Samsung Galaxy S5 im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und das Fazit

Der vierte und letzte Teil im Dauertest des Samsung Galaxy S5 befasst sich mit den Themen Klang und Konnektivität. Auch hier hat das S5 einiges zu bieten. Aber überzeugen die vielen Funktionen auch? Am Ende das Fazit mit der Antwort auf die Frage nach dem Gütesiegel.

← Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Klang:

Samsung Galaxy S5 Details (15)Leider setzt Samsung auch beim Galaxy S5 auf einen einzelnen Lautsprecher auf der Rückseite. Hat natürlich zwei entscheidende Nachteile. Der eine ist, dass man den Lautsprecher S5 verdeckt, wenn man es mit dem Display nach oben irgendwo hinlegt und Musik hört. Zum anderen haben zwei von diesen Dinger mehr Membranfläche. Und mehr Membranfläche ermöglicht einen voluminöseren Klang über alle Frequenzbänder, eine höhere Maximallautstärke und mehr Bumms unten heraus. HTC macht es mit dem HTC One M8 (Testbericht) eindrucksvoll vor.

Beim Galaxy S5 leidet man aber trotzdem auf einem sehr hohen Niveau, zumal die Südkoreaner per Software dem Klang ordentlich auf diie Sprünge helfen. Da kann auch ein M8 nicht mithalten. Da gibt es nur Boom Sound  an oder aus. Beim S5 können sich Klangjongleure so richtig austoben.

Das fängt z.B. mit „Adapt Sound“ an, bei dem über eine Art Hörtest für jedes Ohr ein spezifischer Frequenzgang erstellt wird. Klingt zunächst nach einer Spielerei, aber das Ergebnis ist mehr als erstaunlich. Als nächstes gibt es „Sound Alive“. Ein optisch und funktionell massiv aufgebohrter Equalizer. Wer nicht lange tüfteln will und auch Schnickschnack verzichten kann oder will, der wählt auf einem 5 x 5 Felder großen Raster per Fingertip einen für die Musik passende Voreinstellung. Je nachdem, wo man drückt, verändert sich der Klang entsprechend. Wem das nicht reicht, der tippt mal auf „Erweitert“. Dann kommt der richtige Equalizer zum Vorschein, mit dem nach auf 7 Bändern den Klang zurechtbiegen kann. Dem noch nicht genug, kann man dem ganzen noch per ein paar Effekte zugeben. 3D Klang, 7.1 Kanäle, Röhrenverstärker und verschiedene virtuelle Räume von Mini bis zum Konzertsaal. Allerdings wird dann nur noch entsprechend Hall beigemischt was am Ende oft ein bisschen to much sein könnte. Ist halt Geschmackssache. In persönlich bin da eher der Purist und schalte solche Sachen gar nicht erst ein oder drehe nur minimal in bestimmten Bändern am Equalizer.

Samsung Galaxy S5 Klang (2)

Und da klingt das S5 richtig gut. Insgesamt sehr ausgewogen ohne irgendwelche Ausreißer nach oben oder unten. Einfach stimmig über alle Frequenzen. Für den Einen oder Anderen vielleicht ein bisschen zu höhenlastig, aber mir gefällt es richtig gut. Und obwohl hier nur ein einzelner Lautsprecher arbeitet, ist die Maximallautstärke mehr als ordentlich. Hut ab, was da Samsung heraus zaubert, zumal er auch noch recht klein ist.

Samsung Galaxy S5 Klang (10)Richtig begeistert bin ich vom beiliegenden Headset. Sehr hochwertig verarbeitet, edel in der Optik und mit einem sagenhaften Klang. Die Bezeichnung lautet übrigens EO-EG900BW und kosten bei Amazon gerade einmal 9,50 €. Für den Kurz sind die wirklich unglaublich gut und bieten einen satten, voluminösen Klang ohne zu übertreiben. Dazu wohl dosierte Mitten, Höhen und eine nochmals höhere Maximallautstärke, die jedem Normalhörer mehr als ausreichen sollte.

Dazu ist der Player wirklich perfekt in die Oberfläche integriert. Im Lockscreen bekommt man das Cover displayfüllend angezeigt inkl. Steuerung. Oder man zieht die Nachrichtenleiste herunter und bedient ihn von dort aus.

Die Sprachqualität ist ohne jede Kritik. Man selber wird auch in lauteren Umgebungen sehr gut verstanden. Anrufer kommen sehr natürlich rüber ohne jedes Nebengeräusch, was natürlich auch ein Stück weit vom Empfang abhängt.

Konnektivität:

Natürlich stopft Samsung beim S5 alles rein, was derzeit alles so geht. WLAN und Bluetooth funktionieren hervorragend. Gerade der WLAN Empfang (wahlweise im 2,4 oder 5 GHz Bereich) hat mich überrascht. Wie immer teste ich diesen an 3 Referenzpunkten, also drei immer gleichen Stellen im Wohnzimmer, am Gartentor und der Straßenecke. Und selbst an der Straßenecke war der Empfang noch so gut, dass ich problemlos damit surfen konnte. Im Menü findet man eine Funktion mit dem Namen „Download Booster“. Hier muss man schwer aufpassen, da für noch schnellere Downloads das WLAN und das mobile Internet verwendet werden. Das kann ganz schnell das Inklusivvolumen auffressen. Daher besser abschalten, wenn man nicht gerade auf der Flucht ist.

Samsung Galaxy S5 Screenshots (64)

Durch den eingebauten IR-Sender kann auch das S5 als Fernbedienung eingesetzt werden. Mithilfe der App „Smart Remote“ ist der eigene Fernseher, DVD-Player, Receiver, usw. sehr schnell eingerichtet und die integrierte Fernsehzeitung erscheint auf dem Display. Während man bei der Konkurrenz jedes mal die App zum umschalten starten müsste, kann man eine vereinfachte Fernbedienung in die Nachrichtenleiste einblenden lassen. Allemal eine bessere Lösung, aber nach wie vor ein Gimmick, wenn man das S5 pausenlos in der Hand hat.

Auch das GPS liefert sehr gute Ergebnisse. Dieses teste ich ebenfalls immer an derselben Stelle auf meinem Balkon. Keine 5 Sekunden hat es gedauert, bis sagenhafte 28 Satelliten gefunden waren, wovon 22 für eine extrem gute Genauigkeit von 10 Fuß ( knapp 3 Meter) sorgten. Besser geht es nicht mehr. Zumindest nicht bei Smartphones. Damit sollte selbst Geocaching kein Problem mehr sein.

Samsung Galaxy S5 Verbindungen (5)Etwas genervt war ich von der NFC Funktion. Mittlerweile nutze ich es bei jedem Smartphone, sofern vorhanden. Es ist einfach zu einfach statt irgendwelche Prozesse von Hand zu starten, wenn man das automatisch machen lassen könnte. Geht normalerweise auch sehr gut, nur beim S5 gibt es ein Problem. Wer, so wie ich, eine eigene App zur Steuerung von NFC nutzt, wird auf ein nerviges Problem stoßen. Sobald ein Tag erkannt wird, erscheint ein Fenster zur Auswahl, welche App dafür verwendet werden soll. Eine Möglichkeit zur festen Voreinstellung gibt es hierbei leider nicht. Also muss man jedes mal zuerst eine Auswahl treffen. Gerade weil es keine vorinstallierte NFC App gibt und man diesen Dienst auch nicht dauerhaft deaktivieren kann. Extrem nervig. Apropo…beim Kauf von NFC Tags, also diesen Chip, muss man darauf achten, dass diese den NFC 203 Standard unterstützen. Diese hier für 2,99 € nutze ich -> 5 NFC Tags NTAG203 Circus rund 25mm 168 Byte

Fazit:

Machen wir es kurz. Das Samsung Galaxy S5 ist ein tolles Teil. Viel falsch machen kann man hier nicht. Solche Sachen wie die stark angepasste Oberfläche mit unzähligen Extrafunktionen ist nicht jedermanns Sache. Aber die meisten suchen genau so etwas. Ohne viele Apps nachträglich zu installieren viele Funktionen zu haben. Und hier bietet das S5 mehr als genug. Zumal diese Zusätze mittlerweile brauchbar sind und oft genug das alltägliche arbeiten erleichtern.

Ansonsten gibt es ein wirklich tolles Display, welches auch im Freien hervorragend abzulesen ist, Leistung im Überfluss, eine sehr gute Akkulaufzeit, eine tolle Kamera mit vielen Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung, tollen Klang und noch vieles mehr. Und da die Preise für Samsung oft genug sehr schnell fallen, ist auch dieses mal das Gütesiegel fällig. Wer allerdings das Galaxy S4 besitzt, muss nicht unbedingt umsteigen. Dafür sind es dann doch zu wenige Unterschiede, die einen Preisunterschied von aktuell gut 200 € rechtfertigen. Zumal Samsung das S4 per Update nachrüstet und viele Funktionen des S5 liefert.

Als nächstes teste ich das OnePlus One und direkt im Anschluss daran das LG G3.

mobi-test.de-Gütesiegel-300x300

[asa]B00IKFCHGM[/asa]

Print Friendly, PDF & Email
Peter W.