Huawei Honor 6 im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

Teil 2 im Huawei Honor 6 Dauertest. Wie bekommt dem Mittelklässler das Update auf die EmotionUI 3.0? Was bietet es? Hat es Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit? Alle diese Fragen werden hier beantwortet.

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Betriebssystem:

Huawei Honor 6 Screenshots (31)Ausgeliefert wurde mein Honor 6 mit Android 4.4.2 KitKat und der EmotionUI 2.3. Wenige Stunden nachdem ich den ersten Teil veröffentlicht habe, meldete mir das Handy ein bereitstehendes Update auf die EmotionUI 3.0. Somit kommt man in den Genuss der aktuellsten Oberfläche mit noch mehr Anpassungen und Verbesserungen als ohnehin schon. Und das Update hat sich mehr als gelohnt. Auf dem Huawei Ascend Mate 7 (Testbericht) ist diese Version ebenfalls installiert und sie hat mich ziemlich begeistert. Leider gibt es von Huawei keinerlei Hinweise auf ein Update auf Android 5.0 Lollipop. Aber der Reihe nach.

Im Auslieferungszustand stehen nach dem ersten Start von den 16 GB noch 11,44 GB zur freien Verfügung. Klingt im ersten Moment nicht viel, aber glücklicherweise kann man fast alle vorinstallierten Apps wie Spiderman problemlos deinstallieren und gewinnt dadurch etliche MB dazu. Der Lockscreen unterstützt zwar keine Widgets, dafür kann man durch wischen nach oben ein paar nützliche Apps wie die Taschenlampe starten. Der Homescreen verzichtet, typisch Huawei, auf den Appdrawer, also einer Übersicht aller installierten Apps. Man richtet sich direkt auf dem Homescreen ein. Man kennt es von iOS. Unerwünschte Apps können auf Wunsch ausgeblendet werden. Ansonsten unterstützt der Homescreen alle Arten von Widgets und kann für Einsteiger auf einen stark vereinfachte Ansicht umgeschaltet werden. Wem die Optik nicht gefällt, kann aus aktuell vier Themes auswählen. Im Laufe der Zeit werden das sicher noch mehr, die dann auch die Icons, die Schrift usw. anpassen. Wer möchte, kann auch gerne selbst an allen möglichen Stellen Hand anlegen und sich ein eigenes Theme zusammenstellen. Zieht man links  vom oberen Displayrand nach unten, öffnen sich die Benachrichtigungen die optisch an Android 5.0 Lollipop erinnern. Zieht man an der rechten Seite von oben nach unten, erscheinen diverse Schalter wie z.B. für WLAN. Zieht man diese nochmals nach unten, wird die Liste expandiert und zeigt weitere Shortcuts. Die Reihenfolge ist beliebig anpassbar.Huawei Honor 6 Screenshots (46)

Diese Folie für die Front ist auch nicht nur eine einfache Folie, sondern bietet ein Feature, was ich so in dieser Art noch nie gesehen habe. Bringt man sie auf dem Honor 6 an, bekommt man 5 weitere virtuelle Buttons spendiert. Nennt sich „Touchplus“ und zaubert oben links und rechts je einen Button zur Bedienung der Kamera und zur Aufnahme von Sprachnotizen. Aktiviert man im entsprechenden Menü die unteren drei Buttons, wird die Leiste mit den virtuellen Buttons im Display entfernt und man gewinnt diesen Platz zur Anzeige von Displayinhalten. Ist doch genial oder?

Nach wie vor begeistert bin ich vom eingebauten Telefonmanager. Der überwacht im Hintergrund das Smartphone und hilft den Überblick zu behalten. So meldet er sich unter anderem, wenn nach der Deinstallation einer Apps noch Dateien und Ordner übrig sind und bietet an, diese zu löschen. Oder wenn die Auslastung beim RAM ansteigt meldet er sich zu Wort und fragt, ob und welche Apps geschlossen werden sollen. Oder wenn Apps im Hintergrund weiterlaufen und so Akku verbrauchen. Auch dann erscheint eine Meldung. Dasselbe, wenn das Honor 6 Gefahr läuft heiß zu laufen, weil zu viele Apps im Hintergrund laufen. Es ist unglaublich, was dieser Manager so leistet und noch unverständlicher, warum so etwas nicht serienmäßig bei Android ist. Bislang bekommt man solche Möglichkeiten entweder nur durch die Installation von mehreren Apps, die dann auch noch Root brauchen oder gar nicht. Auch sonst bietet das Menü jede Möglichkeiten das Telefon seinen Wünschen entsprechend anzupassen oder die alltägliche Arbeit zu erleichtern. Oder mit welcher Apps bekommt man eine genaue Auswertung, welche Apps wieviel mAh verbraucht hat, oder wieviele MB jede einzelne App für sich gebraucht hat. Das alles und noch mehr gibt es hier frei Haus ab Werk. Absolut genial.

Leistung:

Im Honor 6 kommt der hauseigene HiSilicon Kirin 920 Octa-Core Prozessor zum Einsatz, der vier Kerne mit je 1,7 GHz befeuert und die restlichen vier mit jeweils 4 x 1,3 GHz . Unterstützt wird dieser von einer Mali T624 Grafikeinheit und 3 GB RAM. Also eine mehr als ordentliche Bestückung für ein Gerät dieser Preisklasse. Und so läuft der Hobel im Alltag ohne jeden Ruckler oder Aussetzer. Das einzige mal, wo ich das Honor 6 etwas ins Stocken gebracht habe war, als ich gleich zu Beginn insgesamt 53 Apps in einem Aufwasch installieren ließ. Im Regelfall laufen nur vier der acht Kerne und sobald das Gerät merkt, dass jetzt Leitung gebraucht wird, werden weitere Kerne dazugeschaltet. Und dieses zuschalten merkt man richtig, denn plötzlich liefen die Installationen ohne jede Verzögerung und so waren die 53 Apps im Nu installiert. Eine nennenswerte Erwärmung konnte ich selbst nach dem Durchlauf der ganzen Benchmarks nicht bemerken. Das Infrarotthermometer zeigte an der „heißesten“ Stelle im Bereich der rückseitigen Kamera gerade einmal 29,7°C an. Da gibt es wirklich nichts zu meckern.

Ein Spielchen gefällig? Kein Problem. Selbst Spiele mit hohen Anforderungen wie GT Racings 2, Asphalt 8 oder Real Racing 3 laufen absolut flüssig über das Display. Auch Full-HD Videos laufen ohne nennenswerte Ruckler. Kurzum eine runde Sache und für Otto-Normal-Nutzer ist für lange Zeit mehr als ausreichend Leistung vorhanden. Genau so wollen wir Kunden das.

Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • AnTuTu: 42587
  • Base X Mark: 15919 / 6772
  • Basemark OS II: 901 / 2041/ 525 / 776 / 792
  • CF-Bench: 62255 / 27757 / 41556
  • Geekbench 3: 861 / 3035
  • Icestorm Unimited: 13460
  • Icestorm Extreme: 9022
  • Icestorm: Maxed Out
  • NenaMark 2: 58,1 fps
  • Quadrant Standard: 10237
  • Sunspider Browser Benchmark: 710.3 ms
  • Vellamo: 1332/ 1685/ 3366

Huawei Honor 6 Leistung (4)

→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku

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Peter W.