OnePlus 2 im Dauertest – Teil 3 – Display, Kamera und Akku

OnePlus 2 im Dauertest Teil 3. Was leistet der angebliche 2016er Fagshipkiller wirklich in Punkto Display, Kamera und Akku? Alles nur markige Sprüche oder Realität?


 

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance

Display:

OnePlus 2 Display (3)

Bei seinem 5,5″ Display setzt OnePlus beim 2er auf ein LCD Display mit einer Full-HD Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Somit ergibt sich einer Wert von 401 ppi. Damit dürfte klar sein, dass auch dieses Display seine Inhalte sehr scharf wiedergibt. Bei den Farben ist es aber eher kühl angehaucht. Will heißen, dass die Farben nicht so Knallbonbonbunt herüber komme wie z.B. bei einem AMOLED-Display von Samsung. Auf Wunsch kann man in den Displayeinstellungen die Farbbalance korrigieren. In den Einstellungen unter dem Punkt „Bedienungshilfen“ findet man dann noch „Text mit hohem Kontrast“ und der hat es wirklich in sich. Wer glaubt, dass Full-HD super scharf ist, kann diesen Punkt mal spaßeshalber aktivieren. Ist schon krass, wie der Kontrast durch die Decke geht. Gerade Texte sind jetzt schärfer als alles, was man bisher gesehen hat. Leider wirft ist diese Einstellung nichts für den Alltag, denn Texte in Grafiken wie z.B. Balken sehen plötzlich grauenhaft aus, weil nicht dafür optimiert. Aber man muss es einfach mal gesehen haben. Übrigens ist das Display mit Gorilla Glass 3 gegen Kratzer geschützt, aber halt nur bis zu einem gewissen Grad. Wunder kann es nicht vollbringen. Aber besser als nichts.

Positiv überrascht war ich von der Ablesbarkeit im Freien bei strahlenden Sonnenschein. Das ist der wirklich hohen Helligkeit zu verdanken, die ein Arbeiten bei Sonne problemlos ermöglicht. Allerdings schnellt dann aber auch der Akkuverbrauch in die Höhe. Die adaptive Lichtsteuerung, also die automatische Helligkeitsregelung, arbeitet schnell und präzise.

Ebenfalls top, dass es keinerlei Lichthöfe gibt. Ein Phänomen, welches man beobachten kann, wenn ein komplett schwarzer Hintergrund zu sehen ist und irgendwo an den Rändern oder Ecken Licht von der Displaybeleuchtung hinein strahlt. Beim OnePlus 2 ist da nichts zu sehen. Alles tiefschwarz, wie es sein soll.

Probleme mit der Blickwinkelstabilität sollten heutzutage keine Rolle mehr spielen. So auch nicht beim Testkandidaten. Man kann das Display drehen und kippen wie man will. Zu jederzeit ist es gut und ohne Veränderungen bei Farben und Kontrasten abzulesen. Die Reaktionsgeschwindigkeit und Empfindlichkeit ist selbst in den Randbereichen sehr gut. Schnelles Tippen mit mehr als zwei Finger problemlos möglich.

Hier noch ein Text im Browser bei maximaler Vergrößerung.

OnePlus 2 Display (9)

Kamera:

OnePlus 2 Kamera (2)Bei der Kamera hat OnePlus mehr als nur eine Schippe drauf gelegt und das macht sich auf der ganzen Linie bezahlt. Mein derzeitiger Favorit in Sachen Smartphone-Kamera ist unangefochten das LG G4 (Testbericht). Zwar wird es vom OnePlus 2 nicht übertrumpft, aber viel fehlt nicht mehr. Zu verdanken ist das der 12,4 Megapixel Kamera mit Dual-LED Blitz, Laser-Autofokus und optischen Bildstabilisator. Mehr (sinnvolles Equipment) geht im Moment nicht und das zeigen auch die Fotos eindrucksvoll. Aber der Reihe nach.

Mit dem letzten Update Ende September hat man dem OnePlus 2 noch eine RAW-Modus spendiert, der aber nicht funktioniert. Eher nicht so prickelnd. Aber der neue manuelle Modus funktioniert sehr gut, auch wenn sich die Profis sicher noch mehr Einstellungsmöglichkeiten wünschen werden. Das Kameramenü ist sehr einfach gehalten. Unten die wichtigsten Einstellungen für den Blitz und einen großen Auslösebutton. Tippt man auf diese drei Punkte am rechten Rand, kann man zwischen drei Modis auswählen. „Beauty“, „HDR“ und „Scharfes Bild“. Allerdings kann man den Punkt „Scharfes Bild“ getrost vergessen. Anstatt schärfer werden Details in den Fotos förmlich zerrissen. Erkennt man im Beauty Modus noch sehr gut die Schrift auf einem Schild in der Ferne, ist der Text im Modus scharfes Bild nicht einmal annähernd zu entziffern. Dafür gefällt der HDR Modus umso besser.

Wischt man vom linken Displayrand nach rechts erscheint ein Auswahlmenü für die verschiedenen Aufnahmemöglichkeiten wie Video, Panorama, der besagte manuelle Modus usw. Hier erscheint dann rechts auch ein Zahnrad, über das man das ebenfalls sehr übersichtliche, weil wenig Möglichkeiten, erweiterte Menü der Kamera. GPS-Tags sind übrigens vom Werk aus deaktiviert und die Kamera auf das Format 4:3 mit 12,4 Megapixel. Wer es gerne in 16:9 hätte, muss sich mit 7,9 Megapixel zufrieden geben.

Wie gesagt macht die Kamera bei guten Lichtverhältnissen sehr gute Aufnahmen. Dank des Laserautofokus sind Objekte blitzschnell scharf gestellt und das Bild im Kasten. Aber Makroaufnahmen mag der Fokus so gar nicht. Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link und dort sind die ersten zwei Motive jeweils mit den drei verschiedenen, bereits beschriebenen, Kameramodis ausgenommen worden. Zuerst Beauty, dann HDR und dann noch Scharf Bild. Allerdings hat die Kamera teilweise Probleme bei hellen Lichtquellen im Bild. Das wird vor allem in geschlossenen Räumen oder bei Dunkelheit sichtbar. Zwar sind die Bilder auch Nachts noch sehr scharf mit wenig Bildrauschen, aber sobald nur eine Lichtquelle dazu kommt, wird diese oft gnadenlos überbelichtet. Übrigens leistet der Dual-LED Blitz sehr gute Dienste.

Was man beachten sollte ist die enorme Hitzeentwicklung bei Videoaufnahmen im 4K-Modus. Echt nicht normal, wie heiß die Kiste wird. Bei Full-HD tritt dieses Problem nicht so stark auf.

OnePlus 2 Testfoto (15)

Und hier noch ein kurzes Testvideo in 1080p Full-HD aufgenommen:

Akku:

OnePlus 2 Akku (1)Der nicht wechselbare Akku mit seinen 3300 mAh ist leider nicht so ein Sparkönig wie noch beim Vorgänger OnePlus One (Testbericht). Aber so ganz schlecht ist er nun auch nicht. Zuerst einmal kann man in den Akkueinstellungen die Akkuanzeige etwas anpassen. Standard, als Kreis, in Prozent oder gar keine Anzeige. Was dem OnePlus 2 abgeht ist sowas wie Quick Charge 2.0 oder kabelloses Laden per Qi. Nach Aussagen der Entwickler waren diese Dinge eher unwichtig. Allerdings braucht man Quick Charge 2.0 dank USB Typ-C nicht mehr wirklich. Zusammen mit dem beiliegenden Ladegerät und dem Kabel lässt sich der großzügig dimensionierte Akku in 30 Minuten um 35% aufladen. Heißt im Umkehrschluss, dass es nicht einmal 90 Minuten braucht, um den Akku von 0 auf 100% aufzuladen. Viel schneller ist Quick Charge 2.0 auch nicht. Und das sind keine Herstellerangaben, sondern von mir gemessene Werte. Dabei lag das Gerät im Standby herum. Beide Simkarten aktiv, WLAN, GPS, Buetooth, Sync usw. natürlich wie immer ebenfalls eingeschaltet.

Und da ich diese Funktionen bei allen Testgeräten aktiv habe, das Display immer auf ca. 75% Helligkeit mit automatischer Helligkeitsregelung, kann ich dem OnePlus 2 eine mehr als beachtliche Akkulaufleistung bescheinigen. Morgens um halb sechs vom Ladegerät genommen, hielt der Akku trotz intensiver Nutzung bis um kurz nach 17 Uhr durch. Die Screen-On Time betrug bei diesem Screenshot exakt 3 Stunden, 51 Minuten und 13 Sekunden. Da machen die bekannten Flaggschiffe wie Samsung Galaxy S6 (Testbericht) oder HTC One M9 (Testbericht) schon früher schlapp. Also hier geht bei mir der Daumen hoch.

Eine Stunde zocken von Spielen wie Real Racing 3 entziehen dem Akku moderate 19% pro Stunde. Eine Stunde Film in Full-HD genehmigen sich 22%. Bei GPS wird es erwartungsgemäß etwas krasser mit 38% pro Stunde. Wer also lange navigieren will/ muss, sollte sich ein passendes Ladegerät mit ordentlich Power zulegen.

→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

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Peter W.