Der zweite Teil des Moto X Dauertest befasst sich mit dem Betriebssystem, wobei ich etwas näher auf die Zusatzfunktionen wie Active Display, Active Notifications und die verbesserte Sprachsteuerung eingehe. Dann versuche ich den Dual-Core Prozessor ans Limit zu bringen und berichte über einen Auskenner, der plötzlich die Welt nicht mehr versteht.
← Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Betriebssystem:
Motorola hat sich bei den Anpassungen vornehm zurück gehalten. Bis auf ein paar neu gestaltete Icons bekommt man sein Android 4.4.2 KitKat, und somit die derzeit aktuellste Version, völlig clean präsentiert. Also im Grunde genommen ein Gerät der Nexus Serie. Und Motorola hat aus der Vergangenheit gelernt und wird seine Smartphones auch in Zukunft mit Updates versorgen. So erhält in den nächsten Tagen der kleinere Bruder, das Motorola Moto G ein Update auf Android 4.4.2 KitKat. Von den 16 GB interner Speicher sind direkt nach dem ersten Start insgesamt 10,59 GB frei zur eigenen Verfügung.
Auch in Punkto Bloatware, also vorinstallierte Apps, hält sich das Moto X dezent zurück. Dafür werden Apps und Funktionen mitgeliefert, die absolut brauchbar sind und wohl auch in zukünftige Modelle eingebaut wird. Mit dem Motorola Assist bekommt man einen einfachen aber durchaus brauchbaren Profilmanager geboten, den ich mittlerweile auch täglich nutze. Mehr als den brauche ich wirklich nicht. Ebenfalls sehr hilfreich ist „Motorola migrieren“. Dieser hilft beim Umzug auf das Moto X von anderen Geräten, indem er solche Sachen wie die Anrufliste, SMS usw. vom alten Handy auf das Moto X importiert. Egal ob vom iPhone, Windows Phone oder Android. Es funktioniert tadellos.
Die neuen „Active Notifications“ finde ich auch prima, denn das Moto X besitzt keine Benachrichtigungs-LED. Stattdessen leuchtet im Standby alle paar Sekunden eine schwarz/weiß Anzeige auf, über die man sehr schnell die Uhrzeit sieht und was es neues gibt. Und was genau da angezeigt wird, kann man sich selber einstellen. Wollt ihr über verpasste Anrufe, SMS; Whatsapp Nachrichten, Kalendereinträge oder was auch immer infomiert werden? Kein Problem. Einfach im Menü unter „Aktiv-Anzeige“ die Apps auswählen und schon seit ihr stets im Bilde. Und um Nachts nicht ständig genervt zu werden, weil das Display kurz aufleuchtet, kann man diese Funktion in einem voreinstellbaren Zeitraum deaktivieren lassen. Es leuchtet auch nicht auf, wenn das Gerät z.B. in der Hosentasche getragen wird, man damit gerade telefoniert oder es umgedreht auf dem Display liegt. Echt eine klasse Sache. Und das Beste. Man muss kein Moto X besitzen, um diese Funktion zu bekommen. Einen richtig guten Nachbau hat mir Rafael G. mit der App DynamicNotifications genannt. Wer bereits Android 4.1 und neuer installiert hat, kann sich diese App über den Playstore installieren. Einen Nachteil für die Akkulaufzeit konnte ich bisher nicht feststellen. Das ist halt der Vorteil eines AMOLED-Display, bei dem man ganz gezielt einzelne Pixel aufleuchten lassen kann, ohne das das komplette Display aktiviert wird.
Motorola Connect ist eine Funktion, die sich bisher leider nur mit dem Chrome Browser nutzen lässt. Wer sich aus dem Chrome Web Store das Plugin „Motorola Connect“ und die gleichnamige Apps „Motorola Connect“ aus dem Playstore installiert, wird auf dem PC sehen, wer anruft, eine SMS lesen und direkt darauf antworten können.
Die neue Sprachsteuerung wird immer besser und reagiert nun nicht mehr auf alles, sondern muss auf die eigene Stimme kurz trainiert werden. Das dauert keine Minute und schon kann man loslegen. Selbst wenn das Moto X im Standby ist sagt man nur kurz „Ok. Google Now“ um diese zu starten. Bei einigen Tests funktionierte das auch ganz gut. Man braucht glücklicherweise keine spezielle Befehle mehr sondern sagt einfach „Rufe zu Hause“ an. Natürlich muss der Kontakt auch so gespeichert sein, damit es auch im Adressbuch gefunden wird. Gerade im Auto eine enorme Erleichterung.
Kurz gesagt hat mich das Moto X mit seinen Funktionen positiv überrascht. Wenige, aber dafür brauchbare Anpassungen der Oberfläche und Funktionen, die wirklich funktionieren. Weniger, dafür aber richtig, ist eben doch immer wieder mehr. Ein Lob an die Entwickler.
Leistung und Performance:
Gerade erst habe ich mich mit einem bekennenden Auskenner sehr lange über die Prozessoren bei den Androiden diskutiert. Ihm kommt nichts mehr unter einem Snapdragon 800 ins Haus. Für Nichtauskenner…das ist der derzeit stärkste Prozessortyp mit 4 Kernen für Androiden. Meinen zumindest die Auskenner. Ich selber sehe das ein bisschen anders. Mir ist egal, was drinsteckt, Hauptsache es fetzt.Punkt.
Und so liefert der mit je 1,7 GHz getaktete Qualcomm Snapdragon S4 Pro Dual-Core Prozessor genügend Leistung, um damit im Alltag zu bestehen. Auch der angeflanschte Adreno 320 Grafikproessor und die 2 GB RAM tun ihr übriges dazu. Zu keiner Zeit hatte ich bisher das Gefühl, dass hier nur zwei Prozessorkerne am werkeln sind. Ganz im Gegenteil. Mit dem Finger zwischen den Displays wechseln geschieht ohne jede Verzögerung und ohne Ruckler. Apps starten, mehrere Dinge zur gleichen Zeit erledigen, auf der Tastatur tippen usw. Das alles setzt das Moto X prompt um. Da war selbst mein Auskenner beeindruckt und wollte gar nicht glauben, dass hier nur ein 2-Kerner eingebaut ist. So ist es halt mit den nackten Zahlen und der Realität.
Hier nun ein paar Benchmarkergebnisse:
- AntuTu: 22440
- Base X Mark: 17.776 / 8.505
- CF-Bench: 15305 / 13241 / 14066
- NenaMark: 61 fps
- Quadrant Standard: 7541
- Vellamo: 1463 / 776
- Ice Storm: Maxed Out
- Ice Storm Extreme: 6942
- Ice Storm Unlimited: 10667
Und weil ich meine Testkandidaten bekanntlich bewusst ans Limit treiben möchte, habe ich einfach mal GT Racing 2, Asphalt 8 und noch ein paar Spiele mehr installiert und ausprobiert. Was soll ich sagen…egal welches Spiel. Alle laufen ruckelfrei über das Display. Selbst die Rennspiele, die nun wirklich nicht zimperlich sind und so manchen Kandidaten zu Fall gebracht haben, machen einen großen Spaß.
Abstürze oder irgendwelche auffälligen Hänger im Alltagsbetrieb sind dem Moto X ebenfalls fremd. Man muss also nicht immer nur nach den Kernen schauen. Die Mixtur aus allem macht den Spaß am Ganzen.
→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku
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„Motorola Moto G ein Update auf Android 4.2.2 KitKat.“
4.4.2
„Ihm kommt nichts mehr unter einem Snapdragon 800 ins Haus. Für
Nichtauskenner…das ist der derzeit stärkste Prozessortyp mit 8 Kernen
für Androiden.“
Snapdragon 800 ist Quadcore (vier Kerne).
Habe den Fehler korrigiert. Man sieht den Kern vor lauter Kernen nicht mehr… Danke für den Hinweis
4.4.2 ist schon raus und auf meinen Gerät