Wie immer muss man so ein neues Spielzeug vor der Benutzung erst einmal auspacken. So auch das Samsung Galaxy S5. Was gibt es Neues? Wie ist die Verarbeitung? Ist es wirklich wasserdicht und wie ist mein erster Eindruck? Das alles gibt es hier im 1. Teil nachzulesen.
Unboxing:
Die Verpackung ist Samsung-typisch wieder aus dem brauen Recycling Papier und bietet folgenden Inhalt:
- Samsung GalaxyS5
- 2A Netzteil
- Ladekabel
- Headset mit diversen Aufsätzen
- Kurzanleitung
Schade, dass Samsung keine NFC Tags beilegt, wie es z.B. Huawei beim Ascend P7 (Testbericht) vormacht. Dafür macht das Headset einen hochwertigen Eindruck. Mal gespannt, wie die klingen.
Verarbeitung und Ausstattung:
Hält man es dann in den Händen wird man es unweigerlich als Galaxy erkennen können. Auch das S5 besteht komplett aus Plastik. Auch der chromfarbene umlaufende Rahmen besteht aus diesem Material. Dieser steht minimal über das Display hinaus und schhützt so das Display vor Kratzer, wenn man es einmal auf die Front legt. Auch wenn es sich besser als anfühlt als aller vorherigen Galaxys S Modelle. Beim Design liegen die Unterschiede zum Galaxy S4 (Testbericht) eher im Detail, aber ich muss zugeben, dass mir das S5 bisher am besten gefällt. Durch das größere Display und den größeren Akku ist es zum einen etwas größer, dicker und auch um 15 g schwerer geworden. Aber das fühlt man nicht. Die Verarbeitungsqualität ist trotz Plastik auf höchsten Niveau. Sämtliche Tasten und Buchsen sitzen fest in ihren Öffnungen und die Tasten bieten einen wirklich guten Druckpunkt.
Wie es sich für ein modernes Smartphone der High-End Klasse gehört, lässt das Display verhältnismäßig Rand an den Seiten übrig. Ok, beim kommenden LG G3 ist er noch schmäler, aber es passt zum S5. Nach wie vor gibt es den Home-Button, der aber nun auch noch einen Fingerabdrucksensor beherbergt. Links davon der Button für die letzten geöffneten Apps. Diese ist übrigens auch die Menü-Taste in den Apps. Dafür hält man diese kurz gedrückt. Rechts die Zurück-Taste. Oben links die Benachrichtigungs-LED, der Lautsprecher für Telefonate, dann der Annäherungs- Licht- und Gestensensor. Zum Schluss noch die Linse der Frontkamera.
An der Unterseite das Mikrofon und eine Abdeckung. Darunter versteckt sich die Mikro-USB nach Standard 3.0. Zum Glück passen auch für die bisherigen Mikro-USB Kabel. Links außen die einteilige Lautstärke-Taste. Am Kopfende der Infrarot-Sender, das zweite Mikrofon und die 3,5 mm Headsetbuchse. Rechts außen die Power-Taste.
Über das Design der rückwertigen Abdeckung kann man stundenlang streiten. Mir gefällt es. Diese Lederoptik hat was, auch wenn es wieder nur diese hauchdünne Plastikabdeckung ist. Interessanterweise fühlt sich das S5 auf der Rückseite irgendwie weich an. Auch wenn es nass ist, hat man nicht das Gefühl, dass es einem aus der Hand rutscht. Keine Ahnung, wie Samsung das gemacht hat, aber es fühlt sich wirklich gut an. Durch die Öffnungen sieht man den Lautsprecher, die Linse der Hauptkamera, den LED-Blitz und den Sensor für die Pulsmessung. Unter der Abdeckung der herausnehmbare Akku und die beiden Schächte für die Mikro-Simkarte und die microSD Speicherkarte. Während man die Speicherkarte auch im laufenden Betrieb gewechselt werden kann, muss man bei der Simkarte den Akku heraus nehmen. Der NFC Empfänger sitzt übrigens im Bereich des Akkus etwas in dessen Mitte.
Plastik as its best. Ohne Zweifel ist Samsung der König unter den Plastikverwendern.
Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:
- Samsung Galaxy S4
- HTC One M8
- Sony Xperia Z2
- LG G2
- Nexus 5
- iPhone 5S
Wassertest:
Das Galaxy S5 ist nach IP67 Standard wasser- und staubgeschützt. Bis zu 30 Minuten kann es in 1 Meter Tiefe getaucht werden. Aber bitte nur Süßwasser. Das steht auch ziemlich oft in der Anleitung. Und man sollte wirklich vorher noch einmal prüfen, ob die Abdeckung der Buchse fest verschlossen ist und der Akkudeckel perfekt sitzt. Hier sollte man auch mal mittig drücken, um Spalten sehen zu können. Ist der Akkudeckel oder die Buchse geöffnet gewesen, erinnert einen das S5 daran, diese bitte richtig zu schließen, da sonst die Garantie bei Eintritt von Wasser erlischt. Denn auch hier gibt es diverse Feuchtigkeitsindikatoren, die das sofort mit einer rosa bis roten Farbe quittieren.
Beim Sony Xperia Z (Testbericht) und auch beim Xperia Z Ultra (Testbericht) war ich beim Wassertest nicht gerade zimperlich. Rein ins Wasser und schauen was passiert. Beim Galaxy S5 hatte ich ehrlich gesagt die Hosen etwas voll. Ich erinnere mich noch gut an die unzähligen Artikel von Galaxy S4 Active Besitzern, denen das angeblich wasserdichte Schmuckstück abgesoffen ist. Garantie wurde wohl in allen Fällen verweigert. Also habe ich vorher bestimmt hundert mal alles noch mal gecheckt. Dann Augen zu und das S5 im Schwimmbad ins Wasser getaucht. Und siehe da…es läuft immer noch. Es aber unter Wasser zu bedienen ist nicht möglich. Durch das Wasser kommt es zu heftigen Fehleingaben. Beim Xperia Z konnte ich unter Wasser Fotos oder Videos machen. Sogar Apps konnte ich ganz normal starten. So habe ich damals unter Wasser getwittert. Ging perfekt. Beim S5 keine Chance.
Erster Eindruck:
Der erste Eindruck wird zwar nicht von frenetischen Jubel begleitet, aber es gefällt. Die Haptik ist hervorragend und es passt einfach. Allerdings hat es Samsung in meinen Augen mit vorinstallierten Apps und halbgaren Funktionen wieder maßlos übertrieben. So ein eigener Appstore ist ja bestimmt ganz toll, aber was bringt er uns Kunden? Nichts. Vielleicht mal eine App bei Samsung kostenlos, die sonst was kostet. Dafür aber Chaos, wenn man mal nicht mehr weiß, wo man denn eine App gekauft hat. Und warum eine App im Google Playstore aktueller ist, als im Samsung eigenen Store, der seit ein paar Tagen in „Galaxy Apps“ umgetauft wurde. Wer schon mal mit der TouchWiz genannten Oberfläche gearbeitet hat, wird sich sofort wieder zurechtfinden.
Ganz neu ist der im Home-Button integrierte Fingerabdrucksensor. Ein nettes Gimmick, welches nicht einmal annähernd so präzise funktioniert wie beim iPhone 5S. Dort reicht es nämlich den Finger drauf zu legen. Beim Galaxy S5 muss man ihn wie auch beim HTC One Max (Dauertest) drüber ziehen. Bis zu drei Finger kann man anlernen, aber wie oft muss man mehrere male darüber streichen, bis der Abdruck erkannt wird und das S5 freigibt. Mit nassen Fingern funktioniert der Sensor z.B. gar nicht mehr. Es erscheint die Meldung, dass der Finger nass ist. Auch so ein Gimmick, welches mehr Frust bedeutet als es nutzt. Ich nutze nach wie vor ein Muster zum entsperren.
Dafür ist das Display wieder einmal erste Sahne. Super-AMOLED ist halt schon eine feine Sache. Solange nicht Sonne nicht zu sehr auf das Display strahlt. Hier kommt bisher niemand an das HTC One M8 oder iPhone 5S heran. Ob das S5 genug Leistung hat? Ja und das im Überfluss. Ruckeln oder Hänger sind ein Fremdwort.
Richtig umgehauen hat mich der Akku. Die Achillesferse fast aller High-End Smartphones. Hält bei meiner Nutzung (und die ist heftig) locker über den kompletten Tag. Einfach irre. Auch wenn der Akku zur Neige geht, hat sich Samsung was einfallen lassen und einen richtig genialen Akkusparmodus eingebaut. Selbst mit 5% kommt man damit noch mehrere Stunden aus. Auch bei der Kamera hat man sich nicht lumpen lassen. Üppige 16 Megapixel zaubern wirklich tolle Fotos und die Belichtungsautomatik arbeitet auch Nachts wirklich gut. Dazu noch ein wirklich empfehlenswerter HDR-Modus und viele Möglichkeiten zum kreativen Gestalten. Aber ob man eine Videokamera mit 4K Auflösung braucht was ich zum jetzigen Zeitpunkt zu bezweifeln.
→ Teil 2 – Betriebssystem und Leistung
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