Nach dem etwas durchwachsenen ersten Eindruck muss das Acend P2 jetzt im harten Alltag beweisen. Und ich schone es nicht. Warum Huawei bewirbt es ganz dezent als Smartphone für Superhelden. Und die brauchen Power. Aber so ganz spielt das P2 da nicht mit.
Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Betriebssystem:
Das Ascend P2 kommt bei mir mit Android 4.1.2 Jelly Bean zum Zuge. Und wie die großen im Buisness setzt auch Huawei auf eine eigene, Emotion UI genannte, Benutzeroberfläche. Während beim Ascend P6 (Testbericht) bereits die Version 1.6 am Start ist, kommt hier beim P2 noch die Version 1.5 zum Einsatz. Zum Glück unterscheiden sich die beiden nicht so stark voneinander. Beim P6 gibt es einen Benachrichtigungsmanager, der einem bei anpassbaren Aktionen einer App warnt. Also ob eine App wirklich das Recht X oder Y bekommt um eine Aktion auszuführen. Gerade jetzt, wo das Thema Sicherheit bei Android eine immer größere Rolle spielt eine großes Plus an Sicherheit. Nur leider gibt es keine Info, ob auch das P2 per Update damit ausgestattet wird.
Dafür können sich die Modder die Hände reiben, denn für das P2 stehen mittlerweile hunderte Themes zum Download bereit. Alles ab Werk und da sind richtig geniale dabei.
Ansonsten ist alles gleich. So gibt es auch hier schon keinen Appdrawer mehr. Also die von Android bekannte Übersicht aller installierten App. Die sind direkt auf einem der Homescreens angeordnet inkl. der Möglichkeit Ordner anzulegen und dort die Apps zu lagern. Mir persönlich gefällt es und stellt mich nicht vor Probleme. Es soll aber Nutzer geben, die damit absolut nicht zurecht kommen. Muss halt jeder für sich entscheiden und notfalls einen der vielen Launcher installieren.
Mit dabei ist auch die geniale Nachrichtenleiste. Zieht man diese herunter, findet man oben eine Leiste mit Schaltern. Hier kann man nach rechts scrollen und noch mehr Schalter erreichen. Wer genau wissen will, welche Apps so beim Start des P2 mitgestartet werden, oder welche auch im Standby noch per WLAN bzw. Internet eine Verbindung aufbauen dürfen, der kann sich in den vielen Einstellungen des Menü austoben.
Was mir besonders gut gefällt ist die Tatsache, dass so gut wie keine Bloatware installiert ist. Damit sind die Apps gemeint, die ein Hersteller mit auf den Weg gibt, die kein Mensch braucht. Rekordhalter im negativen Sinne sind in dieser Disziplin ohne Zweifel Samsung und Sony. Huawei hält sich wirklich dezent zurück:
- Dateimanager – der ist sogar richtig gut
- Profile – ein Profilmanager für Lautlos usw.
- Riptide GP – ein Rennspiel auf JetSki
- Taschenlampe
- Videostudio – gute Videobearbeitung
- DLNA
- Kingsoft Office – Office Dokumente erstellen, bearbeiten und anschauen
- Datensicherung – sichert alles inkl. Apps und ihre Daten. Sehr empfehlenswert!!!
- Wetter
Mehr sind das nicht und Riptide GP, Facebook oder Twitter kann man bei Bedarf deinstallieren. Trotzdem sind von den 16 GB internen Speicher nur etwas über 11 GB frei.
Apropo Speicher. Da dieser nicht per microSD nicht erweiterbar ist, muss man auf Dauer schon ein bisschen aufpassen, was man so alles mit sich herumschleppt. 11 GB klingen im ersten Moment noch recht viel, aber das schmilzt ganz schnell dahin, wenn sich viele Apps installiert, dazu noch ein paar Filme, Musik usw.
Leistung:
Der 1,5 GHz Prozessor kommt aus eigenem Hause und hört auf den Namen Hi-Silicon K3V2 und besitzt vier Kerne. Also ein waschechter Quad-Core Prozessor. Beim RAM bin ich ein wenig stutzig geworden. Zwar findet man überall die Angabe von 1 GB RAM, aber alle Apps zeigen mir nur 762 MB nutzbaren RAM an und davon ist dann meist auch nur ein Bruchteil verfügbar. Was ist mit den restlichen MB? Wo sind die? Irgendwas passt da doch nicht zusammen. Das dürfte dann auch folgendes Verhalten erklären.
Keine Ahnung, wie ich es jetzt am besten beschreiben soll. Zwar ist für Alltagsaufgaben wie Facebook, Mails, Twitter, im Internet surfen usw. genug Power vorhanden und es können auch mal aufwendige Spiele wie Need for Speed Most Wanted, Zen Pinball HD oder das vorinstallierte Riptide GP gespielt werden, aber an und an hängt das P2. Und das merklich. Vor allem bei Spielen hängt es in unregelmäßigen Abständen plötzlich komplett. Bleibt einfach stehen und läuft dann weiter, als wenn nichts gewesen wäre. Dasselbe passiert auch bei einigen Videos, wobei ich bisher nicht genau eingrenzen kann, woran das liegt. Es gibt Filme in Full-HD Auflösung, die laufen ohne Ruckler. Beim nächsten Film in mp4 Qualität gleicht das dann plötzlich mehr einem Film in Zeitlupe.
Ein ganz seltsames Verhalten, welches ich vom Ascend P6 nicht kannte. Denn dort ist exakt derselbe Prozessor, aber mit 2 GB RAM verbaut und liefert dort eine blitzsaubere Performance ab.
Ebenfalls eher nervig sind auch die Denkpausen des P2, die es sich ab und zu mal bei ganz normalen Aktionen wie Homescreens wechseln, App starten oder von Hochformat auf Querformat wechseln, nimmt. Flüssiges
Es kommt zwar nicht zu Abstürzen oder ungewollten Neustarts, aber dieses Verhalten darf bei einem 4-Kerner in der heutigen Zeit nicht mehr auftreten. Wenn es aber läuft, dann läuft es und das richtig flott.
Hier ein paar Benchmarkergebnisse, die ich aber nicht weiter kommentieren möchte:
- 3D Mark Ice Storm: 3215
- 3D Mark Ice Storm Extreme: 1650
- Quadrant Standard: 5111
- AnTuTu: 19224
- Vellamo: 1553
- NenaMark 2: 59,2 fps
Wenn es Huawei schafft irgendwie diese Hänger in den Griff zu bekommen, dann macht das P2 noch mal eine ganze Ecke mehr Spaß, denn schlecht ist die Performance wirklich nicht.
Teil 3 – Display, Kamera und Akku
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