Derzeit teste ich ja wieder verstärkt Bluetooth Lautsprecher und habe mir mal bei Amazon den RAIKKO Festival Stereo Bluetooth Lautsprecher für den harten Outdoor Einsatz geordert. Dieser ist nicht nur wasser- und staubdicht sondern soll laut Amazon Rezensionen für die Größe sehr gut klingen. Mal sehen, ob ich das so bestätigen kann.
Mittlerweile habe ich einige Vertreter zum vergleichen bei mir herum stehen, wobei der Raikko Festival Stereo von der Baugröße eher im unteren Mittelfeld liegt. Gerade wenn man draußen unterwegs ist, möchte man ja ungern so einen riesigen Klotz mit sich herum schleppen, um etwas Musik zu hören. Somit dürfte dieses Modell ins Beuteschema vieler Outdoorfans passen. Zumal an ihm ein Karabiner befestigt um, damit man ihn z.B. an einen Rucksack hängen kann. Ebenfalls ganz nützlich ist die eingebaute Freisprechfunktion. Kommt ein Telefonat rein, kann man den Anruf annehmen und telefonieren, abweisen oder auflegen, ohne das Telefon in die Hand nehmen zu müssen. Und wer seine Musik nicht nur per Smartphone hören will, um Akku zu sparen, kann in den Raikko eine microSD Speicherkarte mit seiner Musik einlegen. Eine männliche Stimme bestätigt in englischer Sprache Dinge wie die Bereitschaft zur Verbindung oder das eine Speicherkarte eingelegt bzw. entfernt wurde.
Technische Daten:
- 2 x 3,5 Watt
- 2 x 38 mm Lautsprecher
- 68 Hz – 18 KHz
- Line-In
- microSD bis 128 GB
- Micro-USB
- Bluetooth 4.0 + EDR
- wasser- und staubdicht nach IPx5
- 123 x 64 x 46 mm
- 278 g
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Der Lieferumfang reißt niemanden vom Hocker. Eben der Lautsprecher mit seinem Karabiner, ein Mikro-USB Kabel, ein 3,5 mm Klinkenkabel und eine doch recht ausführliche Anleitung in mehreren Sprachen, die wirklich fast alle Funktionen gut erklärt. Leider ist das Thema Musik von der microSD Speicherkarte hören nicht näher erläutert.
Wichtig ist die Aufstellung des Speakers. Zuerst einmal sollte man darauf achten, dass die Vorderseite nach vorne zeigt. Viele mögen jetzt grinsen, weil das doch selbstverständlich sein sollte. Aber durch die komplett schwarze Farbe und die Tatsache, dass die Vorder- und Rückseite absolut identisch aussehen, stellt man den oft genug falsch herum hin. Denn dadurch ändert sich der Klang massiv.
Verarbeitung und Ausstattung:
Der komplette Lautsprecher besteht aus Kunststoff und ist bis auf die Gitter auf der Vorder- und Rückseite gummiert und damit sehr griffig. Mit 278 g ist er zwar für diese Größe kein Leichtgewicht, dafür aber staub- und wasserdicht. Die Bedienelemente sind allesamt an der Oberseite zu finden. Ganz links die Bluetooth-Taste, daneben die Zurück-Taste bzw. Leiser-Taste. In der Mitte die Play- bzw. Pause-Taste. Rechts daneben wie Vor bzw. Lauter-Taste. Ganz rechts dann noch die Power-Taste. Dazu noch ein Mikrofon und ein paar (sehr kleine LEDs). Eine zeigt an, dass Bluetooth aktiviert ist und die drei rechts den Akkustand.
An der rechten Seite, unter einer Abdeckung, findet man den Mikro-USB Anschluss zum Laden des Lautsprechers, die Buchse für das 3,5 mm Klinkenkabel und den Schacht für die microSD Speicherkarte. Dort habe ich meine 128GB microSD von SanDisk eingesetzt. Der an einer Gummlasche befestigte Karabiner besteht aus Alu und ist anders als erwartet wirklich brauchbar. Nicht so ein billiges Teil, sondern recht stabil und sollte nicht so schnell den Geist aufgeben.
Da er wasserdicht sein soll, habe ich den auch mal mit in die Dusche genommen. Scheint zu stimmen, denn selbst ein paar Minuten direkt im Wasserstrahl hat er klaglos überstanden.
Alles in allem macht der Lautsprecher hinterlässt der Raikko Festival Stereo einen wirklicht guten Eindruck im Bezug auf die Verarbeitung und Ausstattung. Er wirkt solide sollte bei normalen Gebrauch keine Ausfallerscheinungen zeigen. Allerdings darf man das auch bei diesem Preis irgendwie verlangen.
Verbindung:
Die Bluetoothverbindung ist schnell hergestellt. Sobald man den Raikko Festival Stereo einschaltet, befindet er sich im Pairing Modus. Also am Smartphone oder Tablet Bluetooth einschalten und nach kurzer Zeit sollte der Raikko Festival erscheinen. Bevorzugt verbindet er sich zukünftig mit Geräten die schon mal verbunden waren. Möchte man nachträglich noch mal ein Pairing durchführen, drückt man einfach kurz die Bluetooth-Taste auf dem Lautsprecher. Die Reichweite beträgt je nach Umgebung bis zu 10 Meter. In der Wohnung bricht die Verbindung erst ab, nachdem ich zwei Zimmer weiter gelaufen bin. Wer kein Bluetooth zur Verfügung hat, oder Akku sparen will, kann das jede Musikquelle per 3,5 mm Klinkenkabel herstellen.
Bedienung:
Die Bedienung sollte keine Probleme bereiten. Zum verbinden muss man wie beschrieben nichts weiter machen. Außer man möchte eine neue Verbindung aufbauen, kann man die Bluetooth-Taste kurz drücken, um das Pairing zu starten. Kommt bei einer aktiven Verbindung ein Telefonat rein, kann man mit dieser Taste durch kurzes drücken den Anruf annehmen (und am Ende auflegen) oder durch gedrückt halten den Anruf abweisen. Die Zurück-Taste kann man kurz drücken, um einen Titel zurück zu springen. Hält man diese Taste gedrückt, kann man die Lautstärke reduzieren. In der Mitte die Play- bzw. Pause-Taste. Muss man wohl nicht weiter erläutern oder? Rechts daneben die Vor-Taste, bei der man mit einem kurzen Druck zum nächsten Titel springen kann. Hält man diese Taste gedrückt, erhöht sich die Lautstärke. Leider gibt es bei der Bedienung ein kleines Problem, vor allem wenn man die Box leiser oder lauter machen will. Die Tasten arbeiten nicht sehr feinfühlig, wodurch man die Lautstärke bei gedrückt halten nur sehr grob dosieren kann. Da sollte man lieber zum Handy greifen. Allerdings kann die Box noch viel lauter, auch wenn man im Handy schon beim Maximum angekommen ist. An der Box selbst kann man noch ein paar Extra dB herausholen.
Eine Spielerei ist die Möglichkeit bei iOS Geräten die Kamera z:B. des iPhones mit einem Druck auf die Bluetooth-Taste des Lautsprechers auszulösen.
Die Msuikwiedergabe von einer microSD Speicherkarte beschränkt sich leider nur auf das Wesentliche. Es ist völlig egal, ob man die Musik ohne weitere Unterordner oder schön sortiert in jeweils eigene Ordner auf die Speicherkarte kopiert. Der Raikko spielt alle Titel stumpf nacheinander ab. Einen Zufallsmodus oder ähnliche Spielereien gibt es nicht. Mit dem beiliegenden Mikro-USB Kabel bekommt man mit einem PC direkten Zugriff auf diese als eigenes Laufwerk.
Akku:
Leider finde ich nirgends Angaben zur Größe des Akkus. Auf dem Datenblatt nur der Hinweis, dass er ja nach Musik und Betriebsmodus zwischen 4 bis 8 Stunden hält. Bei mir nach etwas mehr als Zimmerlautstärke nach rund 6 Stunden Schluss. Allerdings gibt es zuvor keinerlei Warnung. Man sollte also die LEDs im Auge behalten und sobald nur noch eine LED leuchtet den Akku aufladen. Dabei kann man übrigens weiter Musik hören.
Klang:
Dieser ist überraschend gut. Vor allem für die Baugröße. Es gibt tatsächlich sowas wie Bass, auch wenn man sich diesen eher einbildet denn fühlt. Vor allem der Mittel- und Hochton wissen zu überzeugen. Aber eines fällt auf. Je lauter, desto besser klingt der Festival Stereo. Zumindest bis zu einer gewissen Grenze. Denn laut kann er ja, allerdings fängt er beim Maximum etwas an zu verzerren, was sich aber immer noch im Rahmen hält. Erst wenn man am Lautsprecher selbst noch mal lauter aufdreht, werden die Verzerrungen deutlich hörbar. Für eine Partybeschallung reicht es zwar nicht, aber um mal gepflegt abzuhängen und sich mit (auch mal lauter) Musik berieseln zu lassen passt es allemal. Zudem fängt der Lautsprecher ab einer gewissen Lautstärke das Tanzen an, obwohl die Unterseite ebenfalls gummiert ist. Zu sehen im Video unten. Dreht sich munter im Kreis.
Aber es gibt zwei Kritikpunkte. Zum einen beim telefonieren, also freisprechen, über die Box. Stimmen klingen eher blechern und man muss sollte die Lautstärke entsprechend reduzieren, um den Anrufer gut zu verstehen. Für den Hausgebrauch oder im Büro ausreichend, aber draußen in der freien Natur könnte es, je nach Umgebung, schwierig werden etwas zu verstehen. Desweiteren führt der Lautsprecher ein gewisses Eigenleben. Während der Wiedergabe kommt es schon mal vor, dass es knackst und wie von Geisterhand ändert sich die Lautstärke etwas. Mal lauter, dann wieder mal leiser. Ich kann das auch nicht provozieren oder besser gesagt, ich komme nicht dahinter, woran das liegen könnte.
Fazit:
Den Raikko Festival Stereo kann ich allen empfehlen, die für Outdooraktivitäten nach einem vernünftig klingenden Lautsprecher sind. Man darf zwar keinen High-End Klang wie bei einem Bose Soundlink Mini oder UE Boom erwarten, aber diese beiden kann man eben nicht bei Wind und Wetter draußen nutzen. Sind beide auch deutlich größer, schwerer und nicht zuletzt teurer. Und das man Musik von einer Speicherkarte hören kann, habe ich bisher noch bei keinem anderen portablen Lautsprecher gefunden. Von daher vergebe ich das Gütesiegel.
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