Großes Finale mit dem vierten Teil im LG V10 Dauertest. Wie klingt es und wie ist um die Möglichkeiten zur Verbindung mit der Außenwelt bestellt? Am Ende dann mein Fazit mit der Antwort auf die Frage, ob ich das Gütesiegel vergebe oder nicht. Und auch, ob sich der Umstieg vom LG G4 (Testbericht) lohnt…
Übersicht |
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck |
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance |
Teil 3 – Display, Kamera und Akku |
Klang:
Warum auch immer, bietet das LG V10 nur einen einzigen Lautsprecher für die Musikwiedergabe. In der High-End Klasse und gerade bei einem Phablet sind zwei Lautsprecher Pflicht. Denn leider klingt das V10 eher mickrig und verblasst ziemlich gegen ein HTC, Samsung und Co.
Der einzige Vorteil ist die Positionierung am unteren Rand, so dass man ihn kaum mit einer Hand abdeckt, wenn man es mal quer hält. Aber es klingt halt verdammt dünn. Bass? Fehlanzeige, was aber bei eigentlich allen Smartphones bzw. Tablets der Fall ist. Aber beim V10 fehlt es auch noch bei den unteren Mitten, die sich direkt an den Bassbereich anschließen sollten. Sänger und vor allem Sängerinnen klingen hohl und ohne Substanz. Dafür wirkt der restliche Mitteltonbereich und vor allem der Hochtonbereich übertrieben betont. Erhöht man die Lautstärke, und das V10 kann richtig laut, dann tut es fast schon in den Ohren weh. Man wird freiwillig ein wenig leiser machen. Dabei spielt es auch keine Rolle, welche Art von Musik gehört wird. Ich höre querbeet alles und das auch über lange Strecken. Ist ein hartes Urteil, aber eben meine ganz persönliche Meinung.
Ganz anders, wenn man den beiliegenden Kopfhörer LG QuadBeat 3 by AKG einstöpselt. Was für eine Klangwelt und das ohne irgendwelche Verbiegungen am Frequenzgang. Es klingt einfach nur Sahne und auf Wunsch, kann sich auch gerne das Hirn heraushämmern lassen. Einfach fantastisch.
Bei der Sprachqualität gibt es nichts zu meckern. Zumindest nicht, wenn man das Telefon am Ohr hält. Man selber wird zwar mit einer sehr natürlich mit einer ordentlichen Lautstärke und ohne Hintergrundgeräusche verstanden. Das Gegenüber klingt ebenfalls sehr gut. Über den Lautsprecher sollte man eher nicht telefonieren. Durch den besagten wirklich dünnen Klang ist das Gegenüber kaum zu verstehen.
Konnektivität:
Kommen wir zu den Verbindungsmöglichkeiten. Hier bietet das LG V10 alles, was es im Moment so gibt. Nirgends gibt es sich die Blöße. Das WLAN Modul funkt mit Dual-Band im 2,4 und 5 GHz Band und unterstützt den neuen ac Standard. Bei mir zu Hause findet mein Laptop exakt 8 empfangbare WLAN Netzwerke. Das V10 findet fünf davon, was ordentlich ist. aber mehr auch nicht. Dasselbe gilt für Bluetooth mit 4.1 Standard. Verbindungen werden schnell aufgebaut und stabil gehalten. Die Reichweite geht absolut in Ordnung, denn bei einer aktiven Verbindung zu meinem Bluetooth Lautsprecher JBL Charge 2 kann ich mich gute 11 Meter entfernen, bis die Verbindung abreißt.
Seine Position bestimmt es per GPS oder GLONASS und das wirklich sehr, sehr genau. Im Freien dauerte es keine 2 Sekunden bis das Signal stand und nur wenige Sekunden später reichten 15 von 25 empfangbaren Satelliten für eine Genauigkeit von 10 Fuß (knapp 3 Meter). Besser geht es nicht. Selbst in geschlossenen Räumen reichten gerade einmal 10 Satelliten für eine Positionsbestimmung auf weniger als 6 Meter.
Was gibt es noch zu berichten? NFC hat es und funktioniert anstandslos, dazu alle möglichen Möglichkeiten wie Miracast und DLNA um sich kabellos mit anderen Geräten wie Fernseher zu verbinden. Ach ja, das V10 hat auch einen Infrarotsender. Nach wie vor ist das für mich nicht mehr als ein Gimmick, denn bis ich das Handy in die Hand genommen habe, entsperrt und dann umgeschaltet habe, habe ich das mit der original Fernbedienung schon zehnmal erledigt. Aber es funktioniert erfreulich einfach und so kann man sich verschiedene Zimmer mit ihren diversen Geräten konfigurieren und steuern.
Fazit:
Tja, wie ist das jetzt mit dem Gütesiegel? Würde ich das LG V10 meinem besten Freund empfehlen? Nein und das hat mehrere Gründe. Das V10 ist unbestritten ein Sahnestück. Schick, Robust, schnell, tolle Kamera und das zweite Display bietet einen echten Mehrwert. Aber das Teil kostet eben auch noch knapp 600 €. Das ist eine Menge Geld und wenn man es ganz nüchtern betrachtet, dann ist der Sprung von einem LG G4 (Testbericht) für gerade einmal 380 € einfach nicht groß genug, um diesen Aufpreis zu rechtfertigen. Das gilt auch für den Klassenprimus Samsung Galaxy Note 4 (Testbericht), welches man aktuell gute 150 € günstiger bekommt.
Und da es bei mir hauptsächlich um die Preis/Leistung geht, kann und werde ich das Gütesiegel nicht vergeben.
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