OnePlus One im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

Der zweite Teil im OnePlus One Dauertest befasst sich mit dem wirklich unglaublich anpassbaren Betriebssystem und einem Prozessor, der leistungsmäßig alles bisher dagewesene in den Schatten stellt.

← Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck

Betriebssystem:

OnePlus One Screenshots (2)

Als Betriebssystem setzt  das OnePlus One auf den CyanogenMod 11s mit der Hexo Oberfläche, welcher auf Android 4.4.2 KitKat basiert. Mitte oder Ende August soll es ein größeres Update geben, bei dem dann Android 4.4.4 KitKat zum Einsatz kommt. Wer sich mit dem Thema Custom Roms bisher noch nicht weiter beschäftigt hat, wird mit dem Begriff Cyanogen Mod zunächst nicht viel anfangen können. Da eine exakte Erklärung den Rahmen sprengen würde, hier nur eine ganz kurze Beschreibung. Android basiert im Grunde auf Linux und ist Quelloffen. Es kann also jeder daran Änderungen vornehmen. Zumindest an großen Teilen davon. Irgendwann einmal haben ein paar Entwickler angefangen, das System Android massiv zu verbessern und zu erweitern. Daraus entstand dann die Firmware des OnePlus One. Eben Version 11s.

Und wie weit diese Veränderungen gehen, sieht man beim One direkt nach dem ersten Start. Selbst wer sich mit Android auskennt, wird zunächst einmal große Augen bekommen, wie viele Optionen und Möglichkeiten es gibt. Es kann fast alles den eigenen Wünschen angepasst werden. Nicht nur optisch. Auch unter der Haube kann man viele Dinge anpassen. Bloatware, also vom Werk aus vorinstallierte Apps die kein Mensch braucht, gibt es beim One nicht. Es ist wirklich nur das nötigste dabei und ein paar Standard Apps von Google.Von den 64 GB sind bei mir nach dem ersten Start dann noch knapp 55 GB frei.

Alle Möglichkeiten aufzuzählen ist schlicht unmöglich, daher gibt es umso mehr Screenshots, die vieles zeigen. Fangen wir mal beim Standby an. Aufwecken kann man das One auf Wunsch durch doppeltes Antippen des Display. Kennt man von LG unter dem Namen „Knock On“. Genau wie bei LG kann man das One durch doppeltes Antippen der Statusleiste in den Standby schicken. Ein weitere Option sind diverse Gesten, die auch bei einem ausgeschalteten Display funktionieren. Zeichnet man ein „O“ startet die Kamera. Mit einem „V“ aktiviert man die Taschenlampe. Selbst die Power-Taste lässt sich mit diversen Funktionen belegen, die bei gedrückt halten erscheinen. Normalerweise kennt man da nur Ausschalten und den Flugmodus. Vielleicht noch den Neustart. Beim One kann man die Liste um viele weitere Möglichkeiten erweitern. Dasselbe auch für die drei anderen Tasten „Home“, „Zurück“ und „Letzte Anwendungen“.

Der Homescreen ist komplett individualisierbar. Egal ob OnePlus One Screenshots (21)die Zahl der Icons pro Screen, die Texte, die Icons, Farben oder ob man die unteren Soft-Tasten nutzen möchte, oder diese deaktivieren und dafür welche auf dem Display eingeblendet haben möchte. Wer möchte kann die Benachrichtigungs-LED komplett verändern. An oder Aus, ein Farbe für jede App aus der kompletten Farbpalette wählen oder wie sie leuchtet, wenn der Akku so langsam leer läuft, er geladen wird usw. Apropo Akkuanzeige. Sollen da Prozentwerte angezeigt werden, ein Kreis der abnimmt, oder vielleicht gar keine Anzeige? Natürlich auch die Benachrichtigungsleiste mit ihren ganzen Sonderfunktionen. Wer möchte, kann aber auch komplette Designpakete zurückgreifen. Im Playstore gibt es massenhaft Themes für CM11. Per Klick verändert sich die Optik auf den HTC oder Samsung Look. Oder vielleicht die komplette Android 4.4.4 Oberfläche? Mit den Paketen ändert sich auf Wunsch das komplette Aussehen von der Bootanimation bis zur Schriftart und Tönen.

Oder wie soll das Display aussehen? Man kann die Farbtemperatur einstellen. Wer sich nicht auskennt, kann aus 3 Voreinstellungen auswählen. Aber auch hier geht noch mehr. Für die Helligkeitseinstellungen kann man eigene Werte nehmen. Also wem 50% Helligkeit zu hell ist, setzt den Lux-Wert für den Wert 60% einfach nach unten.

Wer NFC nutzen möchte, bekommt einen kompletten Profilmanager mitgeliefert. Was passiert, wenn ich den NFC-Tag XY kontaktiere? Oder welche Rechte, darf eine App haben. Jedes einzelne Recht kann man auf Wunsch entziehen. Oder der eingebaute Anrufblocker.

Das sind jetzt wirklich nur ein paar der Möglichkeiten im Schnelldurchlauf. Aber es gibt auch ein bisschen was zu kritisieren. Zum einen sind bei der Hexo Oberfläche nicht alle Icons in dessen flachen Design. Da hätte man gleich auch noch die von Google anpassen können. Eigene Klingeltöne können nicht überall mal so eben eingestellt werden. Selbst mit der App „Rings Extended“ klappte das nicht immer. Oder diese ständigen Abstürze. Das ab und zu die Einstellungen abstürzen, oder die für WLAN ist ja noch verschmerzbar. Aber richtig elend ist es, wenn der Prozess für Telefonate abschmiert. Das Handy klingelt und dann geht teilweise gar nix mehr.

Da das Team des Cyanogen Mod aber ständig am werkeln sind, bin ich mir sicher, dass viele Bugs mit künftigen Updates behoben werden.

 

Leistung:

Im One verrichtet ein mit 2,5 GHz getakteter Snapdragon 801 Quad-Core Prozessor seinen Dienst. Zur Seite steht im noch eine Adreno 330 GPU und 3 GB RAM. Das diese Kombination schnell ist, sollte sich mittlerweile herum gesprochen haben. Und das ist es auch. Das OPO bietet mehr als genug davon und das in allen Lebenslagen. Im Alltag bekommt man davon aber nicht viel mit, denn auch hier wird, je nach aktuellen Bedarf, nur ein Teil der Kerne überhaupt aktiviert und laufen dann auch mal nur mit 900 Mhz. Es ist eher selten, so unter anderem bei grafisch anspruchsvollen Spielen, dass wirklich alle vier Kerne anlaufen und dann auch noch mit voller Leistung. Das machen zwar auch viele andere Androiden, aber im CyanogenMod wurde das alles noch ein bisschen perfektioniert. Und das merkt man auch am Akkuverbrauch. Aber dazu mehr im dritten Teil des Dauertest.

Was auffällt, ist die enorme Hitzeentwicklung. Einige Besitzer berichten, dass ihr One dermaßen heiß wird, dass man es kaum noch in die Hand nehmen kann. Das kann ich bei meinem zwar nicht feststellen, aber sehr warm wird es schon. Nachdem die ganzen Benchmarks durchgelaufen sind, konnte ich per Infrarotthermometer links neben der Kamera bis zu 40,8°C messen. Das ist aber auch das einzige, was auffällt. Hänger oder Ruckler gibt es nicht. Selbst GT Racing 2 oder Asphalt 8 laufen völlig ruckelfrei über das Display.

Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • Anomaly 2 Bnchmark: 1946452 / 1565728 / 1059648
  • AnTuTu: 37137
  • Base X Mark: 25861 / 12940
  • Basemark OS II: 1214 / 1489 / 591 / 2894 / 853
  • CF-Bench: 40187 / 31250 / 34824
  • Geekbench 3: 979 / 2158
  • Icestorm Unimited: 19696
  • Icestorm Extreme: Maxed Out
  • Icestorm: Maxed Out
  • NenaMark 2: 64,3 fps
  • PCMark: 3482
  • Quadrant Standard: 24155
  • Sunspider Browser Benchmark: 931.0 ms
  • Vellamo: 1603 / 1889 / 2746

OnePlus One Leistung (10)  Teil 3 – Display, Kamera und Akku

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Peter W.