Fantastilliarden verschiedene Bluetooth Lautsprecher gibt es. Um sich von der Masse abzuheben, muss man sich schon was einfallen lassen. Der Ninetec Powerblaster 2in1 hat noch eine Powerbank eingebaut. Gimmick oder nützlich? Und wie klingt das Ding? Genau das habe ich bei einem Test ausprobiert.
Technische Daten:
- 2 x 3W
- 120 Hz – 18 kHz
- 80 dbA
- Bluetooth 3.0
- AUX-In
- Freisprechfunktion
- Powerbank mit 2600 mAh
- 155 x 55 x 50 mm
Produktseite: ninetec.de/powerblaster
Bedienungsanleitung: n/a
Im hauseigenen Onlineshop kostet der Ninetec Powerblaster satte 69,90 €. Ein absoluter Mondpreis. Bei Amazon* ist er leider nur in schwarz erhältlich und kostet 29,90 €. Wie eingangs erwähnt, bekommt man ihn in den ebay WOW Angeboten oder den Amazon Blitzangeboten immer wieder mal für 14,99 €.
Verarbeitung und Ausstattung:
Im Lieferumfang des Powerblaster befindet sich neben dem Lautsprecher, einem Micro-USB Kabel und dem 3,5 mm Klinkenkabel noch eine deutsche Anleitung. Also Standard. Das Gehäuse besteht komplett aus Plastik, welches aber an allen Flächen mit einer Softgrip Oberfläche versehen ist. Das macht den Speaker zwar griffig, aber auch anfällig für Fingerabdrücke. Wer jetzt denkt, dass die Box für Outdoor geeignet ist, wird leider enttäuscht. Sie ist nicht einmal spritzwassergeschützt. Da täuscht das robuste Äußere etwas. auch das Gewicht passt nicht wirklich zur Optik. Er ist relativ leicht, sieht aber massiger aus. Im Inneren werkeln zwei Lautsprecher mit jeweils 3W.
Die Front und die Seiten sind von einem gut sitzenden Gitter bedeckt. Dahinter eine ziemlich große, ziemlich helle LED. Wer die Box an seinem Bett stehen hat, wird sich Nachts an einem erhellten Schlafzimmer erfreuen, denn die ist eindeutig zu hell. An der Oberseite befinden sich drei schön große Tasten. Die beiden Tasten für den Titelsprung vor und zurück bzw. Laut und Leiser, desweiteren die Play bzw. Pause-Taste. Alle Tasten besitzen gute Druckpunkte. Das kleine Loch ist das Mikrofon der Freisprechanlage.Die Rückseite beherbergt den etwas schwergängigen Ein/Aus-Schalter, eine AUX-In , eine Micro-USB Buchse zum Laden und die USB Buchse für die Powerbank Funktion. Hier kann man jedes Gerät über ein USB Ladekabel anschließen und über den eingebauten 2600 mAh Akku aufladen. An der Unterseite verhindern zwei schmale, leicht klebrige Gummiauflagen wirksam das herum rutschen bei hohen Lautstärken.
Die Verarbeitung geht in Ordnung. Alle Buchsen sitzen fest und vor allem passgenau in ihren Öffnungen.
Der Akku, also der von der Box selbst, soll 6 bis 9 Stunden durchhalten, was natürlich eine sehr breite Zeitspanne ist. Bei normaler Lautstärke hielt der Akku bei mir dann auch gute 9 Stunden durch. Beim laden werden immer der interne Akku und die Powerbank zusammen aufgeladen, was aber sehr lange dauert, da die maximale Stromaufnahme bei mageren 500 mA liegt. Nur die Powerbank zu laden dauert so schon 5 Stunden. Da ich keine Angaben zur Größe des internen Akkus finden konnte, kann man da sicher auch noch mal 3 bis 4 Stunden einplanen. Während des Ladevorgangs kann weiter Musik gehört werden.
Was leider gar nicht funktioniert hat, war das mit der Powerbank. Ich wollte damit mein OnePlus 5 aufladen aber nix. Es fängt zwar kurz an, dann erlischt die rote LED in der Box und das war es. Etliche male probiert und jedes mal nach wenigen Sekunden war essig. Vielleicht ist das OnePlus 5 ja zu gierig, also eine kleine Box geholt. Angeschlossen und? Auch hier nach wenigen Sekunden Feierabend. Das Spiel habe ich dann noch mit einem Fitnesstracker und einem 1A Lastwiderstand probiert. Immer Fehlanzeige. Ergo auf ganzer Linie durchgefallen.
Verbindung und Bedienung:
Sobald die Box eingeschaltet wird, ertönt eine fürchterliche englisch sprechende weibliche Stimme, die lautstark verkündet, dass die Box zum Pairing bereit ist. Was zur Hölle soll das? Ich weiß das die Box bereit ist. Habe sie vor wenigen Sekunden selbst eingeschaltet. Dieselbe schauderhafte Stimme ertönt auch, sobald man per Bluetooth verbunden ist, oder wenn man ein Line-In Kabel anschließt. Alleine dieses geschwollene Möchtegern-Englisch ist einfach nur peinlich. Diese mega nervigen und vor allem irre lauten Ansagen, auch wenn die Box leise eingestellt ist, aber auch irgendwelche bescheuerten Töne, sind absolut unnötig. Damit ist die Box bei mir eigentlich schon durchgefallen, aber ich bin ja hart im nehmen. Die Hersteller sollten sich mal ein Beispiel an der DOSS Soundbox (Testbericht) nehmen. Bei der kann man diese Ansagen einfach wegflashen.
Hat man sich vom ersten Schock erholt, erkennt man, dass die LED leuchtet dauerhaft blau leuchtet. Aha, die Box ist bereit für die Verbindung. Hätte ich glatt vergessen, wenn ich die Stimme mich nicht darauf aufmerksam gemacht hätte. OK, also die Box per Bluetooth verbunden und wieder diese Horrorstimme, als die Verbindung steht. Die LED blinkt langsam in blau. Dasselbe in roter Farbe, wenn per AUX-Kabel verbunden wird.
Die Bedienung ist recht einfach. Um einen Titel vor oder zurück zu springen, drückt man die entsprechende Taste einmal kurz. Gedrückt halten erhöht bzw. reduziert die Lautstärke. Die mittlere Taste ist für Play und Pause zuständig. Kommt ein Anruf rein, nimmt man diesen mit einem einfachen Druck an. Doppeltes Drücken lehnt den Anruf ab.
Die Reichweite geht in Ordnung. In einer normalen Wohnung reißt die Verbindung allerdings schon im Nachbarzimmer ab, wenn man Stahlbeton dazwischen hat. Aber in der Regel sollte es reichen.
Klang:
„Kräftiger Bass durch patentierte Bass-Technik.“ steht auf der Produktseite. Bekanntlich steht da viel und leider ist bei meiner Box der kräftige Bass irgendwie verloren gegangen. Die Bässe klingen eher nach einem hohlen Plopp, aber Bass würde ich das nicht nennen. Das zeigt auch schon das Datenblatt. Ab 120 Hz geht es bei der Powerblaster los. Den umgangssprachlich als Bass bezeichneten Bereich unter 100 Hz deckt die Box schon rein boxentechnisch gar nicht ab. Also wieder einmal mehr Marketing denn Realität. So klingt aber auch der Rest. Sie macht Musik, ja absolut, aber mehr auch nicht. Spielfreude oder Hörfreude mag da nicht aufkommen. Die Box dudelt halt so vor sich hin. Anders kann ich das Klangbild nicht beschreiben. Sehr laut sollte man auch nicht hören. Es verzerrt schon bei etwas höheren Lautstärken und wird mit zunehmender Lautstärke immer schlimmer, so dass man freiwillig leiser macht.
Über die eingebaute Freisprechfunktion braucht man eigentlich gar nicht sprechen oder besser gesagt schreiben. Der Anrufer klingt hohl und ohne Substanz. Dazu noch Rauschen und Echo. Man selber muss sich direkt an die Box setzen, da man ansonsten kaum verstanden wird. Das Mikrofon an der Oberseite ist dort völlig fehl am Platz, da es offensichtlich auch nur direkt von oben Töne vernünftig aufnehmen kann. An der Front wäre das Mikrofon sicher besser aufgehoben. Somit kann man diese Funktion getrost vergessen.
Fazit:
Würde ich den Ninetec PowerBlaster weiterempfehlen? Nein. Nicht einmal die Powerbankfunktion kann mich von der Box überzeugen, weil sie nicht funktioiert. Selbst zum Preis von 14,99 € nicht. Erst recht nicht, wenn man den Normalpreis von 29,99 € zahlt. Das es auch anders geht, hat ja der in etwa gleich große und auch preislich auf gleichen Niveau liegende Ninetec Soundblaster (Testbericht) gezeigt. Dazu noch eine Powerbank mit 2600 mAh, welche mittlerweile für unter 7 € zu haben ist.
Über eine PayPal- oder Flattr Spende, oder einem Kauf über einen mit einem * gekennzeichneten Link unterstützt ihr mobi-test.de, da ich einen kleinen Prozentsatz des Bestellwertes erhalte, um so weitere Testobjekte zu kaufen. Ich bedanke mich schon mal im voraus für eure Unterstützung.
Ninetec Powerblaster 2in1 Bluetooth Lautsprecher
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7/10
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Kurzfassung
+ Verarbeitung
+ Powerbank mit 2600 mAh
– dünner Klang
– fürchterliche, sehr laute Ansagen