Es wird endlich mal wieder geunboxt also ausgepackt. Das Medion Life X6001 möchte aus der Verpackung befreit und ausgiebig befingert werden. Was wird mitgeliefert? Wie fühlt es sich an? Was bietet es und wie ist der erste Eindruck nach drei Tagen Dauernutzung? Und dieser ist ziemlich getrübt…
Übersicht |
Unboxing:
Die Verpackung ist nicht sonderlich aufregend. Rechteckig, eben ein typischer Karton. Darin folgender Inhalt:
- Medion Life X6001
- 1A Netzteil
- Ladekabel
- Headset mit diversen Aufsätzen
Eine Anleitung liegt nicht bei. Diese gibt es als App vorinstalliert auf dem Handy selbst, oder als PDF in der Übersicht zum herunterladen. Das Headet ist ein alter Bekannter. Es hat die Bezeichnung Lianyun TS907-38BM01-M und ist für mich das Beste, was man in der Preisklasse bis 50 € kaufen kann. Dabei kostet es im Medion Onlineshop unter der Bezeichnung „Kopfhörer In-Ear TS907″ gerade einmal 12,29 € inkl. Versand -> Link
Verarbeitung und Ausstattung:
Nimmt man das X6001 zum ersten mal in die Hand fallen direkt mehrere Dinge auf. Zuerst, dass es dem Nexus 5 (Testbericht) etwas ähnlich sieht und sich auch so anfühlt. Also von der Haptik der Rückseite. Als nächstes, dass für diese Größe ziemlich leicht und dünn daher kommt. Und in der Tat. Von allen Phablets, die ich bisher getestet habe, ist das X6001 das Leichteste. Kann natürlich daher kommen, dass zu 99% aus Plastik gefertigt wird, auch wenn es absolut nicht nach Plastik aussieht. Weiterhin fallen die drei Soft-Touchtasten unterhalb des Display auf. Dadurch wirkt die ganze Fuhre sehr gedrungen und überhaupt, dass die Ränder neben, über- und unterhalb des Displays verhältnismäßig klein ausfallen. Die Rückseite ist minimal gewölbt, so dass es zwar immer noch gut in der Hand liegt, aber relativ flach auf einem Tisch liegt. Daher kann man darauf tippen, ohne das es zu sehr kippelt.
Die tiefschwarze Front wird natürlich primär vom Display eingenommen. Eingefasst wird das ganze von einer silberfarbigen Umrandung aus Alu, die ca. 45° abgeschräbgt wurde. Genau diese Umrandung hebt das X6001 rein optisch eine Klasse höher und sieht einfach nur gut aus. Unterhalb des Displays die bereits erwähnten drei Softtouchbuttons. Oberhalb des Displays ein LED Blitz für die Frontkamera, der Hörer, die Benachrichtigungs-LED, die Sensoren für Licht und Annäherung und zu guter Letzt die Linse der Frontkamera.
Am unteren Rand, mittig, die Micro-USB Buchse und ein Mikrofon. Links außen befinden sich die beiden Schlitten für die Micro-Simkarten. Leider gibt es keinen microSD-Slot und auch keinen Kombi-Slot, bei dem man wählen kann, ob Simkarte oder Speichererweiterung. Die beiden Einschübe laufen sauber in ihren Führungen und schließen bündig mit dem Gehäuse ab. Allerdings wirken sie nicht so hochwertig, wie bei der Konkurrenz. Am Kopfende die 3,5 mm Headsetbuchse. Rechts außen die Power-Taste und die einteilige Lautstärketaste. Beide bestehen aus Plastik, klappern zwar nicht, aber sitzen recht wackelig in ihren Öffnungen. Zudem wäre es für das Handling besser gewesen, wenn die beiden die Plätze getauscht hätten. Um die Power-Taste zu erreichen, muss man selbst mit großen Händen umgreifen. Das geht zu Lasten der Sicherheit, denn hier besteht eindeutig die Gefahr, dass es aus der Hand fällt.
Die Rückseite ist mit einer Softgrip-Beschichtung überzogen und vergleichsweise clean. Dieser Rücken kann alleine durch seine Schlichtheit entzücken. Unten links der Lautsprecher, ganz oben mittig die komplett versenkte Linse der Hauptkamera, die durch Glas geschützt ist. Links davon das zweite Mikrofon Darunter noch der Dual-LED Blitz.
Das X6001 ist schlicht und elegant. Man hat wohl bewusst auf irgendwelche Schnörkel verzichtet um ein zeitloses Äußeres zu bekommen. Und genau diese Optik weiß mir zu gefallen. Viele in meinem Umfeld schauen ungläubig auf das Gerät, wenn ich sage, dass es von Medion ist. Viele tippen auf ein LG. Auch wenn es zum allergrößten Teil aus Kunststoff gefertigt wurde, ist die Verarbeitung bis auf die beiden wackeligen Tasten absolut in Ordnung.
Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:
- Huawei Ascend G7 (Testbericht)
- Samsung Galaxy Note 4 (Testbericht)
- HTC Desire 820 (Testbericht)
- Nexus 6 (Testbericht)
- Huawei Ascend Mate 7 (Testbericht)
- iPhone 6 Plus (Testbericht)
Erster Eindruck:
Also optisch passt es schon mal. Und nach dem ersten Einschalten wirft man seinen Blick auf ein gestochen scharfes Full-HD Display. Es fallen direkt die tollen Kontraste und kräftigen Farben auf. Leider ist der Speicher des X6001 mit sehr vielen zusätzlichen Apps vollgestopft. Diese Bloatware war eher eine Domäne von Samsung. Aber Medion toppt echt noch die Sonys Xperias. Für den Dauertest habe ich zwei Simkarten eingesetzt und dabei gibt es auch schon die erste Hürde zu überwinden. Die mobile Datenverbindung ist nämlich vom Werk aus deaktiviert. Bis ich darauf gekommen bin und dann den passenden Menüpunkt gefunden habe, bin ich beinahe verzweifelt. Aber dazu mehr im vierten Teil des Dauertest. Erfreulich ist schon mal, dass das X6001 mit Android 5.1 sehr aktuell ist und die Android Oberfläche mitsamt den Funktionen nahezu unangetastet blieb. Die ersten Testfotos machen Lust auf mehr und ich bin sehr gespannt, wie sich die Kamera bei nicht mehr so guten Lichtverhältnissen schlägt. Leider ist die Bedienung der Kamera oder besser gesagt die Menüführung alles andere als optimal gelöst. Der Akku scheint mir auch etwas suspekt. In den ersten Stunden nach dem Laden tut sich am Akkustand trotz intensiver Nutzung nicht viel, um dann innerhalb kürzester Zeit regelrecht abzustürzen. Die Kurve sieht dabei normal aus, also passt da irgendwas nicht zusammen.
Aber das X6001 hat ein wirklich fettes Problem und das lässt mich oft genug die Wände hochgehen. Es hängt und hakt. Und das nicht zu knapp. Zwar nicht immer, aber oft genug, dass es einen einfach nur nervt. Dann geht gar nichts mehr. Aber so richtig. Oft genug hilft dann nur noch der Warmstart. So krass, habe ich das noch nie erlebt und ich versuche dahinter zu kommen, woran das genau liegt. Bis zum zweiten Teil, weiß ich hoffentlich mehr. Hier spielt wohl auch der RAM-Bug von Android 5.1 eine nicht unerhebliche Rolle.
→ Teil 2 – Betriebssystem und Leistung
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