Samsung Galaxy S7 Edge im Dauertest – ziemlich schnittig der Edelhobel

Nun ist es auch bei mir soweit. Ich teste das Samsung Galaxy S7 Edge, welches mir freundlicherweise von 1&1 für den Dauertest zur Verfügung gestellt wurde. Nach dem ersten Hype folgten die ersten Tests und da wurde nicht mit Lob gespart. Einige sprechen sogar vom allerbesten Handy der Welt. Ob dem wirklich so ist, oder wie das aktuelle Topmodell der Südkoreaner ganz nüchtern betrachtet abschneidet, könnt ihr hier nachlesen.

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Fakt ist mal, dass die Galaxy S-Serie die erfolgreichste überhaupt ist. Jedes Jahr kommt ein neues Modell heraus und für 2016 sind es zwei verschiedene Modelle geworden. Das Samsung Galaxy S7 und das Galaxy S7 Edge. Letzteres mit den beiden Um-die-Ecke-Displays liegt nun also hier und möchte den Dauertest bestreiten. Anstatt viel neues einzubauen und zu riskieren, dass an der Kiste rund läuft, hat sich Samsung dazu entschlossen das S7 Edge in den Details zu verbessern. Also zuerst einmal das Beste vom Besten, was man in so ein Smartphone reinstecken kann. Das ganze in einem edlen Äußeren und endlich gibt es auch wieder die Möglichkeit den Speicher zu erweitern. Wasserdicht ist es auch noch und das, wie bei Sony schon lange völlig normal, ganz ohne Abdeckungen an den Öffnungen. Bis auf die Displaydiagonale und das Edgedisplay ist das S7 und das hier getestete S7 Edge absolut baugleich.

Bevor es mit dem eigentlichen Dauertest los geht, zunächst einmal kurz die wichtigsten technischen Daten zum Kandidaten:

  • Android 6.0.1 MarshmallowSamsung Galaxy S7 Edge Hands-On (6)
  • TouchWiz
  • 5,5″ Super-AMOLED Display mit 2560 x 1440 Pixel
  • 534 ppi
  • 4 x 2,6 GHz + 4 x 1,6 GHz Samsung Exynos 8 Octa 8890 Octa-Core Prozessor
  • Mali T880 MP12 GPU
  • 4 GB RAM
  • 32 GB interner Speicher
  • microSD Speicherkarte bis 200 GB
  • 12 Megapixel Dual-Pixel Kamera mit Smart OIS
  • 5 Megapixel Frontkamera
  • LTE Cat.9 (450/50 Mbit/s)
  • WLAN 802.11 b/g/n/ac
  • WiFi-Direct
  • Miracast
  • Bluetooth 4.2 LE
  • ANT+
  • NFC
  • Micro-USB 2.0
  • GPS / GLONASS
  • wasser- und staubdicht nach IP68
  • Fingerabdrucksensor
  • 150,9 x 72,6 x 7,7 mm
  • 157 g
  • 3600 mAh (nicht wechselbar)
  • Fast Charge
  • Qi kabelloses Laden nach WPC und PMA Standard

Produktseite: samsung.com/de/galaxy-s7edge

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: downloadcenter.samsung.com/SM-G935F_Ger.pdf

Das Samsung Galaxy S7 Edge ist in den Farben Black-Onyx, White-Pearl oder Gold-Platinum zum Preis ab ca. 680 € erhältlich. In unseren Breiten gibt es leider nur die Version mit 32 GB internen Speicher während es anderswo auch welche mit 64 GB gibt.


 

Übersicht:

Unboxing:

Ein schicker schwarzer Kasten mit einem blau gläzenden S7 edge Schriftzug. Viel spannender ist aber, was drin ist:

  • Ssamsung Galaxy S7 Edge
  • 2A / 5V – 9V / 1,67A Fast Charge Netzteil
  • Micro-USB Kabel
  • USB Connector
  • Headset
  • Entriegelungsstift
  • Kurzanleitung

Interessant ist der kleine USB Connector. Ein USB-OTG Adapter für den Umzug der Daten vom alten Smartphone auf das Samsung Galaxy S7 Edge. Gar nicht mal so dumm, denn so kann man die Daten wirklich mega einfach und schnell ohne eine PC nur über ein Micro-USB Kabel rüberschieben.

Samsung Galaxy S7 Edge Unboxing (1)

Verarbeitung und Ausstattung:

Glas vorne und hinten, dazwischen feinstes Aluminium. Nimmt man das S7 Edge, aber auch das S7, zum ersten mal in die Hand, wird man unweigerlich begeistert sein. Ich bin wahrlich kein Samsung Fanboy, aber dieses Teil fasst sich einfach nur fantastisch an. Absolutes High-End auf einem Niveau, bei dem selbst ein iPhone 6S Plus nicht mehr besser ist. Die Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben. Kühl, flach, perfekt proportioniert wie eine schöne Frau mit sanften Kurven und glatter Haut. Etwas anderes habe ich bei diesem Preis aber auch nicht erwartet. Desweitere ist das S7 / S7 Edge nach IP68 Zertifizierung wasser- und staubgeschützt. So überlebt es bis zu 30 Minuten in bis zu 1,5 m Wassertiefe. Es gab auch schon Tests, bei denen es fast 18 Stunden unter Wasser überlebt hat. Das gilt aber nur für Süßwasser. Vor dem aggressiven Salzwasser ist es nicht geschützt.

Samsung Galaxy S7 Edge Hands-On (7)

Das um die Ecke gezogene Display verleiht dem S7 Edge einen mega Auftritt. Egal wer es sieht, will es sich genauer anschauen und anfassen. Sieht ja auch schon doll aus, wenn so eine Webseite von einem Ende zum anderen reicht und dadurch sowas wie einen 3D-Look bekommt. Den echten Homebutton gibt es auch noch. Dort befindet sich auch der Fingerabdruckscanner, bei dem es genügt den Finger aufzulegen. Auf jeden Fall arbeitet er besser, als die Vorgänger, bei denen man den Finger über den Sensor ziehen musste. Aber an die Perfektion eines Huawei Mate 8 (Testbericht) oder Huawei Mate S (Testbericht) kommt der Sensor nicht heran. Zwar erkennt er den Finger zu 98% sofort, aber sobald der Finger etwas dreckig oder nass ist, ist es vorbei mit der Erkennung. Auch bietet der Scanner keine Extra Funktionen wie Kamera auslösen usw. wie bei den Huawei oder Honor Geräten.

Am unteren Ende mittig die Micro-USB 2.0 Buchse. Hier ist eines der größten Mankos des Galaxy S7/ S7 Edge. Warum zur Hölle rüstet man ein 2016er Flaggschiff nicht konsequent mit der neuesten Technik aus? Der USB Typ-C wird sich durchsetzen und alleine das verbesserte Handling mit den Kabeln und die höheren Geschwindigkeiten beim Laden und Dateien übertragen sind es wert. In zwei Jahren wird Micro-USB 2.0 zum alten Eisen gehören. Links davon dann noch die 3,5 mm Headsetbuchse und gegenüber das Mikrofon und der einzige Lautsprecher weit und breit.

Links außen die beiden Tasten für die Lautstärke. Am oberen Ende das zweite Mikrofon und der perfekt eingepasste Schlitten für die Nano-Simkarte und die microSD Speichekarte. Rechts außen dann noch die Power-Taste. Alle Tasten verfügen über knackige Druckpunkte und sitzen ohne zu klappern in ihren Öffnungen.

Samsung Galaxy S7 Edge Details (15)Auf der Rückseite schaut die Kamera nur ganz minimal aus dem Gehäuse heraus. Rechts daneben der Dual-Tone LED-Blitz in dem auch noch ein optischer Sensor zur Pulsmessung eingebaut ist. Wer jetzt aber meint, hiermit medizinisch korrekte Pulsmessungen durchzuführen, den muss man ehrlicherweise enttäuschen. Dafür ist er einfach zu ungenau. Mehr als eine Tendenz sollte man dem Ergebnis nicht abgewinnen. Ist mein Puls normal, zu schnell oder zu langsam? Dafür taugt der Sensor, aber mehr auch nicht.

Das S7 Edge ist nahezu perfekt. Aber diese Edges da an der Seite. Ich fand es schon beim Galaxy S6 Edge schlimm und das hat sich nicht gebessert. Versteht mich bitte nicht falsch. Das S7 Edge sieht irre scharf aus. Eben ein Edge. Beim S6 Edge hat die untere Kante unangenehm in die Handfläche gedrückt. Beim S7 Edge ist diese Kante zur Rückseite hin leicht gewölbt. Aber diese abgerundeten Ecken haben für mich selbst nach 3 Wochen Dauertest keinen echten Mehrwert gehabt. Eher nur Nachteile beim Handling. Legt das Gerät mal auf einen Tisch und lasst es jemanden hochnehmen. Wenn es im Standby ist, geht das ja noch wie gewohnt an den beiden Rändern. Zum Glück ist auch die Rückseite leicht abgedrundet, so dass man mit den Finger drunter kommt, um es aufzuheben. Ohne diese Wölbungen auf der Rückseite, würde man es wohl gar nicht in die Hand nehmen können. Richtig elend wird es aber, wenn es entsperrt da liegt. Unweigerlich wird man beim hochnehmen irgendwas am Rand des Display drücken. Ob wann will oder nicht. Es geht gar nicht ohne. Oder man packt es am oberen und unteren Ende. Oder bei der Nutzung, also normal in der Hand halten. Mal so eben etwas weiter rüber greifen um etwas zu erreichen klappt auch nicht, ohne irgendwas aus Versehen zu drücken. Sorry, aber dieses Edge ist ein Krampf. Dann doch lieber das „normale“ S7 ohne Edge.

Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:

Betriebssystem und Leistung:

Samsung Galaxy S7 Edge Screenshots (12)Das Galaxy S7 Edge kommt mit Android 6.0.1 Marshmallow und aufgesetzter TouchWIZ Oberfläche. Mittlerweile ist die sogar richtig gut geworden, auch wenn es immer noch ein paar zusätzliche Apps mit dazu gibt, die man aber problemlos deinstallieren kann. Bis auf Facebook und Microsoft Office. Gerade das mit Facebook nervt, denn mittlerweile sollte man auch bei Samsung wissen, dass diese App massig Akku und Leistung raubt. So bleiben von den 32 GB direkt nach dem ersten Start noch 21,7 GB frei. Richtig gut sind mittlerweile aber die ganzen S-Apps. Also Apps wie S Health, S Planner oder S Voice. Früher nur halbfertig können sie nun überzeugen und bieten echten Mehrwert ohne extra Apps installieren zu müssen.

Natürlich ist der seitliche Bildschirm das Alleinstellungsmerkmal des S7 Edge. Übrigens kann man wahlweise den linken oder rechten Seitenbildschirm zur Anzeige weiterer Inhalte auswählen. Beide zusammen klappt leider nicht. Die Größe der Touchfläche und die Sichtbarkeit lässt sich ebenfalls einstellen. Das seitliche Display lässt sich mit beliebig vielen weiteren Funktionen bestücken. Im hauseigenen Appstore kann man sich die aussuchen und installieren. Einige sind kostenlos, andere kosten etwas. Ich habe die spaseshalber mal alle installiert, aber so wirklich genutzt habe ich diese Funktion nicht. Eigentlich primär deswegen, weil man sich diese Shortcuts nicht im Standby nutzen kann je mehr man davon installiert, umso mehr scrollen muss. Und auch deswegen, weil ich mich so gut auf einem einzigen Homescreen organisiert habe, dass ich sowas nicht benötige.

Desweiteren wurde das Always-On Display optimiert. Zumindest sagt das Samsung. Man kann zwar wählen, ob man dort die Einträge eines Kalenders sehen will, eine Uhr oder ein Bild. Bis auf das ausgewählte gibt es keinerlei Infos über Benachrichtigungen wie z.B. Whatsapp. Um diese zu sehen, muss man am rechten Displayrand einmal hin und her wischen. Das kann das LG V10 (Testbericht) definitiv schneller, besser und vor allem informativer. Richtig toll ist aber der erweitere Screenshot. Entweder man wischt mit der Handkante von links nach rechts über das Display oder man drückt die Power-Taste und den Homebutton. Danach kann man entscheiden, ob mehr als nur das Display z.B. eine komplette Webseite oder nur ein kleiner Ausschnitt abfotografiert werden soll.

Gut gemacht, aber mal wieder nicht zu Ende gedacht, ist der Einhandmodus. Diesen muss man zunächst in den Einstellungen -> „Erweiterte Funktionen“ -> „Einhändiger Betrieb“ aktivieren. Danach reicht es dreimal schnell die Hometaste zu drücken. Aber leider nur im Hochformat. Im Querformat funktioniert das leider nicht.

Die allerbesten Tipps und Tricks zum Galaxy S7 / S7 Edge habe ich hier zusammengestellt -> Link

Samsung Galaxy S7 Edge Screenshots (21)

Volle Pulle aus allem acht Rohren. Das Galaxy S7 / S7 Edge zersägt beinahe alles, was bis dato auf dem Markt ist. Braucht man das? Nein, aber es ist geil. Sowas wie die PS beim Auto. Viel hilft viel und ist super fürs Ego. Wer kann Angaben wie 4 x 2,6 GHz + 4 x 1,6 GHz toppen, die aus einem Samsung Exynos 8 Octa 8890 Octa-Core Prozessor herausquellen? Nicht viele. Am ehesten noch das Nexus 6P (Testbericht). Aber spätestens wenn man mit der Mali T880 MP12 GPU und 4 GB RAM in den Stich geht, strecken alle Konkurrenten die Waffen. Mehr geht im Moment nicht. Aber halt. Leistung ist eben nicht alles, wie das Galaxy S7 Edge leider auch beweist. Denn oft genug hängt die ganze Kiste. Und das nicht nur mal für einen Augenblick sondern mehrere Sekunden. Man kann es nicht provozieren. Es passiert einfach und dann geht erst einmal gar nichts mehr. Abgestürzt ist es aber noch nicht. Selbst unter voller Last hält sich der Temperaturanstieg in Grenzen.

Für Spieler bietet Samsung ein paar Extra Funktionen, die in den Games bei Bedarf eingeblendet werden. So ist es unter anderem möglich, die Benachrichtigungen für die Zeit des Zocken komplett zu deaktivieren (wünsche ich mir fürs Autofahren), Screenshots oder Videos zu erstellen.

Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • AnTuTu: 128160
  • Base X Mark: 41402 / 32140
  • Basemark OS II: 2584 / 4081 / 2634 / 4190 / 989
  • CF-Bench: 100621 / 44939 / 67211
  • Epic Citadel: 58,2 fps (High Quality)
  • Epic Citadel: 59,9 fps (Ultra High Quality)
  • Epic Citadel: 58,4 fps (High Performance)
  • Geekbench 3: 2124 / 6326
  • Icestorm Sing Shot: 2122
  • Icestorm Unlimited: 28865
  • Icestorm Extreme: Maxed Out
  • Icestorm: Maxed Out
  • NenaMark 2: 59,9 fps
  • Octane 2.0 Score: 10653
  • Quadrant Standard: 60572
  • Sunspider Browser Benchmark (Chrome): 512,5 ms
  • PC Mark: 5248
  • Vellamo: 3318 / 3483 / 6130

Samsung Galaxy S7 Edge Leistung (1)

Display:

Das 5,5″ messende QHD Display bringt es auf satte 2560 x 1440 Pixel. Macht einen Wert von 534 ppi. Ob man das braucht sei mal dahingestellt. Daber dank Super-AMOLED sieht es echt krass aus. Die Farben leuchten um die Wette, auch wenn es letztlich etwas zu viel des Guten ist. In den Displayeinstellungen kann man unter „Bildschirmmodus“ die Anzeige der Farben anpassen. Die maximale Helligkeit ist auch wieder völlig abnormal hoch. Ist zwar eine sauteure Taschenlampe aber dafür mit Stil und super edel. Die automatische Helligkeitsregelung arbeitet absolut perfekt. Man bemerkt gar nicht, wie sie arbeitet. Es funktioniert einfach.

Eingaben auf dem Display werden schnell, sehr präzise und zuverlässig umgesetzt. Lichthöfe sind bei AMOLED Displays kein Thema. Bei der Darstellung der Farbe Schwarz werden die entsprechenden Pixel einfach abgeschaltet. So kann bei einem komplett schwarzen Display auch nichts von außen hinein leuchten. Nächster Punkt ist die Blickwinkelstabilität. Auch so ein Test, der eigentlich völlig unsinnig ist. Wer schaut schon so schräg von der Seite auf sein Handy? Niemand und wenn andere drauf schauen, sollen die sich anders hinstellen, dann sehen die auch was. Aber sei es drum. Beim Galaxy S7 / S7 Edge bleibt das Display auch unter sehr flachen Winkel immer scharf und verändert die Farben nicht.

Im Freien gibt es dank der enormen Helligkeit keinerlei Probleme.

Samsung Galaxy S7 Edge Display (1)

Kamera:

Wie bei Samsung üblich bietet die Kamera jede Menge Funktionen. Trotzdem wirkt sie nicht überladen und man findet sich sehr schnell zurecht. Die oberste Leiste mit den Shortcuts kann man mit einem Klick auf den Pfeil rechts ausblenden. Die Möglichkeit Bilder als RAW Datei abzuspeichern bekommt man mit der Aktivierung des Pro Modus, bei dem man alles mögliche selber einstellen kann. Die HDR Automatik funktioniert übrigens auch bei der Frontkamera. Wem die vorhandenen Motivprogramme und Effekte noch nicht reichen, kann sich im Samsung Appstore etliche weitere herunterladen.

Zur Qualität der Fotos kann man eigentlich nur eines sagen…hervorragend. Die Farben wirken dermaßen plastisch, dass man sich gar nicht satt sehen kann. Und auch bei der Schärfe gibt es nur Lob zu verteilen. Das sieht man sehr gut bei dem Testmuster, wenn man es auf die maximale Größe vergrößert. Da ist alles immer noch gestochen scharf, wo viele Konkurrenten schon Matsch präsentieren. Erst wenn die Bedingungen merklich schlechter werden, wird ein leichtes Bildrauschen sichtbar. Aber hey, das hier ist ein Smartphone und für uns Normalos reicht das mehr als vollkommen aus. Im Dunkeln sollte man nicht die Automatik verwenden, sondern auf das manuelle Programm „Pro“ umschalten. Hier kann man die Belichtung manuell einstellen und dann gelingen wirklich tolle Nachtaufnahmen.

Videos sollte man in FHD, also Full-HD und nicht in FHD (60 fps) aufnehmen. Denn nur hier bekommt man die HDR Automatik und weitere Videoeffekte zur Auswahl. Dank des optischen Bildstabilisator gelingen richtig gute Freihandaufnahmen.

Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link

Samsung Galaxy S7 Edge Testfoto (1)

Und hier noch ein kurzes Video aufgenommen in Full-HD:

Akku:

Samsung Galaxy S7 Edge Akku (12)Beim Akku greift Samsung auf alles zurück, was derzeit machbar ist. Mit 3600 mAh ist der nicht wechselbare Akku schon ziemlich potent. Durch Fast Charge ist dieser im Nu wieder aufgeladen. Mit dem original Ladegerät schafft man es, den Akku innerhalb einer Stunde um 75% bei 9,1V und 1,62A aufzuladen. Dazu gibt es die Möglichkeit den Akku mittels kabellosen Laden nach dem WPC und PMA Standard aufzuladen. Auch hierbei wird Quick Charge unterstützt.

Wie immer nutze ich das Testgerät mit immer der gleichen Konfiguration. WLAN, Bluetooth, Sync und GPS immer aktiv. NFC deaktiviert, Display auf 75% Helligkeit mit Automatik und die Abschaltung bei 5 Minuten. Das Smartphone habe ich eigentlich ständig in der Hand. Würde mich selbst als Heavyuser bezeichnen. Trotzdem hält der Akku länger als ich dachte. Knappe 10,5 Stunden waren es bei mir im Schnitt. Gegen meinen aktuellen Akkukönig Huawei Mate (Testbericht) mit seinen beinahe 36 Stunden kommt es aber nicht an. Wer sich etwas zurückhält, kommt aber sicher locker über den Tag. Zum folgenden Screenshot gehört eine Screen-On Time von 4 Stunden und 21 Minuten.

Was mir aber so nebenbei aufgefallen ist. dass dieses Always-On Display mehr Akku zieht als man meint. Obwohl nur wenig Text gezeigt wird und der Rest schwarz, ist der Akkuverbrauch pro Stunde höher als mit aktiven Display bei niedrigster Helligkeit. Ein Grund dafür, warum ich dieses nichts sagende Feature nach ein paar Tagen deaktiviert habe. Weiter muss man beachten, dass auch das S7 / S7 Edge im Standby selten genutzte Apps deaktiviert. So ist es mir passiert, dass ich Benachrichtigungen einer App verpasst habe, weil ich diese eher selten nutze. In den Akkueinstellungen kann man beliebige Apps davon ausnehmen, oder die Tagen mit Inaktivität anpassen.

Bei den Energiesparoptionen punktet das Galaxy S7 / S7 Edge mit wirklich tollen Möglichkeiten. Zunächst einmal den normalen „Energiesparmodus“, der lediglich die Leistung einschränkt, die Vibration deaktiviert und Standortabfragen reduziert. Richtig heftig ist dann der „Ultra-Energiesparmodus“. Einmal aktiviert, kastriert er das S7 / S7 Edge zu einem alten Featurephone. Die Anzeige wird auf schwarz/weiß umgestellt und die Funktionen auf telefonieren und SMS beschränkt. Dafür kommt man dann noch mit 5% Akku mehrere Stunden aus.

PC Mark Akkutest kommt es auf 8 Stunden und 51 Minuten. Im Geekbench 3 Akkutest erreicht es 5715 Punkte bei 9 Stunden und 31 Minuten.

Samsung Galaxy S7 Edge Akku (1)

Konnektivität:

Das verbaute WLAN-Modul beherrscht den neuen ac-Standard und funkt im 2,4 und 5 GHz Netz. Dank MIMO Antennentechnik ist der Empfang einfach nur richtig gut. Den Empfang bewerte ich nicht, da ich hier im Rhein-Main Gebiet noch im tiefsten Wald LTE Empfang habe. Aber ich kann berichten, dass es zu keiner Zeit Abbrüche oder anderweitige Probleme gab.

Das GPS Modul ist auch so ein Prachtexemplar. Selbst innerhalb von Gebäuden ist der Satfix eine Sache von nicht einmal einer Sekunde und dann reichen 14 von 20 empfangbaren Satelliten aus, um auf eine phänomenale Genauigkeit von 4 Metern zu kommen. Wie gesagt. In einem Gebäude. Damit wird Geocaching zum Vergnügen. Übrigens mein neues Hobby und da leistet das S7 gute Dienste ohne ein extra GPS Gerät kaufen zu müssen.

Sehr gut gefällt mir, dass ich mich aus der Statusleiste heraus mit meinem Fernseher verbinden kann. Das Handy fragt mich dann, ob ich den Inhalt des Displays spiegeln möchte oder fernbedienen. Ideal um seine Fotos einer großen Gruppe zu zeigen.

Das Samsung den Infrarot-Sender hat entfallen lassen, ist sicher verschmerzbar.

Samsung Galaxy S7 Edge Verbindungen (2)

Klang:

Warum gibt es nur einen Lautsprecher? Und dann auch noch am Rand, so dass man ihn beim halten im Querformat unweigerlich verdecken wird. Für ein Topmodell klingt es einfach nur dünn. Kein Volumen, keine Fülle, kein garnix. Es dudelt lustlos vor sich. Das muss in dieser Preisklasse einfach besser sein. Wer auf sehr hohe Lautstärken steht, wird mit dem S7 / S7 Edge auch nicht glücklich werden. Zum einen, weil die hohen Töne zum schreien neigen und sich damit tief ins Ohr und Hirn bohren. Es macht einfach keinen Spaß. Dagegen helfen zwar diverse Regler und Schieber, aber das ist immer nur eine halbgare Lösung. Ganz anders mit dem Headset. Zwar kein High-End aber wirklich gut. Ok, über das Design ala Apple Ear Pods kann man streiten, aber sie halten gut im Ohr und klingen eben gut. Sobald man diese anstöpselt, bekommt man Zugriff auch noch mehr Schieber und Regler. In den Einstellungen -> „Töne und Vibration“ -> „Tonqualität und Effekte“ bekommt man die volle Packung an elektronischen Helferlein. Ist nicht so meins, aber man kann sich hier halt seinen Klang zurechtbiegen. Richtig gut hingegen finde ich „Adapt Sound“. Kennt man schon seit ein paar Galaxy Generationen und bietet die Möglichkeit das Headset mit einem einfachen Hörtest ideal an die eigenen Ohren anzupassen.

Bei Anrufen gibt es hingegen nicht viel auszusetzen. Man selber wird gut verstanden und kommt sehr natürlich rüber. Man sollte das Handy beim telefonieren aber immer am Ohr haben. Hält man das Handy nur ein Stück von sich weg, wird man kaum noch verstanden. Die Anrufer meinten dann, dass ich weit weg vom Handy stehen würde. Auch nicht so dolle ist, wenn das Gegenüber in einer etwas lauteren Umgebung unterwegs ist z.B. einem Bahnhof. Dann scheint die Geräuschunterdrückung nicht ganz so perfekt zu arbeiten, denn zu oft wird das Anrufer von Nebengeräuschen fast übertönt.

Samsung Galaxy S7 Edge Details (14)

Fazit:

Das Galaxy S7 Edge ist wirklich eines der besten Smartphones derzeit. Sagenhaft schön, hochwertigste Verarbeitung, Power ohne Ende und eine sehr gute Kamera. Dazu noch wasserdicht, drahtloses Laden und endlich wieder die Möglichkeit den Speicher zu erweitern. Aber das Gütesiegel vergebe ich für das Galaxy S7 Edge nicht. In meinen Augen bietet das normale Galaxy S7, also ohne Edge das wesentlich bessere Preis/ Leistungsverhältnis. Es ist knapp 100 € günstiger zu haben, bietet aber exakt die gleiche Hardware nur ohne diese nervigen Edges.

Peter W.
Samsung Galaxy S7 Edge
  • 9/10
    Verarbeitung - 9/10
  • 9/10
    Ausstattung - 9/10
  • 7/10
    Betriebssystem - 7/10
  • 9/10
    Performance - 9/10
  • 9/10
    Display - 9/10
  • 9/10
    Kamera - 9/10
  • 7/10
    Akku - 7/10
  • 8/10
    Konnektivität - 8/10
  • 7/10
    Klang - 7/10
  • 7/10
    Preis/ Leistung - 7/10
8.1/10

Kurzfassung

+ hervorragende Verarbeitung
+ tolle Kamera
+ superschneller Prozessor
+ Speicher erweiterbar
+ wasserdicht
+ grandioses Display
+ Quick Charge und kabelloses Laden
+ OTG-Adapter im Lieferumfang

– Fingerabdrucksensor mit Problemen bei Nässe
– Handling durch die beiden Edges eingeschränkt
– Edges bieten nur eingeschränkten Mehrwert
– Always-on Display unausgereift
– nur Micro-USB 2.0 anstatt USB Typ-C
– Akku fest verbaut
– hoher Preis
– nur ein Lautsprecher und dessen Anordnung