Nun ist endlich auch der Verkauf des Nexus 7 Tablet in Deutschland gestartet und die 199 € sind schon mal eine derbe Kampfansage an die bisherigen Low-Budget Anbieter wie z.B. Prestigio. Gerade die Tablets dieses eher unbekannten Herstellers konnten bei uns in der Vergangenheit das ein oder andere Gütesiegel abstauben. Zuletzt das wirklich sehr gute MultiPad 5080 Pro (Testbericht) Und genau von denen kommt mit dem MultiPad PMP3370B 7.0 Ultra jetzt ein 7 Zoll Tablet für 99 € in die Verkaufsregale. Wir wagen den Vergleich. Ist das Prestigio mehr wert als die Hälfte von einem Nexus 7?
Hier zuerst einmal die technischen Daten der beiden im Überblick:
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Wie man also unschwer erkennen kann, gibt es beim Prozessor den größten Unterschied. 1-Kern gegen 4-Kern. Eigentlich könnte man an dieser Stelle mit dem Vergleich schon aufhören, aber mich interessiert, ob das Prestigio wirklich so viel schlechter ist, oder ob es trotzdem eine Daseinsberechtigung hat.
Produktseite MultiPad 7.0 Ultra: http://www.prestigio.com/products/personal-computers/Tablet_PC/MultiPad_7.0_ULTRA
Produktseite Nexus 7: http://www.google.com/nexus/#/7
Google Nexus 7 – ein Unboxing, erster Eindruck und viele Vergleichsbilder
Der große Vergleichstest – Google Nexus 7 vs. Samsung Galaxy Tab 2 7.0
Details:
Fangen wir mal bei der Hardware an. Beide bestehen komplett aus Plastik. Das Nexus 7 bietet aber die erheblich bessere Haptik. Man merkt, dass man etwas wertiges in der Hand hält. Der Gewichtsunterschied von 14 g wirkt nur auf dem Papier minimal. In der Realität liegen Welten zwischen beiden. Beim MutliPad ist es ein wenig zu Plastik. Merkt man vor allem auf der Rückseite. Da ist das Nexus ein wenig gummiert, also beschichtet. Das MultiPad bietet hier leider nur das nackte Plastik. Die größeren Modelle MultiPad 5080B und 5080 Pro sind dagegen beschichtet. Dazu klingt das MutiPad ein wenig hohl, wenn man drauf klopft. Dafür haben die Tasten des MultiPad einen erheblich besseren Druckpunkt und sind besser zu ertasten.
Die Fronten geben sich nichts. Beide kommen ohne Hardwareasten aus, aber die komplett schwarze Oberfläche des Nexus 7 sieht einfach nur rattenscharf aus.
Positiv ist die Möglichkeit per microSD Speicherkarte den Speicherplatz zu erweitern. Leider ist der Steckplatz „im Freien“. Die Karte schaut also ein Stück heraus. Sie hält zwar sehr gut, aber ich habe so meine Bedenken, ob das auch im Alltag so bleibt.
Was ich beim Prestigio aber absolut nicht mag, ist dieser Stromanschluss. Anstatt auf micro-USB zu setzen wie viele andere, setzt man auf so einen saudünnen Stecker, der schon bei scharfen Hinsehen abbricht. Am Platzmangel kann es nicht liegen.
Firmware:
Beim Nexus 7 kommt die aktuellste Android Version 4.1.1 Jelly Bean zum Einsatz und bietet Android in Reinkultur. Keine Bloatware (vorinstallierter Müll) oder sonstige Verschlimmbesserungen.
Das Prestigio kommt mit Android 4.0.3 Ice Cream Sandwich und einer nur leicht angepassten Oberfläche. Erfreulich hierbei:
Bei der Einrichtung des 7.0 Ultra kann man auswählen, ob man diverse Apps wie einen Reader oder Angry Birds installieren möchte oder nicht. Brauchen tut man sie nicht, da man Zugriff auf den echten Google Play Store hat und so bei Bedarf genug Material findet.
Display:
Da kann es anhand der nackten Daten nur einen Gewinner geben, denn gegen das IPS Backlight Display des Nexus 7 mit seinen 1280 x 800 Pixel und daraus resultierenden 215 ppi kann das MultiPad mit seinem Standard-TFT mit 800 x 480 Pixel absolut nichts ausrichten. Trotzdem werden diese Displays meist zu unrecht schlecht geredet. Ok, Farben kommen nicht so brilliant rüber wie beim Nexus und auch mit der Detailschärfe hapert es ein wenig, aber für den normalen Gebrauch ist es absolut ausreichend. Texte werden immer noch scharf genug dargestellt, damit man auch mal einen längeren Text problemlos lesen kann. Selbst hochauflösende Videos machen keinerlei Probleme.
Im Freien sieht es leider nicht so gut aus. Auch bei höchter Leuchtkraft ist bis auf eine spiegelnde Oberfläche nicht viel zu erkennen. Und je heller bzw. sonniger die Umgebung, umso schlechter wird es mit der Ablesbarkeit. Leider ist die Helligkeit nicht automatisch einstellbar. Aber man muss gleich dazu sagen, dass es beim Nexus 7 nicht viel besser aussieht. Zwar regelt die Helligkeit sehr schnell nach, aber bei gleißenden Sonnenlicht ist auch dessen Display ein einziger Spiegel.
Bei den Vergleichsbildern ist das MultiPad immer rechts bzw. unten zu sehen.
Leistung und Performance:
Normalerweise gehe ich an solche Vergleichstest eher unvoreingenommen heran. Selbst die PR-Abteilung von Prestigio (ein lieber Gruß an dieser Stelle) zuckten wohl erst einmal zusammen, als ich anrief und erzählte, dass ich deren 7.0 Ultra gegen ein Nexus 7 testen wolle. „Kannst du nicht machen“ hieß es da zunächst. Stimmt ja schon irgendwie, denn das Multipad kommt mit einem 1 GHz Single-Core Prozessor daher, das Nexus 7 protzt mit gleich 4 Kernen und satten 1,3 GHz. Da drängst sich sofort der berühmte Käfer/ Ferrari Vergleich auf oder?
Aber muss es wirklich gleich ein Quad-Core sein? Zumal das Prestigio gerade einmal die Hälfte kostet. Aber lassen wir einmal kurz ein paar (nicht sehr aussagekräftigen) Benchmarks zu Wort kommen:
MultiPad 7.0 / Nexus 7
- Quadrant: 1436 / 3674
- NenaMark 2: 20,9 fps / 55,6 fps
- Browsermark: 46773 / 130734
Eigentlich eine ganz klare Angelegenheit oder? Und das ist es leider auch. Keine Ahnung wieso, aber das MultiPad macht echt keinen Spaß. Selbst einfachste Aufgaben wie das Starten einer App oder umschalten von einem Menü zum Nächsten bringen es fast permanent an die Leistungsgrenze, was sich durch irre lange Hänger bemerkbar macht. Dabei tippe ich nicht einmal auf einen zu schwachen Prozessor, denn bis vor einem Jahr waren solche Prozessoren in fast allen Tablets und Smartphones verbaut. Und da lief es ja auch. Allerdings mit Android 2.x Gingerbread bzw. 3.x Honeycomb.
Kann es vielleicht sein, dass Android 4.x der Hauptgrund sind? Das es fette Prozssoren braucht, um vernünftig zu laufen? Dagegen spricht aber mein Galaxy Nexus mit einem 1,5 GHz Dual-Core Prozessor und 4.1.1 Jelly Bean. Das fetzt und rennt. Aber bestimmt nicht auf einem Single-Core.
Interessanterweise liefen selbst hochauflösende Filme mit knapp 4GB nahezu ruckelfrei ab. Man darf halt nicht scrollen oder sonstwas machen. Einfach nur anschauen. Das funktioniert erstaunlicherweise.
Übrigens wurde meine 64GB microSD Speicherkarte von SanDisk nur mit 32 GB erkannt.
Abschließend kann ich beim Thema Leistung leider nur schreiben, dass ein MultiPad 7.0 Utra in Verbindung mit Android 4.x einfach nur schlecht ist. Außer man hat viel Geduld, oder beschäftigt sich viel mit Android und trimmt das Tablet händisch auf Leistung.
Klang:
Wenn es schon nicht rennt, klingt es wenigstens gut?
Jein.
Wer es als WLAN Radio einsetzen will und keine großen Ansprüche an den Klang stellt, der wird zufrieden sein. Bei normalen Lautstärken erhält man einen guten Klang ohne irgendwelch Ausreißer nach oben oder unten. Wer aber eine Party beschallen möchte oder unterwegs Musik hören will, sollte sich anderweitig umsehen. Zu schnell fängt es an zu scheppern und je nach Musikstil wird es teilweise richtig unangenehm. Dabei spielt es keine Rolle, ob man ein Headset nutzt oder die beiden eingebauten Lautsprecher.
Da bietet das Nexus 7 mal wieder das Quentchen mehr. Und das in allen relevanten Punkten. Auch wenn der eingebaute Lautsprecher aufgrund seiner Größe doch ein wenig enttäuscht. Ist wohl mehr Schein als Sein…
Akku:
Endlich mal kann das MultiPad punkten. Und das richtig. Wo dem Nexus 7 die Akkupuste ausgeht, hat das MultiPad noch Saft für viele Stunden. Das ist halt die andere Seite von Power satt und tollen Display. Solche Spielereien verbrauchen enorm viel Akku. Vor allem unter Android.
Das Nexus 7 muss bei mir meist nach 2 Tagen an die Steckdose. Beim Prestigio kann ich mich kaum erinnern. Aber ich glaube mich zu erinnern, das es dreimal in den über 3 Wochen aufgeladen werden musste.
Fazit:
Tja, wie sieht wohl das Fazit aus? Ist das Prestigio MultiPad PMP3370B 7.0 Ultra für 99 € eine Alternative zum Nexus 7 zu 199 €? Ganz klar nein.
Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass selbst der Preis von 99 € sehr schnell in den Bereich von 60- 70 € fallen wird und dann sieht die Sache schon ein bisschen anders aus. Wer nur ab und zu mal was im Internet schauen will, Mails lesen und beantworten, ein bisschen Facebook. Halt einfache Aufgaben, der könnte mit dem 7.0 Ultra durchaus glücklich werden. Es bietet eine vernünftige Verarbeitung und Ausstattung.
Ein Nachbar von mir meinte, dass es für einen Preis um 60 € der perfekte digitale Bilderrahmen mit zahlreichen Extras wäre. Wo er Recht hat, hat er Recht.
Wer aber wirklich viel damit arbeiten will, vor allem unterwegs, der sollte den Mehrpreis investieren und zum Nexus 7 greifen.
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Hallo, ich habe ein Problem mit dem laden habe damit gespielt etc. und dann ging halt der Akku schwach und wenn ich es aufladen wollte stand dort schließen sie ihr lade gerät an obwohl ich es schon tat hmm ich frag mich wo jetzt das Problem ist ich hab jetzt das lade gerät Drinnen aber er meint er müsste nicht laden Hilfe 🙁
Würde auf einen defekt tippen. Da muss man wirklich kein Fachmann sein.
Von daher: Umtauschen