Meizu MX4 Pro im Dauertest – Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Meizu MX4 Pro im Dauertest Teil 3. Und hier gilt es, denn mit dem Display, der Kamera und dem Akku stehen mit die wichtigsten Kaufkriterien auf dem Prüfstand. Und hier erlaubt sich das Testgerät in Punkto Display ein paar derbe Schnitzer. Auch die Kamera kann nicht zur Gänze überzeugen. Ob der Akku diese schwarzen Flecken wieder aufhellen kann?

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Display:

Meizu MX4 Pro Screenshots (28)Quad-HD ist das Zauberwort beim MX4 Pro. Heißt nichts anderes, als die 2-fache HD-Auflösung. In Pixel bedeutet das 2560 x 1536 Pixel oder 546 ppi. Das alles verteilt auf einem durch Gorilla Glass 3 geschütztes 5,5″ Display. Damit zieht es mit dem LG G3 (Testbericht) oder dem Samsung Galaxy Note 4 gleich. Fakt ist aber, dass man den Vorteil gegenüber einem Full-HD Display nur noch mit einer Lupe erkennen kann. Im Alltag bringt das Plus an Pixel mal rein gar nichts. Dafür überzeugt es mit satten, sehr natürlichen Farben und tollen Kontrasten. Nicht so knallig wie Samsung, aber einen Ticken lebendiger als beim LG G3. Und ich kann mich nicht erinnern, jemals so ein krass helles Display gesehen zu haben. 596 cd/m² sollen es sein. Zum Vergleich dazu das iPhone 6 mit 559 cd/m² oder das Galaxy Note 4 mit 331 cd/m². Auch bei der Reaktionsgeschwindigkeit und Genauigkeit spielt das MX4 Pro ganz vorne mit. Jede Aktion auf dem Display wird sofort umgesetzt und vor allem sehr präzise umgesetzt. Ganz gut testen kann man das mit einer Billard-Simulation wie z.B. 8 Ball Pool. Beim MX4 Pro kann man den Queue sehr präzise steuern. Bei einigen Konkurrenten kann das schon mal etwas holpriger vonstatten gehen.

Fingerabdrücke scheint das Display zu lieben und gerade im Freien bei Sonnenschein macht sich das wirklich bemerkbar. Wer nicht ständig darüber wischt, um es zu säubern, wird schon bald nicht mehr viel erkennen, denn das Display bzw. die Firmware hat ein fettes Problem. Und zwar die automatische Helligkeitsregelung. Die ist zwar vorhanden, arbeitet aber irgendwie verkehrt herum. Draußen bei Sonnenschein müsste es die Helligkeit auf Maximum stellen, damit man etwas erkennt. In einer dunklen Umgebung muss die Automatik die Helligkeit herunter regeln. Soweit die Theorie. Beim MX4 Pro passiert eben genau das Gegenteil. In hellen Umgebungen wird korrigiert die automatische Helligkeitsregelung nach unten. Macht als das Display dunkler. So sitzt man draußen auf dem Balkon bei strahlenden Sonnenschein und erkennt rein gar nichts mehr. Außer eben den Fingerabdrücken und Schmierspuren vom Wischen. Nachts im Bett ist es auf maximale Helligkeit gestellt und durch die wirkliche sehr hohe Helligkeit tun einem wirklich die Augen weh. Ich musste also ständig händisch nachregeln, bis ich irgendwann die Automatik komplett abgeschaltet habe.

Die Blickwinkelstabilität ist dan LCD Display sehr gut. Selbst wenn man in einem sehr flachen Winkel von der Seite auf das Display schaut, erkennt man alles noch sehr gut. Da muss man in der freien Wildbahn aufpassen, dass die Umwelt nicht mitlesen kann.

Kamera:

Meizu MX4 Pro Kamera (11)Auch bei  der Kamera lässt sich Meizu nicht lumpen und spendiert dem MX4 Pro eine Knipse mit 20,7 Megapixel und dem bekannten (und beliebten?) Sony IMX220 Sensor. Diese unterstützt natürlich Videoaufnahmen in 4K Ausflösung, also 4-fach HD. Vorne gibt es eine Kamera mit 5 Megapixel und 1080p Videoaufnahme.

Das Kameramenü ist sehr einfach zu bedienen. Ganz oben kann man durch wischen nach links oder rechts aus insgesamt 9 Aufnahmemodis auswählen. Als Standard ist „Auto“ eingestellt. Dazu gibt es noch „Manuell“, worüber man viele Einstellungen selber vornehmen kann, „Schönheiten“ um gerade bei Selfies ein wenig der Natur auf die Sprünge zu helfen, „Panorama“ oder aber einen QR-Code Scanner. Unten kann man dann den Blitz einstellen, aus 14 Effekten auswählen oder in die Einstellungen gelangen. Was auffällt ist der blaue Halbkreis um den Auslösebutton. Das ist nichts anderes als eine Art Wasserwaage, um die Kamera wirklich gerade zu halten. Ein wirklich tolles Extra, was ich mir bei allen Kameras wünschen würde.

Die Einstellungen sind extrem übersichtlich, denn diese umfassen gerade einmal 6 Punkte. HDR aktivieren, ein Gitter einblenden, die Zahl der verbleibenden Fotos anzeigen und Auflösungen der Kamera sowohl in der Foto- als auch der Videoaufnahme. Das GPS Tagging ist vom Werk aus aktiv und nicht abschaltbar.

Die Fotos habe ich wie immer im Automatikmodus ohne irgendwelche Filter aufgenommen. Die Auslösung inkl. Fokussierung geht sehr schnell vonstatten. Wenn auch nicht ganz so schnell wie bei den Kameras von den besseren HTC Modellen. Bei guten Lichtverhältnissen gelingen wirklich sehr schöne Fotos, die lediglich die Tiefenschärfe vermissen lassen. Insgesamt wirken die Aufnahmen etwas kühl, was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Nicht jeder steht auf knallbunte Bonbonfarben. Allerdings nimmt die Qualität der Fotos sichtbar ab, wenn die Lichtverhältnisse nicht mehr so prall sind. Dann neigen die Fotos dazu etwas zu dunkel zu werden, was man aber sehr leicht korrigieren kann. Etwas schlechter werden Fotos in Räumen. Hier wird es dann schon arg unscharf und teilweise sogar verschwommen trotz Autofokus. Dafür überzeugen die Nachtaufnahmen. Und natürlich die Frontkamera. Die 5 Megapixel liefern wirklich erstaunlich gute Ergebnisse. Für Selfie-Fans also genau das Richtige.

Ein Problem hat aber der Autofokus bei Nahaufnahmen. Nicht einmal Makro. Er fokussiert nur einen kleinen Bereich des Objekts, was am Ende nicht wirklich schön aussieht. Da hilft es auch nicht auf den „Nah-Fern“ Modus umzuschalten.

Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link

Meizu MX4 Pro Testfotos (18)

 

Akku:

Meizu MX4 Pro Akku (1)Der Akku mit 3350 mAh ist nicht wechselbar, auch wenn es so aussieht. Keine Ahnung, was das soll, aber es ist fest verbaut. Auch hier habe ich immer alles aktiv, was das Testgerät so an Funktionen bietet. Das gilt auf für Bluetooth, NFC oder GPS. Abschalten gilt nicht und so muss das MX4 Pro bei meinem (sicher etwas extremen) Nutzungsverhalten zeigen, was in ihm steckt. Morgens geht es voll geladen von der Steckdose und wird eigentlich den kompletten Tag beinahe durchgehend genutzt. Sei es Mails lesen und beantworten, RSS Feeds checken, Twitter, Whatsapp, Navigation, Telefonate us. Eben das alltägliche Getue, weshalb man sich ein Smartphone zulegt. Selbst mich bringt das Phablet locker über den Tag. Der Screenshot zeigt einen, für mich, ganz typischen Tag an. 15 Stunden bis der Akku fast auf 0 ist und das bei einer Display-On Zeit von 4 Stunden und 28 Minuten. Manchmal war ich selber überrascht, wie viel Akku am späten Abend noch übrig war. Natürlich hängt es auch davon ab, wie man sein Smartphone nutzt. Ob man viel Video schaut, spielt oder wie viele und welche Widgets man benutzt und wie oft diese aktualisiert werden. Gerade bei prozessorlastigen Spielen wie GT Racing 2 merkt man sehr schnell, dass 8 Kerne ziemlich am Akku nuckeln. Wer sich ein wenig zurückhält, oder nicht genutzt Funktionen wie NFC oder Bluetooth deaktiviert, wird sicher noch ein paar Stunden mehr heraus holen. Aktiviert man den eingebauten „Power-Saving“ wird der Kasten zwar ziemlich kastriert, dafür hält der Akku dann noch mal eine Weile durch.

Alles schön und gut, aber an die Akkulaufzeiten eines OnePlus One (Testbericht) oder Huawei Ascend Mate 7 (Testbericht) kommt das MX4 Pro nicht heran. Dafür geht das Laden mit dem original Netzteil sehr schnell. In nicht einmal 3 Stunden ist der Hobel von 0 auf 100% zu bringen.

→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

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Peter W.