OnePlus 3 im Dauertest – mit Vollgas und zum Sparpreis in die höchste Liga

Derzeit ist das OnePlus 3 in aller Munde. Nicht nur, dass man hier wieder feinste High-Tech zum Preis der Mittelklasse bekommt, sondern wegen diverser Probleme, die in meinen Augen schlicht hochstilisiert werden. Mal sehen, ob sich die Investition von 399 € gelohnt hat, oder ob der Hype um OnePlus bereits wieder Geschichte ist und das OnePlus 3 nur noch eines von vielen ist.



 

Es gab Zeiten, da blitzten beim Namen OnePlus bei vielen die Augen auf. Stand dieses Startup doch uneingeschränkt für richtig gute Technik zum Knüllerpreis. Entsprechend groß der Hype, dem das OnePlus One (Testbericht) auch gerecht wurde. Allerdings verspielte die Firma viele Sympatien mit ihrem Invite-System. Kaufen konnte man es nicht. Nur mit einer speziellen Einladung und die war zeitweise seltener als Außerirdische auf der Erde. Aber das Warten hatte sich halt auch gelohnt. Dann kam das OnePlus 2 (Testbericht), ebenfalls nur mit einem Invite zu bekommen und technisch zwar wieder ganz vorne mit dabei, aber auch teurer und gar nicht mehr so State of the Art. Zwischendurch kam dann noch das OnePlus X (Testbericht). Eigentlich für die Mittelklasse gedacht, konnte es schon durch seine hervorragende Verarbeitung glänzen. Aber die Zeiten mit dem Hype sind definitiv vorbei. Mit dem OnePlus 3 will man wieder an die „alten“ Erfolge anknüpfen. Zwar wurde es wieder etwas teurer, dafür steckt wieder drin, was gut und teuer ist. Wenige Minuten, nachdem das OnePlus 3 zur Bestellung freigegeben war, habe ich meines bestellt. Drei Tage später und damit erheblich früher als angekündigt, klingelte DHL mit dem Paket in der Hand. Da ich in dieser Hinsicht ungeduldig bin, habe ich es direkt ausgepackt, eingerichtet und losgelegt.

Bevor es mit dem eigentlichen Dauertest los geht, zunächst einmal kurz die wichtigsten technischen Daten zum Kandidaten:

  • Dual-SIM Kombislot (Nano / Nano)OnePlus 3 Hands-On (7)
  • Dual-SIM Dual Standby
  • Android 6.0.1 Marshmallow
  • Oxygen OS 3.2.1
  • 5,5″ AMOLED Display mit 1920 x 1080 Pixel
  • 401 ppi
  • Gorilla Glass 4
  • 2x 2 GHz  + 2x 1,6 GHz Snapdragon 820 64bit Quad-Core Prozessor
  • Adreno 530 GPU
  • 6 GB RAM
  • 64 GB interner Speicher
  • 16 Megapixel Kamera mit optischen Bildstabilisator
  • 8 Megapixel Frontkamera
  • FDD-LTE Cat.6 mit Bands 1/3/5/7/8/20
  • WLAN 802.11 b/g/n/ac (2,4 GHz / 5 GHz)
  • WiFi-Direct
  • Bluetooth 4.2
  • NFC
  • USB Typ-C
  • GPS / GLONASS
  • Fingerabdruckscanner
  • 152,7 x 74,7 x 7,35 mm
  • 158 g
  • 3000 mAh (nicht wechselbar)
  • Desk Charge

Produktseite: oneplus.net/de/3

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist das OnePlus 3 ausschließlich über die Homepage von OnePlus auch nur in der Farbe Graphite zum Preis von 399 €. Dazu gibt es diverse Cover und Hüllen. Eine Version in Gold soll später kommen.

Übersicht:



 

Unboxing:

Vorbei auch die Zeiten, in denen man dieses Auspackerei regelrecht zelebrieren konnte. So viel ist in den Packungen nicht mehr drin. Die Verpackung selbst ist total unspektakulär und beinhaltet folgendes:

  • OnePlus 3
  • 4A / 5V Netzteil
  • USB Typ-C Kabel
  • Entriegelungsstift
  • Kurzanleitung

Das Ladegerät ist ein ganz spezielles. Die Technik dahinter nennt sich Desk Charge und erlaubt das Laden um über 60% innerhalb von 30 Minuten. Genaueres dazu beim Punkt Akku.

OnePlus 3 Unboxing (2)

Verarbeitung und Ausstattung:

Man kann sagen was man will. Das erste Anfassgefühl des OnePlus 3 ist einfach nur fantastisch. Das kühle Alu-Unibody-Gehäuse ist nahezu perfekt verarbeitet. Keine scharfen Kanten, angenehmes Gewicht mit einer sehr guten Gewichstverteilung. Es liegt einfach nur gut in der Hand und man möchte es gar nicht aus der Hand legen. Ich würde es von der Haptik her direkt mit einem Samsung Galaxy S7 (Testbericht) oder iPhone 6S vergleichen. Die geben sich nichts mehr. Leider hat man sich beim 3er gegen das Rückcover in der Sandpapieroptik entschieden. Das Handling war damit ohne Konkurrenz. Immerhin kann man sich ein entsprechendes Backcover bestellen und drauf stecken. Apropo Design. Keine Ahnung, warum alle im OnePlus 3 eine Kopie des HTC 10 sehen. Sind die blind? Ich sehe da keine Ähnlichkeiten bis auf 4 Ecken, Display vorne und Kamera hinten. Eher zum Huawei Mate S (Testbericht) oder?

Das 2,5D-Display ist zwar aufgesetzt, wirkt aber nicht so. Unterhalb des Display die „Home-Taste“, die keine Taste, sondern ein Sensor mit eingebauten Fingerabdruckscanner ist. Dieser Scanner arbeitet absolut perfekt. Sehr schnell und egal wie man den Finger auf den Sensor legt, er wird immer erkannt auch wenn er etwas feucht ist. Nur bei Nässe wird er etwas unpräzise und verlangt gelegentlich nach einer Wiederholung. Er ist in der Lage das Handy aus dem Standby heraus direkt auf den Homescreen zu entsperren.

Links und rechts davon zwei kapazitive Buttons, die nur bei der Benutzung kurz aufleuchten und deren Reihenfolge man im Menü verändern kann. Desweiteren die Linse der Frontkamera, Helligkeits- und Annäherungssensor, Lautsprecher und die LED-Benachrichtigungsleuchte.

OnePlus 3 Hands-On (8)

Am unteren Ende mittig die USB Typ-C Buchse, die leider nur USB 2.0 Tempo liefert. Dazu eine 3,5 mm Headsetbuchse, ein Mikrofon und der Lautsprecher für die Musikwiedergabe. Links außen die einteilige Lautstärketaste und der Alarm-Slider. Dieser Slider ist ein Schalter mit drei Stellungen. Hiermit schaltet man die Profile durch, die man bei Android sonst nur per Laut/Leise Einstellung erreicht. Ich liebe diesen Slider, da man hier auf die Schnelle zwischen dem Normal-Prioritäts- und Lautlosmodus umschalten kann. Auch im Standby. Durch seine markante Riffelung ist er auch ohne hinzuschauen zu ertasten. Am oberen Ende ist nicht, dafür dann rechts außen noch der Schlitten für die beiden Simkarten im Nano-Format und die Power-Taste. Alle Tasten besitzen sehr gute Druckpunkte und der Alarmslider hat drei absolut knackige Stellungen, so das man auch nicht aus Versehen was verstellen könnte.

Auf der, zu den Seiten hin dezent angerundeten, Rückseite sitzt etwas erhöht die Hauptkamera. Man kann darüber denken was man will, mich stört sie nicht, denn auch wenn das OnePlus 3 auf einem Tisch liegt, kippelt es beim Tippen nur leicht. Der LED Blitz befindet sich direkt unterhalb davon. Im „T“ der beiden Antennenstreifen ist noch ein weiteres Mikrofon zu sehen.

Viele sehen in der fehlenden Möglichkeit den Speicher zu erweitern das Größte Manko. Sicher hätte man einen dieser modernen Hybrid-Slots einbauen können. Hätte, hätte, Fahrradkette. Nix Speichererweiterung per microSD. Was es mit dem Hybrid-Slot und dem Dual-SIM Dual Standby genau auf sich hat, habe ich hier beschrieben -> Link

Ich für meinen Teil sehe das mittlerweile nicht mehr so kritisch, wenn man sich entsprechend organisiert.

Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:

Betriebssystem und Leistung:

Derzeit muss das OnePlus 3 einiges an Kritik einstecken, weshalb man eifrig Updates geliefert bekommt. Eines muss man OnePlus lassen. Sie liefern schnell und so kann man sich sicher sein, dass es früher oder später auch ein Update auf Android 7 Nougat geben wird. Über die Androidoberfläche hat man wieder sein hauseigenes OxgenOS gestülpt. Nicht mehr so überladen wie noch beim OnePlus One, sondern vernünftig erweitert und optimiert. Bloatware gibt es keine, außer eine Option, die sich „Shelf“ nennt. Ein zusätzlicher Homescreen, wie man ihn auch von anderen Herstellern wie HTC kennt. Hier werden das aktuelle Wetter, die am häufigsten genutzten App und Kontakte angezeigt, dazu noch Widgets usw. Wer das nicht braucht, kann es auch abschalten. So bleiben von den 64 GB Speicher nach Abzug des Betriebssystem noch 52,66 GB von denen dann nach dem ersten Start und allen Updates exakt 1,29 GB verbraucht worden sind. Die angezeigten Schnelleinstellungen sind leider vorgegeben und man kann nur die Reihenfolge ändern. Seit einiger Zeit sind diese Allways-On-Displays total angesagt. So etwas hat auch das OnePlus 3. Schwebt man mit einer Wischgeste über das dunkle Display, leuchtet es kurz in schwarz/weiß auf und zeigt die wichtigsten Infos. Doppeltes antippen weckt es auf.

Das Menü lässt immer noch jede Menge Möglichkeiten sich das System den eigenen Wünschen anzupassen. Ihr mcchtet die Akkuanzeige in Prozent oder als Kreis? Kein Problem. Ist einstellbar. Euch gefällt nicht, dass ihr dieses NFC Symbol in der Leiste seht, wenn diese Funktion aktiviert ist? Dann blendet das Icon doch einfach aus, genauso wie alle anderen Anzeigen ganz oben in der Statusleiste. Oder ihr möchtet lieber ein komplett dunkles Theme? Auch das ist machbar. Andere Farben für die Leisten und Buttons? Geht. Eigene Farben für die Benachrichtigungs-LED? Sucht euch eine aus bis zu 8 Farben aus und gebt doch einfach jeder App eine andere Farbe…

Weiteres Gimmick ist der „Nacht-Modus“. Diesen hat Apple mitnichten erfunden. Das gibt es schon länger, aber jetzt wandert es direkt in die Systeme so auch bei OxygenOS. Aktiviert bzw. deaktiviert wird er über das Pulldown-Menü oder auch Benachrichtigungsleiste genannt. In den Einstellungen kann man die Farbe noch seinen Wünschen entsprechend anpassen. Gesten gibt es auch wieder. Mit ihnen kann man direkt die Kamera oder die Taschenlampe starten und den Musikplayer bedienen.

Die ganze Oberfläche läuft sehr sauber und ohne nennenswerte Bugs. Zumindest habe ich bislang keine finden können. Was mir aber fehlt ist die Möglichkeit das Raster auf dem Homescreens einzustellen. Bei den Apps klappt das, was etwas seltsam anmutet. Kommt vielleicht noch mit einem Update.

OnePlus 3 Screenshots (48)

In Sachen Performance spielt das OnePlus 3 aktuell ganz vorne mit. Wer auf diese synthetischen Benchmarks steht, sollte sich jetzt mal hinsetzen. Mehr Punkte bei AnTuTu hat noch niemand geschafft. Zumindest nicht ohne Tricksereien. Meine 139763 Punkte sind im laufenden Betrieb entstanden. Dafür verantwortlich ist die Kombination aus einem Vierkernprozessor Snapdragon 820 mit 2 x 2,2 GHz und 2 x 1,6 GHz, einer Adreno 530 GPU und stolzen 6 GB RAM. Gerade dieser RAM sorgte für einiges an Kritik. Stichwort „aggressivere RAM-Management“. Mehr RAM bietet im Moment keiner und trotzdem konnte das OnePlus 3 „nur“ 12 Apps zur gleichen Zeit im Speicher halten. Keine Ahnung wer das braucht. Ich nicht und so habe ich von diesem „Problem“ schlicht nichts gemerkt. Und das, obwohl ich nie den RAM aufräume oder sonstwas in der Art praktiziere. Soll ja Nutzer geben, die alle halbe Stunde die letzten geöffneten Apps händisch schließen. Mittlerweile wurde das Limit für die Apps per Update erhöht. Wie gesagt. Gemerkt habe ich davon nichts. Das Teil rennt wie die Hölle und macht alles ohne einen Ruckler oder Zuckler. Es läuft wie geschmiert. Selbst wenn man länger anspruchsvolle Spiele wie Asphalt 8 spielt, wird man keine nennenswerte Erwärmung spüren. Das OnePlus 3 behält einen kühlen Kopf und dass ohne jede Drosselung.

OnePlus 3 Leistung (3)Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • AnTuTu: 139763
  • Base X Mark: 37837 / 31511
  • Basemark OS II: 2400 / 3429 / 1961 / 4590 / 1075
  • CF-Bench: 42704 / 39249 / 40631
  • Epic Citadel: 59,6 fps (High Quality)
  • Epic Citadel: 59,4 fps (Ultra High Quality)
  • Epic Citadel: 59,6 fps (High Performance)
  • Geekbench 3: 2330 / 5459
  • Icestorm Sing Shot: 2604
  • Icestorm Unlimited: 29734
  • Icestorm Extreme: Maxed out
  • Icestorm: Maxed out
  • NenaMark 2: 59,9 fps
  • Octane 2.0 Score: 8960
  • Quadrant Standard: 42709
  • Sunspider Browser Benchmark (Chrome): 609,8 ms
  • PC Mark Work Performance: 6628
  • PC Mark Storage Score: 4157
  • Vellamo: 5245 / 3642 / 3693

Display:

OnePlus 3 Display (1)Mit dem OnePlus 3 rennt man nicht dem Trend nach immer höher auflösenden Displays hinterher. Ich behaupte nach wie vor, dass ein Full-HD Display mit 1920 x 1080 Pixel immer noch für so ein 5,5″ Display taugt. Vor allem, wenn es ein AMOLED ist. Aber auch das Display wurde gleich zu Beginn von allen Seiten bemängelt. Irgendwelche Farbverschiebungen, schlechte Kontraste etc. Auch wieder so eine Sache, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Man kann sich alles einreden oder irgendwelchen Messgeräten mehr als seinen eigenen Augen trauen. Für mich gilt eines. Für unter 400 € hat das OnePlus 3 eines der besten Displays auf dem Markt. Denn die Farben sind wirklich knackig. Nicht so übertrieben bunt wie bei einem Samsung Galaxy Ssonstwas und wem es zu farblos erscheint oder doch noch zu bunt, der passt die Farbtemperatur in den Displayeinstellungen an. So einfach ist das. Die Kontraste finde ich gut und typisch AMOLED ist schwarz richtig schwarz.

Die automatische Helligkeitsregelung arbeitet schnell und zuverlässig, auch wenn die maximale Helligkeit bei Sonnenschein nicht ganz ausreicht, um das Display perfekt ablesbar zu machen. Es ist absolut ok und immer noch gut zu erkennen, aber es geht halt auch noch besser. Kippt man das Display etwas, oder schaut unter einem sehr flachen Betrachtungswinkel darauf, sind leichte Verfärbungen zu erkennen. Aber auch das immer noch im Rahmen. Das sind auch die beiden einzigen Punkte, die man am Display kritisieren kann. Die Reaktions- und Gleitffähigkeit ist sehr gut und reicht bis in die letzte Ecke. Dank Gorilla Glas 4 ist es gegen Kratzer geschützt. Ab Werk ist eine Folie drauf, die ich auch erst einmal drauf lasse.

Kamera:

Nicht nur mir wird die verbaute Kamera eines Smartphones immer wichtiger. Es ist schon lange kein Trend mehr, sondern ein Fakt. Die Leute wollen keine Knipse mehr mit sich herumschleppen. Das muss das Handy können und das bitte in richtig guter Qualität. Jetzt ist das ja immer so eine Sache. Aber auch hier hat OnePlus kräftig nachgelegt. Zwar gibt es hinten an der Hauptkamera „nur“ 16 Megapixel Kamera, dafür aber mit einem IMX298 Sensor von Sony inkl. optischen Bildstabilisator und einer HDR-Automatik. Vorne kommt eine 8 Megapixel Kamera zum Einsatz.

So eine Kamera muss im Falle eines Falles schnell startklar sein und das OnePlus 3 ist schnell. Es genügt das doppelte Drücken der Power-Taste, um die Kamera direkt aus dem Standby heraus zu starten. Diese Option kann man auch abschalten. Genauso die Geste, um die Kamera mit einem gezeichneten C auf dem Display zu starten.

Die Kamera-App ist sehr überschaubar. Wo andere Hersteller mit zig Modis und Filter glänzen, bietet das OnePlus 3 wirklich nur das Nötigste. Links oben erreicht man die 6 Modis, der folgende bietet: Foto (Automatik), Video, Panorama, Zeitlupe, Zeitraffer und einen manuellen Modus. Links unten kann man das Seitenverhältnis wählen, den Blitz und das Gitter aktivieren. Tippt man einen Bereich auf dem Display an, wird dieser fokussiert und es erscheint eine Sonne, über die man die Belichtung anpassen kann. Für mich als Automatik-Knipser völlig ausreichend, denn die Automatik leistet wirklich gute Dienste. Das Beste ist aber die Auslösegeschwindigkeit. Drücken, im Kasten und sofort wieder bereit für die nächste Aufnahme. Dank des optischen Bildstabilisators sind verwackelte Fotos eigentlich nicht mehr möglich. Das Testfoto Nr. 5 (siehe Galerie) ist übrigens aus dem fahrenden Auto heraus entstanden. Im Videomodus kann man sich zwischen einer 720er HD-Auflösung, einer 1080er Full-HD oder 4K auswählen.

Die Qualität der Kamera angesichts des Preises mehr als ordentlich, um nicht zu sagen überragend. Bei guten Lichtverhältnissen gelingen wirklich tolle Aufnahmen, die nur bei maximalen Zoom etwas an Detailschärfe vermissen lassen. Aber auch bei bewölkten Himmel oder in geschlossenen Räumen wirken die Bilder immer noch plastisch. Und selbst bei Nacht gelingen richtig gute Aufnahmen.

Die Videos sind bei guten Lichtverhältnissen wirklich gut, auch wenn man keine schnellen Schwenks machen sollte oder zoomen. Aber für das ein oder andere kleine Video völlig ausreichend.

Noch mal ins Gedächtnis gerufen. Das OnePlus 3 kostet keine 400 €. Ja, unbestritten macht ein Samsung Galaxy S7 Edge (Testbericht) noch bessere Fotos, kostet aber auch mal so eben 200 € mehr. Also 50 % mehr.

Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link

OnePlus 3 Testfoto (10)

Und hier noch ein kurzes Video in Full-HD aufgenommen:

Akku:OnePlus 3 Akku (2)

Gegenüber dem Vorgänger OnePlus 2 (Testbericht) ist der Akku von 3300 mAh auf 3000 mAh geschrumpft. Als ich das gelesen habe, war ich etwas irritiert. Wie soll man damit über den Tag kommen ohne zweimal aufladen zu müssen? Wie so oft liegt es wieder an der Technik. Dicker Akku und schlankes Gehäuse passt einfach nicht zusammen. Hier haben die Designer offensichtlich über die Ingenieure gesiegt.

Wie immer nutze ich das Testgerät mit immer der gleichen Konfiguration. WLAN, Bluetooth, Sync und GPS immer aktiv. Das Display auf 75% Helligkeit mit Automatik und die Abschaltung bei 5 Minuten. Das Smartphone habe ich eigentlich ständig in der Hand. Würde mich selbst als Heavyuser bezeichnen. Ich bin mit meinem Nutzungsverhalten ab und zu auch mal über den ganzen Tag gekommen. Meistens hat der Akku bei mir aber bis etwa 18 Uhr gehalten. Und wer dann das original Ladegerät und Ladekabel ansteckt, bekommt Desk Charge in Aktion gezeigt.

Nur in dieser Konfiguration gibt es die volle Packung. Gewaltige 4A schiebt es bei 5V durch die Leitung. Ich habe nachgemessen und in der Tat wird der Akku innerhalb von 30 Minuten um 62% aufgeladen. Von 0 auf 100% vergehen gerade einmal 72 Minuten. Das packt nicht einmal Quick Charge 3.0. Aber wie gesagt. Dieses nur, wenn man das original Ladegerät, mit dem original Ladekabel und dem OnePlus 3 nutzt. Andere Kombis funktionieren nicht. Dabei bleibt das Smartphone kalt. Keinerlei Erwärmung. Nur das Ladegerät wird etwas mehr als handwarm.

Aber zurück zum Akkuverbrauch. Auf dem Screenshot sieht man einen für mich ganz typischen Akkuverlauf. Zum Screenshot gehört übrigens eine Display-On Zeit von 2 Stunden und 47 Minuten. Beim PC Mark Akkutest kommt es auf sagenhafte 6 Stunden und 55 Minuten. Im AnTuTu Akkutest auf 6019 Punkte und im Geekbench Akkutest erreicht es nach 5 Stunden und 39 Minuten eine Punktzahl von 3392 Punkten. Der Energiesparmodus ist Stock-Android, also der originale ohne Extras.

Wie können solche Angaben nur eine Richtschnur darstellen. Dafür ist das eigene Nutzungsverhalten mit Surfen im Netz, Bilder und Videos schauen, Netzempfang usw. viel zu unterschiedlich.

Konnektivität:

Erfreulicherweise unterstützen beide Schächte LTE, allerdings kann immer nur eine davon auch per LTE ins Netz gehen. Die andere Simkarte muss sich dann mit 2G begnügen. Weiterhin ist das OnePlus 3 ein Dual-SIM Standby Gerät. Was das genau bedeutet, habe ich hier beschrieben -> Link

Beim Thema Konnektivität zeigt das OnePlus 3 eine große Schwäche. Und die nennt sich Netzempfang. Da es auch andere, mir persönlich bekannten, Nutzer in den drei großen Netzen betrifft, schließe ich einen Defekt oder Netzprobleme aus. Das OnePlus 3 hat oft keinen Empfang. Der ist plötzlich weg. Ohne Vorwarnung. Meistens ist der Empfang nach wenigen Sekunden wieder da, aber es kam schon vor, dass ich erst den Empfang aus- und wieder einschalten musste. Sehr ärgerlich, wenn man auf einen Anruf wartet. Wie oft das passiert, zeigt das folgende Bild. Die unterer Leiste ist die Vergrößerung aus dem Akku-Screenshot eines Tages…

Beim GPS, Bluetooth, WLAN und NFC gibt es hingegen nichts negatives zu berichten. Funktioniert wie es soll und das gilt auch für die Übertragen Funktion, um Dateien kabellos zu übertragen.

Screenshot_20160620-112205

Klang:

Schade, dass beim OnePlus 3 nur ein einzelner Lautsprecher zum Einsatz kommt. Für gelegentliches Musik hören oder bei Telefonaten in leisen Umgebungen freizusprechen ist es ok, aber mehr auch nicht. Bässe gibt es nicht, die Mitten sind ziemlich zurückhalten und so können sich die Höhen in den Vordergrund drängen. Das OnePlus 3 kann zwar ordentlich laut, aber Spaß macht das nicht und bohrt sich kreischend ins Hirn. Zudem ist die Positionierung des Lautsprechers dafür prädestiniert, um ihn beim Halten im Querformat komplett abzudecken. Und da die meisten Spiele bzw. Filme im Querformat laufen, hört man nix mehr. Also ist ein vernünftiges Headset absolute Pflicht.

Hat man mal Netz und telefoniert, weiß die Sprachqualität zu gefallen. Anrufer kommen klar und gut verständlich rüber. Wer genau hinhört, wird ein minimales Echo hören. Aber alles im Rahmen des üblichen. Man selber wird sehr gut verstanden. Ausreichend laut und ohne Nebengeräusche. Selbst wenn man an einer Straße steht, ist der Verkehr kaum zu hören.

OnePlus 3 Details (15)

Fazit:

Tja, was soll ich denn nun schreiben? Würde ich das OnePlus 3 empfehlen? Ja. Absolut. Es ist ein top Smartphone. Bietet extrem viel fürs Geld. Das kann im Moment niemand so wirklich toppen. Der größte Nachteil ist das Problem mit dem Empfang. Oft genug merkt man es nicht, wundert sich dann aber, wenn man angesprochen wird, dass man schon wieder nicht erreichbar war. Ich hoffe, dass dieses Problem irgendwie in den Griff zu bekommen ist, denn mehr Smartphone fürs Geld gibt es in dieser Leistungsklasse aktuell nicht. Auch die fehlende Möglichkeit den Speicher zu erweitern kann man dank 64 GB vorerst ausblenden. Wer mehr will, muss in dieser Preisklasse entweder woanders Abstriche machen, oder entsprechend mehr Geld auf den Tisch legen.

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Peter W.
OnePlus 3
  • 9/10
    Verarbeitung - 9/10
  • 8/10
    Ausstattung - 8/10
  • 9/10
    Betriebssystem - 9/10
  • 10/10
    Performance - 10/10
  • 9/10
    Display - 9/10
  • 9/10
    Kamera - 9/10
  • 9/10
    Akku - 9/10
  • 7/10
    Konnektivität - 7/10
  • 7/10
    Klang - 7/10
  • 10/10
    Preis/ Leistung - 10/10
8.7/10

Kurzfassung

+ hochwertige Verarbeitung
+ tolles Display
+ Power satt
+ sehr gute Kamera
+ sehr guter Fingerabdrucksensor
+ echte Schnellladefunktion
+ Dual-SIM
+ top Preis-/Leistungsverhältnis

– Speicher nicht erweiterbar
– Empfangsprobleme
– nur mäßiger Klang
– USB Typ-C nur 2.0

2 Kommentare zu „OnePlus 3 im Dauertest – mit Vollgas und zum Sparpreis in die höchste Liga“

  1. Hallo Peter, ich suche ein gutes business smartphone, das die nächsten 3 Jahre hält: viel surfen (lese viele pdfs lokal), email, telefonieren, gute kamera, Amazon Prime Videos offline nutzen.
    Meine aktuellen Favoriten: Oneplus 3 und Motorola X Play (weiter abgeschlagen Note 4, LG G4).
    Sind die Empfangsprobleme beim Oneplus 3 so gravierend, dass es unbrauchbar ist? Das wäre ein Knock-out für mich! X Play erscheint mir „solider“ und „investitionssicherer“, da sie stock android nehmen und nicht eigenes ROM entwickeln müssen wie OnePlus 3. Oneplus 3 ist halt ein Preis-Leistungskracher. Nur was nutzt mir das, wenn es einfach nicht erreichbar sein will…
    Welchen Rat kannst du mir geben? Vielen lieben Dank!

    1. Würde auch zum X Play greifen, alleine schon wegen des besseren Akkus. Die Empfangsprobleme des OnePlus 3 sind schon auffällig. Gerade als Geschäftshandy würde ich es nicht nehmen

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