Archos 50c Oxygen im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

Das Archos 50c Oxygen biegt auf die Zielgerade des Dauertest ein. Im vierten und damit letzten Teil höre ich beim Klang noch mal genauer hin und schaue mir die Verbindungsmöglichkeiten genauer an. Am Ende das Fazit und die Antwort auf die Frage nach dem Gütesiegel.

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Klang:

Archos 50c Oxygen Details (19)Auf der Rückseite des 50c Oxygen lassen viele kleine Bohrungen auf einen richtig großen Lautsprecher hoffen. Nimmt man den Akkudeckel aber ab, sieht man recht schnell, dass der Lautsprecher nicht einmal halb so groß ist. Die meisten Bohrungen sind also unnütz. Gar nicht so unnütz sind aber diese beiden kleinen Knubbel auf dem Backcover direkt neben dem Lautsprecher. So liegt das Smartphone nicht flach auf dem Tisch und deckt den Lautsprecher ab. Der minimale Spalt bringt wirklich einen hörbaren Vorteil. Hier hat man sich offensichtlich Gedanken gemacht. Das lässt hoffen. Leider kann der Speaker die Erwartungen nicht erfüllen. Er klingt nicht schlecht. Spielt sich halt ein wenig lustlos durch meine Musik ohne irgendwelche größeren Schwächen oder Stärken. Bass gibt es bauartbedingt nicht, die Mitten sind sehr zurückhalten und  die Höhen lassen es an Brillianz vermissen. Bei maximaler Lautstärke fängt es ein wenig an zu scheppern.

Bei Telefonaten klingt das Gegenüber etwas dumpf, ist aber dennoch gut verständlich. Nebengeräusche sind nicht zu hören und man selber wird gut verstanden. Bei Telefonaten über den Lautsprecher kommen die klanglichen Defizite desselben zum tragen. Hier sollte es nicht zu laut sein, da sonst das Gegenüber nur noch schwer zu verstehen ist.

Richtig gut gefällt mir aber der Archos Musikplayer, auch wenn er keine Cover anzeigt. Er bietet nicht nur einen ausgewachsenen Equalizer, sondern auch noch etliche Voreinstellungen für den Raumklang. Wem so etwas gefällt, wird seinen Spaß daran haben. Allerdings sollte man sich dafür ein gescheites Headset kaufen. Das mitgelieferte ist halt so ein Standard 08/15. Meine Empfehlung für alle, die nicht viel ausgeben wollen, aber trotzdem nicht auf einen guten Klang verzichten wollen, dem lege dich Lianyun TS907-38BM01-M ans Herz. Kennt ihr nicht? Gibt es im Medion Onlineshop unter der Bezeichnung “Kopfhörer In-Ear TS907″ zum Preis von 12,29 € inkl. Versand und hat mich absolut überzeugt. Es hat sogar mein 80 € Headset von JBL abgelöst ->Link

Was mir aber besonders gut gefällt ist, dass ich ohne extra Apps durch die Unterstützung von SMB und UPnP direkt auf meinen NAS-Speicher zugreifen kann. Eher skuril sind die beiden Optionen „BesAudEnh“ und „BesLoudness“ in den Audioeinstellungen unter „Klangverstörung“. Hierunter verbirgt sich nichts anderes als eine Loudness Funktion für das Headset.

Konnektivität:

Archos 50c Oxygen Klang (1)In Punkto Verbindungsmöglichkeiten bietet das 50c Oxygen Hausmannskost. Eben klassenüblich, wenn man einmal von der Dual-SIM Funktion absieht. Das WLAN unterstützt Dualband und arbeitet ordentlich. An den beiden ersten Referenzpunkten Wohnzimmer und Garten ist das Signal stark genug, um problemlos arbeiten zu können. Am dritten Referenzpunkt, an der Straßenecke, bricht das Signal spürbar ein und man merkt förrmlich, wie gerne das Handy auf die mobile Datenverbindung umschalten möchte, es aber nicht gut und krampfhaft versucht mit dem WLAN Signal zu arbeiten. Seiten bauen sich so entweder erst nach langer Zeit oder gar nicht mehr auf. Ein stabiles GPS Signal wurde erst nach einer knappen Minute gefunden, aber dann reichten gerade einmal 5 Satelliten aus, um auf eine Genauigkeit von 2 Fuß (knapp 4 Meter) zu kommen. Zum Navigieren ist das 50c also uneingeschränkt empfehlenswert.

Bluetooth 4.0 arbeitet soweit auch ordentlich. Die Verbindung zur Freisprechanlage im Auto ist schnell hergestellt und wird auch nach einer kurzen Trennung sofort wieder aufgebaut. Zu Hause höre ich oft per Soundcloud Musik über einen externen Bluetooth Lautsprecher. Hier macht sich aber ein Manko bemerkbar. Liegt das Handy im Umkreis von 1 bis 2 Meter, ist die Verbindung perfekt. Aber schon nach 3 bis 4 Metern bricht der Stream immer öfter ab. Weiter als 5 Meter kann man sich nicht entfernen. Dann verliert das 50c die Verbindung.

Dafür kann mich die Dual-SIM Funktion überzeugen. Leider unterstützt es kein LTE und man daran denken, dass nur SIM1 (Micro-Format) mit UMTS zurechtkommt. SIM2 (Mini-Format) beherrscht nur 2G . Bei mir wanderte daher in SIM1 meine Sim mit der großen Internetflat und in den Schacht für die SIM2 die Simkarte mit den Sprachflats. Auch hier sollte man besser zweimal hinschauen, wie herum die jeweiligen Simkarten eingeschoben werden müssen. Die Konfiguration der Simkarten ist dank Android sehr einfach direkt beim Start des Handys oder über ein eigenes Menü in den Einstellungen vorzunehmen. Da man den einzelnen Simkarten Namen geben kann, kommt es auch nicht zu Verwechslungen, welche Sim für was zuständig sein soll.

Fazit:

Selten hat sich ein Smartphone aus unauffällig durch den Dauertest geschlängelt. Das Archos 50c Oxygen bietet zwar in keinem Punkt Höchstleistungen, aber hat sich auch keine große Schwächen geleistet. Die Verarbeitung ist ordentlich, es sieht schick aus, das Display leistet gute Dienste, genauso der Akku und das Betriebssystem ist Android pur ohne Schnickschnack. Selbst der Prozessor macht eine gute Figur, auch wenn er ab und zu mal ins Stocken gerät. Nur bei der Kamera konnte mich das 50c nicht überzeugen. Aber bei unter 200 € für ein wirklich brauchbares Dual-SIM Smartphone ist das verschmerzbar. Und deshalb gibt es von mir das Gütesiegel. Eine um knapp 40 teurere Alternative mit Dual-SIM wäre das Huawei Ascend G750 (Testbericht).

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Peter W.