Stiftung Warentest – Optimierungs-Apps sind nutzlos und teilweise sogar gefährlich

Wie oft gibt es Diskussionen über Apps, die unsere Lieblinge mit einem Klick wieder auf Vordermann bringen möchten. Diese Optimierungs-Apps sind in meinen Augen komplett für die Füße und oft genug nur eine reine Abzocke. Und genau das bestätigt jetzt die Stiftung Warentest, die sich insgesamt 13 Apps für Android und iOS mal etwas genauer angeschaut hat. Mehr noch, denn teilweise haben diese Apps allerlei unlustige Nebentätigkeiten.



Getestet wurden wie gesagt 13 Apps, wovon 9 für Android waren und 4 für iOS. Da Apple sein System ja ziemlich beschneidet, sind das hierbei Apps, um den Akku zu optimieren. Genauso ein Quatsch, aber der Reihe nach:

Android:

  • AVG Cleaner — Memory & Battery Booster von AVG Mobile
  • Battery von MacroPinc
  • Battery Doctor (Battery Saver) von Chee­tah Mobile
  • CCleaner von Piriform
  • Clean Master Speed Booster von Chee­tah Mobile
  • DU Battery Saver & Widgets von DU Apps Studio
  • DU Battery Saver Pro & Widgets von DU Apps Studio
  • DU Speed Booster (Cleaner) von DU Apps
  • The Cleaner — Speed up & Clean von Liquidum Limited

iOS:

  • Battery Doctor – Master of Battery Mainten­ance von Beijing Kingsoft Co.Ltd
  • Battery Doctor Must-have Battery Management App von KS Mobile, Inc.
  • Battery Life Saver – Max Your Battery Life Free von Jude Madox
  • Battery Magic: Battery Life Battery Stats Battery Charge & Saver all in one von myNewApps.com

Ich wette, dass ihr viele davon kennt, vielleicht selber nutzt oder mal installiert hattet. Da nehme ich mich nicht aus. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge und man kann sich alles einreden.

Die angepriesenen Leistungs­steigerungen sind aber nicht mehr als leere Versprechungen.

Einige der Apps kosten auch ein bisschen was, oder versprechen noch bessere Ergebnisse durch In-App Käufe. Das beste Beispiel ist der vielgepriesene Clean Master. An sich kostenlos, nervt die App permanent mit irgendwelchen Meldungen, Werbung und angeblichen Optimierungsbedarf. Das solche Apps tatsächlich nutzlos sind, kann man ganz einfach selber heraus finden. Und zwar nutzt ihr mal euer Smartphone oder Tablet mal ein paar Tage ganz normal. Lasst dann einen beliebigen Benchmark wie AnTuTu laufen und notiert das Ergebnis. Jetzt startet ihr eine Apps zum optimieren und lasst es mal durchlaufen. Alles was da so angeboten wird und startet dann erneut die Benchmark App. Wer jetzt glaubt, dass sich das Ergebnis signifikant verbessert, wird eine herbe Enttäuschung erleben. Das einzige wofür die einigermaßen taugen, ist das entmüllen des Dateisystems wie z.B. leere Ordner aufspüren oder den Cache leer zu räumen. Aber auch das sind Dinge, auf die man getrost verzichten kann oder schnell mal händisch erledigen kann. Leere Ordner belasten ein System nicht. Wie auch. Ist ja nix drin. Und Apps, die einen Cache wirklich nutzen bieten oft im Menü eine Option, diesen zu löschen. Teilweise kann man den Cache sogar begrenzen oder automatisiert löschen lassen. Somit wäre auch der einzige halbwegs vernünftige Sinn solcher Optimierungs-Apps auch noch zu Nichte gemacht.

Das Schlimmste ist aber, dass die Stiftung Warentest nachgewiesen hat, dass viele Apps ungefragt Standortdaten versenden, Profile des Nutzers anlegen (und verschicken) oder kostenpflichtige Dienste wie SMS nutzen.

Hier der Link zum Artikel auf Stiftung Warentest: Optimierungs-Apps im Praxis­test: Lauter leere Versprechungen

Ebenfalls in die Nutzlos-Ecke stelle ich dann auch gleich mal die ganzen Viren- und Malwarescanner. Ebenfalls rausgeworfenes Geld und noch mehr. Nach wie vor behaupte ich, dass die meisten digitalen Bösewichte aus den Labors der Produzenten selbst kommen um zu sagen: Schaut her ein neuer ganz gefährlicher Bösewicht und nur unsere App kann den entfernen….

     

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Peter W.

4 Kommentare zu „Stiftung Warentest – Optimierungs-Apps sind nutzlos und teilweise sogar gefährlich“

  1. An „Peter W“
    Zitat: Ebenfalls in die Nutzlos-Ecke stelle ich dann auch gleich mal die ganzen Viren- und Malwarescanner. Ebenfalls rausgeworfenes Geld und noch mehr….

    Sind Sie wirklich der Meinung, Virenprogramme sind Nutzlos? Das kann doch wohl nicht wahr sein!!!
    Virenprogramme sollte man nicht auf die gleiche Stufe stellen wie die oft Nutzlosen Optimierungsprogramme.
    Erstere sind durchaus Empfehlenswert, letztere eher nicht.

  2. Ich nutze auch keinen Virenscanner, weder auf Handy, noch auf dem PC. Auch den Defender habe ich deaktiviert. Ich hatte noch nie einen Virus, und wenn man nicht allen Müll installiert und auf kuriosen Websites surft, passiert auch nichts.

  3. Gut gemachte Virenprogramme lassen sich erst zu spät erkennen oder Filtern. Amateurhaft erstellte Viren lassen sich vorzeitig stoppen. Klar ist aber auch, daß mit Antiviren Programme sehr viel Geld verdient wird (mit Angstmacherei lässt sich nun mal Geld verdienen) deshalb ist es auch nicht aus der Welt, daß sich die Hersteller (vielleicht) selber der Viren bedienen um Ihre Produkte zu Vermarkten. Der Profihacker hat sein Ziel schon längst erreicht und alles abgesaugt bis dann so langsam mal der Zugang geschlossen wird aber da ist schon längst alles gelaufen. Und die Neugier der Internetnutzer tut sein übriges dazu das sich Viren schnell verbreiten.

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