MEDION LIFE X6001 (MD 98976) im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

Vierter und damit letzter Teil im Medion Life X6001 Dauertest. Kann es in den Kategorien Klang und Konnektivität noch verlorenen Boden gut machen? Und wie fällt mein Fazit aus? Ist dieses Phablet empfehlenswert oder soll man es besser links liegen lassen?

 

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance
Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Klang:

Medion Life X6001 Details (22)Beim X6001 zeichnet sich trotz der Größe nur ein einzelner Lautsprecher auf der Rückseite für die Wiedergabe von Musik verantwortlich. Ist ja nicht ungewöhnlich aber leider kann man den Klangcharakter mit einem einzigen Wort umschreiben: dünn

Bässe sind schon mal bauartbedingt nicht vorhanden, aber leider fehlt es dem Mitteltonbereich deutlich an Substanz und Fülle. Auch der Hochtonbereich hinterlässt einen eher faden Eindruck. Zwar tönt es ganz ordentlich aber hier fehlt es schlicht an Brillanz und Spielfreude. Man kann zwar durchaus Musik hören, aber eher nur im Hintergrund ein bisschen dudeln lassen anstatt ein Abendessen vernünftig zu beschallen. Es macht einfach keinen Spaß. Zumal die maximale Lautstärke selbst mir viel zu niedrig ist und das will schon was heißen. Dafür übersteuert oder scheppert auch nichts. Das ist aber auch das einzig positive.

Der vorinstallierte Life Player bietet zwar nicht viele Spielereien, dafür aber einen richtig gut funktionierenden DLNA-Server und die Möglichkeit direkt von NAS Laufwerken oder anderen beliebigen Netzwerken Inhalte zu streamen. Und das in einer Topqualität und vernünftig schnell. Umso überraschender, dass das X6001 selbst bei Full-HD Filmen nicht ins stocken gerät oder abstürzt.

Ganz anders sieht die Sache aus, wenn man das beigelegte Headset anschließt. Nach wie vor empfinde ich diesen als einen der besten überhaupt, wenn es um Beipackheadsets geht. Das macht richtig Laune, denn das Headset sitzt sehr gut und bietet einen sehr guten, voluminösen, durchgestaffelten Klang von ganz unten bis hinauf in die höchsten Tonlagen.

Bei Telefonaten gibt es auch nicht viel zu meckern. Man selber wird zwar hin und wieder mit minimalen Nebengeräuschen gehört, aber im Großen und Ganzen sehr sauber, klar und deutlich. Der Anrufer ist ebenfalls sehr gut zu verstehen und so wird man nicht genötigt ständig auf maximale Lautstärke zu gehen.

Konnektivität:

Medion Life X6001 Screenshots (20)Dual-SIM ist ja an sich eine tolle Sache. Mit beiden Simkarten jederzeit erreichbar zu sein und selber entscheiden zu können, wann ich was mit welcher Simkarte bewerkstelligen will. Allerdings „vergisst“ das X6001 nach einem Absturz oder Neustart öfter mal die Voreinstellungen, wie man sie auf dem Screenshot sehen kann. Auf Dauer echt nervig, da es wie bereits im 2. Teil erwähnt zu oft passiert. Was man auch noch beachten muss. Nach dem ersten Start und der Einrichtung, muss man in den Einstellungen für die Simkarten zunächst die mobile Datenverbindung aktivieren. Vom Werk aus sind diese für beide Simkarten deaktiviert!

Das NFC fehlt ist ja noch verschmerzbar, aber warum zur Hölle hat das X6001 kein LTE? Wir sind fast am Ende des Jahres 2016 und LTE sollte mittlerweile Standard sein. Am Platzmangel oder Unsummen für entsprechende Chipsätze kann das ja nicht liegen. Zumal der bei diesem Phablet verbaute MediaTek MT6592 durchaus LTE fähig ist. Selbst die günstigere Konkurrenz wie z.B. Archos hat es in seinen Geräten verbaut. Damit dürfte das X6001 für viele leider uninteressant geworden, denn zukunftssicher ist man so auf keinen Fall.

Wie bereits erwähnt, beherrscht der vorinstallierte Life Player das streamen aus jeglichen Netzwerklaufwerken ohne dafür noch extra eine App zu installieren. Die Empfangsqualität des Dual-Band WLAN ist sehr gut. Mittlerweile ermittel ich nicht mehr die Empfangsstärke sondern orientiere mich an der Zahl der empfangbaren WiFi-Netze in meinem Wohnzimmer. Ich teste ja gerade noch ein Tablet von Allview, bei dem mir von den auf dem Laptop angezeigten 9 Netzen beim Tablet nur 4 angezeigt werden und beim X6001 derer 7 und das in einer guten bis sehr guten Signalstärke. Einzig das nicht der neue ac-Standard unterstützt wird, trübt den ansonsten guten Eindruck.

Zwar ist Bluetooth 4.0 mittlerweile nicht mehr aktuell, was man durchaus auch bemerkt, wenn es um die Reichweite geht. Das teste ich ganz einfach mit einem Bluetooth Lautsprecher. Der steht im Wohnzimmer. Mein Flur ist 11 m lang und da ich im 1. Stock wohne, habe ich noch ein paar Meter hinunter ins Erdgeschoss. Während die Musik läuft, bewege ich mich in Richtung Wohnungstür. Je weiter, umso besser die Empfangsualität. Beim X6001 ist schon im Flur nach ca. 8 bis 9 Meter Schluss und die Verbindung reißt ab. Im Großen und Ganzen gibt es aber keine Probleme. Verbindungen werden schnell aufgebaut und auch gehalten, solange man sich nicht weiter als eben diese 8 bis 9 Meter entfernt.

Der GPS Empfang ist als gut zu bezeichnen. Egal ob im Freien oder drinnen. Das Signal wird relativ schnell gefunden und gut gehalten. Die Genauigkeit betrug nach wenigen Sekunden rund 4 Meter und das bei 14 von 18 empfangbaren Satelliten.

Fazit:

Ich denke mal, dass sich die Frage zur Vergabe des Gütesiegel nach einer kurzen Durchsicht der einzelnen Punkte innerhalb des Dauertest erübrigt hat. Aktuell ist ist das Medion Life X6001 absolut nicht empfehlenswert. An sich ist es ein tolles Phablet. Unauffälliges, zeitloses Design, gute Verarbeitung und das zu einem wirklich guten Preis. Leider nützt mir das alles nix, wenn ich es tagtäglich nutzen möchte bzw. muss. Diese ständigen Hänger und Abstürze sind einfach nur als eine Katastrophe zu bezeichnen. Das „Auf-gut-Glück“-Display tut sein übriges dazu. Es macht gegenwärtig einfach keinen Spaß damit zu hantieren. Mag sein, dass das alles mit einem Firmwareupdate zu beheben ist, aber leider bekleckert sich Medion hierbei nicht mit Ruhm. Updates kommen, wenn überhaupt, sehr selten. Das dem X6001 zudem noch LTE fehlt ist für die heutige Zeit ein absolutes K.O.-Kriterium. Lieber verzichte ich auf Dual-SIM und stattdessen hätte man lieber 4G mit an Bord geholt. Ein hartes Urteil, welches ich so in der Art eigentlich noch nie gefällt habe und So bin ich einfach nur froh, dass dieser Dauertest vorbei ist und ich das Gerät verkaufen kann. Denn der nächste Kandidat liegt schon neben mir…das heißbegehrte OnePlus 2.

 

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Peter W.