Samsung Galaxy S3 im Dauertest Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Teil 3 im großen Samsung Galaxy SIII Dauertest und hier dreht sich alles um das große Display, die Kamera und den Akku. Gerade hier könnte das SIII so richtig Boden gut machen, denn hier findet man einen richtig dicken Brocken, der viele, viele Stunden wenn nicht vielleicht sogar Tage Spaß verspricht. Aber kommt das auch hin? Und hat das Display wirklich die Probleme, von denen man des öfteren liest? Oder kann die Kamera wirklich einem HTC One X Paroli bieten? Alles das klären wir hier.

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Android und TouchWiz im Detail, Leistung & Performance

Display:

Das 4,8″ Display ist ein HD Super AMOLED und somit ein komplett anderes, als z.B. im HTC One X, welches auf ein Super LCD 2 setzt. Bei diesem ist seinerzeit im Dauertest ein bauartbedingter schlechter Schwarzwert aufgefallen. Das kann ein Super AMOLED Display besser. Schwarz ist hier wirklich schwarz. Allerdings haben AMOLED einen miesen Ruf, was weiße Flächen angeht. Oft ist das eher milchig bis fast schon gelb anstatt weiß. Also habe ich das auch gleich mal mit dem Quasi-Vorgänger Samsung Galaxy Nexus gegengetestet.

Bei der Auflösung von 1280 x 720 Pixel ist es identisch mit dem One X oder dem Galaxy Nexus und auch hier soll Gorilla Glass 2 das Display vor Kratzern schützen.

Beim ersten Blick wird man von der Farbenpracht förmlich erschlagen. Wahnsinn, wie es strahlt und dabei schööön scharf. Das ist jetzt nicht übertrieben. Das One X hat ja schon ein hammergeiles Display, aber das S3 legt noch mal eine Schippe drauf. Vergleichsfotos zum Display des One X und dem Newcomer LG Optimus 4X HD findet ihr hier -> Link

Aber für mich interessanter ist der Fortschritt vom Super AMOLED des Galaxy Nexus zur HD Ausführung des SIII. Und der ist teilweise wirklich sichtbar. Nicht nur reine Einbildung sondern so wirklich. Aber darauf muss man schon achten. Im normalen Alltag wird man keinen Unterschied erkennen. Egal ob zum One X oder zu einem Galaxy Nexus. Dafür sind dieses Display mittlerweile zu gut.

Erwähneswert ist aber beim SIII noch die Möglichkeit, per Menü die Farbtemperatur in 4 Stufen zu verstellen. Hier kann man auswählen, ob die Farben eher kühl dargestellt werden sollen oder knallig bunt. Aber auch hier sieht man die Änderungen im laufenden Betrieb nur, wenn man davon weiß. Zeigt man es jemanden der dieses nicht kennt, wird auf den ersten Blick keinen Unterschied sehen.

Was aber absolut nicht geht, ist die schlechte Ablesbarkeit im Freien. Selbst wenn man die Displayhelligkeit auf Maximum stellt und es einigermaßen sonnig ist, erkennt man so gut wie nichts mehr. Das kenne ich vom HTC One X so extrem nicht. Aber Samsung hat versucht Abhilfe zu schaffen und bietet per Widget die Möglichkeit die Farben zu invertieren. Das soll die Ablesbarkeit in hellen Umgebungen deutlich verbessern. Natürlich habe ich das ausprobiert. Aber was soll ich sagen. Totalausfall. Da ist dann noch weniger zu erkennen als mit normalen Farben.

Links mit normalen Farben, rechts invertiert. Dazu muss man sagen, das es in diesem Moment nicht extrem sonnig war, sondern ein ganz normaler Tag mit mäßiger Bewölkung und beide Bilder sind innerhalb weniger Sekunden entstanden.

Kamera:

Was hat Samsung bei der Vorstellung des SIII auf die Pauke gehauen. Gerade im Bezug auf die Kamera. Sie soll alles besser können als alle anderen. Wer mal mit einem One X fotografiert hat wird das nur schwer glauben können. Ich muss zugeben, das ich von der One X Cam ziemlich begeistert bin. Vor allem die Burst-Funktion hat es mir angetan. Den Auslöser gedrückt halten, schon macht die Kamera jede Menge Fotos und alle sind gestochen scharf. Und selbst normale Fotos gelingen so gut wie immer und liefern eine tolle Qualität.

Kann das SIII da mithalten? Ganz klar nein. Burst-Funktion gibt es nicht. Dafür gibt es die Serienaufnahme. Halt wie bei jedem Androiden auch. Hier hat man aber die Möglichkeit, das man sich das Beste Foto auswählen lassen kann. Die letzte Entscheidung hat aber der Nutzer. Klar macht auch das Galaxy S3 tolle Fotos, aber am Ende fehlt halt das gewisse Extra. Ganz witzig ist noch die eingebaute Gesichtserkennung. Fotografiert man jemanden, den man als Kontakt gespeichert hat oder bei Facebook kennt, dann bietet die Kamera an, dieses Foto der betreffenden Person gleich zu schicken. Es gibt noch Unmengen weiterer Optionen innerhalb des Kameramenüs wie HDR Aufnahme usw. aber mal ganz ehrlich. Wer nutzt das wirklich? Und für mich ist eine Handykamera immer noch eher was für Momentaufnahmen. Also den schnellen Schnappschuss. Da habe ich keine Lust oder schlicht keine Zeit um groß irgendwelche Einstellungen zu ändern.

Gerade bei der Geschwindigkeit der Kamera was fokussieren, auslösen und speichern angeht, kommt bisher kein Smartphone an das One X heran. Außer das HTC One S, denn dieses verfügt über die gleiche Kamera wie das X.

Hier mal das Kameramenü:

Und hier ein paar Testfotos in maximaler Auflösung mit Standardeinstellungen und ohne Berarbeitung. Leider sind Fotos bei Dämmerung oder gar nachts unbrauchbar weil nur noch Rauschen sichtbar ist. Dafür macht der LED Blitz seinen Namen alle Ehre. Es blitzt sauhell, das es in den Augen weh tut, aber es bringt nicht viel weil viel zu geringe Reichweite.

Alle Fotos in original Größe findet ihr wie immer auf Flickr -> Link

Und hier noch ein Testvideo in 1080p Full HD Auflösung:

Akku:

Satte 2100 mAh liefert der Akku und damit einiges mehr als der 1800er eines One X. Dieses hat bei mir ohne Tricks und Zusatzapps nie über den Tag gehalten. Und das SIII hält durch. Das kann man schon verraten. Morgens um 6 Uhr voll aufgeladen vom Strom genommen, hält es auch bei häufiger Nutzung locker bis in die Nacht. Im Urlaub habe ich es an einigen Tagen recht heftig genutzt, Da war dann von Navigation, Fotos machen, ständig im Netz wegen RSS, Twitter, WhatsApp, Mail usw. und trotzdem hat es ohne jeden Trick bis zum späten Nachmittag durchgehalten. Das gefällt, war aber auch zu erwarten.

Und da geht noch mehr, denn im Akkumenü kann man (wie bei vielen anderen Androiden mit 4.0) diverse Akkuspartechniken aktivieren.

Aber man kann den Akku auch mal in etwas über 10 Stunden in den roten Bereich bringen. Dazu genügt ein bisschen Video schauen, denn 1 Stunde Video im mp4 Format verschlingt satte 10%. Eine Stunde zocken eines recht hochwertigen Spiels raubt dem Akku dann auch 15-20% an Leistung und der Akku-Killer ist immer noch GPS. Nach gerade einmal 3,5 Stunden ist es vorbei. Akku leer und selbst ein original Samsung KFZ Ladekabel packt es nur mit Mühe das SIII während der Navigation am Leben zu halten. Aufgeladen wird es nicht, stattdessen nimmt der Akku ganz langsam ab.

Wer es „normal“ nutzt, wird damit locker über die Nacht bis weit in den nächsten Tag kommen. Von dem her alles im grünen Bereich, was den Akku angeht. Gut gemacht Samsung. Das ist der Richtige Weg.

Teil 4 – Klang, Verbindungen und Telefonieren

[asa]B00812YWXU[/asa]

Peter W.