Motorola Moto G im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

Motorola Moto G Hands-On (7)Es ist vollbracht. Der vierte und letzte Teil des Motorola Moto G Dauertest ist on air. Was gibt in Sachen Klang und Konnektivität zu berichten? Dabei habe ich ja schon einige „Billigheimer“ getestet, aber dieses hier wirft alles über den Haufen.


Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem und Leistung
Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Klang:

Motorola Moto G Details (15)Motorola spendiert dem Moto G leider nur einen Lautsprecher, aber der scheint relativ groß geraten zu sein. Zumindest könnte man das meinen, wenn man etwas genauer unter das Gitter schaut. Leider scheint der aber am Ende nur mehr Schein als Sein zu sein. Aber man sollte ich sich immer den Preis vor Augen halten.

Denn so schlecht klingt es nicht. Einen Equalizer oder sonstige akkustische Spielereien gibt es nicht. Bei normalen Lautstärken hört man einen Hauch von Bass. Aber wohl mehr als Einbildung, trotzdem passt es zum Rest. Auch die Höhen halten sich dezent zurück und fügen sich in das durchaus ausgewogene Gesamtbild ein.

Aber…man darf nicht zu laut machen. Davon abgesehen, dass es nicht sehr laut ist, fängt es bei hohen Lautstärken merklich an zu verzerren. Daher empfehle ich ein gutes Headset, denn dann klingt es auch bei maximaler Lautstärke richtig  gut. Mittlerweile besitze ich ein Nokia Purity Pro (Testbericht) und da klingt das Moto G richtig fett.

Bei Telefonaten gibt es am Klang nichts auszusetzen. Anrufer klingen angenehm, Nebengeräusche sind ein Fremdwort. Selbst über meine Bluetooth Freisprechanlage sind Anrufer sehr gut zu verstehen. Da habe ich in dieser Preisklasse schon deutlich schlechtere Kandidaten gehabt.

Lässt man die Kirche mal im Dorf und betrachtet sich den Preis für das Moto G, gibt es am Klang nichts zu bemängeln. Er gefällt mir einfach gut.

Konnektivität:

Hier wurde konsequent der Rotstift angesetzt. WLAN, Bluetooth und GPS sind Standard. NFC gibt es leider nicht. Das wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Aber was es kann, dass kann es richtig gut. Der WLAN Empfang kann als sehr gut bezeichnet werden. An allen drei Referenzpunkten (im Wohnzimmer, an der Garage und Straßenecke) hatte ich zu jeder Zeit so guten Empfang, dass ich damit sogar große Dateien herunterladen konnte. Da mussten selbst 3-mal teurere Topmodelle die Segel streichen.

In Sachen Tethering stehen selbstverständlich USB, Bluetooth und WLAN zur Verfügung.

2013-11-29 16.21.07Ganz besonders ist ein kleines, aber feines Detail bei Bluetooth Verbindungen aufgefallen. Mein Moto G hatte ich während des Dauertest immer wieder mit meiner Bluetooth Freisprechanlage, Bluetooth Headset oder Bluetooth Lautsprecher verbunden. Sobald man sich mit einem neuen Gerät verbindet, erscheint eine Abfrage, ob das Telefon bei dieser Verbindung entsperrt bleiben soll. Vor allem im Auto eine ganz hilfreiche Sache. Nun brauche ich keine extra App dafür.

Das GPS Modul gehört ebenfalls zur besseren Sorte. Nach wenigen Sekunden hatte ich an meinem Referenzpunkt direkt 26 Satelliten in Sicht, wovon gleich mal 16 genutzt wurden, um auf eineGenauigkeit von 3 m zu kommen. Perfekt. Besser geht es nicht und das ist kein Witz. Schon gar nicht in der 200 € Klasse.

In Sachen Empfangsstärke gab es auch keinen Grund zur Beanstandung. Verbindungsabbrüche wie beim HTC One habe ich nicht zur Kenntnis genommen.

Fazit:

Bevor ich auf mein Fazit näher eingehe, möchte ich über den fehlenden microSD Slot sprechen. Für viele ist es das Gegenargument überhaupt, aber da muss man einfach mal realistisch bleiben. Irgendwo muss man sparen. Vor allem, wenn man solche hochwertigen Komponenten wie das Display oder Prozessor inkl. Anhang verbaut. Auch Motorola muss diese Teile bezahlen und können nicht alles zu diesem Preis verwirklichen, was möglich ist. Klar verdienen die auch an einem Moto G für 169 € noch ein paar Euros, aber wir wissen wo Motorola mittlerweile steht.

Genug auf die Tränendrüse gedrückt. Hier die harten Fakten zusammen gefasst. Was bietet uns das Moto G denn nun als Gesamtpaket. Eine Optik und Haptik, die dieser Preisklasse mehr als überlegen ist. Das komplett saubere Android, womit sich auch die Nexusse (schreibt man das so in der Mehrzahl) schmücken und die Android Fanboys so lieben. Oder dieses für diese Preisklasse atemberaubende Display. Ein Prozessor, der wirklich Spaß macht und erst bei den ganz großen Brocken seine Grenze findet. Der Akku, der selbst mich Hardcore-Dauernutzer mehr als zufrieden stellt, da er mich locker über den Tag bringt.

Auf der Minus-Seite steht die Kamera. Ok, selbst teurere Vertreter wie das Nexus 5 (Testbericht) sind da nicht besser, aber vielleicht schafft es Motorola ja noch, hier per Firmware Update entgegen zu steuern. Den gute Gene hat die Kamera auf jeden Fall. Es gelingen durchaus brauchbare Fotos und Videos, aber es wird viel Potential durch die Langsamkeit der Knipse verschwendet. Und vielleicht noch der Klang, der bei hohen Lautstärken zum übersteuern neigt.

Aber hey…das Moto G kostet als 8GB gerade einmal 169 €. Das 16er 199 €. Schaut euch auf dem Markt um. Natürlich gibt es gerade in dieser Gewichtsklasse jede Menge Konkurrenten. Aber mir fällt keines ein, welches auch nur annähernd dieses Gesamtpaket liefert. Und daher ist es keine Frage, ob ich das Gütesiegel vergebe. Ich tue es. Und mehr noch. Für mich bildet es sogar eine neue Klasse. Die Golf-Klasse bei den Smartphones. Tolle Technik zum Preis für wirklich jedermann. Das hier ist das echte „Volks-Smartphone“.

Eigentlich verkaufe ich alle Testgeräte nach dem Test. Aber nicht das Moto G. Meine 8-jährige Tochter hat es nun in ihrer Gewalt und sie findet die Kamera richtig toll…

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Peter W.

1 Kommentar zu „Motorola Moto G im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit“

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