Im Dritten Teil des Testberichts gehen wir auf das Display, die Kamera und den Akku genauer ein. Nach über 4 Wochen kann man gerade zum Akku doch ziemlich gute Aussagen treffen und verschiedene Tests haben erstaunliche Ergebnisse gebracht.
Teil 1: Unboxing, erster Eindruck und Vergleich mit anderen Smartphones und Tablets
Teil 2: Bedienung, Leistung, Betriebssystem und Apps
Display:
Das Super AMOLED ist wie immer eine wahre Pracht. Es strahlt einen an, egal ob Sonne oder Wolken und obwohl es der Stromfresser Nr. 1 ist (39% laut Akkuinfos) hält der Akku trotzdem recht lange durch.
Meines erachtens sind S-AMOLED Displays zusammen mit dem Retina Display von Apple derzeit das Beste, was der Markt bietet, denn hier ist Schwarz richtig schwarz, die Farben wirken auch als solche und der Kontrast ist einfach nur überwältigend. Und das bei jeder Gelegenheit. Egal ob im Dunkeln, bei Sonnenschein, bei diffusen Kerzenlicht oder in einer hell beleuchteten Halle.
Und da sich endlich auch mal bei uns die Sonne gezeigt hat, habe ich mir die Kamera geschnappt und habe mal versucht das Display im Freien zu fotografieren. Ich bitte die nicht perfekte Qualität zu entschuldigen.
Aber man kann unschwer erkennen, das man auch bei direkter Sonneneinstrahlung das Display problemlos ablesen kann. Zumindest hatte ich bisher keinerlei Probleme damit.
Dagegen wirkt das Display des Sensation recht blass und gerade bei Sonnenschein fällt es gegen das Note doch ziemlich ab.
Im direkten Vergleich zum iPhone 4S fällt auf, das das Note die Farben irgendwie kräftiger anzeigt und bei direkter Sonneneinstrahlung einen Tick besser ablesbar ist.
Nun wollen wir mal sehen, ob Samsung es beim riesigen Display des Note auch wirklich schafft mehr Informationen anzuzeigen. Dazu habe ich mal das iPhone 4S mit seinem 3,5″ Display herangezogen. Dazu noch Fotos im Vergleich zum Dell Venue Pro mit seinem 4,1″ Display.
Kurz mal ein Vergleich der wichtigsten Displaydaten:
Samsung Galaxy Note | iPhone 4S | Dell Venue Pro | |
Abmessungen in Zoll | 5,3 | 3,5 | 4,1 |
Auflösung in Pixel | 1.280 x 800 | 960 x 640 | 800 x 480 |
Punktdichtein ppi | 285 | 326 | 228 |
Wie man sehen kann, hat das Note zwar ein erheblich größeres Display mit einer höheren Auflösung, dafür bietet das iPhone 4S mit 326 ppi also Bildpunkten pro Zoll erheblich mehr. Aber das sind nackte Zahlen. Wie sieht es im Alltag aus? Bringen da einem ppi oder ähnliche Daten irgendwas?
Im ersten Bild sieht man mal die beiden Homescreens nebeneinander. Ok, das kann man sich bei Android einrichten, wie man möchte und ich habe da mit dem Launcher Pro ein wenig getunt, aber so habe ich mich perfekt für meine Nutzung eingerichtet. Übrigens ist das mein einziger Homescreen. Mehr brauche ich nicht.
Dann habe ich mal verschiedene Seiten besucht um zu zeigen, das ein Note wirklich mehr Infos auf einmal anzeigen kann. Dabei habe ich die jeweiligen Standardbrowser genommen, ohne irgend etwas einzustellen.
Wie man unschwer erkennen kann, wird das Note seiner Größe gerecht. Wobei man aber zugeben muss, das Pinch-to-Zoom auf dem 4S irgendwie flüssiger läuft. Während es beim Note ein wenig ruckelt, aber wirklich wenig, zoomt das 4S völlig ruckelfrei und absolut soft.
Schaut euch einfach mal die Bilder an und seht selber, wie viel mehr man auf einmal zu Gesicht bekommt ohne zu scrollen. Und das Beste. Es ist meistens immer noch groß genug, das man nicht mal zoomen muss.
Für mich persönlich genau das, was ich immer wollte. Schlimm nur, das meine Frau beim fotografieren zugeschaut hat und jetzt „ihr“ iPhone 4S gegen mein Note tauschen möchte…“da sieht man ja viel mehr drauf“
Kamera:
Es ist alles da und die Qualität der Fotos geht absolut in Ordnung, auch wenn sie an die eines Nokia N8 definitiv nicht heran reicht. Allerdings löst sie langsamer aus als ein iPhone 4S und ist auch nicht wieder so schnell einsatzbereit. Die Testfotos habe nicht weiter optimiert und in der höchsten Auflösung von 8 Megapixel mit Standardeinstellungen gemacht.
Akku:
Ich habe bereits erwähnt, das der Akku mit 2500 mAh sehr üppig ausgefallen ist, aber nützt das auch im Alltag oder saugt das Riesendisplay und der Dual-Core Prozessor ihn genauso schnell leer? Nein, der Akku ist für heutige Verhältnisse wirklich ausdauernd.
Über Nacht geladen und um 6:30 vom Stecker befreit hält es wacker durch und steht spät Abends noch bei 13% und das bei extremer Nutzung, weil erster Tag mit viel herumspielen, installieren, ausprobieren etc.
Zwar darf man auch hier keine Standby Zeiten von 3 oder mehr Tagen erwarten, aber bei mir hält er trotz heftiger Nutzung locker von morgens 6 Uhr bis tief in die Nacht.
Werte von denen ich seit dem Desire HD nur träumen konnte. Meine letzten Kandidaten Galaxy S, Galaxy S II oder HTC Sensation habe ich so gut wie jeden Tag schon am frühen Mittag zum laden an die Steckdose hängen müssen.
Für mich persönlich ist das mehr als ausreichend, denn meistens liege ich Nachts im Bett und habe dort eine Steckdose zur Verfügung.
Wer meine Art Nutzung nicht kennt, dem möchte ich sie kurz aufzeigen. Mein Tag beginnt mit Mails lesen und beantworten, dann erst einmal Twitter lesen, was so die Nacht über passiert ist, dasselbe bei RSS und Facebook. Diese Vier nutze ich dann auch permanent über den Tag verteilt. Zwischenduch surfe ich im Netz auf der Suche nach weiteren News, dazu ebay und was man halt so im Internet so macht. Pro Tag telefoniere ich ca. 10- 20 Minuten und navigiere auch öfter mal kleinere Routen. Und da ich gerne ausprobiere, installiere und deinstalliere ich jeden Tag unzählige Apps.
Vielleicht nicht repräsentativ, aber das ist eben mein Alltag und der Hauptgrund, warum ich unbedingt ein Galaxy Note ausprobieren wollte.
Aber zurück zu meinen Erfahrungen mit dem Akku.
Was so richtig Akku zieht, sind Sachen wie Tethering oder GPS Navigation. Aber das ist kein Problem des Note sondern der Technik dahinter geschuldet. Nur hält hier das Note erheblich länger durch als z.B. ein HTC Sensation.
Wie man sich denken kann, ist hier das Display Stromfresser Nr. 1 und das mit Abstand.
Wobei ich bisher keinerlei Optimierungen bezüglich Akkulaufzeit vorgenommen habe.
Und da ich es genau wissen wollte, ob man es schaffen kann, das Note auf 2 Tage also 48 Stunden Standby zu bekommen, habe ich ein wenig optimiert.
Ausgangslage ist bei mir das permanent GPS, WLAN und Sync eingeschaltet sind. Display auf automatische Helligkeit. Zur Optimierung habe ich keine Apps eingesetzt sondern alles per Hand erledigt und das war eigentlich nicht viel.
Tagsüber, wenn ich unterwegs war, habe ich WLAN deaktiviert, GPS blieb an, auch der Sync. In der Nacht habe ich diese 3 Funktionen deaktiviert und morgens wieder aktiviert.
Dazu habe ich die automatische Aktualisierung von Twitter, Facebook, Wetter und Co. deaktiviert. Brauche ich eigentlich nicht, denn die Apps aktualisieren sich automatisch, sobald man diese startet. Vom Homescreen habe ich alle Widgets verbannt, die sich in irgendeiner Form aktualisieren lassen.
Dabei habe ich das Note wie üblich genutzt, weil ich mich da nicht einschränken will oder kann.
- 09.11. um 7 Uhr: 100%
- 10.11 um 7 Uhr: 53% (24 Stunden)
- 10.11. um 13 Uhr: 43% (30 Stunden)
- 10.11. um 19 Uhr: 21% (36 Stunden)
- 10.11. um 23 Uhr: 10% (41 Stunden)
Irgendwann zwischen 1 Uhr und 6 Uhr morgens hat es sich dann abgeschaltet…
Wie man sieht ist der Akku wirklich zu gebrauchen, auch wenn auch dieser keine Wunder vollbringen kann.
Dann wurde ich gefragt, wie es mit den Akkulaufzeiten beim Video schauen aussieht oder bei mp3 Dauerbetrieb. Also habe ich einen 800 MB Film im AVI Format mal in Schleife laufen lassen. Morgens um 9 startete das Video und lief dann durch bis kurz vor 17 Uhr. Dann hat sich das Note wegen Akkumangel abgeschaltet.
Am nächsten Tag dieselbe Prozedur mit einem mp3 Album. Dieses mal startete ich die Endlosschleife um 7 Uhr morgens und dann dudelte es so vor sich hin. Um 12 Uhr war der Akku noch bei 86% und weil ich schon fast wahnsinnig wurde, habe ich das Note im Keller weiterspielen lassen. Um 16 Uhr musste ich den Test abbrechen, weil ich einen Termin hatte und das Note brauchte. Da hatte der Akku immer noch 68% Saft intus. Man kann sich also ausrechnen wie lange das noch gedauert hätte…
Nach 4 Wochen Nutzung kann ich dem Akku ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Morgens gegen 6 Uhr nehme ich es vom Ladegerät und dann zieht er durch bis ich Nachts gegen 0 Uhr oder halb eins ins Bett gehe. Dann habe ich meistens noch so um die 40% an Saft.
Teil 4: Fazit