür haben sich die Entwickler dazu durchringen können, ein paar (nicht änderbare) Schalter in die Benachrichtigungsleiste zu packen.

Der Appdrawer, also die Übersicht aller installierten Apps, hat leider einen riesigen Nachteil. Er ist nicht wirklich sortierbar. Die vorinstallierten Apps sind immer ganz vorne, dahinter dann alphabetisch sortiert alles nachträglich installierte. Ordner kann man nicht anlegen und ungenutzt Apps leider auch nicht ausblenden. Zum Glück hält der Playstore ja genügend Alternativen parat.

Übrigens gibt es lediglich drei zusätzlich vorinstallierte Apps:

  • Archos Musik – der hauseigene Musikplayer
  • Archos Video – dasselbe für Videos
  • Dateien – ein ganz brauchbarer Dateimanager

Mehr sind das wirklich nicht. Alles andere ist Android Standard.

Obwohl das Display genug Platz bietet, kommt hier auch die nackte Android Tastatur zum Einsatz. Hier hätte ich mir eine zusätzliche Reihe mit den Zahlen gewünscht.

Archos 53 Platinum Tastatur (1)

Ebenfalls nicht wirklich sinnvoll ist das mit den Partitionen gelöst. Laut Datenblatt gibt es 4 GB Speicher, was zwar recht knapp ist, aber da es nicht viel Bloatware gibt (so nennt man vorinstallierten Müll), bleibt genug Platz übrig. Allerdings hat man den irgendwie seltsam unterteilt. So zeigt das Menü zuerst mal einen „Systemspeicher“ mit 1,36 GB und dann noch den „internen Speicher“ mit 1,41 GB. Zusammen also gut 3GB, auf die man aber nicht im gesamten Zugriff hat. So richtig erschließt sich mir nicht der Sinn von diesem System, aber Speichermangel ist bisher keiner zu beklagen. Und das obwohl ich mittlerweile knapp 40 Apps installiert habe und darunter zwei ausgewachsene Navis mit mehreren hundert MB an Kartendaten. Das 53er verschiebt Daten teilweise auf die microSD Speicherkarte, die bis zu 64 GB haben darf. Meine 64GB wird komplett erkannt und ist auch voll nutzbar. Aber nach welchem System das Gerät das macht? Keine Ahnung…

Zum Thema Dual-Sim werde ich im 4. Teil im Detail eingehen. Nur soviel vorab. Es funktioniert hervorragend und es ist wirklich alles einstellbar, was, wann, worüber abgewickelt wird.

Leistung:

Archos 53 Platinum ProzessorMit seinem 1,2 GHz Qualcomm 8225Q Cortex-A5 Quad-Core Prozessor und 1 GB RAM liegt man nach heutigen Standard im oberen Mittelfeld. Und so zeigt sich das 53er auch recht potent. Die Leistung reicht locker auch für aufwendige Spiele wie die beiden Flugsimulatoren X-Plane 9 oder Infinite Flight. Wer eine Runde Need for Speed Most Wanted ist ebenfalls genug Dampf unter der Haube. Selbst das brandneue Riptide GP2 läuft sehr flüssig. Es ruckelt so gut wie nie und wenn, dann nur so minimal, dass es kaum auffällt. Es braucht also nicht immer der High-End Bolide sein, wenn man auch mal etwas anspruchsvolles zocken will.

Animationen beim Wechsel der Homescreens oder bei anderen Aktionen laufen zu jeder Zeit flüssig ab und sind schön anzusehen. Aber ab und an hakt es dann auch mal. Vor allem, wenn es darum geht, dass die Tastatur eingeblendet werden muss. Das dauert mitunter gerne mal ein paar Sekunden.

Hier noch ein paar Ergebnisse der gängigsten Benchmarks. Natürlich wie immer unkommentiert:

  • 3D Mark Ice Storm: 3168
  • 3D Mark Ice Storm Extreme: 1753
  • AnTuTu: 10324
  • Quadrant Standard: 4682
  • Vellamo: 1262

Was mir aber äußerst negativ auffällt, ist die enorme Hitzeentwicklung im oberen Bereich. Das 53er wird bei intensiver Nutzung vorne und hinten in Höhe der Kamera derart heißt, dass es fast schon weh tut. Gemessen habe ich bis zu 49,3°C. Richtig unangenehm und teilweise schon schmerzhaft ist das beim Telefonieren.

Archos 53 Platinum Games

→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku

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Peter W.

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